Zur aktuellen Lage im Ukraine-Krieg

Sporadische Einzelmeldungen

Kampf mit Radioaktiven Provokotionen?

27.5.2023

„Bewahren Sie Ruhe. Laden Sie Ihr Telefon auf. Sammeln Sie Ihre persönlichen Dokumente ein. Überprüfen Sie Ihr Auto. Suchen Sie die Jodtabletten, die Sie letztes Jahr erhalten haben. Achten Sie darauf, wie Sie sie einnehmen und an einem gut sichtbaren Ort aufbewahren. Bereiten Sie zwei Paar Kleidung für alle Familienmitglieder vor und seien Sie bereit für die Evakuierung.“

Die örtliche Verwaltung in der Nähe des größten ukrainischen Kernkraftwerkes rufen die Bevölkerung zu Verkehrungen gegen mögliche Radioaktivität auf. Der ukrainische Geheimdienst warnt vor russischen Provokationen, bei denen gezielt Radioaktivität austreten könne, um die Ukraine zu beschuldigen. Die russische Seite wirft den Ukrainern dasselbe vor.

Mehr zum Ukraine-Krieg auf H-und-G.info

Wende in der Passpolitik in besetzten Gebieten

1.5.2023

Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets rät seinen Landsleuten in den besetzten Gebieten, russische Pässe anzunehmen. Dies ist eine Wende in der ukrainischen Haltung. Bisher galt die Verweigerung russischer Pässe als passiver Widerstand, die Annahme solcher Pässe war nach ukrainischem Recht (im Prinzip sogar strafbar). Die russischen Besatzer üben im Zuge ihrer Russifizierungspolitik („Entnazifizierung“) erheblichen Druck auf die Bevölkerung der eroberten Gebiete aus, russische Papiere anzunehmen. Eine Beschäftigung im Staatsdienst, der Bezug von Renten oder die Registrierung von Gewerbe ist nur bei Vorlage russischer Identitätspapiere möglich. Vor einigen Tagen hat Putin ein Dekret unterschrieben, was die Deportation von Ukrainer aus den im September annektierten Gebieten nach Russland ermöglicht, die sich hartnäckig weigern einen russischen Pass anzunehmen. Dies ist der Anlass für das Umschwenken der Ukrainer in der Passfrage. Eine Deportation von Passgegnern wurde ihrer Anhänger in den besetzten Gebieten bedrohen und langfristig verringern.

Russland wird totalitärer- der Protest verzeifelter

31.3.2023

Auf offener Bühne hat sich ein Schauspieler seine Pulsadern aufgeschnitten. Das Bild ging durchs Netz. Der Druck auf das Theater und kriegskritische Künstler in Ulan-Ude wurde immer stärker. In Burjatien hat Putin im Verhältnis zu Bevölkerung sehr viele Soldaten für seinen Krieg eingezogen. Die Armut auf den Dörfern wird gezielt ausgenutzt, um Soldaten an die Front zu locken.

In Russland wird das Repressionssystem wird immer drakonischer-der Neototalitarismus entfaltet sich:

Nach der Gesetzesverschärfung für Militärkritik vor einigen Tagen

Zwei Jahre Haft für ein proukrainisches Bild einer minderjährigen Tochter, Moskauer in Minsk aufgegriffen

7 Jahre Strafe für Beschreibung von russischen Kriegshandlungen im Internet

Festnahme eines US-Journalisten des WSJ wegen mutmaßlicher Militärspionage

Durchsuchung von Memorial mit vorübergehenden Festnahmen (vor einigen Tagen)

Mehr zu Memorial: Veranstaltung Februar 2023

Vor einem Jahr. Angriff auf Theater in Mariupol

Führt die deutsche Rüstungslobby die Bundesregierung vor

16.1.2022

Immer wieder wird die Bundesregierung mit dem Argument angegriffen, dass auf den Höfen der Rüstungsindustrie schwere Waffen rumstünden, die Regierung sie aber blockiere. Wenn dann die Entscheidung der Bundesregierung zur Lieferung kommt, stellt sich raus, nichts ist bereit. Bei den Gepards fehlt derzeit akut Munition (Schweiz blockiert aus Verfassungsgründen), Marder fehlen irgendwelche Teile, jetzt heißt es die Leoparden müssten erst auseinandergeschraubt und wieder zu sammengesetzt werden, das dauere bis 2024. Irgendwie entsteht der Eindruck eines miesen Spieles.

Die ukrainische Armeeführung hat sich übrigens ausdrücklich bei der Bundesregierung für die Unterstützung bedankt. Und die Waffenhilfe der Woche aufgelistet. Offenbar eine Rückenstärkung für Scholz und Lamprecht von den UA Militärs. „Die Streitkräfte der Ukraine sind dankbar für die Hilfe!“ Während deutsche Medien über Weihnachtsvideos sprechen, läuft die deutsche Waffenhilfe Richtung UA wie am Fließband. Darüber berichten die Medien nicht. Die linksliberalen nicht, weil es sie nicht wirklich interessiert, die konservativen nicht, weil sie Frau Lamprecht abschießen wollen. Wie schon so oft, die deutsche Debatte ist neben der Spur.

 

Anhang 1

 

Diese Woche überreichte Deutschland der Ukraine eine weitere Ladung militärischer Hilfe:

4 gepanzerte Miningmaschinen

4 mobile und sichere Bergbausysteme

10 Grenzschutzfahrzeuge (insgesamt 95)

insgesamt 120 mobile Heizanlagen (168)

Eine vollständige Liste der abgeschlossenen und geplanten Lieferungen finden Sie unter https://t1p.de/4vnl6

i Die Militärhilfe Deutschlands wird von der Kapazitätsaufbau-Initiative der Bundesregierung finanziert. Die Finanzkosten für diese Initiative für 2022 wurden insgesamt auf 2 Milliarden Euro erhöht. Zusätzliche Mittel sollten vor allem zur Unterstützung der Ukraine dienen.

Zugleich sollen sie dazu verwendet werden, Deutschlands erhöhte Pflichtbeiträge zum Europäischen Friedensfonds (EPF) zu finanzieren, der wiederum die Ausgaben der EU-Mitgliedsstaaten, die die Ukraine unterstützen, ausgleichen kann.

#StandWithUkraine

Keiler Panzerminenmaschine, Bundeswehr/Marco Dorow

Посольство Німеччини в Києві / Deutsche Botschaft Kiew Bundesregierung Bundeswehr

Die Streitkräfte der Ukraine sind dankbar für die Hilfe!

 

 

 

Kommentierungen, Hintergründe und Fakten zur aktuellen Lage

Frost! Beginn der Winteroffensiven?

7.1.2023

Jetzt sind doch große Teile der UA von einer Kältewelle erfasst, nur der Südwesten scheint ausgespart. Im Nordosten in Charkiw unter Einfluss des Kältehochs über Russland liegen die Temperaturen bei minus 10 am Tag und Minus 16 in der Nacht!  In Kramatorsk/Donbas Nord Minus -7 minus -9, Mariupol/Süddonbas  -5, -9, Kiew -6, -10.

Die Kältewelle „mildert“ sich in den kommenden Tagen zwar etwas, bleibt aber ca. 1 Woche bei Minus tags und nachts über, dann bleiben vermutlich Nachfröste

Abgesehen davon, dass das für eine Bevölkerung ohne normale Versorgung v.a. an Energie und unter der Bedrohung von Luft- und im Kriegsgebiet Artillerieangriffen, das Leben noch schwerer macht. Jetzt friert der Boden und ist auch für schwereres  Kriegsgerät tragfähig und erhöht die Mobilität der Infanterie, etc.. D.h. die Tendenz zu Bodenoffensiven wird steigen. Ob d i e große Winteroffensive kommt, ist noch unklar. Beide Seiten haben in den letzten Wochen „nachgebessert“, dürften damit aber noch nicht fertig sein. Bei der UA beginnt die Westhilfe mit Offensivwaffen gerade erst (eigentlich kommt sie zu spät), auf der ru Seite ist die Verlagerung der zweiten Welle der Mobilisierten wohl noch nicht abgeschlossen. Es fehlt wohl auch an Munition und sonstiger Ausrüstung. Selbst nach Auffassung von ru Bloggern, fehlt Ru noch die wirkliche Offensivfähigkeit. Insofern könnte es bei „kleineren“ aber ernsthaften Scharmützeln blieben, wie derzeit in Luhansk und Bakmut, wo sich die Lage zuspitzt.

Kann die Ukraine den Energiekrieg gewinnen?

30.12.2022

Bisher sah es so aus, dass Russland die Ukraine mit Raketen und Drohnenangriff  Stück für Stück in die Knie zwingt, die Energieversorgung wurde von mal zu mal schlechter. Doch die Ukrainer kontern. Schlußfolgerungen Nummer 1: Sie sind das lernfähigere System. Schlußfolgerung Nummer 2. Die Internationale Hilfe bei Luftabwehr, Stromversorgungs- und humanitärer Hilfe greift, Rußland hat nichts Vergleichbares. 3. Die Sache ist noch nicht entschieden, die schlimmste Phase kommt noch Mitte Januar, wenn die Temperaturen drei Wochen lang stark absinken.

Ausgangslage:

Die Energieversorgung der UA war vor dem 29. schwer angeschlagen. Die UA ist eigentlich nicht mehr in der Lage sich rund um die Uhr voll zu versorgen. V.a. die Reserven werden voll ausgeschöpft, um die Verluste auszugleichen (alle AKW-Reaktoren hochgefahren, Wasserkraftwerke erhöhen Durchlauf). Dennoch müssen die Defizite durch regionale Stromabschaltungen ( bis zu 10 Stunden) ausgeglichen werden. Allerdings ist eine beispiellose Hilfe angelaufen, 1,5 Milliarden Hilfe zur Stabilisierung der Stromkapazitäten kamen aus dem Westen, die deutsche Industrie hat offenbar zig Ausrüstungen gespendet, darunter Großtransformatoren, die derzeit auf dem Markt Mangelware sind. Damit können auch die Umspannwerke repariert werden, die immer wieder Ziel von ru Angriffen sind. Diese Umspannwerke verbinden die großen Energieversorger, v.a. die drei AKWs, mit dem Rest des Landes und verteilen den Überlandstrom bis hin in die Kommunen ( von 750 auf 330 auf 110 KV). S. Artikel mit Karte: h-und-g.info/default-title-2/booss

Staatliche und private Hilfsorganisationen sammelten v.a. für Generatoren von Haushalts bis Containergröße. (s. auch Aufruf von H-und-G.info und DUF: www.facebook.com/profile.php für Generator für Wasserversorgung in Cherson).

Parallel wird die Luftabwehr nachgerüstet. Die Diskussion über das amerikanische Patriot-System (was erst in Monaten geliefert werden kann) hat verdeckt, dass mehrere Staaten (angeblich sogar Italien) die UA mit Luftabwehr unterstützt.

Alles zusammen hat die UA keineswegs unangreifbar gemacht. Im Gegenteil sieht man die Schwächen deutlich. Aber der Verlauf des Raketenangriffs hatte andere Folgen als bisher. Dies räumten russische Blogger-zwischen Bewunderung und Wut schwankend- ein. Die ukrainische Nachrichtensperre ist so hermetisch, dass man weitgehend auf ru Quellen angewiesen ist, die aber diesbezüglich nicht vollkommen falsch liegen dürften.

Der Angriff

Es war -je nach Zählung- in den letzten drei Monaten der 9. Raketenangriff und 12. Mit Kamikaze-Drohnen auf die Energieinfrastuktur.

Der Angriff erfolgte in 3-4 Wellen: Drohnen, Raketen I, Raketen II, Bodenraketen S 300

Die Drohnen dienen auch der Erkundung, aber auch dem Angriff, die erste Raketenwelle versucht mit Täuschungsraketen die ua Luftabwehr zu enttarnen und zu verwirren. Die S 300 Raketen können wegen der begrenzten Reichweite nur in relativer Frontnähe eingesetzt werden (Donbas, Zap, Dnjepro, Cherson). Es wird vermutet, dass sie zum Einsatz kommen, weil der RA Raketen fehlen. Nach UA Recherchen, gehen der RA die Raketen aus, sie verschießt jetzt angeblich neu gebaute die auf vorrätigen Ersatzteilen beruhen. Diese Quelle wäre endlich, so dass die RA dringend auf Raketen aus dem Iran angewiesen wäre. Dem Iran kommt möglicherweise also eine Schlüsselfunktion im künftigen Raketenkrieg zu. (ohnehin kann die RA nicht alle Mittelstreckenraketen verballern, da diese auch der Eigenverteidigung dienen)

Funktionierte die Luftabwehr? Teilsteils.

Die ua Zahlenangaben sind (wieder einmal) nicht kompatibel, überprüfbar. Mal ist von 120, mal von 69 Raketen plus Drohnen die Rede. Was genau S 300, was Drohnen sind, ist nicht auszumachen. Ob überhaupt alle Drohnen angegeben bzw. identifiziert werden, ist unklar.

Selektiv wurden Erfolge gemeldet, deutlich (und logisch) v.a. in Kiew. In der Hauptstadt sollen alle Raketen- und Drohnenangriffe abgewehrt worden sein. Das ist sicher ein wichtiger Erfolg der Nachrüstung der letzten Wochen und Monate.

Die Abschüsse, die der Generalstabschef nannte (bei unvollständiger Gesamtzahl), deuten auf eine Quote von 78% Abschüssen hin. Das wäre im Durchschnitt keine substantielle Verbesserung gegenüber früheren Wochen. Das zeigt, wie schwer es in einem so großen Land wie der UA, mit so vielen potentiellen Angriffspunkte, ist, sich gegen Luftangriffe zu verteidigen (anders als im kleinen Israel, das derzeit gegen sehr kleine Gegner kämpft).

Das abermalige Herunterfallen von Raketenteilen in einem Nachbarland (Belarus diesmal, von Belarus starten Raketen gegen die UA) zeigt, wie schwer es ist, einen Abwehrschirm an den Grenzen zu errichten, der nicht gleichzeitig den Krieg eskaliert.

Der Termin des Beschusses zeigt. Man kann fast seine Uhr danach stellen, die Großangriffe kommen seit September alle 10-14 Tage. Das hängt mit der ru Militärbürokratie zusammen, die so lange braucht, um die letzten Angriffe zu analysieren, den Nachschub (v.a. auf See) zu organisieren und neue Ziele zu definieren. Angeblich haben die ua Angriffe mit umgebauten Drohnen auf den strategischen Flugplatz in Saratov aber dazu geführt, dass der Angriffe diesmal um Tage verschoben wurde. Die ru Abwehr ist in nicht wehrlos, wie deutsche Medien unsinniger Weise behaupten, aber hat wohl nur begrenzte Kapazitäten. Durch Verlagerung von Flugabwehr zum Schutz von Kriegskommandozentralen wurde die Abwehr in Ru wohl ausgedünnt. Das Spiel dürfte nun rückwärts laufen, und das ru Kriegskommando schwächen.

Die Unterschiede dürften in der UA  regional sehr groß sein, es soll Regionen ohne Abschüsse gegeben haben. D.h. aber nicht dass alle anderen Raketen treffen. Sowohl ua  wie ru Quellen beschreiben, dass viele daneben trafen („in den Sumpf“), weil die Koordinaten schlecht waren oder die Raketen selber ungenau sind.

Ziele

Während die UA wieder die zivilen Ziele („Kriegsverbrechen“) hervorhebt, analysieren ru Quellen möglichst genau die Folgen für die Infrastruktur. Danach gab es folgende Schwerpunkte:

-im Osten militärische Ziele (Depots, u.ä.), ähnlich in Sumy im Norden

-in Charkiw Energieversorgung und v.a. rüstungsrelevante Betriebe

-im Süden vermutlich allgemeine Infrastruktur und rüstungsrelevante Betriebe

-im Osten allgemeine Energieversorgung, Versuch die Verkehrsinfrastruktur (Nachschub aus dem Westen) zu stören.

Insbesondere Charkiv, Odessa und Liviv scheinen stark betroffen gewesen zu sein.

Dramatisch ist Charkiv. Dort sollen zwei wichtige Energieversorger getroffen worden sein. Eines ist das  Gaskraftwerk CHPP 5 mit immerhin 540MW, das ohnehin schon angeschlagen war.

Mit dem Stromausfall in C. und weiteren Angriffen sollen mittelbar und unmittelbar rüstungsrelevante Betriebe, die in Charkiv wohl besonders vertreten sind, beeinträchtigt worden sein

In mehreren Regionen sollen wieder mittlere Umspannwerke (330/110 kV) getroffen worden sein, was zu erheblichen Stromausfällen v.a. in Liviv und Odessa führte. Da in dieser Region elektrifizierte Bahnlinien Richtung Polen bzw. Rumänien führen ist es offensichtlich, das hier der Nachschub getroffen werden soll.

Die Folgen.

Das ist das Interessanteste an diesem Angriff. Die Folgen scheinen dieselben, Stromausfälle, sie sind es aber nicht. In manchen Regionen werden 90% (Liviv) Ausfälle gemeldet, in Kiiv immer noch 40 %. Aber ru Bloggs registrieren die Kriegslisten der Ukrainer. Die UA schaltet bei Luftalarm inzwischen offenbar präventiv große Teile des Netzes ab. Damit werden Kurzschlüsse und Stromschwankungen bei Treffern vermieden, die selbst das Netz schädigen können. Außerdem können die (regionalen) Reserven so auf die prioritären Stromnutzer (Krankenhäuser, Militär, Katastrophenschutz, Kommunikation, Wasser- und Heizung, etc.) konzentriert werden, die auf diese Weise möglichst kontinuierlich  weiterbetrieben werden können. Ein Indiz, dass das klappt, ist Kiew, wo trotz Stromausfall offenbar Wasser und Heizung weiter „normal“ (Klitschko) funktionierten, die bislang immer mitausfielen, was für die Bevölkerung schlimmer ist, als ein vorübergehender Stromausfall.

Zudem scheinen die dezentralen Maßnahmen durch Generatoren zu helfen. Die Zentren der Unbesiegbarkeit (inzwischen tausende Punkte mit Wärme, Strom, Kommunikation und erster humanitärer Hilfe) funktionieren, ebenso viele auf diese Weise Energie-autonome Einrichtungen. Die Zahl ist angesichts der relativen Diffusität der Hilfsmaßnahmen (was in diesem Fall ein Vorteil ist) kaum mehr abschätzbar.

Bahnverkehr

Als Indikator für die Folgen ist auch der Bahnverkehr wichtig. Er soll getroffen werden (Nachschub), indem die E-Loks lahmgelegt werden. Aber nach dem Ua Bahnunternehmen sind die Zugausfälle und Verspätungen beim Personenverkehr deutlich geringer als beim letzten Angriff. Da der Nachschub an militärischen und Versorgungsgütern aller Art Priorität haben dürfte, scheint die Folge für den Transport geringer zu sein, als von der ru Seite erhofft. Vermutlich sind dort die Dieselreserven eingesetzt.

Fazit :

In Summe ist es der RA trotz ohne Einsatzes (diesmal waren wohl auch U-Boote beteiligt) nicht gelungen, die UA abzuschalten. Hier kämpft eine ganze Gesellschaft (trotz Kollaborateuren und ru-Anhängern) mit Hilfe des starken „Westens“ gegen eine Polit-und Militärbürokratie eines großen, aber angeschlagenen Landes. Die UA erweist sich dabei aber als da innovativere, lernfähigere System.

Man sollte die Erfolge der UA bei der Folgenminimierung der Angriffe auf ihre Infrastruktur nicht überschätzen. Die Hilfe Luftabwehr, Ersatzbeschaffung, etc. muss unbedingt fortgesetzt werden.

Die RA hat ihr Raketen- und Drohnenpotential noch nicht erschöpft.

Die Schläge zielen immer stärker auf die Militärproduktion und den Militärnachschub aus Europa.

Die UA war nicht in der Lage die Stromdefizite überregional auszugleichen, weil die Erzeuger und Übertragungskapazitäten zu stark (dauerhaft/strukturell???) beeinträchtigt sind.

Die Hilfslieferungen zur Reparatur und Ersatzproduktion von Strom decken grob geschätzt „nur“ ein viertel des Bedarfs ab.

Die Ru Seite hat noch nicht alle Ziele voll ausgetestet, insbesondere die Logistikzentren wurden bisher kaum angepeilt, die die Stromversorgung digital steuern. Eine Ersatzsteuerung per Hand und Telefon ist zwar möglich, aber schwerfälliger und unpräziser.

Die m.E. kritischste Phase kommt ab dem 11. Januar in der drei wöchigen Frostperiode, wo der Energiebedarf deutlich steigt, die Ua angreifbar ist und gleichzeitig Bodenoffensiven von beiden Seiten zu erwarten sind.

Die derzeitigen Angriffe zielen auch darauf ab, dass die UA nicht genügend Waffen für eine Winter/Frühjahrsoffensive bekommen kann, die die Russen durchaus fürchten.

Es gibt Bloggerstimmen, die fordern, die Angriffe zu verschärfen. Insbesondere soll die Schnelligkeit und Treffergenauigkeit der Angriffe erhöht und sensiblere Ziele (Schaltzentralen) angegriffen werden. Kadyrov fordert für Angriffe auf Russland Racheangriffe auf Kiew. Ob derartige Forderungen aus ultranationalistischen Kreisen angesichts der Defizite der RA eine Realisierungschance haben, ist unklar.

 

 

Energiekriegsfolgen 16./17. 12. 2022

Kiev💪Wir möchten Sie daran erinnern, dass, während die U-Bahn nicht funktioniert, das bequemste Transportmittel für die Fortbewegung in Kiew der Elektrozug der Stadt Kiew ist.

⚡️Trotz Unterbrechungen der Stromversorgung bewegt es sich weiter um den Ring.

Der Preis des Tickets beträgt 15 Griwna.

🧾Tickets sind im Chatbot von Ukrzaliznytsia in Viber , Telegram , Facebook Messenger und Apple Messages erhältlich. Formularbegi Ukrsalisnyzja

💪Heute haben „Festungen der Unbesiegbarkeit“ und „Punkte der Unbesiegbarkeit“, die an Bahnhöfen der Ukraine aufgestellt sind, bereits mehr als 7.000 Ukrainer aufgenommen.

👐Die meisten Gäste wurden an folgenden Bahnhöfen empfangen: Odessa – etwa 1.200, Kiew – mehr als 1.100, Cherson – etwa 700.

Hier konnten sich Passagiere und Stadtbewohner aufwärmen, ihre Geräte aufladen und heißen Tee trinken.☕️

Derzeit sind 7 Züge in Richtung Kiew aufgrund von Schäden an der Energieinfrastruktur durch den Feind deutlich hinter dem Zeitplan zurück. Ihre Ankunft wird nach der Ausgangssperre erwartet. Ukrzaliznytsia organisiert den Transport solcher Passagiere und versorgt sie in Zusammenarbeit mit WCK mit warmem Essen. Heute wurden mehr als 600 Portionen Suppen und 1000 Sandwiches zubereitet.

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Formularende

 

Formularbeginn

Formularende

Ukrsalisnyzja

❗️Ukrzaliznytsia hat die Stromversorgung an allen Hauptbahnhöfen wiederhergestellt und stabilisiert schrittweise den Verkehr von Personenzügen.

Ab 10:00 Uhr starten 24 Ukrzaliznytsia-Flüge mit Verspätung von über einer Stunde, 18 Flüge haben Verspätung innerhalb einer Stunde. 23 Züge verkehren weiterhin planmäßig. Es sind keine Fernzüge ausgefallen.

Die größten Verspätungen werden derzeit bei folgenden Flügen beobachtet:

 

 

 

Nr. 37/38 Zaporozhye – Kyiv (+6 h 21 min);
#91/92 Charkiw – Odessa (+6 Stunden);
#191/192 Kramatorsk – Odessa (+6 Stunden);
#3/4 Saporoschje – Uschhorod (+5 Std. 37 Min.);
#31/32 Zaporozhye — Przemyśl (+4 Stunden);
#131/132 Dnipro – Lemberg (+3 Std. 43 Min.);
#37/38 Kiew – Saporischschja (+3 Std. 10 Min.);
#715/716 Przemyśl — Kiew (+3 Std. 08 Min.);
#1/2 Charkiw – Iwano-Frankiwsk (+3 Std. 03 Min.);
#65/66 Uman – Charkiw (+2 Std. 26 Min.);
#119/120 Saporischschja – Lemberg (+2 Std. 20 Min.); Ukrsalisnyzja

Power to the People! Strom für die Ukrainer

1.12.2022

Man darf sich die Gehirne von den kleinen Erflogsmeldungen, die auf wirklichen Heldentaten der ua Energiearbeitern beruhen (!), nicht vernebeln lassen. Die UA ist in diesem Winter, wenn nicht ein Wunder passiert, nicht in der Lage die Energieversorung dauerhaft und flächendeckend zu sichern. Das Defizit wächst mit zunehmender Kälte schneller als die Reparatur- und Kompensationsmaßnahmen. Und derzeit sinken die Temperaturen ähnlich wie in Deutschland nur stärker. Jeder Raketenangriff macht die Lage unberechenbarer. In Mariupol (besetzt) schreiben Bürger SOS an vereiste Scheiben (Minus 2). Überall gibt es Zimmerbrände auf Grund improvisierter bzw. Elektroheizkörpern: 133 Brände, davon 88 in Wohngebieten. 13 Menschen starben. International wird über „originelle“ Lösungen nachgedacht. Die Türkei überlegt Kraftwerksschiffe nach Odessa zu schicken (insg 300 MW). Frau Baerbock überlegt die Generatoren aus alten Dieselloks in die UA zu schicken. (Mein Vorschlag: am besten die Loks gleich mitschicken, dual use als Antrieb, oder als mobiles powerpack, Bahnanschlüsse mit Netzzugang gibt es in der UA überall.). Auch wenn manches Mittel angesichts des riesigen Energieverbrauchs und der übergroßen Abhängigkeit von den 4 AKWs (ca. 50% des Bedarfs), die beim letzten Angriff komplett ausfielen, wie ein Tropfen im Meer wirken, jeder auch privat gespendete Generator, kann helfen.

Besatzer verrohen

24.11.2022

Die Russischen Soldaten sollen in Frontfernen Gegenden soviel saufen, dass das Alkoholverbot und die Ausgangssperre in Melitopel verschärft werden mussten. Das geht einher mit Übergriffen auf die Zivilbevölkerung. S.u.

 

Kriegsverbrechen

(Normaler Weise schildere ich hier keine Einzelfälle (wo will man da anfangen) Aber eines

Vom 17. November aus dem besetzten Zap aus ua Quellen)

russische Soldaten von Haus zu Haus und verlangten Alkohol. Sie gingen um vier Häuser herum, klopften an Türen, aber niemand öffnete. Gegen neun Uhr abends erreichten sie Darmobids Haus. Und bald hörten die Leute Schüsse."-Am Morgen fuhr ein Kollege, mit dem sie normalerweise zur Arbeit gingen, vor das Haus. Er ging in den Hof und sah Alexanders Leiche, er wurde in den Kopf geschossen. Der Mann rief sofort die Eltern des Verstorbenen an. „Außerdem ist bereits bekannt, dass (die Leiche seiner Frau) Natalias Leiche im ersten Stock gefunden wurde, mit Spuren von Folter und möglicher Vergewaltigung. Auch sie wurde erschossen. Ihre Söhne wurden im zweiten Stock ermordet aufgefunden, mit Kopfschüssen."- Russische Soldaten umstellten die Straße. Was sie dort taten, ist nicht bekannt: Fegten sie Spuren oder verfassten einen Bericht? Dann wurden die Leichen aller Familienmitglieder zur Autopsie ins Leichenschauhaus in Melitopol gebracht. Sie wurden am Sonntag, den 20. November beerdigt. Die Polizei der Region Zaporizhzhya hat bereits ein Strafverfahren wegen Mordes an der Familie eröffnet.

 

Russland verroht

Auf Grund der hohen Zahl an Mobilisierten, die über Waffen verfügen, soll insbesondere im Bereich Kursk/Beogorod die Gewaltkriminalität um 30% gestiegen sein.

 

Umkämpftes AKW Zap-Was ist verifizierbar?    21.11. ca. 6.00

 

Beunruhigende Nachrichten vom AKW Zaporoschschja/Energodar

 

Was ist gesichert?

 

Es gab offenbar einen Beschuss der Anlage selbst vom 19 auf den 20. Die ukrainsiche Atombehörde spricht von 12 Einschlägen.

 

Es gibt Videos von ua Seite wie von ru/tschetschenischer Seite. Beide relativ diffus, das tschetschen zeigt Explosionen unweit des Verwaltungsgebäudes. Novosti veröffentlicht Fotos über Einschusslöcher, unklar wo. Ua veröffentlicht Video über Schäden danach im Bereich von Leitungen.

 

Soweit man der Schadensbilanz der ua Atombehörde folgen kann, wurden u.a. periphere Anlagen jenseits der Reaktorblöcke

-in der Nähe der Abklingbecken

-am Umspannwerk

-und ein Dieselgenator getroffen

 

Wenn man dies auf Satelitenfotos nachvollzieht, scheinen

 

  1. die Einschläge in unmmittelbarer Nähe, also nur einige hundert oder sogar nur einige dutzend Meter (!) von den sechs eigentlichen Meilern entfernt eingeschlagen zu sein.
  2. Die Schädigung eines Diesels, beeinträchtigt den Notmodus, dessen Kühlung auf nur wenigen Generatoren beruht.
  3. dass das Umspannwerk in diesem Bereich war, ist ein Indiz für russischen Beschuss, da dies der derzeitigen Strategie entspricht, die AKWs von ukrainischen Netz zu trennen, indem die Hauptumspannwerke, die den Strom vom AKW ins Netz runtertransformieren, beschossen werden.

 

Soweit so schlecht. Es ist aber noch dramatischer

 

Die Militärische Lage rund um das AKW

 

Die ukrainische Seite kämpft seit einiger Zeit, und jetzt offenbar verstärkt in/rund um Energodar, der Stadt, die das AKW betreibt. Die offizielle UA Position ist, dass das AKW entmilitarisiert werden soll, d.h. die Russen sollen dort abziehen. In Interviews wird die These vertreten, dass dies nur mit m i l i t ä r i s c h e n Mitteln zu erreichen sei, nicht auf em Verhandlungswege.

 

 

Da Energodar nach meiner Kenntnis (google) kein Rayon/Kreis ist, ist das „Gebiet“ Energodar weitgehend identisch mit dem Stadtgebiet. Das sind laut Karten schätzungsweise 5 mal 5 km.

 

Laut Meldungen der letzten Wochen, die tendenziell von beiden Seiten bestätigt wurden, kämpfen von ua Seite im Gebiet von Energodar

 

-Partisanen

-Spezialtrupps

-Amphibienlandetrupps

 

Das Gebiet wurde von ua Seite (durch ua Quellen bestätigt) mehrfach beschossen. Es gab mehrfach Explosioen.

Die Bürger von Nikopol auf der gegenüberliegenden Seite haben Gelder für Kamikazedrohnen gesammelt.

 

Auf ru Seite

ist neben regulären Sicherheitskräften und Soldaten seit September tschetschenische Bereitschaftpolizei/Omon von Kadyrev in Energodar für die „Sicherheit“ verantwortlich. Militär ist in der Anlage, auch militärisches Gerät. Von Energodar aus (das AKW verkörtert die Dnjepr-Seite) wird  fast permanent die gegenüberliegende Seite um die Großstadt Nikopol /Dnjepro beschossen.  Dies dürfte neben der Frage der Engierversorgung der zweite Grund sein, warum die UA Energoda befreien möchte.

 

Die eigentliche Front (abgesehen von der anderen Dnjepr-Seite/Nikopol) ist ca 40 km entfernt. Die Ukraine mach offenbar Druck, der sich auch auf Energodar auswirkt. Am Wochenende sollen laut offiziellem Armeebericht von gestern abend „die Invasoren erlitten mehr als 100 Verwundete in den Siedlungen Polohy, Kam'yanka, Mykhailivka (Vasylivskyi-Bezirk) und E n e r h o d a r im Oblast Zaporizhzhya“

D.h. die ua beschießt die Zone östlich des Dnjepr von Wassiliska (ca 40 km nördlich von Energodar)  bis nach Energodar. Ru Bloggs befüchten hier sogar auf Grund der Truppenmassierung eine ua Offensive. Dies dürfte auch der Grund sein, warum in den letzten Tagen (Zivil)Besatzer und Kollaborateure aus Energodar veschwunden sind.

Andererseits hat die RA versucht mit einem Amphibienlandeunternehmen die Artillerie auf der westlichen Dnjepr-Seite auszuschalten.

 

Mit anderen Worten, die neue Front (nach Cherson) drückt von Norden auf Energodar, auch die UA Seite beschießt die Gegend der Stadt, wenn auch vermutlich nicht das AKW-Gelände direkt, was entsprechende Gegenreaktionen zur Folge hat. Auch der Energiekrieg gegen Zap dürfte zunehmen, gerade da er militärische Verluste der RA kompensiert. Die Lage dürfte sich also in der Region weiter zuspitzen.

 

Lage im AKW

 

 

Das  AKW befindet sich inzwischen mehr oder minder unter ru Management, nach dem die beiden ua Chefs verhaftet waren, die Belegschaft wird tyrannisiert, es gab Verahftungen, Folter, die MA sollten gezwungen werden russische Arbeitsverträge zu unterzeichnen. Ca 10% sollen das gemacht haben.

 

Die Versuche Ru, das AKW zur Stromversorgung der Krim umzuswitchen sind bisher auch an technischen Parametern gescheitert. Das AKW ist nach Absprache mit der IAEA weitgehend heruntergefahren, produziert also keinen Strom mehr, außer für den Kühlbetrieb.

 

Die IAEA hat seit Wochen eine Gruppe im AKW, aber keinen Zugang zu anderen Betriebsteilen.

 

IAEA-Chef Grossi plädiert seit Wochen für eine Sicherheitszone, was eher von Putin als von der UA konzediert wird, weil dies den militärischen Status quo einfrieren würde. Abgesehen davon, müßte die Sicherheitszone, um effektiv zu sein, großflächtig sein und das Gebiet von Nikopol einbeziehen. Der UN Aufsichtsrat der IAEA unterstützt die Linie Grossis.

 

Mein Eindruck ist dennoch, dass Grossi zu wenig internationale Unterstützung hat.

 

Kernkraftwerke kann und sollte man nicht militärisch erobern. Spätestens der tötliche Raketenabsturz in Polen hat zudem gezeigt, Kollateralschäden sind nie auszuschließen, es gibt keinen „nur“ präzisen Krieg.

 

Daher die Frage: Wurde auf irgendeiner der letzten internationalen Konferenzen etwas  zu diesem Thema verlautbart? Was kommt von der EU, der Bundesregierung? Was sagen eigentlich Umweltverbände in Deutschland dazu, kleben sich Aktivisten an die russische Botschaft, gibt es dort Proteste der Fridays, Ende Gelände, Last Generation?

Raketenirrläufer: Polen hat die gleiche Theorie wie russischer Militärblog
18.11.2022

Die jetzige polnische Version, dass die Rakete eine ua Laufabwehrrakete ist, die auf ru Raketen abzielte, dann ihr Ziel (was sich entfernte) verlor, dann ziellos weiterflog, ohne dass sich, wie vorgesehen, der Selbstzerstörungsmechanismus auslöste, wird inzwischen von Polen für wahrscheinlich gehalten.

Diese Theorie wurde vor zwei Tagen genau so in einem ru Militärblog an Hand der vorhanden Indizien dargelegt. Das bestätigt mich in der Annahme, dass zumindest Teile der RA versucht haben, auf diesem Wege deeskalierend ihre Erkenntnisse der anderen Seite rüberzuspielen. Offenbar sind auch in Ru noch nicht alle durchgeknallt und haben einen Rest von Verstand. Man erinnere sich an den sowjetischen Soldaten, der einen atomaren Fehlalarm diagnostizierte, statt das ru Alarmsystem hochzufahren. (Some) Russians love their children to. (Sting)

Was lernen wir aus allem (ich lass mal die politische und militärpol Ebene weg, die überall nachzulesen ist):

Es gibt keine sicheren Waffen!

Die Russen beschießen mit Raketen vom selben S 300-Luftabwehrkomplex diverse Ziele in der UA, weil sie nicht genügend „richtige“ Bodenluftraketen haben. Wie oft gehen die daneben? Wieviele Menschen wurden dabei getötet?

Auch ua Kollateralschäden gibt es immer wieder. Erinnert sei an dem Brand im Kachowka-Staudamm-Kraftwerk, vermutlich nach Abschuss einer ua Rakete durch die ru Luftabwehr.
Und wie sieht es mit dem ua Beschuss in der Nähe des AKW-Zaporischschja aus? Ist der treffsicher daneben?
Der Rat der IAEA hat vollkommen Recht, jetzt das Ende a l l e r Angriffe und Kampfhandlungen rund um AKWs zu fordern. Auch die Angriffe auf Stromableitende Anlagen von AKWs könnten im worstcase zu unkontrollierten Reaktionen führen.

Kriegsgeschehen: Es geht um die Infrastruktur  23.10.

Eigentlich ist es derzeit relativ egal, was an der Front passiert. Es geht um die Infrastruktur.

Die ru Luftangriffe der letzten 24 Stunden sind von den Folgen her vermutlich schlimmer als die vom 10. Oktober! Auch wenn die Zahl der Angriffe deutlich geringer war, wird doch relativ genau weiter die ua Energie-Infrastruktur geschädigt. Da diese ohnehin schon angeschlagen ist, ist jeder weitere Schlag umso schlimmer.

Es geht auch in Regionen, die weit ab von der Front sind weiter darum, AKWS wie das von RIWNE vom Netz zu trennen bzw. an Umspannstationen mittlerer Größe das Netz zu zerstören. Offenbar verfügt die RA teilweise über sehr präzise Informationen, wie hoch der Grad der Zerstörung ( Zahl der Transformatoren !) ist und wo man nachsetzen muss. Es geht explizit darum, auch die Reparaturfähigkeit zu verunmöglichen. Es geht keineswegs nur darum, die ua Bevölkerung zu treffen.

Ziel ist es inzwischen offenbar, die Eisenbahn, v.a. im Westen des Landes, die Richtung EU fährt, vom Stromnetz zu nehmen. Dafür gibt es bisher keine ua Bestätigung, aber ru Quellen behaupten, die UA müsse jetzt schon Dieselloks fahren lassen, von denen es zu wenige gäbe, die langsamer und weniger stark am Berg (Karpaten) seien. Es geht also darum, den Austausch mit dem Westen, militärisch wie wirtschaftlich nachhaltig zu schwächen.

Diese Strategie zielt nicht nur auf die UA, sondern auch den Westen. Der Zwang, die UA im Winter zudem mit Energie zu beliefern, geringe Halbprodukt-Lieferungen aus der UA und neue Massenwanderungen würden die EU-Staaten weiter belasten und zu Massenunruhen führen.

Während die traditionellem ru Militärs Krieg gegen die UA geführt haben und eher gelegentlich Nachschubwege der UA beschossen haben, zielt die „neue Strategie“ von vornherein hybrid auf die Zerstörung der Lebensgrundlagen der UA, auf völkerrechtswidrige Angriffe gegen die Infrastruktur, v.a. die Strom- und Wärmeversorgung. Man mag das feinsinnig als „nicht Kriegsentscheidend“ (ISW) bezeichnen. Aber auch wenn mir wieder Arroganz vorgeworfen wird, überzeugend finde ich das nicht.

Schon jetzt sind ca. 1,5 Mio Menschen ohne Strom, manche Ortschaften ohne Heizung, da auch Fernheizkraftwerke beschossen wurden.( Die Zahl hat sich in wenigen Tagen verdoppelt!) Die Powercuts, die unerlässlich sind, um das ua Netz überhaupt noch stabil zu halten, überfordert schon jetzt teilweise die Bevölkerung. In Nikopol hat eine großer Teil der Bewohner (offenbar wegen des nahen AKW) nur Stromheizungen, die jetzt über längere Zeiten abgeschaltet werden müssen. Die Niedrigtemperaturen von derzeit 10 Grad tendieren Richtung 6 in den kommenden Tagen. Die Bürger möchten daher von der Stromsperrung ausgeschlossen werden.

UA veröffentlicht Todesanzeigen von Mobilisierten
16.10.2022


Zunehmend sterben kürzlich Mobilisierte, die nach wenigen Tage an die Front gekarrt wurden. Selbst russische Medien können das nicht mehr ganz verschweigen. Die UA veröffentlicht im Netz die Biographischen Daten und die Kurzschilderung der Mobilisierung, Kurzausbildung und des Einsatzes, dem sie zum Opfer wurden. Von der Intention sicher nachvollziehbar, ru Medien wie Meduza veröffentlichen ja Ähnliches, kriegsrechtsmäßig wohl eher grenzwertig. Immerhin, es werden keine Gefangenen- oder Totenfotos, sondern solche aus den persönlichen Unterlagen veröffentlicht.

Die Toten von Olenivka ausgetauscht-Kriegsverbrechen ungeklärt

12.10.2022

Es sind einige Dutzend ukrainische Kriegsgefangene ( von vermutlich 2500) freigelassen und Leichen übergeben worden. Unter letzteren auch Tote u.a. aus dem Gefangenenlager Olenivka, wo vor einigen Wochen eine Explosion über 50 Insassen, zumeist aus Asovstal/Mariupol, tötete. Manche galten als vermisst und konnten erst jetzt (!) identifiziert werden.

Die Explosion selbst bleibt bislang ungeklärt, Experten der UN hatten trotz gegenteiliger Bekundungen der ru Seite, bisher keinen Zugang zum Lager, Rote Kreuz wohl auch nicht wirklich. Dagegen hatten ru „Experten“, darunter ein amerikanischer Filmschauspieler und Militärpropagandisten, schon Tage nach der Explosion Zutritt. Allein das spricht für sich. Allerdings muss bis heute als offen gelten, ob diese Tat von Moskau angeordnet bzw. gebilligt war, oder nicht eher eine Exzesshandlung von Leuten vor Ort war, die die internationale Verhandlungslösung konterkarieren und Rache wollten. Gerade nach Betrachtung des weiteren Geschehens- Freilassung der Asow-Kommandanten und Unmut an der Kampfbasis in den letzten Wochen- ist die zweite Variante durchaus plausibel. Es kann aber auch sein, dass Moskau den Exzess zugelassen hat, um ein Ventil für seine Verhandlungslösungen zu schaffen.

Ein Warnschuss-Zum Luftangriff

11.10.2022

Der Angriff muss planerisch als Option schon länger vorbereitet worden sein, vermutlich unter maßgeblicher Beteiligung des neuen ru Frontkommandeurs, der zuvor die Luftwaffen befehligte. Vermutlich war es nur eine Frage der Zeit, und des geeigneten Anlasses, einen derartigen Angriff zu führen, da die „normale“ Kriegsführung zu Niederlagen der RA geführt hatte.

 

So schlimm die Zahl der wohl meist zivilen Toten ist, täglich sterben an der Front alleine auf UA Seite ein Mehrfaches an Menschen. Es gibt Städte in denen fast täglich einer „unserer Helden“ zu Grabe getragen wird. Aber auch die Zahl der zivilen Toten ist regional hoch. Im Oblast Zaporischscha sollen in den letzten 10 Tagen durch Beschuss 60 Menschen gestorben sein.

 

Auch ein verwunderter Tiger, der die Krallen zeigt, ist gefährlich, bzw. gerade dann. Die Vorstellung, einer linearen Entwicklung des Krieges, die RA wird immer schlechter und die UA immer siegreicher, trifft es offenbar nicht. Eine neue Eskalationsdrehung auf der Spirale ist erreicht.

 

Die RA kann -wie mehrfach berichtet- mehr oder minder jeden Ort der UA treffen, auch unabhängig vom Bodenkrieg. d.h. der Krieg kann, selbst wenn er eingefroren ist, weitergehen.

 

Die Luftabwehr der UA hat sich zwar deutlich verbessert (von 3% Abschuss auf über 50%) , aber nach wie vor erhebliche Schwächen, das Land ist zudem groß mit vielen Zentren. (Anders als z.B. Israel mit effektiver Luftabwehr.)

 

Auch wenn die Empörung über zivile Ziele und Opfer (zurecht) groß ist, darf nicht die „Rationalität“ dieses Angriffs übersehen werden. Auch wenn die ru Raketen auch zu vielleicht 60% daneben schießen, ging es gegen v.a. Ziele der Infrastruktur der mittleren Elektrizitätsversorgung, d.h. kleinere Kraft und Umspannwerke, das zeigen ru Quellen eindeutig. D.h. dieser Angriff war ein Test und Warnschuss zugleich.

 

Die Zahl der abgeschossenen Raketen mit ü 80 war ungewöhnlich groß gegenüber um die 10 in der täglichen „Routine“. Der gestrige Abschuss könnte die RA im Extremfall eine dreiviertel Milliarde gekostet haben. Auch wenn nicht genau klar ist, über wie viele Mittelstreckenraketen die RA verfügt, wäre diese Art der Kampfführung nicht über einen längeren Zeitraum durchzuführen. Aber (!):. Mit 3 derartiger Angriffen im Winter gegen Großanlagen der Energieerzeugung könnte man in der UA eine Katastrophe erzeugen, weil auch Heizungsversorgung und Kommunikation zumindest auf Zeit ausfallen würde, wie schon mehrfach auf H-und-G.info herausgearbeitet, ist das die Achillesferse. Damit gewinnt die RA zwar nicht den Krieg, aber trifft und schwächte die UA erheblich, was inzwischen ja auch ein Kriegsziel ist. Gefährlicher als ein begrenzter taktischer Atomschlag (der mehr Bedeutung für die Nato hätte), sind derartige Anschläge auf die Energieversorgung im Winter. (Die UA hat gestern ihren Energieexport einstellen müssen, das Netz war offenbar großflächig instabil.)

 

Die Reaktionen auf Seiten der Ru Politik und ru hardliner-Blogs zeigt, dass das nicht das Ende, sondern eher der Anfang einer weiteren Eskalation war. Gegenüber früheren Zielen wie der Eroberung des Donbas, werden die Ziele in maßgeblichen Blog erschreckend diffus und haben- auch hierauf hat H-und-G.info schon seit längerem hingewiesen, einen geradezu mythischen und manichäischen Charakter. („Früher oder später wird Russland mit der NATO kollidieren und die Welt wird am Abgrund balancieren.)

 

Hier kämpft eine Clique alter Männer, die nicht (oder gerade weil sie) begriffen hat, dass ihre Zeit abgelaufen ist, und daher bis zum Letzten gehen will.

 

M.E. muss sich der Westen etwas einfallen lassen, den Stöpsel rauszuziehen, ohne die Eskalationsspirale direkt anzuheizen. Dieser Winter wird (ansonsten) ungemütlich.

 

Laufen die Russen schon wieder weg? H-und-G.info Ukraine-Monitoring  2.12. 2022  6.00 Uhr

Briten entdecken hybriden Krieg

Kirchenkampf spitzt sich zu

Ukraine bereitet sich auf den Frieden vor

Vor 31 Jahren stimmten die Ukrainer für ihre Unabhängigkeit

Sind spanische Bomben in Wirklichkeit russisch?

 

 

Kriegsgeschehen

Laufen die Russen schon wieder weg?

Nachdem vorgestern –offenbar mit Himars- hunderte von ru Soldaten in südlich von Zap getroffen wurden, scheint sich die RA weiter nach Südosten zurückzuziehen. Würde sich dieser Trend bestätigen, hieße das, dass die UA mit ihren Angriffen hinter der ru Front, die RA vor sich her treiben könnte, um den Süden des Landes zu befreien, (Melitopel, Berdyansk, Mariupol). Auch östlich von Cherson soll die RA ihre Elitekämpfer abziehen.

Offenbar hat die RA-Führung diese Entwicklung antizipiert. Deswegen wurden von vornherein mehrere Verteidigungslinien (Drachenzähne) in den vergangenen Wochen gezogen. V.a. die Linie nördlich und östlich von Melitopel und Mariupol und die auf der Krim haben zunächst verwundert, weil sie scheinbar weitab von der Front waren. Ähnlich wie in Westcherson operiert die RA nun mit zwei Verteidigungslinien, die es leichter machen, sich geordnet zurückzuziehen. Wollen die Russen das? Kämpfen sie deswegen so verzweifelt um Bakmut, um wenigstens das Donbas als Triumpf des Kriegs vorweisen zu können?

Briten erkennen Energiekrieg als neue Kriegsstrategie an.

Was etwas verwundert. Generalstabscherf Gerassimow gilt als Experte für hybride Kriegsführung. Soweit ich weiß, sind seine entsprechenden Reden sogar dokumentiert (kennt jemand den Wortlaut?). Wenn das zutrifft, hätten zumindest die Briten und vermutlich nicht nur die, sich erst jetzt und (fast zu) spät auf diese hybride Form eingestellt. Die Briten meinen, es ginge darum, Panik unter der Zivilbevölkerung zu schüren. Das scheint mir eine Projektion des Luftkrieges von WWII. Die Russen sind (angeblich wollen sie das von den Amis in Syrien abgeguckt haben!?) viel weiter. Mit gezielten Schlägen, wollen sie die UA lahmlegen, auch den westlichen Nachschub, die Hilfsleistung für die UA verteuern, bis unmöglich machen. Die politischen Systeme destabilisieren. Das ist nicht einfach eine Draufhaustrategie, obwohl es manchmal so aussieht und es die ua Kriegspropaganda bewusst so darstellt. (schon um verständlicherweise die Treffer nicht der anderen Seite preiszugeben)

Kirchenkampf spitzt sich zu

Selenskj überlegt nach mehreren Durchsuchungen von Klöstern und Pfarreien der russischen Orthodoxie diese zu verbieten (?“ban“) und die Beziehungen zum Moskauer Patriachat begutachten zu lassen. Die bisher bekannten Belege sind relativ dünn, es gab prorussische Predigten und  ru Propagandamaterial, die das Vorgehen der Ru rechtfertigten. Der Grat zwischen Religionsfreiheit und Landesverrat ist allerdings schmal. Natürlich sind die Reden des Moskauer Patriarchen inakzeptabel, aber ein Überreagieren kratzt auch an europäischen Werten und ein Teil der ua Gläubigen, wenn auch immer weniger, tendieren zum Moskauer Oberhirten. S. dazu die interessanten Analysen von Sebastian  Rimestad auf H-und-G.info. http://h-und-g.info/default-title-2/rimestadt

 

Erinnerung.  31 Jahre Kampf um ua Unabhängigkeit

Am 1. Dezember 1991 fand ein gesamtukrainisches Referendum statt. Ihm wurde nur eine Frage gestellt: " Bestätigen Sie das Gesetz zur Proklamation der Unabhängigkeit der Ukraine?". Neunzig Prozent der fast 32 Millionen erwachsenen Bürger der Ukraine haben mit „Ja“ gestimmt. Vermutlich wäre die Abstimmung heute noch eindeutiger.

Si vis pacem para pacem

Die UA macht den Infrastrukturminister zum Stellvertretenden Premier für Wiederaufbau. Das Verrückte ist, der Wideraufbau folgt nicht auf den Krieg, er läuft die ganze Zeit bewundernswert parallel. Es gibt eine Art Zivil“armee“ neben der Armee aus Handwerkern, Medizinern, Architekten, Ingenieuren, Freiwilligen… Auch die haben Verluste die Energieversorger schon 5 Tote, gestern wurden erst wieder 2 bei einem Luftangriff verwundet.

 

Sind spanische Bomben in Wirklichkeit russisch?

Der Ua Verteidigungsminister vermutet das. Resnikow bauscht in der regel nicht auf, so dass zu vermuten ist, dass dahinter Erkenntnisse seiner Aufklärung stecken. Intelligenter Satz: Terrorismus macht vor Grenzen nicht Halt.

 

Europa mit oder ohne Russen

Die Frage spaltet die Gemeinde. Jetzt ist die Diskussion um die OSCE im Gange. Ich erinnere noch an die Beiträge von Hilsberg, Roth, Weisshuhn, auf H-und-G.info, die zwar nicht die OSZE-Frage direkt. aber indirekt berühren. Ich persönlich würde mich nicht über ein Europa mit neuen Grenzen freuen, obwohl ich es sicher schwer erträglich fände, mit Herrn Lawrow 5 Mínuten in einem Raum zu sitzen. Man kann die Frage natürlich einfach beantworten, aber ich vermute viele spüren die gleiche innere Zerrissenheit. Das muss ausdiskutiert werden. Es braucht neue Ansätze und Lösungen.

Kollaborateure -schon 16 getötet und wer kommt als nächstes dran?

7.10.2022

Wie schon mehrfach berichtet, droht sich die UA Gesellschaft in der Frage der Kollaboration zu zerfleischen. Derzeit werden ganze Listen von Lehrern, z.T. mit sehr präzisen Personen Angaben veröffentlicht (170 Namen allein in Melitopel), die seit Schuljahresbeginn im September in den besetzten Gebieten russisch geprägten Unterricht organisiert oder durchführt. Das ist sicher keine Marginalie, hier geht es auch nicht um Sprache, dieser Unterricht ist hoch ideologisiert, verfälschend und dient erklärtermaßen der Auslöschung der ukrainischen Identität („Entnazifizierung“) in Implementierung einer pro-Putin-russischen. Aber wie lange geht das gut, in einem Land mit so vielen Waffen und einem militanten Widerstand solche Listen, teilweise mit dem Zusatz, Vergeltung ist nah, zu veröffentlichen und zur Meldung von weiteren „Denunziationen“ Telegramadressen anzubieten? Bisher scheint das „Maß“ erstaunlich eingehalten worden zu sein, was dafür spricht, dass der Widerstand organisiert ist und auch von der UA Regierung mit gesteuert und beeinflusst wird. Gerade wurde eine Liste von Personen veröffentlicht, die auf Grund von Widerstandsaktionen getötet, bzw. schwer verletzt wurden. Danach sind es 10 politisch Aktive (plus 6 verletzte) und 6 Sicherheitskräfte durch Explosionen oder gezielte Schüsse getötet worden ganz überwiegend Leute in verantwortlichen oder Sicherheitspositionen. Ob die Liste vollständig ist, ist nicht klar, es wurde auch schon eine Schuldirektorin angegriffen, die wohl nicht auf der Liste steht. Unabhängig von physischen Angriffen stellt sich die Frage nach den politisch-psychologischen für das Weiterleben einer Gesellschaft, jetzt und nach einer möglichen Befreiung.

Nachtrag zu den Listen mit Kollaborateuren

08.10.2022

In Facebook gab es eine lebhafte und teilweise schräge Debatte zum gestrigen H-und-G.info Bericht zu getöteten Kollaborateuren. Zum einen, ich habe das gar nicht bewertet. Lediglich Bedenken zu den (inflationären) Kollaborateurslisten geäußert, die auf Basis von “Zurufen” (Denunuziation im urspringlichen Sinne, bloßstellen, anzeigen) erfolgen und teilweise mit Drohungen gepaart sind.

Zu diesen Listen muss man wissen. Die UA bezahlt weiterhin “ihre” Beamten und Rentner, etc. in den besetzten Gebieten. Das hängt mit dem Grundverständnis zusammen, dass das weiterhin UA ist. Es geht sicher auch darum, die Menschen gewogen zu machen bzw. die Loyalität zu erhalten. Kollaborateure unterminieren die Bemühungen der UA, ihre Gebiete zu halten und zurückzugewinnen. Die Informationen über die ua Infrastruktur und militärischen Ziele an die RA sind im wahrsten Sinne lebensgefährdend und haben z.B. in Mariupol auch die ru Besetzung deutlich erleichtert. Ohne Kollaborateure vor Ort wäre es für die RA auch schwieriger ein Besatzungsregime aufzubauen, manche Kollaborateuere beteiligen sich auch an den expliziten Repressionsmaßnahmen der Polizei, Spezialkräfte und der Geheimpolizei oder sind speziell in den Armeeeinheiten der LNR und DNR aktiv. Andere unterstützen die Deportation auch von Kindern nach Russland, Ärzte versorgen die Armeeverwundeten, Lehrer indoktrinieren (wie gestern berichtet) ua Kinder im Rahmen der Entnazifizierungsstrategie. Usw. Usw. Insofern ist es verständlich, dass die UA ein Interesse daran hat, die Kollaboration zu begrenzen, zu verfolgen und abschreckend zu sanktionieren. Auf schwerere Fälle der Kollaboration stehen 7 bis 15 Jahre, der SBU und die Staatsanwaltschaft haben schon mehrere hundert Verfahren zu laufen, just wurden allein 26 Personen wegen Organisation des Scheinreferendums allein in Luhansk belangt. (Zahl scheint mir sehr hoch, angesichts von kürzlich 7 befreiten Orten).

Bei nachgewiesener Kollboration wird wohl auch die Gehaltszahlung eingestellt, in manchen ua Regionen eine Enteignung der Betreffenden eingeleitet. Sie müssen mit einer Strafanzeige rechnen, die nach der möglichen Befreiung vollmutlich umgesetzt wird. Bei der Aufstellung von Kollaborateuren verläßt sich die UA Verwaltung auf Angaben aus der alten Verwaltung der besetzten Gebiete und Hinweise aus der Bevölkerung, die direkt oder spezielle Internetkanäle gegeben werden können. Das eröffnet natürlich Fehlinformationen und Denunziationen Tür und Tor. Wer die Angaben verifiziert, bevor sie Folgen haben bzw. elektronische “Streckbriefe” veröffentlicht werden, ist unklar. Unklar ist auch, was Zusätze in Kanälen bedeuten, “Vergeltung ist nahe oder wird kommen”. Es ist erwiesen, (s. H-und-G.info gestern), dass Partisanen u.ä. Jagd auf führende Kollaborateure gemacht und sie umgebracht haben, eher höhere Chargen und Sicherheitskräfte. Die Frage ist, auch wenn mich jemand als russischen Troll verdächtigt hat, was ist, wenn die Wut noch größer und diffuser wird.

Ein von mir geschätzter Blogger aus dem Donbas schätzt die Zahl derer, die in seiner Region die Zusammenarbeit mit den Besatzern befürworten bzw. die Lage für eigene kriminelle und sonstige Vorteile nutzen auf immerhin 10-15 %. Der Blogger, der durchaus dem Widerstand zuzurechnen ist, schreibt. “Ich hoffe aufrichtig, dass diese Leute entkommen, bevor die geflüchten Einwohner zurückkehren. Denn die Stimmung ist so, dass die Ordnungshüter diese (10-15%) vor Vergeltung schützen müssten.”

Junge Russen werden von Putin verheizt

30.9.2022

Von Putin Mobilisierte werden derzeit ohne (Zusatz)-Ausbildung direkt an die Front geschickt. Manche direkt, manche nach zwei Tagen Einweisungüber die Krim. Die Tscheschenen sind bereit, nach zwei Wochen "Ausbildung" Männer an die Front schicken.

Welche Folgen diese Mobilisierungsmaßnahmen militärisch haben werden, ist noch nicht abzusehen. Sie könnten die russische Armee zumindest defensiv stabilisieren. Neue Soldaten sollen als "Kanonenfutter" die Lücken in der russischen Front schließen. Diese Zugänge könnten die russische Armee aber auch von Innen her destabilisieren. Auch solche, die gegen die Rekrutierung protestiert haben, wurden sofort eingezogen.

Westliche Militärexperten halten es unisolo für unverantwortlich und militärisch ineffektiv, Reservisten auf mit Kurzausbildung oder ohne jegliche Ausbildung zu "verheizen".

Die ukrainische Armee präsentiert einen Buriaten, der am 18. September eingezogen und sofort an die Front gebracht wurde. Dort soll er sich der ukrainischen Armee ergeben haben, weil er anders keine Chance sah, zu überleben. Er empfiehlt anderen, es ihm nachzutun.

Normalerweise sind solche Gefangeninterviews kriegsrechtlich problematisch und ihr Wahrheitsgehalt kaum überprüfbar. Angesichts des zynischem Umgangs mit den russischen jungen Männern, die Putin pflegt, scheint mir diese Botschaft dennoch gerechtfertigt.

Mehr zum Thema: http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/booss/default-title

Nach Putins Propagandashow-was kommt jetzt?

28.9.2022

Besonders brutal soll beim dem von Putin sogenannten Referendum in der Druck auf die Bevölkerung in Energodar gewesen sein, wo die Tschetschenen die Abstimmung mit Waffengewalt erzwangen.

 

Demoskopisch sind die von Russland verkündeten Ergebnisse absurd. Dennoch nicht ohne Nutzen für Putin:

 

Das Referendum gibt  einen Überblick, wie loyal oder widerständig die Restbevölkerung ist. Entsprechend kann die Russische Führung ihre Maßnahmen repressiv/integrativ dosieren.

 

Wenn jetzt aber noch mehr Repressionskräfte von Russland in die Ukraine geschickt werden, könnte das Probleme an Putins “Heimatfront“ schaffen. Schon jetzt gilt die Nationalgarde als ausgedünnt. Die Unzufriedenheit mit der Mobilisierung ist regional hoch.

 

Die Abstimmungsshow scheint dennoch die Stimmung bei vielen Prorussen zu haben. Blogger, die noch vor Tagen auf die Militärführung schimpften, sind in Hochstimmung. Wie tief das geht, ist schwer zu sagen, aber in Deutschland dürfte gelegentlich unterschätzt werden, dass derart ritualisierte Kampagnen durchaus geeignet sind, die eigenen Anhänger zu mobilisieren und zusammenzuhalten.

 

Ehemalige ukrainische Verantwortliche machen Gegenrechnungen auf. In den sonstigen ukrainischen sozialten Medien ist die Stimmung eher merkwürdig verhalten. Mit dem Abstimmungsergebnis hat ja jeder gerechnet, die Frage ist, was kommt danach….

 

 

Es wird spekuliert, dass es einen Neuen Verwaltungsbezirk Krim mit allen besetzten/annektierten Gebieten geben könnte. Dies hätte den „Vorteil“, dass an den alten Mythos des zaristischen Neurussland und die in Ru eindeutig positiv konnotierte Krim-Annexion von 2014 anknüpft und die Grenzen vollativ sein können, bei einem relativ stabilen Kerngebiet.  Oblasti Luhansk, Donetzk,Cherson, und Zap als selbstständige Einheiten sind nirgends komplett erobert worden, ob es jemals gelingt fraglich, derzeit sind sogar weitere russische Verluste und Rückzüge wahrscheinlich, was optisch nicht so gut aussieht.

 

Auf jeden Fall werden die Gebiete 1:1 mit den ru Verwaltungsstrukturen überzogen, v.a. der Repressionsorgane, Rubel eingeführt werden. Vermutlich werden noch stärker Verwaltungs- und Repressionskräfte aus Ru zu geführt, da es sich jetzt um „Inlands“-Aufgaben handelt. Auch mit einer militärischen Mobilisierung der männlichen Bevölkerung ist zu rechnen.

Zwei ukrainische Dörfer verweigern komplett die Teilnahme an Putins Show-Abstimmung:

24.9.2022

Originaltext: „Wir, die Einwohner von Sniguriwka, haben uns heute zu einem Protest gegen die illegale Abhaltung eines Referendums in der Stadt Sniguriwka und den umliegenden Dörfern versammelt. Die Region Sniguriw war schon immer die Ukraine. War und wird die Ukraine sein. Wir wollten und werden nie der Russischen Föderation beitreten. Wir rufen die Einwohner von Sniguriwka und den umliegenden Dörfern, d. h. Sniguriwka OTG, auf, nicht zum Referendum zu gehen und sich nicht an der illegalen Abhaltung des Referendums zu beteiligen. Ruhm der Ukraine! - sagten die Bewohner. Früher berichtete der Verräter von Cherson Streymousov, dass die besetzenden "Behörden" einfach dumm beschlossen hätten, die besetzten Gebiete des Gebiets Mykolajiw mit den besetzten Gebieten des Gebiets Cherson zu verbinden. Aber wen interessiert die Meinung der Besatzer und ihrer Gauleiterhunde? Richtig, niemand.“

Gefangenenaustausch Anlaß für neue Kriegsverbrechen?

22.9.2022

Ein schon sensationeller Austausch unter komplizierter internationaler Beteilung hat stattgefunden. Die UA bot den Oligarchen Medwedchuk und 55 ru Soldaten auf. Befreit wurden ca 200 Soldaten, darunter 5 ASOW-Kommandanten, darunter Denis Pokupenko, der Kommandant des Regiments von Mariupol und seinen Stellvertreter und weitere ASOW-Leute. Auch 5 Söldner kamen frei.

Wie schon bei der Kapitulation am ASOW-Stahlwerk war maßgeblich die Türkei, aber auch andere wie Saudi-Arabien und GB beteiligt. Damals war Behandlung entsprechend den Konventionen zugesagt worden. Putin kam durch die Explosion im Lager Olenivka unter Drick als über 50 Asow-Leute starben. Bis heute konnte die UN das nicht vor Ort untersuchen. Offenbar hat Putin parallel zur UN-Vollversammlung ein positives Signal setzen wollen. Was mit den übrigen Gefangenen, es waren vermutlich über 1200 ist, ist unklar,
Offen ist auch, ob die Ankündigung eines Kriegsverbrechertribunals mit Todesstrafe nur ein Bluff war oder angesichts der Mißerfolge Putins nicht nur verschoben, sondern komplett aufgegeben wurde. Es kann aber noch ausstehen, z.B. gegen Personen, gegen die konkret etwas vorliegt, so das man diese Prozesse mit einer gewissen Akzeptanz durchziehen könnte.

Bei prorussischen Frontsoldaten scheint der Gefangenenaustausch nicht gut angekommen zu sein, Die Kritik ist in den sozialen Medien allgegenwärtig. Tschetschenenführer Kadyrev nennt den Austausch "inakzeptzabel" V..a. verbittert seine Soldaten, dass sie in Mariupol dafür kämpften die ASOW-Leute zu besiegen und gefangen zu nehmen und Soldaten dabei starben, und diese ASOW-Gefangenen nun freigelassen wurden. Die Reaktion ist aber keine Abkehr von Putin. Die Tschetschenen werden in Zukunft keine Gefangenen mehr machen, schlussfolgert Kadyrev. Eine erneute Ankündigung von Kriegsverbrechen durch den skrupellosen Tschteschnenführer.

 

 

 

 

"Referendum"

21.9.2022

Was hat Putin davon?

Scheinerfolg. Heim ins Reich von ehem. russischem Gebiet

Scheinkonsolidierung der besetzen Gebiete, aus denen in den letzten Tagen Besatzer-Zivilisten und Besatzer flohen

Mobilisierung für das Referendum in den besetzten Gebieten z.B. durch Südjugend u.ä, Organisationen

administrative Einbindung in die RF mit entsprechender Unterordnung der Verwaltung, insbesondere der Repressionsorgane unter die Zentrale in Moskau (Repressionswelle ist bereit angekündigt)

Entsendemöglichkeit von Nationalgarde u.a. russischen Beamten, da sie nun innerhalb der RF eingesetzt werden, nicht im Ausland

Angriffe und Rückeroberung durch UA können als Angriff auf russisches Territorium interpretiert werden.

Damit kann propagandistisch die russische Bevölkerung zur Verteidigung mobilisiert werden.

Damit kann eine Eskalation bis zu Nuklearwaffen legitimiert werden (Medwedew hatte dies schon vor Monaten angekündigt)

Damit können „Kriegs“-Maßnahmen legitimiert werden, wie die Teilmobilisierung und die Verschärfung des Strafrechtes

Damit können innenpolitische Restriktionen/Repressionen legitimiert werden, wenn die Verteidigung der Heimat in Gefahr ist.

 

 

Was ist daran problematisch?

Es ist ein völker- und staatsrechtswidriger Eingriff in das UA Staatsgebiet

Putin hat keinen der 4  Oblasti komplett, allenfalls Luhansk fast unter Kontrolle

Für ein Referendum fehl die Rechtsgrundlage nach UA Recht

Ein Großer Teil der Menschen sind aus diesen Gebieten geflüchtet oder verschleppt, teilweise über 50%

Zurück blieben v.a. Alte, Kranke, Immobile, die auf Hilfe auch der Besatzer angewiesen sind, auch ,pro russische Personen

Manche wurden auch durch Vergünstigungen, wie Karrieresprünge oder Einnahmen auf krummen Geschäften „gekauft“

Es wurden bereits russische Familienmitglieder von Besatzern angesiedelt

Wer in den Wahllisten steht, ist vollkommen unklar, möglicherweise ohnehin nur die, die sich für Pässe, Renten, Eigentum, Gewerbe, etc. haben registrieren haben lassen und damit eine tendenziell proruss, zumindest pragmatische Haltung eingestanden haben

ob explizit pro ukrainische Personen gestrichen wurden, ist nicht bekannt, aber zu vermuten. Derartiges waren klassische Methoden des Wahlbetruges in der DDR, nach Überprüfung durch die Stasi. Einen ähnlichen Sinn dürften die FSB-Filtrierungen haben

Die Bevölkerung ist extrem unter Druck bis hin zur Verhaftungs- und Lebensgefahr für Russland- oder Besatzerkritische Personen und durch Besatzerwillkür (auch unpolitische, dem Eigennutz dienende) eingeschüchtert.

das Referendum wird vermutlich an mehreren Tagen auf dem Wege einer Haus zu Haus Befragung durchgeführt. Das erhöht das Drohpotential und kann zudem zu weitere Totalbevölkerungsüberprüfung missbraucht werden, auch zu Gefangenenname von Russland-kritischen und potentiell Wehrfähigen führen.

Das Referendum ist nicht mal ein Scheinreferendum. Es ist gar nichts außer einem schlechten Bluff und einer Maßnahme zur sozialen Kontrolle.

Legitimes Kriegsziel-Widerstand-Selbstjustiz-Rache-Mord?

ukrainische Partisanen sind inzwischen ein wichtiger Kriegsfaktor

18.9.2022

Partisanenattacken gehen weiter. Originell: Angeblich wurde die Golfausrüstung eines bekannten russischen Fernsehpropagandisten auf der Krim zerstört worden sein. Weniger symbolisch, aber logistisch relevant sind Sprengungen von Gleisen, die die Krim mit der Süd -UA verbinden und die hohe Relevanz für die Ru Logistik haben. Neben den unklaren Aktionen in Cherson auch wieder Angriffe auf Militärlager bei Melitopel.

Die Zahl der getöteten sogenannten “Kollaborateure”, also (ehemaliger) ua Staatsangehöriger, die die mehr oder minder verantwortlich mit den Ru Besatzern zusammenarbeiten, nimmt deutlich zu. Es war schon zu Beginn des Krieges klar, dass die RA auch nach Gebiets-Besetzungen mit dem Ukrainischen Widerstand zu kämpfen haben würden. Militärische und logistische Objekte sind primäre Ziele (letzter Tag zwei Explosionen in Melitopel, eine am Flughafen, eine an einem Depot). Der ua Widerstand ist inzwischen ein ernst zu nehmender Kriegsfaktor, der die Besatzer verunsichert und ihre Aktionen zumindest verlangsamt.
 

Es geht aber auch explizit gegen Einzelpersonen. Schon seit Wochen werden Biographien von sog. Kollaborateuren, insbesondere in der Region Mariupol veröffentlicht, z.B. mit persönlichen Daten, Foto und Wohn- bzw. Arbeitsort. Die Kollaborationsangaben sind manchmal vage, kaum überprüfbar. Die Schwelle zur Bennung von solchen Personen wird immer niedriger. In Mariupol werden heute auf diese Weise Schauspieler, Musiker und Theaterleute angeprangert, die heute an der Theaterpremiere in dem vor genau einem halben Jahr durch Bomben zerströrten Schauspielhaus teilnehmen. Zusatz ”Vergeltung ist nahe”. Was das im Einzelfall heißt, bleibt offen.

Bei vielen Aktionen ist nicht klar, wer sie verursacht hat. Auch russische  Provokationen sind nicht ausgeschlossen. Auffällig ist aber die Aufzählung aus Widerstandsnahen Kreisen, wo von einem “Muster” die Rede bei jüngsten Aktionen ist.

-In Luhansk wurden der „Generalstaatsanwalt“ der „LPR“ und seine Stellvertreterin infolge der Explosion getötet
-das Büro des Leiters der Besatzungsverwaltung in Cherson wurde angegriffen;
-Der stellvertretende Leiter der Besatzungsverwaltung und seine Frau in Berdjansk, die die Kommission zur Vorbereitung des „Referendums“ leiteten, wurden getötet.

Alle drei Orte haben einen unterschiedlichen Status. Cherson ist faktisch noch Kriegsgebiet, der Treffer stammte vermutlich vom Militär; Luhansk ist schon vor dem Februar 2022 besetzt gewesen; Berdyans ist nach dem Februar besetzt worden

Von offizizieller ukrainischer Seite werden derartige Anschläge meist dementiert, zumindest nicht als ua Anschläge bestätigt, Luhansk z. B. wird von machen als Maffia-Auseinandersetzung “bagatellsiert”.

Neben Atacken, wirkt der UA Widerstand auch mit psychologischen Mitteln. Tagelang wurde überall in Mariupol I mit zwei Punkten oder Y mit Kreide in de Stadt gemalt, als Zeichen des UA Widerstandes. In Luhansk werden entsprechende Plakate geklebt, Flugblätter und Karten verteilt, kolloborierenden Polizisten werden systematisch Räder in ihre Autos geschnitten. In Cherson und Luhansk gibt es jede Menge gelbblaue Graphity.

Die Besatzer reagieren nervös. Indizien sind verstärkte Repressionsmaßnhamen, Filtrierung, Hausdurchsuchungen. Aber auch die Abreise von Familienangehörigen, die seit der Rückeroberung des Oblast Charkiv deutlich zu genommen hat. Ob auch Verantwortliche Kollaborateure geflüchtet sind, ist umstritten, hier könnte es sich auch um fakenews der ua Seiten handeln, die die Gegenseite gezielt verunsichern wollen.

Das Vorgehen des Widerstandes korrespondiert in gewisser Hinsicht (natürlich gibt es hier keine Todesstrafe) mit der offiziellen Politik der Ua gegen Kollaborateure, die immer wieder festgesetzt, und teilweise verurteilt werden (ca 5-15 Jahre). Gestern erst wurde der Interims-Polizeichef im rückeroberten Balakliia festgenommen. Auch der UA Staat senkt die Schwelle der Verfolgung ab. Jüngst wurden Ukrainer, die an Referendumvorbereitungen teilnehmen, als Kollobarateure eingestuft und potentiell bestraft. Unklar ist es bei Lehrern, die das russische Curriculum übernehmen. Diese müssen zumindest mit der Streichung ihrer Gehälter rechnen.

Kriegsverbrechen in Charkiv- nicht wie in Butscha, aber überall "normal"

So verständlich und richtig es ist, die Gräber von Izyum zu skandalisieren, der Krieg ist ein Skandal und dieser braucht Bilder, analytisch sind momentane Vergleiche problematisch und irgendwie auch naiv. Auch wenn wir noch wenig Genaues über I. wissen.

-in Butscha wurden einzelne Zivilisten in Quantitäten von der RA getötet, in Izyum scheinen viele durch Bomben- und Artillerieangriffe umgekommen zu sein. Das entspricht eher dem Szenario von Mariupol

 

-die Zahlen in Mariupol sind deutlich höher (die Stadt ja auch größer und wochenlang wurde belagert). Allein in Schauspielhaus vor genau 6 Monaten kamen bei einem Raktenangriff mehrere hundert, meist Freuen, Kinder, Alte ums Leben. Die genaue Zahl kann nicht ermittelt werden, weil die Besatzer bei “Aufräumarbeiten” die Spuren verwischten. In der ganzen Stadt sollen mehrere 10.000 Bewohner v.a. durch Raketen, Bomben und Artillerie umgekommen sein.

 

-Folterung und Tötung von Einzelpersonen und das Verschleppen und Einsperren gehören zur “normalen” russischen Kriegsführung und Besatzungspolitik. (leider manchmal ach der UA) H-und-G.info hat das am Beispiel v.a. von Mariupol schon vor Monaten dokumentiert. Schon bei der Besetzung werden Häuser durchsucht, v.a. Männer augespürt, festgenommen, “befragt”, gefoltert, manchmal dabei geötet. Der Übergang von “legalen” Kriegshandlungen zu kriegsrechtswidrigen Praktiken ist fließend. Ein Teil der Handlungen wird noch von den kämpfenden Truppen, die Folgehandlungen von Spezialisten der Polizei, der Innenverwaltung, des FSB vorgenommen.

 

Es geht in der ersten Phase v.a. darum,
Soldaten zu identifizieren, ihnen militärischen Geheimnisse, wie Stellungen und Koordinaten zu “entlocken”. Später geht es um die Erzwingung von Kollaboration (bis hin zum militärischen Einsatz gegen die UA), die Bestrafung von mutmaßlichem Widerstand oder Mangel an Kooperationsbereitschaft. Im Rahmen von Filtrierungsaktionen in besetzen Gebieten oder an Checkpoints, kann das letztlich Jeden treffen. Wer in so eine Maßnahme gerät, kann unbeschadet herauskommen oder für immer verschwinden, das liegt ganz in der Willkür der ru Besatzer. Rechtsbeistand oder Rechtsmittel gibt es nicht.

 

Wenn die Welt nun erstaunt auf Izyum blickt, dann nur, weil wie sich bisher wenig mit den “normalen” Kriegsführungs- und Besatzungspraktiken der RA auseinandersetzt und diese dokumentieret hat. Auch in täglichenm Presseberichten in Deutschland tuschen diese Themen vergleichweise selten udn oberflächlich auf. Dabei ist es nicht schwer, derartige Informationen zu bekommen.

Ua Originalberichte von heute/gestern aus offiziellen Quellen

“In den vorübergehend eroberten Gebieten der Region Zaporischzhya: ...Die Besatzer und Kollaborateure drohen Menschen mit Inhaftierung, weil sie Vertreter der Widerstandsbewegung unterstützen, und Aktivisten drohen sie mit Zwangsdeportation in die selbsternannte Quasi- staatliche Einrichtungen im Gebiet der vorübergehend besetzten Regionen Donezk und Luhansk, wo solche Aktivitäten bestraft mit Tod werden. “

“In Cherson kamen Russen unter dem Deckmantel der Waffensuche und Dokumentenkontrolle in die Wohnung eines 72-jährigen Mannes. Der ältere Mann aus Cherson wurde gefoltert – er wurde mit einem heißen Eisen gefoltert und über das Ohr des Besitzers geschossen, dann wurde er in eine unbekannte Richtung weggebracht. ...In den Vororten von Cherson hat das russische Militär einen Anwohner gefangen genommen. Der Mann wurde von seinem Arbeitsplatz entführt, ihm eine Tasche über den Kopf gestülpt und in unbekannte Richtung gebracht. ....Die Besatzer erhängten einen Anwohner im Hof ​​seines eigenen Hauses. Die Russen erlaubten den Verwandten nicht, den Mann zu begraben, sie begruben ihn im Hof ​​des Hauses.”

Aussage einer Sanitäterin vor einer Menschenrechts-Kommission, über ihren Aufenthalt in Gefangenschaft und die russische Blockade von Mariupol:

▪️Unter den Gefangenen waren schwangere Frauen, deren Schicksal weder ihren Angehörigen noch dem Staat bekannt ist;
▪️Der Kämpfer, der drei Stunden lang geschlagen wurde, wurde in den Keller geworfen;
▪️Ein totes Kind in den Armen der Mutter;
▪️Ein siebenjähriger Junge mit einer Schusswunde starb in den Armen eines Sanitäters;
▪️Gefangene in ihren Zellen schrien und starben wochenlang ohne medizinische Hilfe unter Folter;
▪️Die Gefangenen wurden gezwungen, ihre Kleidung auszuziehen, bevor sie getötet wurden;
▪️Menschen sammelten Wasser aus Pfützen;
▪️Hunde schleiften menschliche Gliedmaßen durch den Garten. vorübergehend besetzten Melitopols zu gehen und sich umzusehen!

Vabanque-Spiel im AKW Zasporischschja-Waffenruhe sofort!
11.9.2022


Die Gefahr eines atmaren Gaus rückt immer näher. Das ist keine Alarmismus, sondern krude Realität.

Von den drei Stromversorgungskreisen, die die notwendige Reaktorkühlung sichern, funktionieren nur noch 1 ½. -1. Wie es aussieht, und das ist die Verschärfung, sogar dauerhaft. Die externe Stromversorgung durch eine nahegelegenes konventionelles Kraftwerk war bislang nur stundenweise außer Kraft, wenn Verbindungsleitungen getroffen wurden oder in Gefahr waren. Nun soll dieses Kraftwerk selber beschossen und außer Kraft gesetzt worden sein. Es bleiben also nur noch der letzte Reaktor. Da dieser immer wieder vom Netz genommen bzw. abgeschaltet werden muss, bleiben nur noch die Dieselnotstromaggregate. Über deren Zustand ist wenig bekannt, z.B. ob sie über Redundanzen verfügen. Der Dieselvorrat soll nur auf Tage begrenzt sein. Das ganze gleicht einem waghalsigen Drahtseilakt, wobei auch noch die Seiltänzer (die AKW Besatzung) durch Terror, Psychoterror und Ausdünnung extrem unter Druck gesetzt sind. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, dass das System abstürzt!

Allen AKW-Diskussionen in Deutschland und Spekulationen um die Ukraine zum Trotz, ist das AKW Zaporischschja derzeit der neuralgischste Punkt im Ukraine-Konflikt. M. E. Wird dieser Dramatik zu wenig Beachtung geschenkt. Hier geht es nicht mehr um subtile diplomatische und militärsstrategische Überlegungen. Hier geht es um die Existenz von tausenden von Menschen auf einen Schlag. Hier kann es nur noch heißen: Safety first! Der IAEA-Chef braucht jederUnterstützung. M.E. müßte man einen Stufenplan in Gang setzen. Stop der Kriegshandlungen im unmittelbaren Radius sofort; dann im erweiterten Radius (eigentlich unter Einschluss von Nikopol); Wiederherstellung der äußeren Stromversorgung; Lösung für eine Stabilisierung. (die derzeitigen diversen Modelle, jedes ist besser als der Ist-Zustand!)

Ukraine hat einen Bildungsserver für Schüler im Ausland geschaltet

3.9.

https://schooltogo.online/

Die UA Verwaltung von Cherson zahlt seinen Lehrern, egal wo sie sich aufhalten und unterrichten weiter Gehalt, es sei denn sie kooperieren mit dem ru Bildungssystem.

1.9.

Erster Schultag

„Kinder in Käfigen“ so beschrieben Eltern in einem besetzten Dorf den ersten Schultag. Die Kinder wurden von Militärs gefilzt, die Eltern mussten draußen vor dem Zaun bleiben. Drinnen in den Schulen begann die „Zombifizierung“ der Kinder mit russischer Nationalhymne ( die wieder die sowjetische ist) und russischem Currikulum. Trotzdem ist der erste Schultag für die Besatzungskräfte eher eine Niederlage. In Mariupol kamen nur die Erst- und Zweitklässler, die übrigen blieben zu Hause. Von 16 Schulen waren- anders als angekündigt- nur 5 bedingt funktionstüchtig. Es wird spekuliert, dass Baumaterialien, wie üblich, veruntreut wurden.

Die ukrainischen Behörden in den umkämpften und besetzten Gebieten kämpfen um Bildung. „Unsere Schulen im Gebiet Luhansk sind leere Ziegelkisten, der Wind weht durch zerbrochene Fensterscheiben, Brandgeruch, statt Schreibtische - nur Metallsockel... die erhaltenen Bretter sind am 23. Februar eingefroren... Lassen Sie uns ihre Kindheit wiederherstellen und unseren Kindern zurückgeben!“, heißt es. Im Donetzk bietet die ua Verwaltung für 100.000 in Luhansk, für 30.000 Schüler ukrainischen online-Unterricht. Soweit technisch möglich, wird dieser Online-Dienst auch von Kindern in den besetzen Gebieten genützt. Die Durchsetzung des ua Unterrichtes ist auch eine Form des zivilen Widerstandes gegen Putins „Entnazifizierung“, die de faco ein russisches Assimilierungsprogramm ist. Wegen Lehrermangel hat Putin 500 Lehrer aus Russland eingeschleppt. Aber in Melitopel, einem Zentrum des ua Widerstandes weigern sich meisten Leiter von Schulen und Kindergärten, mit den Besatzern zu kooperieren, ▫️60 % der Erzieher sind in das kontrollierte Territorium der Ukraine abgereist, ▫️80 % der Schulabgänger wählten ukrainische und europäische Universitäten, 900 Kinder sind für die ersten Klassen angemeldet, 14.000 Schulkinder werden ihre Ausbildung in Melitopol-Schulen im Rahmen des ukrainischen Programms fortsetzen: nur 10% weniger Schüler als im Vorjahr!

Schulbeginn zwischen Propaganda und pädagogischer Nothilfe

31.8.

Pünklich zum Schulbeginn hat die RA im Donbas mal wieder eine frisch renovierte Schule, die 8. Schule in Druzhkiwka, zerschossen. Auf Grund der Zwangsevakuierung wurde keiner verletzt. Aber schon jetzt sind allein im Donbas 124 Kinder getötet, 388 verletzt worden. „Leere Klasse, auf den Schreibtischen - beleuchtete Lampen und Blumen. Notizbücher unterschrieben mit den Namen von Kindern, die nie wieder zur Schule kommen werden...“, so gedachte die Region am Vorabend des Schulbeginns dieser Opfer. Auch die pädagogische Situation ist schwierig. Ca. ein Drittel der Schüler die Ukraine sind im Land oder im Ausland auf der Flucht. Im Land sind viele Pädagogen geflohen, sei es vor dem Krieg, sei es, um nicht nach russischen Plänen unterrichten zu müssen. Sie organisieren Fernunterricht, online oder in Lerngruppen. Auch die russische Seite hat sich vorbereitet. Kindererziehung ist ein ganz wichtiger Punkt bei der „Entnazifizierung“, man will ihnen ua Gedankengut austreiben. Putin hat Armeeeinheiten neben Bildungseinrichtungen plazieren lassen. Angeblich zum Schutz der Schüler, doch wohl eher um die eigenen Soldaten zu schützen und gleichzeitig als Drohpotential. Eltern werden mit Geld gelockt, aber auch mit Repression bis hin zur Kindesentziehung bedroht, um ihre Kinder auf Schulen mit russischem Bildungsprogramm zu schicken. In Maripol ist schon ein patriotischer Erziehungstag angesetzt. Auf der Krim geht es gleich mit patriotischer Indoktrierung los:

Originalzitat:“Heute besteht die Hauptaufgabe darin, die systematische Arbeit an der patriotischen Erziehung der Studenten zu organisieren.

▪️Es ist wichtig, mit Schulkindern die Ziele und Ziele der militärischen Sonderoperation zu besprechen, um zu erklären, warum unser Präsident beschlossen hat, sie durchzuführen.

▪️Im September veranstalten die Schulen Treffen mit den Helden Russlands und der Sowjetunion, Trägern von Orden und Medaillen, Teilnehmern einer besonderen Militäroperation.

▪️Jede Woche wird in den Schulen der Krim eine Linie mit dem Hissen der Nationalflagge und der Darbietung der russischen Hymne stattfinden.

▪️Der Unterricht im Rahmen des Programms „Reden über das Wichtige“ wird die Themen Patriotismus, die Entwicklung des Staates und unserer Republik sowie die Bildung eines Bürgers berühren.

▪️In naher Zukunft wird ein Treffen mit Schulpräsidenten in Form eines offenen Dialogs zu Themen organisiert, die Kinder betreffen.

▪️Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Jugend der Republik Kasachstan, das Komitee für Jugendangelegenheiten der Republik Kasachstan schließen (zusammen mit Bildungsverantwortlichen der Krim) die Entwicklung des Konzepts der patriotischen Erziehung von Jugendlichen, Schulkindern und Vorschulkindern ab. Die militärpatriotische Erziehung und die militärische Erstausbildung werden sowohl im Rahmen des Schullehrplans als auch der Zusatzausbildung durchgeführt.

Ich bin mir sicher, dass die Kinder am 1. September gut gelaunt in die Schule gehen werden. Viel Glück!“ Nunja.....

 

30.8.2022


ukrainische Offensive in der Region Cherson

Eine Bodenoffensive hat die UA gestern offenbar im Raum Cherson gestartet. Das Südkommando bestätigte Offensiven an mehreren Stellen. Die Informationen sind kaum zu verifizieren. Es herrscht in der UA eine Militärzensur, insbesondere was ua Stellungen betrifft. Diese ist im Raum Cherson schon seit längerem besonders scharf. Nach anonymen Quellen von CNN und sozialmedia-Informationen soll es an 5 Orten einen Vormarsch gegeben haben. Diese liegen- plausibel- in Gebieten, wo die ua schon vorher vorrückte, im Norden/Nordwesten und Süden des Oblast. Die erste Meldung gestern behauptete einen „Durchbruch“ durch die ru Front. Es gibt ua Medien, die behaupten, die UA sei in Beryslav bis zum Dnjepr vorgedrungen. Das wirkt einerseits kaum glaubhaft, weil dies über 20 km vor der bisherige Front wäre. Andererseits ist auch von offizieller ua Seite ein starker Beschuss der anderen Dnjepr-Seite in der Gegend von Kachowka bestätigt worden. Dort soll es ru Militärlager geben, die so beschossen wurden, dass ru Truppen geflohen sein sollen. Die UA meldete auch offiziell Luftangriffe in Cherson. Der offizielle Armeebericht schweigt sich über die Offensive an sich aus. Im Gegenteil wird von russischem Beschuss im Oblast Cherson berichtet. Außerdem von (vermutlich Vergeltungs-)Angriffen auf Mykolev, Zap, und Kriwij Rhii, usw.. Andere offizielle ua Quellen vermelden die Vernichtung von ru Militärkapazitäten, die ungefähr mehr als doppelt so hoch sind, wie sonst üblich.

Die RA dementiert die Offensive, sie wird als fake oder als gescheitert abgetan. Immerhin werden die Luftangriffe auf Cherson in offiziösen Militärblogs eingeräumt.

Die Offensive, die von Selenskij vor ca einem Monat angekündigt wurde, läuft faktisch schon länger. Die UA konzentrierte sich bisher auf „intelligente Ziele“, der militärischen Infrastruktur. Angeblich sollen 10 Depots getroffen sein. Immer wieder werden die Dnjepr-Brücken, auch die behelfsmäßigen, auch gestern wieder, beschossen, um den ru Nachschub zu unterbinden. Andererseits hat die RA sehr viel Militär, die Rede ist von über 10.000, dort konzentriert und war immer noch in der Lage, Kleinoffensiven zu starten und , wie auch gestern, die ua Stellungen massiv zu beschießen. Noch vor drei Tagen hat der Kommandeur des Südkommandos, die zahlenmäßige Überlegenheit der RA dargelegt und Skepsis gegenüber Bodenoffensiven geäußert. Vielleicht hat er die RA damit angetäuscht, vielleicht versucht er damit mehr Materialunterstützung zu bekommen, ganz falsch scheint diese Analyse jedenfalls nicht zu sein. Es kann durchaus sein, dass die UA ein wenig unter Zugzwang kam, jetzt auch am Boden offensiver zu werden. Der Winter naht, es gibt schon lange eine Diskussion, dass die UA vorher noch sichtbare Erfolge vorweisen müssen, um die Westverbündeten von weiteren Hilfslieferungen überzeugen zu können. Außerdem ist die RA dabei, ihr Militärpotential über die Krim zu verstärken. Dies könnte in Summe dazu geführt haben, jetzt Offensivhandlungen am Boden zu wagen. Andererseits ist es typisch für diesen Krieg, auch in Cherson, dass wegen der Länge der Front und der zu geringen Kräfte Geländegewinne nicht gehalten werden können und dann wieder Rückzüge erfolgen (s. H-und-G.info zur „Springprozession“ vor zwei Tagen) müssen. Die militärische Führung hat über Details Stillschweigen verordnet vor zu viel Euphorie gewarnt und fordert die Zivilbevölkerung zu Schutzmaßnahmen und Evakuierung auf.

 

Im Donbas, Charkiv und im Norden gegen Kämpfe weiter, schon um die UA im Süden zu bremsen.

 

Bedrohung zu Schulbeginn

28.8.

Kurz vor Beginn des Schuljahres hat Putin die Stationierung von Militärs an Schulen in besetzten Gebieten angeordnet. Das kann mehrfaches bedeuten. Erstens sollen kollaborierende Lehrer geschützt werden. Zweitens das Drohpotential gegenüber Eltern erhöht werden. Drittens schützen sich die Soldaten so gegen Beschuss. Letzteres liefe auf die systematischen kriegsrechtswidrige Gefährdung von Zivilisten hinaus, die AI kürzlich der UA vorgeworfen hat.

 

Immer wieder werden Kindereinrichtungen zerbombt, so gerade ein (noch nicht bezogenes) Internat in Cherson und eine Kinderbibliothek in Nikopol.

Trotz der Drohung von Strafgeldern und mit Kindesentzug weigern sich ca 900 Eltern in Melitopel ihre Kinder auf russische Schulen zu schicken und schicken sie auf ukrainische.

Kampf um die Kinder in den besetzten Gebieten der Ukraine

24.8.

Aus Cherson wird gemeldet, dass Soldaten mit Waffengewalt Kinder an ru Schulen zwingen, in anderen Orten soll eltern Geld geboten werden, um die Kinder in die ru Kindergärten zu geben.
Nach ru Angaben wurden allein aus Mariupol 1000 Kinder nach Ru verschleppt und dort zur Adoption frei gegeben, 300 warten noch auf Adoptiveltern. Der Kampf um die Kinder hat bei der Entnazifizierungsstrategie Putins eine wichtige Funktion. Der nachwachsende Generation soll der ukrainische Geist ausgetrieben und sie im ru Sinne erzogen werden, in Schulen, durch Zwangsverschleppung, Heimunterbringung, vormiltitärische Ausbildung, etc.. Die Ukrainer halten -auch in den besetzen Gebieten- so gut es geht dagegen. Lehrer weigern sich teilweise mit den Besatzern zu kooperieren, Eltern weigern sich ihre Kinder ru erziehen zu lassen.

Gefährden Ukrainische Aktionen AKW?

22.8. ca 6.00

Nach wie vor beschuldigen sich beide Seiten gegenseitig, wobei man geneigt ist, der russischen Seite weniger zu glauben. Allerdings stellen sich nach der Analyse von lokalen Medien Fragen. Vorgestern wurden dort Partisanenexplosionen in Orten 5-8 Km von Energodar vermeldet. Laut ISW ist die Region Energodar ein Gebiet, in dem verstärkt Partisanen agieren.

Gestern wird dort gleichzeitig vom Beschuss durch russische Artillerie auf dem AKW-Gelände und ukrainischem Gegenbeschuss der Artillerie auf der linken Seeseite (wo sich Ergodar befindet) berichtet. Wie gesagt, diese Meldungen basieren auf ua Quellen (!). Sie sind auch nicht vollkommen präzise und verlässlich. Dennoch: Angesichts der Brisanz der AKW-Thematik sollten schon ernsthafte Fragen an die UA Seite gerichtet werden, ob sie es wirklich ausschließen kann, dass ua-Kräfte entsprechend aktiv sind. Bekannt ist, dass die UA wesentlich dezentralisierter, bis hin in Kleinstgruppen und Partisanengrüppchen agiert, als die russische, was in diesem Fall nicht von Vorteil sein muss.

Ansonsten bleibt die AKW-Lage auch so bedrohlich. Offenbar versucht die ru Seite, das AKW vom Netz der UA abzuklemmen. Stomklau im gigantischen Maßstab. In Melitopel wurden Schwertransporte mit Überlandkabeln und Transformatorenöl gesichtet. Experten fürchten Ausfälle der Kühlanlage bei den Umschaltungsvorgängen, was für die wassergekühlten Blöcke bedrohlich wäre. Dass große Teile der ua Betreuer in den Urlaub geschickt wurden, und Teile der Reaktorzugänge zerstört sein sollen, macht die Lage nicht sicherer. Angeblich sollten Soldaten mit Strahlensymptomen in Krankenhäusern eingeliefert worden sein. Das kann aber auch eine Horrormeldung der Gegenspionage sein. Die ua regionalen Umweltbehörden stellen keine erhöhte Radioaktivität fest. Dass westliche Poltiker (sehr vereinzelt) den Nato Art 5 einschlägig sehen, falls es einen Kernkraftunfall gibt, macht die Sache nicht lustiger.

 

Kriegsverbrechen/russisches Tribunal geplant

20.8.

In einigen Tagen könnte ein russisches Schau-Tribunal eröffnet werden.  Indizien, dass dies nun in Mariupol, im Musiktheater (nicht im Schauspielhaus, wie anfangs vermutet) stattfinden könnte, verdichten sich. Im Theater werden Gefangenenkäfige und Sicherungsmaßnahmen eingebaut, Verantwortliche bestätigen den Zweck. Örtliche Quellen nennen den 24. , den ukrainischen Unabhängigkeitstag, oder Anfang September  als mögliche Daten.

 

Ein solcher Prozess ist mehrfach problematisch.

-sofern er sich gegen Kriegsgefangene richtet, verstößt er möglicherweise gegen Kriegsrechtskonventionen (allerdings führen die Ukrainer auch Prozesse gegen Soldaten wegen Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung)

-die rechtliche Konstruktion dieses Tribunals, die vermutlich auf einer Verschränkung von russischem Recht, DNR-Sonderrecht und Kriegsrecht beruhen dürfte, ist problematisch. So hat das höchste Gericht Russlands ASOW als Terroristen eingestuft, hat aber formal keine Kompetenz im Donbas. Falls die Todesstrafe verhängt werden sollte, gilt diese zwar im Donbas, nicht aber in Russland. (Medwedew ar kürzlich im Donbas um die Rechtslage zu „harmonisieren“)

-der Prozess dient von vornherein propagandistischen Zwecken, der Druck ist groß, da die „Beweise“ die Entnazifizierungsoperation legitimieren sollen. Ein „faires“ Verfahren ist kaum zu erwarten. Die Internierten stehen quasi jetzt schon unter Anklage, haben aber keinerlei Außenkontakt, geschweige anwaltlichen Beistand.

Explosionen auf der Krim

17.8.

Die zwei erneuten Explosionen in der Nähe Umspannwerk/Flughafen und Bahnlinie zeigen:

-Die Krim, die von Ru als ru Territorium interpretiert wird und Hauptstütze für die Besatzer im Süden der UA ist, ist verwundbar.

-Durch den Beschuss der Eisenbahnlinie ist der Nachschub über die Kertsch-Brücke nach Kernrussland beeinträchtigt. Die Behauptung der ru Seite, die Bahnlinie sei wiederhergestellt, ist zweifelhaft.

-Die psychologische Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Die Autobahn von Simferopol, der Hauptstadt der Krim, Richtung Kertsch-Brücke ist vollkommen verstopft, offenbar wollen Urlauber, u.a. die Halbinsel panikartig verlassen. Selbst prorussische Militärkanäle kritisieren die Informationspolitik und fordern Aufklärung.

-laut angeblichen ua Insiderinformationen waren es ua-Elitekräfte, die UA-Seite schweigt, von US-Seite wird betont, dass keine US-Waffen im Einsatz seien. Offenbar ist man unsicher, wie Ru den Angriff auf „russisches Territorium“ interpretiert. Proaktiv weist die UA darauf hin, das die Krim ua Gebiet sei, insofern es keine Verletzung der Zusage geben könne, dass ru Kernland nicht von der UA angegriffen wird.

Auch wenn Ru noch viele Ressourcen hat, derartige Anschläge zu kompensieren, (gestern Rakten auf Odessa) wird die Logistik für die ru Truppen im Süden der UA immer schwieriger.

Waffen

15.8.

Aus zwei mach ein Flugzeug, der Produktionsfortschritt in RU hält an, jetzt dürfen ganz offiziell Flugzeuge ausgeschlachtet werden, um andere zu reparieren. Man kann mit Marx auf den Kopf gestellt fragen, wann die rückläufige Produktivkraftentwicklung gegen die Produktionsverhältnisse revoltiert.

Todesrate der RA bleibt hoch

14.8.

Nach US-Angaben muss die RA pro Tag ca 500 Ausfälle bei Soldaten in Kauf nehmen. Die Zahl wäre ansich nicht überraschend. Auf dem Höhepunkt der Luhansk-Auseinandersetzungen hatte die UA 100 Tote, manchmal sogar 200 pro Tag. Die Zahl der Verwundeten wird mit dem Faktor 3-4 geschätzt. Da man immer von mindestens gleichen, eher höheren, Todesraten bei der RA ausging, sind die 500 Ausfälle (darunter vermutlich ca 100-120 Tote) plausibel. Das Erstaunliche an dieser Zahl wäre: die UA Todesrate soll seit einigen Wochen deutlich gesunken sein. Außerdem hatte die RA ihre Strategie nach Ansicht von HuG umgestellt, mehr Bombardement, weniger Bodenkämpfe im Donbas, keine Straßenkämpfe in Großstädten, nachdem die Zahl der eigenen Verluste zu hoch war und Soldaten meuterren. Wenn die US-Zahlen stimmen sollten, wäre die akutelle Verlustrate immer noch sehr hoch, zumal Ru Schwierigkeiten hat, Ersatz zu finden (Zwangsrekrutierung in besetzten Gebieten, Gefangene als Soldaten, Freiwilligenbataillone im ganzen Land, syrische Söldner, etc.)

Kriegsgeschehen -Russische Armee in Cherson eingekreist?

13.8.

Ähnlich wie Vortage, aber wichtiger militärischer Erfolg ist der Beschuss des Dnjepr-Dams nordöstlich von Chersons. Dieser war der letzte funktionsfähige Straßenübergang über den Strom, der die RA im Oblast Cherson mit der Krim verband. Allerdings ist es immer riskant Stausdämme zu beschießen.

Der Übergang bei Cherson ist mehrfach beschossen worden und nur teilweise befahrbar, vermutlich nicht für LKW. Es gibt aber, was in den Meldungen übersehen wird, noch eine Eisenbahnbrücke einige km nordöstlich von Cherson, über diese liegen mir keine Informationen vor. Insgesamt wird die Lage für die RA in dieser Region jedoch schwieriger, zumal jetzt auch die Luftunterstützung von der Krim teilweise ausfällt.

Die ua Ankündigung der Großoffensive im Südbuggebiet und die darauf folgende Teilverlagerung von ru Kräften, hat offenbar die RA so im Donbas geschwächt, dass sie angesichts des Verteidigungswalls der UA kaum vorankommt, trotz heftigen Bombardements, unter dem v.a. die Zivilbevölkerung leidet.

USA bestätigen urkrainische Angriff auf Flughafen auf Krim dementiert aber US-Waffeneinsatz. Rollbahn selbst noch intakt. Angeblich Schwächung der Schwarzmeerflotte durch diesen Angriff.

 

Schauprozess in Mariupol?

12.8.22

Indizien verdichten sich, dass Ru im August (24.8.) einen Schauprozess in Mariupol veranstalten will. Dort werden im Theater Käfige aufgebaut, wie sie für solche Prozesse üblich sind. Auch der Besuch des Sekr. des Verteidigungsrates, Medwedew ,im Donbas dürfte damit zusammenhängen. Während es offiziell um den Wiederaufbau ging, deutet die Teilnehmerliste- fast alles Sicherheitskräfte- eher auf eine Besprechung zur Repression hin. Dabei auch ein hoher Vertreter der ru Präsidialverwaltung. Medwedew ist derzeit die Nummer 3 in der ru Hierachie, und könnte -altersmäßig- auch ein möglicher Putin-Nachfolger sein. H-und-G.info hat schon seit Monaten darüber berichtet, dass Ru ein Kriegsverbrechertribunal a la Nürnberg plant. In Nürnberg wurden überwiegend Todesurteile ausgesprochen. Im Donbas ist, anders als in Ru, die Verhängung auch der Todesstrafe möglich. In Mokau hatte das oberste Gericht kürzlich die ASOW-Leute als Terroristen eingestuft, was Höchststrafen erlaubt. Eigentlich ist Moskaus Justiz aber gar nicht für die Rechtsprechung im „unabhängingen“ Donbas zuständig, aber wen schert es. Beim Medwedew Besuch sollen die Gesetzeslagen harmonisierst werden, was immer das heißt. Angeblich sollen hunderte von ASOW-Gefangenen aus Mariupol angeklagt werden, die sich vor Wochen ergeben haben. Diese gelten für Putin als Inbegriff der Nazis, die er mit seiner Sepzop bekämpft. Bei der Kapitulation in Mariupol war international ausgehandelt worden, dass alle diese Soldaten als normale POW behandelt werden. Das Problem ist, H-und-G,info hat immer darauf hingewiesen, dass es auf UA Seite in den vergangenen Jahren durchaus auch in Einzelfällen Kriegsverbrechen gab, wie die Hinrichtung von Gefangen. Es ist zu erwarteten, dass solche Fälle gezielt inszeniert werden, um eine entsprechende mediale Wirkung herzustellen. Und-man sollte das nie vergessen- die öffentliche Meinung in der Welt ist nicht grundsätzlich so pro-westlich, wie wir uns das oft einbilden.

Schauprozess in Mariupol?

12.8.22

Indizien verdichten sich, dass Ru im August (24.8.) einen Schauprozess in Mariupol veranstalten will. Dort werden im Theater Käfige aufgebaut, wie sie für solche Prozesse üblich sind. Auch der Besuch des Sekr. des Verteidigungsrates, Medwedew ,im Donbas dürfte damit zusammenhängen. Während es offiziell um den Wiederaufbau ging, deutet die Teilnehmerliste- fast alles Sicherheitskräfte- eher auf eine Besprechung zur Repression hin. Dabei auch ein hoher Vertreter der ru Präsidialverwaltung. Medwedew ist derzeit die Nummer 3 in der ru Hierachie, und könnte -altersmäßig- auch ein möglicher Putin-Nachfolger sein. H-und-G.info hat schon seit Monaten darüber berichtet, dass Ru ein Kriegsverbrechertribunal a la Nürnberg plant. In Nürnberg wurden überwiegend Todesurteile ausgesprochen. Im Donbas ist, anders als in Ru, die Verhängung auch der Todesstrafe möglich. In Mokau hatte das oberste Gericht kürzlich die ASOW-Leute als Terroristen eingestuft, was Höchststrafen erlaubt. Eigentlich ist Moskaus Justiz aber gar nicht für die Rechtsprechung im „unabhängingen“ Donbas zuständig, aber wen schert es. Beim Medwedew Besuch sollen die Gesetzeslagen harmonisierst werden, was immer das heißt. Angeblich sollen hunderte von ASOW-Gefangenen aus Mariupol angeklagt werden, die sich vor Wochen ergeben haben. Diese gelten für Putin als Inbegriff der Nazis, die er mit seiner Sepzop bekämpft. Bei der Kapitulation in Mariupol war international ausgehandelt worden, dass alle diese Soldaten als normale POW behandelt werden. Das Problem ist, H-und-G,info hat immer darauf hingewiesen, dass es auf UA Seite in den vergangenen Jahren durchaus auch in Einzelfällen Kriegsverbrechen gab, wie die Hinrichtung von Gefangen. Es ist zu erwarteten, dass solche Fälle gezielt inszeniert werden, um eine entsprechende mediale Wirkung herzustellen. Und-man sollte das nie vergessen- die öffentliche Meinung in der Welt ist nicht grundsätzlich so pro-westlich, wie wir uns das oft einbilden.

Atomgau durch streunende Hunde?

9.8.

 

Atomare Gefahr durch AKW

Kann jeder streunende Hund eine Gau auslösen? Nach ua Quellen hat die RA den größten europäischen Reaktor im Oblast Zaporiichschja vermint. Damit könnten umherstreunende Tiere eine Explosion auslösen. die zu einer „Kettenreaktion“ führt. Zumindest könnte die Notabschaltung der letzten zwei Blöcke veranlasst werden. Derzeit ist unklar, ob die Information mit der Verminung stimmt. Das ISW weist darauf hin, dass es ein vermutlich gefaketes Video im Netzt gibt, das unter berufung auf ru Quellen behauptet, dass die Russen, falls sie zum Rückzug aus dem AKW gezwungen wären, dieses in die Luft fliegen ließen und deswegen vermint hätten. Dafür gäbe es laut ISW keinerlei Ansatzpunkte. Schon weil ein solcher Gau auch die Krim und Russland schädigen würde. Das heißt aber nicht zwingend, dass keine Verminung stattgefunden hat.

Der Präsdident der UN-VV fordert internationalen Zugang der Atombehörde. Das AKW enthält 120 Tonnen spaltbares Material, das wohl mehr als 10-fache eines atomaren Sprengkopfes. Das AKW ist immer noch in das ua Netz integriert.

 

Abgesehen von der nuklearen Gefahr, zweigt dieser Konflikt auch, wie verwundbar die UA teilweise ist. Die UA verdient auch Geld mit dem Atomstromexport, ein Ausfall des AKW im Winter hätte verheerende Auswirkungen für die angeschlossenen Industriestandorte und Privathaushalte. Auch konventionelle KW sind neuralgische Punkte, zumal sie auch noch Fernwärme produzieren. Gerade soll ein KW in Charkiv getroffen sein, vom den 1/3 der Bevölkerung abhängig ist. Unklar ist die Lage im größten Kohle-KW des Donbas in Vuhledar. Es gibt Widersprüche Aussagen ob es Ende Juli schon eingenommen ist, wie Reuters und die Prawda berichteten. Dies zeigt eine weitere Achillesferse für den ua Winter.

Kinder leiden im Krieg

6.8.

Über 250 Kinder sind in diesem Krieg gestorben. Über 700 verwundet. Viele sind vertrieben, z.T. im Ausland, oft getrennt von ihren Vätern oder überhaupt den Eltern. Viele wurden auch misshandelt und verschleppt. 200.000 waren vermisst, über 200 sind es immer noch. Am 1. September ist ein großer Teil der Schulen zerstört, viele haben keinen Luftschutzbunker und sollen daher nicht in Präsenzunterricht gehen. Um den Kindern auch die Ua Sprache beizubringen, soll auch für Auslandua Kinder online-Unterricht angeboten werden.

Tote in russischem Gefangenenlager. Aufklärung dringend geboten.

30.7.2022

Mehr....

Verlor Ukraine Luhansk wegen Munitionsmangel ?

4.8.

Es verdichten sich Informationen, wonach der Rückzug der UA in Sjewjerodonezk/Lyssychansk auf Mangel an sowjetischer Munition zurückzuführen war. Die UA konnte nicht mehr schießen! Inzwischen wird dies wohl durch Natomunition kompensiert. Der lange Transportweg und politischen Unwägbarkeiten macht diesen Weg jedoch unsicher. Wo sind eigentlich die vielen Strategen, die dem rechtzeitig vorgebeugt hätten?

Kriegsgeschehen

24.7.
Möglicherweise hat die UA Erfolge in der Region von Cherson im Süden. Angeblich rückt die UA Richtung Osten vor, es gibt aber eine Art Nachrichtensperre. Auch zur gestrigen Meldung, 1000 ru Soldaten seien umzingelt, gibt es keine Bestätigung oder Ergänzung. Es wurde aber eine zweite Brücke, die eines Nebenflusses des Dnjepr nördlich von Cherson beschossen . Diese sichert den Übergang einer Europaautobahn Richtung Nikopol, aber auch in Richtung Krim. Die Brücke soll zwar noch passierbar sein, der Angriff zeigt aber, dass die UA mit den Westwaffen derartige Ziele im russische besetzten Gebiet erreicht. Es ist also eine Frage der Zeit, bis alle Brücken Richtung Krim unpassierbar sind. Dann wird es eng für die ru Truppen westlich des Dnjepr. Ein britischer Militärexperte meint sogar, die RA müsste sich zeitnah aus Cherson zurückziehen.

In Donbas gehen die Kämpfe wie gewohnt weiter. Die RA scheint am Boden aktiver zu werden.

150 Tage Krieg

23.7.2022

„Nur“ noch 30 Tote bei ukrainischer Armee pro Tag. Zu Höchstzeiten waren es bis zu 200. V.a. wegen Verlusten im Donbas. Dies sind Angaben von Selenskji, die glaubwürdig sind. Allerdings sind die Zahlen nicht einfach zu interpretieren. Derzeit konzentriert sich die RA weniger auf Geländegewinne als auf Beschuss von Infrastruktur. Offen bliebt (s. Vortage), ob Bodenoffensiven bevorstehen, die die Zahl der ua Verluste wieder deutlich steigern könnten.

Auf dem Höhepunkt des Donbaskrieges im Mai/Juni/ hat HuG.info die Zahl der Toten auf ca 1000 die Woche geschätzt. Offenber realistisch. Grund waren die Unterschätzung der RA und die mangelnde Waffenausstattung der UA durch den Westen. Die UA war v.a. den Haubitzen und Luftangriffen in ihren Schützengräben eine zeitlang fast wehrlos ausgesetzt. Hinzu kommen das ca. drei bis fünffache von Ausfällen durch Verletzten, z.T. schwer Verletzte und Verkrüppelte. Insgesamt eine Schreckensbilanz nach 150 Tagen. Die Zahl der Toten und Verletzten auf der Gegenseite dürfte noch höher sein. Die Zahl allein der Ziviltoten in Mariupol wird auf 10-30 Tausend geschätzt. Die Zahl der ua Migranten liegt bei ca. ¼ der Bevölkerung.

 

20.7. Terror gegen Zivilbevölkerung in besetzten Gebieten

Im Raum Cherson werden die Kontrollmaßnahmen gegen über der Bevölkerung verschärft. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre mit Schießermächtigung. Propaganda gegen die Besatzer kann strenger verfolgt, Durchsuchungen können jederzeit durchgeführt werden. Auch in Zaporischschja sollen 400 Personen in ru Gewahrsam sein. Beide Regionen gelten als Schwerpunkte des Partisanenkampfes.

Der reguläre Bürgermeister von Cherson ist seit 21 Tagen entführt. Ähnlich soll es in der jüngeren Zeit 7 weiteren Bürgermeistern ergangen sein, die sich in russischen Händen befinden.

Angeblich soll die Evakuierung aus Cherson Richtung Krim in 5 Tagen unterbunden werden. In Richtung der Kern-UA ist sie aus den besetzen Gebieten ohnehin kaum möglich. Möglicherweise will die RA die Bewohner als menschliche Schutzschilde halten. Die ua Regierung hatte die Bevölkerung zur Flucht aufgerufen, um freies Schussfeld für die Gegenoffensive zu haben. Die meisten könnten, wenn, dann nur Richtung Krim fliehen.

      russische Lager in der Ukraine

  • 15.7.2022

  • In den eroberten Gebieten errichteten die Russen 20 Filtrationslager und Gefängnisse Ukraine in der OSZE: In den eroberten Gebieten errichteten die Russen 20 Filtrationslager und Gefängnisse 17.06.2022 01:31 Die russischen Invasoren errichteten mindestens 20 Filtrationslager und Gefängnisse in den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine. Laut dem Korrespondenten von Ukrinform hat dies der Ständige Vertreter der Ukraine bei internationalen Organisationen in Wien, Jewgeni Tsymbalyuk, bei einem Treffen des Ständigen Rates der OSZE erklärt. „Es gibt immer noch viele Orte, an denen Verbrechen nicht aufhören. Mindestens 20 Filtrationslager und Gefängnisse wurden in den besetzten Gebieten gefunden“, sagte er. Der ukrainische Botschafter erinnerte an das „Isolation“-Gefängnis im besetzten Donezk – „wir wissen sehr gut um die Schrecken, die dort passieren.“ „Und deshalb müssen wir die Ausbreitung dieses russischen Gefängnisses in der gesamten Ukraine stoppen“, betonte Tsymbalyuk. Lesen Sie auch: Von Mariupol aus schicken Eindringlinge Menschen in Filterlager, um Dokumente zu holen Der Leiter der ukrainischen Mission bei der OSZE sprach auch über Fälle von Folter, geschlechtsspezifischer Gewalt und Schutz von Menschen, die „Teil der russischen Politik wurden, die darauf abzielt, den Willen der Bewohner der besetzten Gebiete der Ukraine zu brechen“. „Bisher sind die Regionen Kherson und Saporoschje laut Menschenrechtsaktivisten führend in der Zahl der Menschen, die vom russischen Militär in der Ukraine geschützt werden“, sagte Tsymbalyuk und führte eine Reihe von Beispielen an. Lesen Sie auch: Eindringlinge in Nowaja Kachowka entführten ein Rentnerehepaar Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Putin eine umfassende Invasion der Ukraine an. Russische Truppen zerstören Infrastruktureinrichtungen, Wohngebiete ukrainischer Städte und Gemeinden durch den Einsatz von Artillerie, Raketenwerfern und ballistischen Raketen.

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Sommergegenoffensive. H-und-G.info Monitoring 11.7. ca 6.00 

  • Gegenoffensive angekündigt

  • Die erste echte große Gegenoffensive wurde vom Ukrainischen Präsidenten angeordnet: die Rückeroberung der Schwarzmeerküste. Schon seit Monaten hatte die UA eine Sommeroffensive angekündigt, sobald die Westwaffen dafür zur Verfügung stünden. Durch die Entwicklung im Donbas waren aber (auch bei h-und-G.info) in der letzten Zeit Zweifel entstanden, ob diese noch realistisch sei.

  • Offenbar hat die Ukraine in den letzten Wochen im Süden ihr Waffenpotential verstärkt bzw. durch Westwaffen ersetzt, um eine Offensive vorzubereiten. Russland zielt darauf ab, den Süden der Ukraine, damit den Zugang zum Meer abzuschneiden, um die Restukraine entscheidend zu schwächen.

  •  

  • Nun plant die UA offenbar, „das Spiel“ umzudrehen. Der Süden ist für die UA strategisch vorteilhafter als der Osten. Der Süden ist leichter für den Nachschub aus dem Westen erreichbar. Die Restluftwaffe der UA ist näher und sicherer einzusetzen. Der Nachschub der RA ist schwieriger und „verwundbarer“, da er über die Krim und eroberte ua Häfen abgewickelt werden muss. Schon in der Vergangenheit hatte sich gezeigt, dass die UA höhere Abschüsse bei Flugkörpern und Erfolge bei kleineren Gegenoffensiven hatte, als im Donbas.

  •  

  • Problem ist allerdings die ru Schwarzmeerflotte, die nach wie vor, jeden Punkt in der UA beschießen kann. Außerdem kommen bisher über das Meer mehr oder minder ungehindert, Bomber und Kampfflugzeuge aus Russland in die UA. Offenbar war die Rückeroberung der Schlangeninsel ein erster Auftakt für die neue Strategie.

  •  

  • Die Schwerpunktverlagerung vom Osten in den Süden würde auch die taktischen Rückzüge der UA im Donbas in etwas anderem Licht erscheinen lassen. Allerdings ist dies nach wie vor riskant, weil die RA mit ihren guten Nachschubmöglichkeiten im Osten offenbar kurz vor einer neuen Offensive im Donbas steht. Schon jetzt werden die Hauptziele dauerhaft mit Artillerie, etc. beschossen, um den Weg für die Infanterie wie in Luhansk zu ebenen. Möglicherweise dient die Ankündigung der Südoffensive dazu, die russischen Planungen durcheinanderzubringen.

  •  

  • Die Bevölkerung wurde von der Zentralregierung aufgefordert, zu evakuieren, was auf geplanten massiven ua Beschuss hindeutet. Bisher gibt es aber keine konkreten Anzeichen vor Ort.

  •  

  • Im Raum Cherson wogt der Krieg seit Wochen hin und her. Russland versucht, Richtung Mykolaev vorzudringen und bombardiert, kommt habe nicht voran. Die Ukraine hat trotz Geländegewinnen Schwierigkeiten die RA hinter den Dnjepr zurückzudrängen, der in dieser Region ein Strom ist. Cherson war durch Chaos auf der ukrainischen Seiten in den ersten Kriegstage gefallen. Weil versäumt wurde, die Brücken zu sprengen, konnte sich die RA auf der westlichen Flussseite festsetzen. Im Raum Cherson gab es auch immer wieder-auch militante- Widerstandshandlungen aus der Bevölkerung, so dass die RA mit einer Art Zweifrontenkrieg zu rechnen haben dürfte.

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  • Im Osten geht der Beschuss durch die RA weiter. Die UA versucht, die RA durch Scharmützel z.B. in Restluhansk zu binden. Auch ist mit Wiederstandshandlungen zu rechnen.

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  • In den letzten 24 Stunden sind zwei Hochhäuser bombardiert worden mit hohen zivilen Opfern. Läuft die RA Amok oder wird ihre Zielgenauigkeit noch schlechter. Jedenfalls setzt sie weiter auf Bombenterror.

  •  

  • Hybrid

    Deutschland blockiert angeblich 8 von 9 Milliarden europäischer Hilfe, behauptet eine italienische Zeitung.

 

 

 

Erfolge gegen russische Logistik?

8.7.

Einer Recherche des Kiev Independent zufolge, soll es der UA gelungen sein, seit Mitte Juni alle größeren Waffendepots der RA im Donbas und weitere kleinere zu zerstören. Dies sei mit Hilfe v.a. der US-amerikanischen Mehrfachraketenwerfer möglich geworden. Angeblich vermelden Blogger Munitionsknappheit.

Das Ende des freien Luhansk

3.7.2022

Lysychansk ist vermutlich seit gestern Nachmittag eingenommen. Kadyrov berichtet, dass sich diverse tschech und ru (DNR) Einheiten vom Norden und Süden in die Stadt vorgedrungen seien. Es gibt mehrere plausible Videobeweise über die Präsenz in der Innenstadt u.a. an einem bekannten Denkmal im Maksimpark. Auch ISW geht davon aus, dass die Geodaten auf eine Präsenz in der Stadt hindeuten. Allerdings ist die Stadt ca 10 km lang, von daher nicht einfach komplett unter Kontrolle zu bekommen. Ob wirklich das Verwaltungszentrum erobert wurde, oder nur ein Verwaltungsgebäude ist unklar. Kadyrev hat sich bei Örtlichkeiten schon öfter vertan.

 

Die ukrainische Seite hat sich seit gestern nachmittag nicht mehr geäußert, es wird vermutet, dass die meisten Armeeangehörigen die Stadt präventiv verlassen haben. (Bitte zeitnahe ua Morgeninformationen ab 8 Uhr beachten)

 

Möglicherweise gibt es noch ua Sabotage- und Straßenkämpfertrupps in der Stadt. Das ru Munitionsdepot soll in die Luft geflogen sein.

 

Auch wenn es jetzt so dargestellt wird, dass sich die Verteidigungssituation weiter westlich (Verwaltungszentrum Kramatorsk/Sloviansk) wegen der dortigen hohen Militärpräsenz deutlich verbessern würde, ist zu bedenken, dass sich auch die Lage der RA deutlich verbessert. ( Wieviele taktische Rückzüge sind ein ru Sieg?) Die RA hat sich am Westufer des Donetzkflusses festgesetzt, das noch vor einem Monat als uneinnehmbar schien. Sie steht nur wenige km vor dem nächsten relevanten Ort, Siversk (16 T Einw). Damit wäre die RA aber auf dem Wege das freie Donbas in der Mitte zu spalten.

Die RA ist dabei, einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in der Großregion, Bakmut, einzukreisen, zumindest die Zuwege so zu bombardieren, dass der ua Transport und Nachschub immer schwieriger werden dürfte.

 

Die Frage ist, wie gut der Nachschub der RA ist, da sie bisher immer Schwierigkeiten in der Tiefe des Raumes hatte. Allerdings wird versucht, den Nachschubweg von Russland im Norden über Izyum ins Kriegsgebiet freizukämpfen. Hier fehlen nur noch wenige km bis Lysychansk. Der Nachschub aus dem Osten von Russland ist derzeit eine rein technische Frage, faktisch existieren zahlreiche Straßen und Bahnlinien, die die RA relativ ungestört nutzen kann.

 

Ob, wie westlichen Quellen spekulieren, künftig der Hauptangriff Richtung Kramatorsk/Sloviansk geht, ist gar nicht sicher. Evtl. bindet die RA dort nur wichtige UA Kräfte, um gegen die Großstadt Saporischschja, 730 T Einw.) vorzugehen. Sie ist teilweise nur noch 10-20 km entfernt. S. Die Gegend S. ist nicht nur ein wichtigstes Verwaltungs- und Industriezentrum, sondern auch eine wichtige Verkehrsverbindung Richtung Osten und das Tor in das Industriezentrum von Dnejpo. Ru hat angekündigt, diese Region erobern zu wollen, um die Ukraine wirtschaftlich zu schwächen. Da in S. Viele Donbasflüchtlinge gestrandet sind, wäre ein Angriff auf S. -und das auch nur aus der Luft- ein Drama.

Protest von Soldatenfrauen

29.6.

In Buryatien, Fernost,  sollen ein dutzend Frauen, für die Rückkehr ihrer Männer aus dem Krieg demonstriert haben. Putin nutzt die Volksstämme in Fernost als Kanonenfutter, um Verluste bei Moskwitern und Petersburger Russen zu vermeiden, die zu Protesten führen könnten.Das ISW geht davon aus, dass Putin die Soldaten ausgehen. Es würden pensionierte Offiziere remobilisiert. Eine von vielen verdeckten Mobmaßnahmen, da Putin bislang die Generalmobilmachung scheut.

Zivilbevölkerung leidet immer mehr unter verstärkten russischen Angriffen aus der Luft und mit Artillerie.

28.6.2022

Laut UA sind diese verstärke Luftangriffe eine Reaktion auf die außenpolitische Unterstützung der UA durch EU, Nato und G7.  Allerdings sind die Angriffe z.T. gezielter als in den Medien dargestellt.

Lysychansk wird mit Artillerie und Flugzeugen bombardiert. Gestern starben 8 beim Wasserholen. Die Stadt ist lange nicht so evakuiert wie Sjevjerodonezk. Wegen des massiven Beschusses sind kaum noch Lebensmittel und Evakuierungstransporte möglich. Mangels Distanzhaubitzen (Westwaffen?) und Luftwaffe in diesem Gebiet kann die UA den Beschuss nicht begrenzen. Es droht eine weitere humanitäre Katstrophe.

In Kremenchuk erhöht sich die Zahl der Opfer der Atacke auf das Einkaufszentrum auf 16 Tote, noch 40 Personen werden vermisst. Allerdings: ein Blick auf die Karte zeigt, das Zentrum liegt nur unweit des großen Bahnhofes, der in der Stadt am Dnjepr mit einer großen Eisenbahn- und Straßenbrücke eine wichtige West-Ostverbindung ist. Der Angriff galt also vermutlich der Verkehrsinfrastruktur, dem Nachschub, nicht dem Kaufzentrum an sich. (warum wird das in den westlichen Berichten unterschlagen?) Die Bomber kamen vermutlich aus Kursk und haben vermutlich aus Angst vor der Flugabwehr auch größerer Distanz gefeuert. Putin nimmt derartige Kollateralschäden an der Zivilbevölkerung offenbar immer wieder skrupellos hin.

In Mykolaiv soll mit Streubomben bombardiert worden sein.

Kulturlose Entnazifizierung

26.6.

In Mariupol haben angeblich FSB-Kräfte Bibliotheken gesäubert und einmalige ukrainischen Originalschriften verbrannt. Entnazifizierung ist offenkundig kulturlos.

Sjevjerodonetzk wird aufgegeben- Westen redet Niederlage schön

25.6.2022

Der angekündigte Rückzug der Ukrainischen Armee aus Sjevjerodonetzk ist eine Niederlage- nicht der Ukrainer. Die haben gekämpft wie die Löwen. Aber des Westens. Es ist die zögerliche Waffenhilfe, die die Aufgabe der Hauptstadt des freien Luhansk erzwungen hat. Das ist und war kein Problem Scholz, sondern der Nato und wird noch aufzuarbeiten sein. Erst gab man der UA keine Chance, dann unterschätzte man die RA und hatte Angst vor der Eskalation. Auch die Opposition in Deutschland spielte keineswegs die Ruhmesrolle, die sie sich selbst zugedacht hat. Die wochenlange Marder-Debatte lenkte von den eigentlichen Problemen ab. Die UA brauchte in dieser Zeit -bis heute- ganz andere Waffen als Marder- nämlich schwere Haubitzen und Flugabwehr. Und statt die Ursachen für die schleppende Lieferung wirklich zu ergründen, machten sich Oppositionspolitiker und manche Journalisten zum Waffenlobbyisten. Dass 100 Panzer auf dem Hof einer deutschen Firma stehen, und die ein Geschäft wittert, ist noch keine bessere Verteidigungsstrategie. Der Westen hat sich blamiert, und ob diese Schlappe gut zu machen ist, steht in den Sternen. Die nun PR-mäßig angekündigten Waffen hängen irgendwo zwischen Washington und Kiev. Im Donbas angekommen scheinen bisher nur die Wenigsten. Und Russland rüstet weiter. Allen beschwichtigenden Meldungen von Nachrichtendiensten zum Trotz (oder sollte man von Desinformationsdiensten sprechen?). Die Meldungen über veraltetetes Material, schlechte Truppenmoral und Führungsprobleme und die angebliche TIKTOK-Armee Kadyrevs haben die Niederlage von Sjevjerodonezk nicht nur nicht verhindert. Sie haben offenbar auch die westliche Politik in einer Scheingewissheit gehalten, dass es so schlimm wohl nicht kommen werde. In Wirklichkeit kann, ich betone kann, die Niederlage von Sjevjerodonezk (und evtl. Lyssychansk) zum Menetekel werden. Damit fällt das freie Luhansk, Putin hat das erste seiner „harten“ Ziele erreicht. Und er hat genügend Potential weiterzumachen. Die Schneise Richtung Kramatorsk, Dnepro, Zaporischschja ist bereits geschlagen. Sie wird breiter werden, wenn die UA nicht die Mittel hat, die russischen Nachschubwege aus der Ferne zu zerstören, wie es vice versa bereits passiert. Die Nachschubwege der Russischen Armee werden durch den Sieg on L/S nämlich eher besser und das könnte a la longue Kriegs-entscheidend werden.

Besetzte Gebiete- Humanitäre Probleme in Cherson

24.6.

Vergessen wird über dem Kriegsgeschehen, dass das Leben in den besetzen Gebieten, in denen teilweise der Kampf weitergeht, dramatisch ist.

In Cherson z.B. sind viele Gemeinden ohne Wasser und Strom. Weil das Internet oft nicht funktioniert, funktioniert auch die Auszahlung von Renten und Gehältern von Staatsbedienstetetn nicht (die weiterhin aus der UA bezahlt werden), auch die Auszahlung von Bargeld der online-Handel sind ein Problem. Selbst da, wo es ausreichend Lebensmittel gibt, was nicht immer der Fall ist, fehlen Medikamente und(oder Kindernahrung, etc. : Manche Gemeinen leiden unter den Kriegsfolgen, weil ganze Höfe mit Tieren und Ackergeräten verbrannt sind oder weil sie immer noch unter Beschuss sind.

 

Originalzitat: „…Am 21. Juni kam es aufgrund des Massenbeschusss der Gemeinde durch das russische Militär zu einem Großbrand auf dem Feld und im Wald, der das Dorf umkippte. Verbrannte Bauernhäuser ab, beschädigte Privathäuser erheblich, tötete Großhornvieh. Aufgrund des Brandes kam es zu einem Stromausfall. Die Stromversorgung wurde vorerst wiederhergestellt. Das Feuer wurde gelöscht. ….Die Gemeinde befindet sich unter ständigem Beschuss des russischen Militärs. Beim gestrigen Beschuss kam ein Zivilist ums Leben, es gibt auch Verwundete. Nach einem der Beschuss in der Nacht wurde ein Wohnhaus, in dem ein Rentner wohnte, angezündet. Er wurde verletzt, der Rettungswagen konnte aufgrund technischer Schwierigkeiten überhaupt nicht ausrücken. Allein Einheimische zogen einen Rentner aus dem Feuer und brachten ihn ins Krankenhaus.

In den Dörfern…, es gibt keine Gasversorgung und viele zerstörte Häuser. Die Menschen haben das Dorf ….komplett verlassen. Brauche Hilfe mit Medikamenten. In… hat das Altenheim 23 Patienten, die Medikamente, Lebensmittel, Hygieneartikel und Windeln benötigen. Die Menschen brauchen dringend eine Evakuierung.

Bewohner der Gemeinde benötigen ehrenamtliche Hilfe bei Lebensmitteln, Medikamenten, Hygieneprodukten, Windeln, PMM und Schrottgas. Aufgrund des Mangels an stabilen Internets gibt es derzeit ein Problem mit Online-Handel für Lebensmittel.“

Russische Kriegsverbrechen

20.6.

Die Russische Armee benutzt laut Angaben der New York Times zahlreiche Typen von gebannten Waffen. Wie H-und-G schon seit März u.a. unter Berufung auf Belingcatrecherchen berichtet, wirft die Russische Armee nachweislich Streumunition, Fassbomben, Kleinere Streubomben an Fallschirmen auch in Wohngebieten ab. Internationales Recht scheint Putin sch…egal zu sein. Er kennt nur das Recht des (vermeintlich) Stärkeren. (Typische KGB-Mentalität. Recht ist was der eigenen Macht dient.)

Entscheidungsschlacht im Donbas? Masse gegen Klasse

19.6.

Laut regionalen Angaben zieht die RA immer mehr Militär in der Gegend von Sjevjerodonezk zusammen. Schon seit Tagen wurden in der Region Angriffe aus der Luft, mit Haubitzen, Granatwerfern, verstärkt. Offenbar sucht Putins Armee „endlich“ einen „Erfolg“, v.a. bevor die Westwaffen eintreffen.

Die UA versucht umgekehrt die Stellung zu halten und hofft auf die Wunderwaffen aus dem Westen. Angeblich sind die ersten selbst in S. eingetroffen und fügen der RA schwere Verluste zu. Die Ra versucht dies mit permanenter Drohnenluftaufklärung zu kontern.

Beide Seite hoffen auf eine Art Durchbruch, um die Positionen für Verhandlungen zu verbessern.

 

Immerhin: die UA hat ein Su 25 Flugzeug abgeschossen. Das dürfte das erste sei ca 3 Wochen sein, ob die ua täglich mit solchen Flugzeugen beschossen wird.

Die Ru Ziele sind offenkundig:

Schließung der Lücke zwischen Isyum, Richtung Sloviansk um Nachschub Verkehrswege zu sichern

Abschneiden des Weges von Zaporischja nach S. (O/W-Autobahn)

Einkesselung (Eroberung) von Lyssychansk/Sjewjerodonetzk

Einkesselung der UA von Norden und Süden kommend zwischen Rubishne und Popasna (ca 10000 Soldaten)

Völkerrechtsverbrechen durch Bevölkerungsaustausch?

17.6.

Die „Umvolkung“ der ukrainischen Bevölkerung geht weiter. In den besetzten Gebieten wird kaum noch eine Evakuierung Richtung Westen ermöglicht. Daran scheiterte u.a. auch der Evakuierungskorridor in S. , wo die Russische Armee nur Evakuierung nach Osten (Deportation) zuließ. Statt dessen rücken z.B. in Cherson immer mehr Soldaten- und Beamtenfamilien nach, die Häuser von geflüchteten Ukrainern, die enteignet werden beziehen. Das ist -H-und-G hat das mehrfach erläutert- die Entnazifizierung a la Putin. Kindern wird in Mariupol jetzt angeblich verboten, ukrainisch zu sprechen.

Evakuierungskorridor für Sjewjerodonezk?

15.6.2022

humanitäre Lösung oder Perspektive im Schafspelz?

Die Russische Armee hat einen Korridor zur Evakuierung von Zivilisten angeboten. Vorsicht! 1. Das erinnert an Aleppo etc., wo die Evakuierung von Frauen und Kindern die Ouvertüre zum Totalbombardement war. 2. Vermutlich wird v.a. Richtung Russland evakuiert. 3. Alle die evakuiert werden, werden verfahrungsgemäß filtriert, d.h. Sicherheitschecks unterzogen. Dabei verschwinden regelmäßig Menschen in Folterlagern mit Todesgefahr durch Folter oder Tribunale. Derartige Evakuierungen müssen dringend durch das IRC, die UNO o.ä. abgesichert, alle Namen notiert, der Verbleib dokumentiert werden.

Wenn Sjewjerodonezk fällt ist das die Mitschuld des Westens.

13.6.2022

Der UA fehlen eindeutig Waffen, um sich gegen die Russische Armee effektiv zu wehren.

Neben den bereits (seit Wochen) geschilderten Defiziten bei Haubitzen und Luftabwehr zeigt sich immer mehr das Problem, dass die UA den ru Nachschub nicht behindern kann. Während sich die westliche Seite damit echauffiert, wie schlecht der russische Nachschub sei (s.auch ISW heute), schafft es die RA kontinuierlich schwere Waffen und Mannschaften nachzuliefern.  Gestern allein 80 im Raum S. (!). Würde die UA diesen Nachschub durch Raketen, Flugzeuge oder zumindest Haubitzen behindern, würde die Lage der RA vermutlich schnell prekär. Jetzt zerschießt die Russische Armee die Ukrainische Armee. Resultat westlicher Zögerlichkeit!

12.6.

Tag der Russen: Russen feiern Ukrainer sterben

Die RA beschießt ganze Dörfer und UA Stellungen mit Mehrfachflammenwerfern. Dabei sind allein gestern zwei ganze Dörfer in Luhansk und Zaporischschja aus. (Kriegsverbrechen gegen Zivilbevölkerung?)

Putin und Peter. Die Lehre der Schlacht von Poltawa.

11.6.2022

D. Medien zerreißen sich darüber den Mund, dass sich Putin mit Peter dem Großen vergleiche. Dass ist nicht sonderlich klug und hilfreich. 1. Hat Putin das gar nicht getan, sondern nur ein historisches Narrativ herangezogen. 2. Ist Putin aus Sicht vieler Russen schon ein Großer, weil er das Land aus dem Chaos der Putin-Ära herausgeführt und ihm (wie auch immer) neue Größe verliehen hat. (Global Player) 3. Wäre es sinnvoller Ps Rede zu dechiffrieren, weil dies Aufschlüsse über Ps Ziele gibt: Man strebt Landgewinne an. Bedroht Polen, das Baltikum und Finnland (alles Ziele von Peters Nordischem Krieg). Versucht, das eigene Land zu entwickeln. Stimmt auf langem Krieg ein. Übrigens: Die Schlacht von Poltawa war die Voraussetzung für die Deutsch (preussische) -Russische Freundschaft für über 2 Jahrhunderte (bis heute?).

Wolodja der Kleine (Wladimir Putin) zitiert Peter den Großen

10.6.2022

In der Deutsche Presse wird verkürzt zitiert. Es ging Puin bei seinem Vergleich mit Zar Peter nicht nur um Landgewinne, er sprach auch von 21 Jahren Krieg (!). Das sei eben nichts Besonderes, weil es erfolgreich war.

Im russischen Fernsehen wurde zustimmend über die Herstellung des Imperiums diskutiert: „Peter eroberte alle slawischen Gebiete und zeigte dem Westen den Arsch“. Es geht also um einen langen imperialen Krieg, um Russlands Größe aufzurichten.

mit Putin verhandeln?

 

Der Streit (z.B. Polen contra Macron), ob man mit P verhandeln solle oder nicht, wirkt etwas naiv. Denn es wird die ganze Zeit mit „Putin“ verhandelt.

 

-regelmäßige Telefonate mit westlichen Staatsführern (außer Biden)

-Gefangenenaustausch UA-RA

-ASOW-Übergabedeal (UN, IRC, u.a.-Ru)

-„Friedens“Gespräche (UA, Türk, Israel, Ru)

-Getreideverhandlungen (Türk-Ru)

-Energieverhandlungen (diverse eher kommerzielle Partner, deren Speilraum aber von den westl. Regierungen eingeschränkt wird

Die Aufzählung ist vermutlich nicht vollständig.

So autoritär wie Putins Staat verfasst ist, verhandelt faktisch immer Putin mit. Abgesehen vom Fall eines Systemwechsels in RA oder einer Totalkapitulation würde jedes Kriegsende, selbst eines zugunsten der UA, in ein „Gespräch“ mit P. führen. Es kann also mehr darum gehen, was gesagt wird (was wir in der Regel nicht erfahren) und welche Wirkung das z.B. in Russland hinterlässt. (Putin wird von den großen der Welt hofiert, das zeigt, wie wichtig „wir“ Russen sind. O.ä.)

 

Mariupol-Gefangene

8.6.2022

Laut Ru Quellen sollen von den ca 2500 etwa 1000 in Ru sein. Das wirkt plausibel, da diese die Führungsebene plus mutmaßlich rechten Teile des ASOW/AiDA-Regimentes von M. sein dürfte.

Wie mehrfach in H-und-g.info dargestellt und prognostiziert, werden die „normalen“ Verdächtigen in Speziallager gebracht. Die dort herausgefilterten in (vermutlich) FSB-Spezialgefängnisse, wo sie von speziellen Untersuchungsführern verhört werden.

Ob die Gefangenen in Russland „schlechter“ behandelt oder gefoltert werde, kann, aber muss sich sein. Aus der Logik dieses Systems ergibt sich: Es geht bei den Erstvernehmungen in der UA oft um schnelle militärische Erkenntnisse, die Vernehmer dürften eher ruppiger sein (Teils regional Kräfte). Bei den jetzigen Verhören geht es um politisch-militärische Erkenntnisse, die Putin für eine Kriegsführung, v.a. seine Entnazifizierungspropaganda einsetzen kann. D. h. um ideologische Hintergründe der Kämpfer, Rekrutierung bei Neonazis im Ausland, Finanziellen Unterstützung aus dem Westen und durch Selenskj, Kriegsziele, fragwürde Kriegsmethoden, Kriegsverbrechen, etc. . Vermutlich wird ein Teil dieser Leute für die Sondertribunale ausgewählt. Dabei dürfte sich RU solche Personen aussuchen, die wegen ihrer Ideologie oder wegen mehr oder minder nachgewiesener Kriegsverbrechen (die es laut UN gab) so anklagbar sind, dass dies international Punkte bringt. D.h. es dürften eher qualifizierte Vernehmer am Werk sein, die mit psychologischen Mitteln versuchen Ergebnisse und Aussage zu bekommen. Die Frage ist, wo angeklagt wird. In Russland gibt es keine Todesstrafe, wohl aber im separatistischen Donbas. Nach HuG-Informationen wird ein Tribunal in Luhansk vorbereitet.

Hybrider Krieg ums Getreide

7.6.

Das Getreideproblem ist keineswegs gelöst. RA verhandelt mit Türkei über Hafenexport, die ua Regierung moniert, nicht beteiligt zu sein. Droht der größte Getreideklau der Geschichte. (Schon die Athener holten sich in der Antike ihr Getreide mit nicht ganz feinen Mitteln ihr Getreide aus dieser Region). Selenskj lehnt aus nachvollziehbaren Gründen ab, dass Getreide über Belarus ins Baltikum transportiert wird. Problem: Aus SU-Zeiten gibt es zwar im Baltikum riesige freie Kapazitäten an Häfen, Speichern, Eisenbahn für landwirtschaftliche Massenprodukte (Getreide, Öl). Aber diese sind bis heute auf die ehemalige SU-Infrastruktur bezogen. Es ist zu bezweifeln, dass ein  Massen-Transport über Polen derzeit möglich ist. Schon jetzt sollen auf Seiten der EU Waggons fehlen.

Russische Armee: Diebe im Gesetz

6.6.2022

Aus einem ua Regierungsbericht: Illegale Aktionen gegen die lokale Bevölkerung gehen in den vorübergehend vom Feind besetzten Gebieten weiter. Russische Hooligans plündern weiter. In Berdyansk schnappten die Besatzer ein GAZ-Auto aus dem Gebiet des Öldepots und im Dorf Bogatyr, Bezirk Melitopol und Polohy - Mitsubishi Lancer, Ford Kuga und MAZ-LKW. In Melitopol wurde Abfall von landwirtschaftlichen Maschinen gestohlen, nämlich von sechs Carier-Bodenbearbeitungsmaschinen. Der Gesamtschaden beträgt 7.800.000 UAH

Neues (Folter)lager bei Mariupol in Volnovakha entdeckt.

Es ist kein Filtrierungslager der ersten Stufe, die mehr oder minder Durchgangslager mit Sicherheitsüp sind. Es ist ein Lager für die Ausgesonderten, meist Männer im Wehrpflichten Alter. Auch wenn Details für dieses Lager noch fehlen, wird in solchen Lager i.d.R. Derjenige, der nicht kooperiert, gefoltert, manche bis zum Tode, manche werden mit Schnellverfahren bestraft, manche für Tribunale bis zur Todesstrafe vorgesehen.

Foto. Lager Volnovakha ehem. Straflager: google map satelite

Unsere“ Presse und der Ukraine-Krieg

1.6.2022

ARD-Brennpunkt gestern abend: grottig

Falsch war die mehrfach wiederholte Behauptung, die UA leide v.a. unter Artilleriebeschuss. Faktisch leidet die UA abgesehen von der Zahl der RA unter Drohnenaufklärung, anschließendem Raketenbeschuss oder Jagdbombertiefflugangriffen, dann Artillerie- und Mörserbeschuss, gelegentlichen Bodenattacken. (Meldungslage gestern abend. Beschuss von Slowiansk durch Cruise Missile)

 

Falsch war die Behauptung, die RA würden eine „neue“ Strategie verfolgen.(beschrieben wurde sie ohnehin nicht wirklich) H-und-G.info hat über diese neue Strategie schon am 3.5. (!) berichtet, dort stand es bei NTV und die hatten es von der UA: Tiefflieder in Kombi mit Artillerie und Drohnenaufklärung, Konzentration der Kräfte

 

Kurios war die Spekulation von Frau Ehni, Putin könne nach Eroberung des Donbas dort innehalten. Ist ihr entgangen, dass sich die RA bereits in drei weiteren Oblasti festgesetzt hat (Charkiv, Zap, Chers), dort teilweise aggressiv Landgewinne anstrebt und Regierungsstrukturen aufbaut?

 

Merkwürdig die Behauptung, die RA habe keine Infanterie, um Städte zu erobern, wo der Anlass der Sendung die mehr oder minder Einnahme von Sjewjrodonezk war.

 

Kein Wort enthielt der Brennpunkt (der konzeptionell eigentlich Hintergründe liefern soll) zu Menschenrechtsverletzungen u.a. durch Kadyrev-Truppen bei der Einnahme von S. (Es gibt akuelles Videomaterial)

 

Der einzige Lichtblick in dieser Nachrichtenöde war immerhin Frau Baerbock, die den Inhalt eines Telefonats mit Kuleba referierte: Die UA braucht aktuell Drohnen- Flugabwehr. (der Zuschauer fragte sich nur warum, wenn es laut ARD gar keine Flugzeugangriffe gibt), Artillerieabwehrgeschütze.

 

Fazit: Wenn Deutschland keine, die falschen oder zu zögerlich Waffen liefert, hat das auch viel mit der problematischen Presseberichterstattung zu tun.

 

ZDF-Frontal. Verharmlosung der Filtrierung

 

Zwar handwerklich guter, aber verharmlosender Bericht über das Filtrierungssystem. V.a. Transport nach Russland wurde gezeigt. Unter den Tisch fiel dabei, dass das eine bewusste Strategie von Putin ist, relevante Teile der ua Bevölkerung (mit stalinschen Methoden) auszutauschen, um ihre Identität zu brechen und sie beherrschbar zu halten. Das aber ist eine tendenziell völkerrechtswidrige Strategie, die Richtung (kulturellen) Genocid geht. Davon kein Wort, der sog. Deutsche Experte, der mit Wikipedia-Wissen glänzte, schien das alles gar nicht zu wissen.

 

Der zweite problematische Teil der Filtrierung, die Folterlager, wurden nur gestreift, indem eine Zeitzeugin sagte, da würden Leute von der Befragung nicht wiederkommen. Der einzige mutmaßlich gefolterte gezeigte Zeitzeuge war kein Filtrierungsopfer sondern ein Gefangener.

 

....Längst ist erwiesen, dass im Rahmen der Filtrierung verdächtige Personengruppen in Speziallager oder noch schlimmer in Sondergefängnisse des FSB verschleppt und dort entweder zu Kollaborationstätigkeiten gezwungen oder gefoltert, mutmaßlich auch zu Tode gefoltert werden. Die Orte sind weitgehend bekannt, es gibt auch die ersten Zeit-Zeugen aus solchen Lagern. Die Insassen sind potentiell mit der Todesstrafe in Sondertribunalen bedroht. Die Zahl der Betroffenen ist schwer zu schätzen, geht aber sicher in die hunderte, wenn nicht tausende.

 

Und was sagt das Investigativmagazin des ZdF dazu? Nichts?

 

 

(Es gab sogar eine Tagesmeldung, dass laut ua Regierung ca 10% verschwinden, was zu hoch gegriffen sein könnte, aber immerhin ein regierungsamtliche Meldung. Im ZDF dazu nichts.)

 

Ohnehin fragt sich der unbefangene Zuschauer die ganze Zeit: Wenn bei der „Verschleppung“ nach Russland immer eine Kamera des ZDF mitläuft und jeder der will, interviewt werden kann, kann es ja so schlimm nicht sein.....

 

sonstiges aus der Presse

 

Über „Petitessen“, dass Sjewjerodonetz angeblich die größte Stadt des Donbas (Der Spiegel) sei (Das Donbas umfasst neben Luhansk auch Donezk und da gibt es z.B. das noch größere Kramatorsk und Mariupol), wollen wir hier gar nicht sprechen.

 

Auch die These von der „maximalen“ russischen Truppenstärke ist irreführend s.o.

 

Wir empfehlen dem ZDF unseren Stream zu unserem Völkerrechtswebinar vom 17.5

Stream zum Thema: Lager, Verschleppung, Deportation, Übergriffe, Tötungen. Menschen-, Kriegs- und Völkerrechtsverletzungen in der Ukraine Mai 2022. Link hier...

Gerald Praschl: Übergriffe auf Zivilisten. Jörg Drescher: humanitäre Hilfe. Dr. Christian Booß: Filtrierungssystem: Lager, Folter, Deportation, Dr. Robert Frau: Völkerrechtsverletzungen. Programm: Mehr...

Kriegsgeschehen 31.5.

Niederlage im Osten-Sieg im Westen?

Heißt es in der deutschen Presse. Diese Formel ist (leider) falsch. Im Raum Cherson wurden zwar einige Orte zurückerobert, aber die RA schießt aus der Luft, und hat im Raum Zaporischschja (auch im Süden, mehr östlich) ihre Angriffskapazitäten verstärkt. Wie gestern berichtete, kann die RA von der Krim und der Gegend um Mariupol hier Kapazitäten nachführen und scheint eine zweite Front aufzubauen, von der Krim und dem Schwarzen Meer effektiv aus der Luft unterstützt werden kann.

Möglicherweise wird sogar eine dritte Front im Norden wieder aufgemacht. Es gibt Anzeichen, dass die RA nördlich von Charkiv so verstärkt wurde, dass eine gegen-Gegenoffensive gestartet werden könnte.

Im Osten ist es der RA gelungen von zwei Seiten in die Innen-Stadt von Sjewjerodonezk einzudringen (Video von N/S Hauptstrasse genau in der Mitte der Stadt), in Richtung auf mehrere wichtige strategische Orte (Lyssihansk, Bakmut, Lysium, Slovjanks, Kramatorsk) wird der Druck teils aus der Luft, teils am Boden erhöht. Norden und Süden von Slovjanks gibt es immer wieder Versuche, den Donetzk-Fluss zu überqueren. Streetfighter Kadyrov macht in S. erklärtermaßen keine Gefangenen (außer sie ergeben sich).

Kadyrov Aufschneider, aber Killer

 

Ist die Provinzhauptstadt „gefallen“? Das behauptete am 28. (!) abends der Tscheschenenführer Kadyrev. Er behauptete, 70% der Stadt erobert zu haben und dabei zu sein, mit seinen Leuten die Stadt nach Feinden “Banderas, Faschisten, Teufel (sheitan)“ zu durchsuchen. Daran scheint Folgendes richtig. 1. Die Tschetschenen sind seit mindestens 2 Tagen auf S. Stadtgebiet, im Nordosten rund um das Hotel Mir. 2. Sie waren da in Kämpfe verwickelt (laut ua haben sie schwere Verluste gehabt) 3. Laut Ua Angaben sind sie kaum über das Hotel hinausgekommen, vielleicht sogar zurückgedrängt worden. 4. Die Tschetschenen sind keine TIKToK-Armee, wie in Deutschland leider immer wieder behauptet, sondern mit die schlimmste Streetfighter, Killer- und Foltertruppe, die Putin hat. Die Nach ua-Angaben ca. 2500 Kämpfer waren (mit russ. Eliteeinheiten) die Speerspitze in Mariupol und sind es jetzt in S. (teilweise mit Wagner Söldnern). Die Art ihrer Kriegsführung, ist in M. Gut dokumentiert (s. HuG-Bericht: http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/kriegsverbrechen-durch-tschetschenen oder h-und-g.info/texte-zu-ukraine/kriegsverbrechen-durch-tschetschenen). Sie nehmen keinerlei Rücksicht auf Kriegskonventionen, machen teilweise keine Gefangenen und foltern nachweislich bis hin zu Scheinhinrichtungen- und vermutlich Folter mit Todesfolge. Gestern räumte Kadyrov ein, einen Gefangenen gefoltert zu haben. Kadayrev befehligt von Grosny aus seine Armeeeinheiten als Befehlshaber und beruft sich auf seinen direkten Oberbefehlshaber: Putin. Laut Memorial hat K. Mehr Rechte, als andere Landesfürsten und genießt das besondere Vertrauen von Putin.

Original:„ es gibt nichts, wofür man sich entschuldigen müsste. Wir alle wissen, dass der Häftling sich beide Prellungen versehentlich zugezogen hat, als er gerade beim Verlassen des belagerten Gebäudes auf einen Rechen trat. Na, wem passiert das nicht. Er wird vor der Hochzeit heilen. Hauptsache es lebt. Ich denke, fast alle Angehörigen der ukrainischen Armee werden blaue Flecken statt Kugeln bevorzugen“ Kadyrev 29.5. ca 21 Uhr

Weißkäppchen und der böse, böse Putin.- Ein Zwischenruf

29.5.

Wann hört der Westen endlich auf, sich moralisch über Pution aufzuregen, statt ihn zu antizipieren wie er ist: Er ist ein typischer KGBist, der es gewohnt ist, immer zu gewinnen, der sein Ziel fest im Blick hat (die Weltordnung zulasten der USA zugunsten von Ru zu verändern) und der vollkommen skrupellos bei der Wahl seine Mittel ist, und sich bei dieser nur von reinen Opportunitätserwägungen leiten lässt. Also gehen wird davon aus, dass Hungerkrisen in Afrika Putin im Prinzip scheiß-egal (sorry, aber man muss es mal so deutlich sagen) sind, sofern er damit afrikanische Staaten an sich binden und dem Westen Kosten und den Schwarzen Peter zuschieben kann. Also keine tränendrüsige Telefonate nach dem Motto es könnten Kinder hungern, sondern knallhart gegenhalten (!). Diese Meldungen über den lügenden, erpressenden Putin, der „unsere“ armen Politiker täuscht, mag doch kein Mensch mehr lesen! Oder sind Macron und Scholz wirklich so dumm, dass sie meinen an Wolodjas menschliche Gefühle appellieren zu können?

Deutsche Debatten

28.5.

In Krisenzeiten ist es eigentlich üblich, dass die Regierung die Opposition diskret über wesentliche Interna informiert. Ohne auf einen Burgfrieden zu setzen, soll das verhindern, dass sich Regierung und Opposition (unnötig) entzweien. Man kann Zweifel haben, dass das in Deutschland passiert. Zum Schaden der UA prügelt die Oppo seit Wochen auf die Regierung ein, während diese zurückgiftet. (Das ganze etwas milder zwischen den Regierungsfraktionen, bzw. Parlamentsmehrheit und Regierung). Man fragt sich, sind alle auf dem gleichen Stand, z.B. über die Kriegsziel- und Bewaffnungsdiskussionen der NATO und den wirklichen Bedarf der ua Militärs (der oft anders ist, als Herr Melnik, und die deutsche Rüstungsindustrie suggerieren).

  • Droht dritte ru Offensive?
    27.5.

  • Meldungen in der deutschen Presse, dass sich Belarus und Russland auf eine neue Offensive vorbereiten würden, beruhen auf einer Fehlinterpritation der ua Armeeberichte. Die jüngsten ua Berichte verweisen lediglich darauf, dass in diesen Regionen nach wie vor große Reserven stehen und teilweise sogar verstärkt werden. Ob diese "nur" Verluste auffüllen und die ru Kmäpfer verstärken sollen oder wirklich eine Art dritte Offensivwelle geplant ist, scheint vollkommen offen. Angesichts der Schwierigkeiten der RA mit Nachschub von Materilal (Es fehlen Ersatz- und Reparatur-Komponanenten) und Menschen (im besetzten Donbas entwickelt sich offenbar regelrechter Widerstand gegen die faktischen Zwangesrekrutierungen bei hohen Verlusten)  scheint eine drtte Offensive nicht wahrscheinlich, ist aber nicht ausgeschlossen.

Mariupol-Bunker-Gefangene

25.5.

Der EX-ASOW Kommandant, Denis Prokupenko, der in einem Panzerwagen abtransportier worden war, durfte sich telefonisch bei seine Frau melden. In welchem Gefängnis er ist, ist unbekannt. Er sagte, er sei unter "befriedigenden" Bedingungen festgehalten. Wo die übrigen mehreren hundert Soldaten von ASOW und anderen Waffengattungen sind, ist unklar. Das IRC behauptet alle Namen zu kennen, dürfte aber kaum vor Ort präsent sein, obwohl es sich streng genommen um Kriegsgefangene handelt.

Ein Teil (Verletzte) wurde zur medinzinischen Behandlung nach Novoassowsk gebracht, wo sie faktisch im Krankenhaus oder später in Lagern im Donbas interniert sind. Ein Teil wurde sofort (Videobeweis) in das Speziallager Oleniwka gebracht, ein Sonderlager in der Regie von DNR/RU Sicherheitsdiensten..ES Dieses ehemalige Straflager 52 hat im Prinzip Platz für einige hundert, wenn nicht über tausend Gefangene. Es gibt aber weitere und sogar noch schlimmere Lager in allen russische besetzen Gebieten der UA. (Karte mit verifizierten Standorten auf H-und-G.info. Da auch das Lager-System. http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/putins-lager-fuer-ukrainer) Der Logik des Besatzungsregimes folgend werden die Gefangenen von Spezialisten verhört, sind von Folter bedroht und es drohen Tribunale (analg SMT nach 1945) mit teilweise Schaucharakter, die die Legende von der Entnazifizierung für die Ru-Medienöffentlichkeit propagandistisch beweisen sollen. (Back to the USSR, kann man da nur sagen oder schlimmer, die SMT von 1945 waren gegen das, was uns jetzt erwartet geradezu noch rechtsstaatlich, dass wird nur ein grauenhafter Mummenschanz, wo (einzelne wirkliche) in der Hauptsache vermeintliche Kriegsverbrecher und internationale Rechtsextremisten der staunenden Welt vorgeführt werden sollen.

25.5.

Russiche Offiziere fordern "richtigen" Krieg

Auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, es gibt Schlimmere als Putin. Laut ISW (US) hat eine wichtige ru Veteranen-vereinigung kritisiert, dass P. noch keine Mobilmachung verkündet und den Krieg ausgerufen hat. Es sei keine Spezialoperation, sondern ein Krieg „for Russia’s historic territories and existence in the world order“ . Die Veteranen fordern eine Mobilmachung zumindest in den ru westlichen Grenzregionen, eine Verstärkung des Krieges und Todesstrafe für Desertierte (!). Letzteres ist ein Indiz, dass es solche Probleme verstärkt gibt. In einem derart fomierten System wie Putins Russland ist davon auszugehen, das ein derartiger Aufruf bald von Putin „erhört“ wird- (So lief das im Kommunismus auch: Leserbrief der Werktätigen- die Partei folgt dem Ruf des Proletariats)

Andererseit: Russische Un Diplomat quittiert aus Scham den Dienst. Es gibt sie noch: die anderen Russen

 24. 5.

Kriegsausweitung -russische Kritik an Putin

 

Auch wenn man es sich kaum vorstellen kann, es gibt Schlimmere als Putin. Laut ISW (US) hat eine wichtige ru Veteranen-vereinigung kritisiert, dass P. noch keine Mobilmachung verkündet und den Krieg ausgerufen hat. Es sei keine Spezialoperation, sondern ein Krieg „for Russia’s historic territories and existence in the world order“ . Die Veteranen fordern eine Mobilmachung zumindest in den ru westlichen Grenzregionen, eine Verstärkung des Krieges und Todesstrafe für Desertierte (!). Letzteres ist ein Indiz, dass es solche Probleme verstärkt gibt. In einem derart fomierten System wie Putins Russland ist davon auszugehen, das ein derartiger Aufruf bald von Putin „erhört“ wird- (So lief das im Kommunismus auch: Leserbrief der Werktätigen- die Partei folgt dem Ruf des Proletariats)

Andererseit: Russische Un Diplomat quittiert aus Scham den Dienst. Es gibt sie noch: die anderen Russen

Waffenlieferungen aus Deutschland

23.5.

Die deutsche Debatte ist sehr unpräzise. Dass keine schweren Waffen in die Ukraine geliefert wurden, dürfte in dieser Schlichtheit so nicht stimmen. Schon vor Wochen hat die Ru prop Fotos von NVA-Panzern veröffentlicht, die per Zug von Breslau Richtung Ukraine transportiert wurden. Darunter die Unteschrift deutsch e Waffen. Dieses Video war durchaus glaubwürdig. Der sog Ringtausch mit NVA-Waffen aus Polen, Tschechien, etc. war offenbar sehr schnell und effektiv und hilft der UA bei der Gegenoffensive, wo immer sie schon stattfindet. Auch der Satz, dass Kiev gefallen wäre, wenn sich die Ua auf Deutschland hätte verlassen müssen, ist in dieser Akzentuierung d. Parteipolemik. Die Waffenlieferungen des Westens erfolgt in Abstimmung und arbeitsteilig. D. hat die ganze Zeit (nach der Helm-“Kommödie“) Waffen aller Art an die UA geliefert, die für die Abwehr der ru Offensive durchaus nützlich und wirksam waren. Ob Deutschland wirklich für die Wiedereroberung z.B. der Krim Waffen stellen sollte, ich kann es nur wiederholen, ist angesichts der hohen symbolischen Bedeutung für die Mehrheit der Russen (nicht nur von Putin, sondern der meisten Russen (!)) eine Frage, die sorgsame Diskussionen erfordert. Alles was man mit Sanktionen psychologisch erreichen wollte, könnte damit zunichte gemacht werden.)

Humanitäres Drama in Ostukraine

22.5.2022

In Luhansk/Sjewjerodonetzk ist die humnitäre Lage schlimm. Dauerbeschuss, fast eingekesselt, Stadt sieht aus wie Mariupol. Menschen in Kellern.

Da die Handykommunikation ausgefallen ist, wurden erstmals bei einem Bombenangriffe getötete und verwundete von der ua Verwaltung namentlich ins Netz gestellt, damit die Verwandten informiert sind. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen.

Kriegsgeschehen

Die Gegenoffensive der ukrainische ArmeeA nördlich von Charkiv wurde offenbar weitgehend durch massiven Beschuss durch RA gestoppt. Vororte von Charkiv (wo Abwehr und 'Offensivwaffen der UA sind) werden beschossen, auch Zivilisten sind Opfer.

Obwohl die RA fast an allen Punken durch Raketen, Artillerie und gelegentlich Bodenataquen die UA „beschäftigt“ hält und ihnen teilweise Verluste zufügt (wie vice versa), konzentriert sich die RA vollkommen darauf, (endlich) die restlichen 10% des Oblast Luhansk einzunehmen. Der Beschuss und die Kräfte werden weiterhin verstärkt, es gibt kleinere Gewinne, aber angeblich unter hohen Verlusten.

Die provisorische Oblasthauptstadt Sjewjerodonetzk (das nach wie vor teilweise von der UA gehalten wird, ich hatte das etwas unpräzise beschrieben) ist fast abgeschnitten, umzingelt und wird ständig bombardiert, so dass die Stadt ähnlich aussieht wie Mariupol. Durch Zerstörung des wichtigsten Nachschubweges aus dem Westen, die Brücke über den Donetzkfluss, wird es für die UA immer schwieriger, die letzten Teile der Stadt zu verteidigen, ohne eingekesselt zu werden. Die ohnehin schwierige Versorgung und Evakuierung der Restbevölkerung (einige 10 T) ist kaum mehr möglich.

RA folgt weiterhin konsequent Taktik der verbrannten Erde. Aber es gelingt ihr offenbar nach wie vor nicht, auf der westlichen Seite des Donetzk-Flusses und der N/S Autobahn dauerhaft Fuss zu fassen. Alle Pontonbrücken- so auch letzte Nacht- wurden offenbar zerstört. Die RA muss hohe Verluste haben, die UA aber auch, da ihre Stellungen konsequent mit Drohnen ausspioniert und beschossen werden.

 

21.5.2022

 

Gegenoffensive kommt im Juni

rotes Telefon funktioniert (wieder)

Im Juni wird die Ukraine ihre Gegenoffensive im Donbas starten (!). Das geht aus regionalen vertrauenswürdigen Quellen hervor. So lange wird es wohl dauern, um die UA mit Westwaffen so aufzurüsten, dass eine Verschiebung der Frontlinien von West nach Ost möglich erscheint.

Offenbar präventiv gräbt sich die RA in verschiedenen Regionen (Charkiv, Cherson, Zap) ein, um die Stellungen halten zu können. d.h. aber, sie machen genau das, was die UA zur Abwehr der Invasion vor und nach Kriegsbeginn gemacht hat. D.h. die Gegenoffensive dürfte für die UA ähnlich schwierig und langsam und verlustreich verlaufen, wie die Okkupation. 

Nach dem „Fall“  von Mariupol versucht die Russiche Armee um jeden Preis an die Grenzen von Luhansk vorzudringen und Geländegewinne zu sichern. Luhansk ist z.Z. der „hotspot“ des Krieges. Mit Bombardements aber auch Bodenoffensiven versucht die RA Land zu gewinnen, offenbar nicht ganz ohne Erfolg. An mehreren Stellen versucht die RA den Fluss Sjewjero-Donezk Richtung Süden zu überqueren, was teilweise gelingt, teilweise zurückgeschlagen wird. (unklare Angeaben der UA).

Vorsicht mit brittischen (zweckoptimistischen) Prognosen, dass es der RA nicht gelingt, Sjewjero-Donezk einzukreisen. Videobeweis zeigt, dass die Stadt ähnlich wie Mariupol zunehmend zerstört und permanent bombardiert wird. Die Restbevölkerung-ca 50000 hocken in Kellern etc.. Im Unterschied zu M. Sind aber noch UA-Kräfte in den Vororten und Teilen der Stadt, so dass wie an anderen Orten in L. Eine Art blutiges Gleichgewicht entsteht, was den massiven Durchbruch der RA verhindert.

Schoigu sagt baldige Eroberung von L. Voraus, L ist faktisch zu 90% erobert (Ua-Angaben), aber Gouverneur meint, dass der Rest gehalten wird. (Fluss als Barriere)

 

18.5.2022

Mariupol-Bunker-Evakuierungen

Deutsche Presse berichtet lückenhaft. Bisher sind vermutlich noch gar keine ASOW- Kämpfer evakuiert (Stand heute 6. Uhr)(vermutlich noch einige 100 und Kommandoebene im Bunker), sondern andere Waffengattungen

Alle gestern Evakuierten sind schwer von der RA bewacht. Die Verwundeten sind in Novoasowsk neben dem Groß-Lager Bezimenne untergebracht. Selbst bei der Behandlung ich werden Sie bewacht, in den Betten verhört.

Die meisten Evakuierten wurden in einen Ort transportiert, der nicht einfach russisch besetzt ist, wie in der Presse behauptet. Hier ist der Standort eines der größten Sonderlager im Donbass, wohin normalerweise Personen verschleppt werden, die bei der Filtrierung ausgesondert werden. Bei Verhören wird gefoltert. Manche werden dann  in Sondergefängnisse verbracht, verhört, gefoltert, ihr Leben ist in Gefahr. Es drohen Kriegsverbrecherprozesse, im Extremfall die Todesstrafe. Die gilt im besetzten Donbas jetzt schon, in Russland wir derzeit über die Wiedereinführung diskutiert. Der einflussreiche Präsident der Duma fordert die Todesstrafe für derartige Terroristen.

Zu den Filtrierungs- und Folterlagern. s. Vortrag von gestern mit neuen Fakten auf: http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/folter-lager-deportation

H-und-G.info Monitoring 18. 5. ca 6.00 (nach ua, rus, tschetsch soz. Medien der der letzten ca. 12 Stunden und mehr

( alle auf http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/default-title-8# oder h-und-g.info/texte-zu-ukraine/default-title-8#)

Monitoring 18. 5. 2022 (wegen Datenabsturz leider verspätet, sorry)

Kriegsgeschehen

Die RA ist keineswegs auf dem Rückzug. Im Gegenteil. Vermehrter Raketen- Bomben- und Artilleriebeschuss im Süden und Osten. Allein an einem Front-Abschnitt in Luhansk wurden 13 Kampfhubschrauber (!) eingesetzt, vermutlich um UA Stellungen auszuschalten. Die RA kommt offenbar cm-weise voran, aber keine wirklichen  Durchbrüche, vor allem kommt sie nicht über den Donezk -Fluss.

In ukrainischen Kreise wird behauptet, Putin würde die Strategie für Luhansk inzwischen selber entwerfen. (Wir wissen ja, wo das endet, wenn Potentaten sich für die größten Feldherren aller Zeiten haltn.)

 

16.5.

Prekär  die Gesundheitslage in besetzten Gebieten, z.B. Mariupol. Die Sterblichkeitsrate soll laut ehemaliger Stadtverwaltung (die immer noch im Exil virtuell existiert und Informationen zusammenträgt und offenbar gut versetzt ist) in den mittleren Altersgruppen überdurchschnittlich hoch sein und zwar, wegen (ehemaliger und akuter) Mangelernährung, mangelnder Hygiene und med. Versorgung (u.a. in den Bunkern), psychische Traumata wegen der Bombardements etc.. Das heißt die Gräber, die von den Besatzern ausgehoben und die Leichen in Massengräbern „versteckt“ wurden, werden erneut für verstorbene Kiezbewohner ausgehoben.

Bei der Überprüfung der Bevölkerung durch dei Besatzer, die sog. Filtrierung gibt es nach glaubwürdigen ua Angaben den perfiden Versuch, Kinder zu befragen, um Lügen bei den Eltern aufzudecken. (Wie in den DDR-Schulen zum Westfernsehkonsum, nur hier mit schlimmeren Folgen)

15.5.

Ist der Krieg am Wendepunkt?

Ja und nein. Der Wendepunkt wäre wirklich erreicht, wenn es der UA gelänge, die RA zumindest auf die Grenzen vom 24.2. zurückzudrängen. Davon ist ist aber weit entfernt. „Gegenoffensiven“ funktionieren bisher „nur“ dort, wo die RA bereit ist, sich (vorerst) zurückzuziehen bzw. umzugruppieren, (Kiew, Charkiv- Nord, bescheiden Cherson) bzw. in andere Hotspots (z.B. von Charkiw nach Luhansk/Izyum) auszuweichen. Das ist segensreich für die befreiten Menschen, aber kein „Sieg“, wie in der deutschen Presse (TAZ!) behauptet, da die RA-Strategie zumindest hofft, nach einem Sieg im Donbas (wieder) andere Gebiete erobern zu können (Charkiw, Zaporischschja). Das kann man in russischen Quellen nachlesen, das UA Militär scheint jetzt auch (wiederum) derartige Pläne in verlassenen ru Unterständen gefunden zu haben.

Die UA befürchtet für heute, dass die RA einen Etappen-Sieg erzwingen will. Offenbar steht Sewerodonetzk, immerhin die derzeitige Oblast-Hauptstadt des freien Luhansk, kurz vor der Eroberung. Faktisch ist die Stadt -was die UA kaschiert hat- ,H-und-G.info berichtete, schon seit Tagen umzingelt und faktisch fast eingeschlossen. Ca. 15.000 Menschen sitzen in der Falle, die sich Großenteils nicht evakuieren lassen wollten. Gleichzeitig wird mit Durchbruchsversuchen Richtung Westen (Oblastgrenze) gerechnet. Auch wenn das nur Scheinerfolge sein dürften, und die Kämpfe in dieser Region weitergehen, wäre der Schaden beträchtlich und keineswegs nur symbolisch. Faktisch würde der u.a. Oblast als ua Verwaltungseinheit aufhören zu existieren. Er besteht ohnehin nur noch aus einem teilweise virtuell gesteuerten Netzwerk. Putin hätte einen (Pyrus-Sieg) errungen: mit hohem Preis auch weiterhin. Wendepunkt?

Mariupol-Bunker

14.5.

Inzwischen gibt es kaum eine Regierung der Welt, die in die Verhandlungen zum Abzug 1. der Verwundeten 2. evtl. der Soldaten nicht beteiligt wäre. (derzeit Türkei, Israel)

Selenskj hat das als eines der obersten Ziele ausgegeben (er steht auch durchaus unter politischem Druck nachzuweisen, dass er die nationalistischen Regimenter nicht fallen lässt !), die stellvertretende MP, die die Verhandlungen koordiniert hat noch einmal darauf hingewiesen, dass es nicht nur um ASOW geht (die Frauen der ASOW-Kämpfer dominieren derzeit die PR und bedrängen wohl auch Regierungsmitglieder sehr persönlich), sondern dass im Bunker auch Soldaten der Streitkräfte der Ukraine (d.h. Marines), der Nationalgarde (ASOW), des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU?!), der Territorialverteidigung, Grenzschutz und Polizei geschützt wird. Der ASOW-Bunker ist, wenn ich das richtig verstehe, eigentlich die abgedeckte Kommandozentrale der regionalen bewaffneten Organe, auch wenn ASOW die Sache wohl dominiert.

Aber, man kann es nicht oft genug wiederholen, ASOW ist in dieser Funktion (jenseits politischer Implikationen) regulärer Teil der Nationalgarde des UA Innenministerium, sie ist von ihrer Entstehung die Schutztruppe des Stahlwerkes von Rihnat Ahmatow und zudem die Retterin der Stadt Mariupol 2014.

Heute sind die ASOW-Verteidiger -egal was man in Deutschland darüber denkt, redet und schreibt und egal, wie die Sache ausgeht, die „unsterblichen Helden“ von Mariupol und der Ukraine, das zeigen alle Posts aus der Region und der UA. Putins Antinazistischer Krieg hat ASOW zu unsterblichem Ruhm verholfen! Absurder geht es gar nicht. Das müsste eigentlich selbst der Herr im Kreml verstehen.

13.5.

Westwaffen, wo sind sie?

Prekäre Lage in Luhansk 

humanitäres Desaster in Luhansk und Mariupol

Wo sind die westlichen Waffen? Spürbar sind Folgen der US-Luftaufklärung, Luftabwehrabschüsse, Drohnenaufklärung und -angriffe. Behauptet wurde, dass die ersten Distanzhaubitzen ( 40km Reichweite, bei hoher Präzision) aus den USA gestern (!) im Donbas angekommen wären. Da zählt angesichts der Schwierigkeiten der UA jeder Tag. Erst mit solchen Waffen könnten gegnerische Artillerie- und Panzereinheiten effektiv ausgeschaltet, aufgehalten und sogar zurückgedrängt werden. Das gelingt der UA derzeit im Raum Sewerodonetzk, und den Nachbarort Lyssytschansk nicht (!) wirklich, trotz keiner Erfolge und abgewehrten Durchbrüchen.

Der Krieg im Donbas entscheidet sich voraussichtlich, an der Frage wer schneller die besseren Waffen einsetzen und per Nachschub am Laufen halten kann. Die RA hat, anders als in D. oft behaupet, zumindest im Prinzip eine gewaltige Nachschublogistik aufgebaut. Mangels Distanzwaffen und Flugzeugen kann die UA diesen Nachschub aus RU (über Schiene und Straße) kaum beeinträchtigen. (Außer durch Sabotage: Treibstofflager, die in die Luft fliegen, etc.)

 

Russische Armee kesselt immer stärker die provisorische Bezirkshauptstadt des freien Luhansk, Sewerodonetzk, und den Nachbarort Lyssytschansk ein. Die ua Militärberichte täuschen darüber hinweg, weil sie nur die Orte schildern, wo die RA nicht durchbrechen konnte. Ein Vergleich mit Vortagesstandorten zeigt, dass die RA an drei Seiten nur noch 2-5 km vor der Stadt steht, einzelne Orte wie gehabt, permanent beschießt und komplett platt macht, die Stadt mit Artillerie beschießen kann, nicht einmal ein Panzerangriff ist mehr ausgeschlossen. Die Stadt ist faktisch militärisch umzingelt und mangels Außenverbindung abgeschnitten (!).

Allerdings scheint das den Preis zu haben, dass die Region nördlich von Charkiw und der Sturm auf Izyum (zwischen Charkiv und Luhansk) zumindest vorübergehend von der RA aufgegeben werden musste. Auch der Versuch der RA, über den Donetzk-Fluss nach Süden und Westen überzusetzen, der an dieser Stelle 1-3 mal so breit wie die Spree sein dürfte, scheint weitgehend gescheitert. (Beschuss Pontonbrücke gestern)

Es kann sein, dass die RA Sewerodonetzk erobert, zumindest zuvor kaputt schießt und disfunktional macht, wie alles, was sie in Luhansk erobern. Strategie der verbrannten Erde ohne Rücksicht auf alles und jeden. („Hölle“)

Humanitär

Sewerodonetzk-Region katastrophal wie gestern, keine Handy/Internetkommunikation, keine Versorgungsmedien, kein Lebensmittelnachschub, keine Evakuierung (!) einige 10.000 Menschen in der Falle

In Popasne werden Zivilisten von RA erschossen. (Kriegsverbechen !). Es wird gewarnt, Videofotos zu machen.

Evtl. sind (wieder einmal) Tschetschenen für die Übergriffe verantwortlich. Kadyrev gestern: „Gegenwärtig werden in den befreiten Gebieten operative Maßnahmen zur Säuberung uneiniger nationalistischer Gruppen ergriffen. Solche Erfolge sind ein klarer Indikator für die Dominanz der russischen Armee. Alle Pläne der Nazis, Banderas und Satans, der verdienten Strafe zu entkommen, werden durch den Anblick einer furchtlosen Armee vereitelt, die sich nähert.“

Monitoring 12.5.2022

Dramatische Offensive im Donbas/v.a Luhansk -Gashahn bleibt offenbar zu

Diplomatie der Weltkirchen wegen Mariupol-Bunker

Die Lage in Lunhansk extrem schwierig. Teile des freien Luhansk sind fast abgeschnitten. Die russische Armee verstärkt Offensive, keine Siedlung im Donbas ohne Beschuss. Im Norden (Luhansk) mehrere Städte akut bedroht. RA hat Internet ausser Kraft gesetzt, um Kommunikation über Stellungen zu unterbinden. d.h. aber auch, die ua Oblastverwaltung kann nicht mehr mit den Eingeschlossenen kommunizieren. (!) Evakuierung kaum möglich (10.000e noch dort) , Versorgung kaum möglich, Licht, Strom, Gas, Wasser ausgefallen. Hauptzufahrtstraße („des Lebens“) von UA nach Osten auf 7 KM so unter Beschuss, dass Passagen kaum möglich. Zwischenziel offenbar, dass das Gebiet zwischen den beiden provisorischen Oblast-“Hauptstädten“ Kramatorsk im Westen und Sewerodonetzk erobert oder abgeschnitten werden soll. Damit würde eine ua Luhansk faktisch aufhören zu existieren.

Bomben überall in der UA, wie „üblich“, gegen Infrastruktur, aber auch um ua Kräfte überall zu binden.

Mariupol

Weiter Bunkerbeschuss. Seit ASOW-Regiment erklärt hat, dass keine Zivilisten mehr auf Gelände seien, hat Puschwili (DNR-Chef) erklärt, er hätte jetzt freie Hand. M.a.W, die Sache wird noch schlimmer werden, schwerere oder Chemiewaffen werden befürchtet. Die Ehefrau des ASOW-Kommanders in Mariupol, Prokupenko, war mit anderer bei Papst, übergab Botschaft vom Kiever Patriarchen. 

In Mariupol droht Cholera, etc.. Die Besatzer haben nach Angaben der ua Stadtverwaltung (die nur von virtuell aus dem Exil agiert !) das Wassernetz unsachgemäß in Gang gesetzt. Es droht eine Woche lang nicht trinkbares Leitungswasser und ein Rücklauf und Überschwemmung der Kloake. Angeblich sind wieder ca. 170.000 Menschen in der Stadt, die durch Mangelernährung während der Blockade, Unterversorgung durch die Besatzer, fehlende medizinische Versorgung geschwächt ist. Es gibt nur stundenweise eine Ambulanz-Ärzte werden in Donetz festgehalten, sind getötet, oder geflüchtet, Krankeinrichtugn zerstört und/oder von Russen geplündert). Der ua Bürgermeister fordert Evakuierung. Eine humanitäre Unterstützung von außen wäre vielleicht möglich, würde aber faktisch das Besatzungsregime stabilisieren.

Die Ru Besatzer haben Arbeiter und Fachleute aus dem Donbas gezwungen, nach Mariupol zu gehen und dort die Stahlproduktion wieder in Gang zu setzen (es gibt wie mehrfach berichtet, zwei Stahlwerke). Die Leitung der Metallurgischen Gesellschaft, der die Stahlwerke gehören, betont dass es zu dieser faktischen Enteignung keine Rechtsgrundlage gibt und die Kollaborateure mit rechtlichen Konsequenzen zu rechnen haben. Auch andernorts gibt es Requirierungen/Enteignungen von Privateigentum durch die Ru Besatzer.

11.5.2022

Der Gaskrieg hat begonnen.

Wettrennen um besseren Nachschub und Zerstörung der Logistik des Gegners. Ukrainische Armee im Osten in akuter Bedrängnis. Westwaffen noch nicht (ausreichend) im Einsatz

humanitäre Katastophen v.a. im (noch freien) Luhansk und im ASOW-Bunker von Mariupol Ukraine wirtschaftlich am Boden-auf Jahre auf Westhilfe angewiesen

Kriegsgeschehen

Die UA vermeldet die Abschaltung der Gastpipeline von Luhansk nach Europa, durch die ca 1/3 des russischen Gases durch die Ua führt. Die UA führt das auf russischen Beschuss zurück, Ru dementiert. Die Auswirkungen dürften dieselben sein: Das faktische Gas-Embargo hat begonnen. Russland (kann nicht) liefert nicht. Europa zahlt nicht. Der Gaspreis dürfte explodieren. 

V.a. im freien Luhansk spielt sich ein Drama ab. Die Stadt Severodonezk ist mehr oder minder eingekreist. D.h. Evakuierung und Nahrungsmittelzufuhr waren gestern nicht möglich (!). S. Mit einst ca 100.000 Einw. War nach der Spaltung des Oblast 2014 der behelfsmäßige Bezirks-Verwaltungssitz des freien Luhansk, ein Zentrum der Chemindustrie. Mit Bomben und Artillerie wurde gestern die zentrale Gaspipeline zerschossen, Strom-, Gas., Wasserversogung sind ausgefallen. Da die RA von Süden (Stadt Luhansk) und Norden (Charkiv/Isyum) gleichzeitig vorgerückt ist und die Verkehrsverbindung Richtung Westen zerstört hat, bzw. kontrolliert, sind in einem Streifen ca. 40.000 Menschen in der Falle. Die Provinzregierung hat seit Wochen versucht alle zu evakuieren.

Über weitere Geländegewinne der RA Richtung Westen gibt es unterschiedliche Angaben, die russische Armee führt immer noch neue Truppen (500) hinzu, aber schlecht ausgebildet. Muss aber manche die fast aufgerieben wurden, wieder zurückziehen. 

Der UA fehlen offenbar adäquate Waffen, um sich erfolgreicher zu wehren. Ich kann es nur wiederholen, es geht in dieser Phase weniger um Panzer, schon gar nicht Marder, sondern um Flugabwehr, Antiartillerie (Die Russen können z.T. sehr weit schießen. Superhaubitzen.).

Die RA geht deutlich systematischer vor, als in der deutschen Presse behauptet. Sie konzentriert sich derzeit auf Luhansk, zerstört ua Infrastruktur, organisiert systematisch ihre Logistik und ihren Nachschub an der Ru Grenze. Allerdings gibt es erhebliche, zunehmende Probleme mit der Motivation und Ausbildung der ru Soldaten, m.E. die Achillesferse der Armee, neben Schwächen der Ausrüstung (es wird z.T. mit Bomben sowjetischer Bauart, also mehr als 30 Jahre alt, geschossen, die keinerlei Zielgenauigkeit haben) . Nach ua Angaben haben die RU so große Verluste, dass sich Truppenteile immer wieder zur Regenerierung nach Ru zurückziehen müssen. Angeblich stellen immer mehr Soldaten Entlassungsgesuche aus der Armee. Leider scheinen die Repressionsorgane in der Armee aber stärker als 1917, so dass ein wirkliches Kollabieren der Armee derzeit unwahrscheinlich

Humanitäre Lage

Luhansk bahnt sich Katastrophe an.

Wagner-und Kadyrov-Söldner in Luhanski im streetfighting-Einsatz, was auf Folter bei Gefangenennahme bzw. Strategie keine Gefangenen zu machen, schließen lässt.

Man muss auch mal über die russischen Soldaten reden und was ihnen angetan wird. Das ist das reinste Kanonenfutter. Laut einem angeblich abgehörten Soldatentelefonat soll es im Donbas keine Leichenhalle, sondern einen „Müllberg“ mit toten Soldaten geben, Gefallene werden als vermisst gemeldet, um die wahren Zahlen und Namen der Toten nicht nennen zu müssen. Putin gopfert sein eigenes Volk für seine großrussische Vision. Das mag zwar zweckrational sein, aber irgendwie irre ist es schon.

Ru und DNR- Spezialkräfte räumen das zerbombte Theater von Mariupol und entfernen Leichen. Offenbar soll das Kriegsverbrechen gegen die Zivilisten im Bunker durch Bombenabwurf (Deti-Kinder-Aufschrift) vertuscht werden. Leichen kommen in Massengräber.

Mariupol-Bunker. Katastrophe. Die unterirdische Krankenstation wurde zeitweise von der Versorgung abgeschnitten. Auch wenn ASOW aus naheliegenden Gründen dramatisiert, müssen dort verheerende hygienische Verhältnisse v.a. bei den Verwundeten herrschen (Wundbrand, Wundfieber, etc.)

UA bemüht sich redlich um internationale Extrahierungs-Lösung (Evakuierung direkt in neutrale Drittstaaten). Aber bisher gibt es offenbar (wie vorhergesagt, wohl wegen der symbolischen Bedeutung der ASOW-“Nazis“ für Putins Entnazifizierungs-“Operation“) kein russisches Angebot, was für die UA-Seite akzeptabel ist. (ich vermute, die Russen bestehen auf Filtrierung und ggf. Festnahme von Ua „Kriegsverbrechern“. In ASOW sehen sie nach Ru. Recht die Speerspitze der UA Kriegsverbrechen gegen das separatistische Donbas. 

Kriegsziele/Waffen

Es zeigt sich dieser Tage, dass die deutsche Debatte teilweise vollkommen kontraproduktiv war. Es fehlen Drohnen und Haubitzen und Flugabwehrgeschütze (!). Alles in der momentanen Phase Defensivwaffen. Das Getöse in Deutschland diente wohl mehr dazu, die Regierung vorzuführen, als der Ukraine. Vielleicht sollten das die Hobby-Feldherren in manchen Fraktionen und Medienhäusern bedenken. Auch Melnyk ist nicht immer ein wirklich guter Ratgeber.

In Osteurpa werden inzwischen Kriegsziele wie Systemchance in Moskau (Lithauen), oder Rückeroberung von Gebieten jenseits der Grenzen von 2014 (Kuleba/UA) diskutiert. Da braut sich mit Kriegserfolgen der UA und der vollkommen brutalen Materialschlacht Putin wirklich ein Problem zusammen, was die europäische Politik neu belasten dürfte.

Sanktionen/Gegensanktionen/Wirtschaft

Während die westlichen Wirtschaftssanktionen bisher zumindest ihre politische Wirkung nicht so gezeigt haben, wie der Westen selbst erwartet hat, greifen Ru Maßnahmen gegen die UA. Durch den Krieg sind ua BSP und Staatseinnahmen deutlich gesunken, d.h. der Staat ohne Westhilfe bankrott. Große Teile der Infrastruktur im ganzen Land (!) sind z.T. schwer beschädigt, im Kriegsgebiet teilweise Totalschaden an Mehrfamilienhäusern und Infrastruktur. Wesentlich Teile der UA-Industrie (Stahl, Chemie, Flugzeugbau (Antonov)etc.) auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zurückgeworfen. Die Aussaat konnte nur z.T. erfolgen. Das Vorjahresgetreide kann nur eingeschränkt exportiert werden. Der Seehandel ist fast total erlahmt. Die RA stiehlt Einrichtungen von Fabriken (Rüstung z.B., evtl. ASOW-Stahlwerk) Gegenstände aus Krankenhäusern, Schulen (Smartboards (!)), Landwirtschaftliche Maschinen, Busse, LKW, die Soldaten bedienen sich an Privat-PKW, plündern leerstehende Häuser, und bei Durchsuchungen. In den besetzten Gebieten, wird durch Neuerfassung von Katasterangaben, die Enteignung von Immobilien von Geflüchteten bzw. nicht kooperationsbereiten vorbereitet.

Russland soll nach ua Angaben Getreide, was sie in der UA beschlagnahmt haben inzwischen auf dem Mittelmeer Richtung Syrien transportieren. Wie die Schiffe ohne Kooperation/Duldung der Türkei durch den Bosporus gekommen sein sollen, ist mir ein Rätsel. (da müsste man draufsehen, das ist eine Art Raubgut, auf das wenn dann auch andere Staaten/Ägypten z.B. dringend angewiesen wäre)

Monitoring 10.5.2022

Gefährliche Geländegewinne Russlands im Osten

Kriegslage

Die Lage der UA ist deutlich prekärer, als in den Medien und ua Militärberichten dargestellt. Der RA gelingt es Meter für Meter im Donbas gutzumachen. Allerdings offenbar mit hohen Verlusten. Die Strategie ist inzwischen sichtbar und planvoller, als behauptet: Es wird versucht, eine Ost-West und eine Nordsüd-Landschneise zu ziehen, auf der die Russen Truppenbewegungen und Nachschub per Straße und Bahn sichern können. Zudem könnte damit eine stabile Verbindung Luhansk-Charkiv, Luhansk-Dnjepo entstehen. Drittens könnte die UA und ua Verwaltung im noch freien Luhansk (sie sitzt in Swjedjerodonetzk) von ihrem Nachschub abgeschnitten werden (sog Straße des Lebens). 

Söldnereinsatz

In Luhansk sind die Wagner-Truppen und Tschetschenen eingesetzt. Letztere sollen angeblich hauptsächlich marodieren, also die Restbevölkerung (noch 40.000) terrorisieren. 

Humanitäre Lage

v.a. in Kriegsgebieten, v.a. in Luhansk katastrophal. Wird noch schlimmer, wenn es gelingt, , Swjedjerodonetzk, u.a. einzukreisen.

Problem: die Flüchtlinge verlieren ihr Hab und Gut, durch Strategie der verbrannten Erde und plündernde ru Soldaten.

 

Feiern zum 9. Mai

tragische Komödien. Im Raum Cherson wurden städtische Angestellte gezwungen, an der Parade teilzunehmen. Scharfschützen auf den Dächern bewachten sie. In Mariupol (falsche Berichterstattung in ARD) fiel die Parade aus. Stattdessen „originelle“ Inszenierung. 300 Meter langes Band in den St. Georgs Farben simulierte Menge, während in Wirklichkeit nur wenige Separatisten aus der DNR und ein paar Kollaborateure das Tuch hielten. Die Bevölkerung hielt sich mehrheitlich fern. Potemkin an der ewigen Flamme, Haus dahinter ist zerbombt. (Foto)

Mariupol

Asow kämpft nach eigenen Angaben immer noch in Kleingruppen auf dem Werksgelände, kommt also noch aus dem Bunker raus. RA versucht ASOW u.a. (Grenztruppen) im Bunker und Aktionsradius einzukreisen (Brücken gesprengt). ASOW hofft immer noch auf militärische Befreiung. Abgeordneter aus M. Meint Hinweise auf einen Chemiewaffenangriff zu haben. (durchaus plausibel, damit die „Ukrofaschisten“ „ausgeräuchert“ werden können, war schon länger Plan von DNR)

 

Monitoring 7.5. 

Macht sich deutsche Presse durch Verschweigen mitschuldig? brutales Besatzungsregime

oszillierender Stellungskrieg. 

Mariupol. Zivilisten und Verwundete aus ASOW-Bunker bislang offenbar gar nicht evakuiert. "Nur" Luftschutzellerinsassen

Vorbereitungen für Siegsparade in Mariupol, aber sie kann wegen ua Widerstand ins Wasser fallen

Besatzung

Die deutsche Presse macht sich inzwischen mitschuldig, weil sie vollkommen unzureichend über das russische Zwangsregime berichtet. Die Einführung des Rubel ist pillepalle gegenüber den hunderten Menschen, die verschwinden, gefoltert und vermutlich z.T. getötet werden. 

(H-und-G.info hat drüber schon vor Ostern angefangen zu berichten, z.T. mit Video- und Fotobeweisen (!))

Kriegsgeschehen.

UA macht leichte Geländegewinne im Norden von Charkiv. (Armeebericht spricht jetzt von „Gegenoffensive“, die richtige soll aber erst passieren, wenn die schweren Westwaffen dort angekommen sind, was offenbar noch nicht der Fall ist (!)). RA macht leichte Gewinne in Luhansk und Donetzk.  RA verstärkt nach wie vor Truppen und Ausrüstung im Donbas.

Luftangriffe diverse, v.a auf Infrastruktur auch in geräumten Gebieten im Norden. Luftabwehr der UA dank westlicher Militärhilfe offenbar von Tag zu Tag besser: 14 Drohnen abgeschossen, ein Spitzenwert (!)

 

Mariupol

Die Evakuierung von Zivilisten und Verwundeten aus dem eigentlichen ASOW-Großbunker hat m.E. immer noch nicht begonnen (!), was in der deutschen Presse fehlt. Es geht derzeit immer noch um die ca 800 Personen aus den Luftschutzkellern. Die Evakuierung selbst von diesen ist schwierig, da immer wieder Evakuierungsfahrzeuge von der RA beschossen werden.

Die Kämpfe um den Groß-Bunker gehen weiter. Mit Bomben und Spezialtrupps versucht die Russische Armee in den Großbunker einzudringen, ist wohl auch schon zu einzelnen Eingängen vor- und teilweise in das 24 km große System eingedrungen. Angeblich wurden sie von ASOW mit Mörsern (!) zurückgedrängt. ASOW hat also offenbar noch Reste von Kampfkraft. Es tobt also die brutalste Form des „Strassen“kampfes. Offenbar steht die Russische A sehr unter Druck, die Sache am Bunker vor dem 9. Mai zu „erledigen“. Es gibt das Gerücht, dass Putin bei der Siegesparade ASOW-Gefangene in der Parade mitführen will. Ähnliches passierte 2014 bei der Krim-Parade.

Siegesfeier/Ziviler Widerstand in Mariupol

Es gibt zahlreiche neue konkrete (Foto) Hinweise auf die Vorbereitung in Mariupol. Ein Orchester übt, Aufräumarbeiten mit schwerem Gerät, die erste Krankenambulanz wurde angeboten, Denkmäler aus Sowjetzeiten werden aufgehübscht und mit rot-gelben Farben drappiert. Die russische Regierung hat aber offiziell wohl nicht bestätigt. Es gibt möglicherweise Unsicherheiten wegen demonstrativer Sabotageakte. Schon jetzt gibt es zivilen Widerstand gegen die Umbenennung von Ua in Ru Namen in Mariupol. ASOW hat über Mittelsmänner nämliches angekündigt. Es könnte ein Showdown werden.

 

 

Humanitär

Unverändert. Regional schlimm. Hilfreich: medizinische (alles vom Transporjeep bis zu Medikamenten) und Katastrophenhilfe (z.B. Generatoren, Wassertanks) im Osten

 

 

 

 

 

6.5.

Kriegsgeschehen

Die gestern vom Präsidentenberater benannte UA Gegenoffensive im Raum Charkiv (nicht Cherson wie gestern in HuG irrtümlich geschrieben) ist wohl eher eine psychologische. Es gibt keine nennenswerten Geländegewinne der UA. Im Gegenteil verstärkt die RA das Bombardement, sogar Straßenkämpfe (!) im Osten. RU kommt zwar offenbar kaum über den Fluss Donetzk und die Autobahn nach Charkiv Richtung Westen und macht nur geringe Fortschritte (aber dennoch) Richtung der Oblastgrenzen, hat die eroberten Gebiete aber kaum unter voller Kontrolle. Die Folge dieses Stellungs- und Abnutzungskrieges ist, dass der zweigrößte Feldherr aller Zeiten zerbombte Schweineställe und Keller mit Trümmern darüber im Donbas besetzt.  Ähnlich im Raum Cherson, offenbar weniger heftig.

Nachschublinien

In der deutschen Presse nachgeplapperte amerikanische Statements, wonach der russische Beschuss von ua Nachschublinien, die Verteidigungsfähigkeit der UA nicht beeinträchtigt, sind ziemlich naiv. Natürlich tut es das, z.T. mit erschreckender Effektivität. Benzin im Donbas etc. ist z.T. Mangelware, was Evakuierung, Nachschub, Versorgung, Ausbesserungsarbeiten und last but not least Militärbewegungen, alles kriegsentscheidende Faktoren, zumindest verlangsamt. 

Humanitäre Lage

Statt sich in D. Zu streiten, was richtig ist, sollte jeder das tun, wozu er stehen kann. Die UA ist viel pragmatischer. Sie braucht alles und ist für alles dankbar: von Verbandsmaterial, Notarztwagen bis Haubitzen.

Mariupol

Wie gestern. Vermutlich werden bisher „nur“ normale Bürger von Mariupol, und solche die in Luftschutzbunkern im ASWOstal untergekommen waren, evakuiert. Die Evakuierung im ASOW-Großbunker hat aus den mehrfach genannten Gründen vermutlich noch nicht einmal begonnen. Dieser wird nach wie vor bombardiert und von Elitekämpfern bedrängt. Offenbar hat ASOW/Marineinfanterie auch noch Feuerkraft aus abgedeckten Stellungen. Perspektive eher grausam und blutig für die, die im Bunker sitzen. Ergeben können sie sich faktisch nicht, da das für viele/die meisten Festnahme, Folter, Tod, bedeuten wird. 

Neue Kriegsphase am 9. Mai? Wenn Putin den Tag des Sieges feiert

Was mehrfach in H-und-G.info vorausgesagt wurde, ist inzwischen auch Erkenntnis der UA Militärspionage: Am Tag des Sieges (9. Mai) wird Russland vermutlich offiziell den Kriegszustand und die Massenmobilisierung ausrufen. Anders sind Dauer und Aufwand an Material und Menschen und Verlusten auch der russischen Bevölkerung nicht mehr zu verkaufen. Anders als in der deutschen Presse behauptet, gibt es schon lange deutliche Indizien: 1. Statt von Sonderoperation spricht Russland seit der zweiten Phase von militärischer Spezop, eine bedeutsame semantische Verschiebung auf dem Weg zum „Krieg“. 2. Faktisch hat die Massenmobilisierung schon lange begonnen. Die Armee rekrutiert wegen der bekannten Schwierigkeiten in den Separatistengebieten, der Krim, den besetzten Gebieten; schon länger werden zivile Spezialisten in Ru (für Fahrzeugreparatur z.B.) durch Rekrutierer in Betrieben mehr oder minder zwangsrekrutiert, es laufen patriotische Werbekampagnen, neuerdings ein Wettbewerb, welcher Ort die meisten Soldaten rekrutiert, es gibt eine Mindestnormzahl. Die “spannende“ Frage ist nur noch, ob Putin es wagt, Rekruten in den Krieg zu schicken. Da hatte er sich festgelegt, musste sich schon einmal korrigieren. Es gab immer wieder Ärger z.B. waren Rekruten (Koch) auf dem gesunkenen „Moskau“ im Einsatz, was selbst in RU Ärger machte. Die einfachen Soldaten sind die Archillesferse von Putins Plan. Deswegen wurde auch die Kommunikation der Soldatenmütter unterbunden. Irgendwie scheint sie aber immer noch zu laufen. 3. Das Narrativ für die Weitung der Kriegsziele ist schon lange vorbereitet: Weil Selensky die Faschisten (Nationalisten) unterstützt, muss gegen die ganze UA gekämpft werden, weil der Westen S. Unterstützt befindet sich Ru im heldenhaften Vaterländischen Abwehrkrieg. Das was die Ruhmreiche Sowj. Armee im zweiten Weltkrieg nicht vollenden konnte (weil sie im Vertrauen auf den Westen vorher abbrach), wird nun vollendet. Der neue Krieg schließt bruchlos an den II. Wk an. 4. Die Brainwashing-Strategie ist schon lange im Gange (die Ukrainer haben die Greueltaten begangen, die eigentlich auf das Konto der Russen gehen). Die „Tour der Wahrheit“, eine Pressekampagne im Donbas, hat neues Filmmaterial vorbereitet. 5. Die Eroberung des Asow Stahlwerkes ist eine Inszenierung. (Dass, wie in der Presse zu lesen, sich daran das Schicksal des Krieges entscheidet, ist ziemlicher Unsinn.) 6. Die Vorbereitungen für eine weitere Bodenoffensive laufen auf Hochtouren. Die Frage ist nur, ob Russland sie logistisch auf die Reihe kriegt. 7. Die Versuche um den Preis hoher Verluste die Grenzen von luhanks, Donetzk und Cherson zu erreichen, werden verstärkt. 8. Die Vorbereitungen zur Etablierung von neuen pro russischen Verwaltungseinheiten läuft auf Hochtouren, aber anders, als in der Presse dargestellt: Cherson dürfte nach Pseudoreferendum entweder Volksrepublik oder mit der Krim zu einer Art Neorossia vereinigt werden. Luhansk und Donezk werden sich (wie schon vor Wochen berichtet) durch einen politischen Beschluss oder ein Referendum Russland anschließen (was etwas anderes als eine Annektion ist, es ist einer Art plebiszitäre Annektion, bei der man vermutlich die „Loyalität“ der Bürger in den besetzten Gebieten testet. Die Region Mariupol (mit Langkreis etc.) wird (schon nachgewiesen) an den Oblast Rostov/Don angegliedert, also direkt den Verwaltungs- und Repressionsorganen der RF unterstellt. Schon jetzt werden Formular für die neuen Verwaltungseinheiten gedruckt. Als Kern der lokalen Verwaltung sollen Angehörige der russophilen ukrainischen OPZ-Partei fungieren, die nach Kriegsbeginn von der Rada ausgeschlossen wurde. (Man muss sich das als eine Art DKP zu SED-Zeiten vorstellen). Diese Übernahme ist offenkundig von langer Hand strategisch durchgeplant.


Fazit: An dieser vermutlich am 9. Mai beginnenden neuen Etappe des Krieges ist v.a. bedrohlich: 1. Es geht nicht mehr um die Ukraine, sondern um den Westen, wie schon in dem Artikel in der Ria Nowosti am 4.4. angekündigt. 2. Russland wird in einen geradezu hysterischen, patriotischen Abwehrmodus versetzt. 3. Durch die Überhöhung als einzige Macht, die den faschistischen Abwehrkampf führt, ist eine nahezu grenzenlose Kriegseskalation (bis zu nuklearen Waffen !?) legitimiert. 4. Dieses geradezu neototalitäre Narrativ kann sich verselbstständigen und daher zu irrationalen Entscheidungen oder Handlungen führen. (Es gibt jenseits von Putin genug Nationalisten in Russland, die aufgeputscht zur Pressure Group werden können.) Das ist weit gefährlicher als die russ- Truppen mit ihren bekannten Schwächen allein.

Mariupol unter Besatzung-kaum Evakuierung

Bisher kaum erfolgreiche Evakuierungen aus ASOWstal-Bunker. Ob die 40 plus 100, plus 20, die vermeldet wurden, alle aus dem Bunker kommen, ist zweifelhaft, z.T. dürften es „normale“ Bürger sein.

Durch heftiges Bombardement des Stahlwerkes (Brand) wurden gestern weitere Evakuierungen verhindert, d.h. es wurden fast ausschließlich „normale“ Bürger -und das mit Stunden Verspätung- evakuiert.

UA-Meldungen besagen, dass gehofft wird, dass heute (!) Menschen aus M. von Berdjansk (westlich M) nach Saporischschja abfahren. Das lässt darauf schließen, dass die am 1. Mai Evakuierten, keineswegs gerettet sind, wie die deutsche Presse behauptet, sondern wie von H-und-G.info vorhergesagt, in russischen Lagern festsitzen.

Ist schon ein Zivilist aus dem ASOW-Bunker im ukrainischen Gebiet angekommen? Ich kenne bislang keine Meldung. M.E. sitzen die wenigen, die rauskamen in den Filtrierungslagern der Russen westlich und östlich von Mariupol fest. Angeblich will ein Teil nach Russland. Was sehr merkwürdig wäre. Ob UN und IRC kontrollieren, was in den Filtrierungslagern geschieht und was bei den Verhören, ob die Entscheidung, nach Russland zu gehen „freiwillig“ ist oder erpresst (die Männer der Evakuierten sitzen ja teilweise im Bunker) darüber gibt es keine Meldungen, was beunruhigend ist. In solchen Lagern verschwinden immer wieder v.a. Männer. Machen sich IRC und UN zu nützlichen Idioten?

Der Botschafter der USA berichtet von 4 Filtrierungslagern, in denen gefoltert wird und Leute verschwinden. Vielleicht nimmt sich jetzt die deutsche Presse dieses Themas an, was ebenso brisant ist wie der Krieg selbst. HuG.info hat schon seit Ostern auch mit Details über diese Lager berichtet. Es gibt immer mehr Folter-zeitzeugen bzw. Tote mit Foltermerkmalen- Butscha ist überall! Terror ist Teil der ru Kriegsführung.

Es sitzen nach UA angeblich noch 200 zivilisten, mehrere hundert z.T. schwer Verwundete und x Soldaten, u.a. die Kommandoebene von ASOW und den 46th Marines im Bunker fest. Putin hat es abgelehnt, letztere zu evakuieren, es sei denn sie würden sich ergeben. Nach russischem Besatzungs-“recht“ droht ihnen vermutlich die Todesstrafe.

2.5.2022

Der ukrainische Schauspieler, Star der Filme „To Catch Kaydash“ und „Fortress“ Taras Tsymbalyuk ist mit der aus Mariupol stammenden Maskenbildnerin Tina Antonenko verheiratet. Die Mutter und die Großmutter des Mädchens blieben bis Ende März unter ständigem Beschuss in der Stadt, danach gelangten sie wie durch ein Wunder an einen sicheren Ort. Die Familie erhält weiterhin schreckliche Nachrichten von Bekannten, die weniger Glück haben.

Auf seiner Instagram-Seite erzählte Taras Tsymbalyuk, wie die Menschen in Mariupol leben, einer ukrainischen Stadt, die russische Truppen vom Erdboden vernichten.

Meine Familie stammt von dort. Tina und ihre Mutter bekommen jeden Tag etwas von Freunden geschickt. Was dort passiert, ist die ultimative Hölle. Hunderte von Russen vergewaltigte Frauen begraben ihre ermordeten Ehemänner und Söhne. Es gibt weder Wasser noch Licht. Diese Frauen haben nicht einmal die Chance, sich nach dieser Hölle zu waschen. Sie können nicht abtreiben, weil es keine medizinische Versorgung für Zivilisten gibt“, schreibt der Schauspieler.

Er bemerkte, dass Zivilisten essen und trinken, was sie müssen. Die Überlebenden müssen sich zusammen mit ihren Kindern in den Notunterkünften von Azovstal verstecken: „Sie haben so viele Explosionen und Einschläge von Granaten gehört, dass ihr Bewusstsein für den Rest ihres Lebens verstümmelt war.“

Taras Tsymbalyuk fügte hinzu, dass die Plünderungen in Mariupol weit verbreitet sind: Die Russen nehmen alles, was überlebt hat, aus der Stadt. Bei der humanitären Hilfe handelt es sich größtenteils um gestohlene Produkte.

„Ein winziger Prozentsatz der humanitären Hilfe geht dorthin. Die Russen geben die beschlagnahmten Produkte in kleinen Mengen hauptsächlich an die pro-russische Bevölkerung ab. Es gibt mehrere Filtrationslager: Ständig verschwinden Menschen, Männer werden gewaltsam mobilisiert oder in ihren Hauptquartieren gefoltert“, fügte der Schauspieler hinzu.

Trotz all des Schreckens, der der Ukraine und der zivilisierten Welt offenkundig ist, bereiten die Russen die Stadt auf die Parade am 9. Mai vor und erwecken die Illusion einer Genesung.

„Dort haben sie aktiv damit begonnen, die Leichen der getöteten Ukrainer einzusammeln. Sie zwingen sie, die unter den Eingängen begrabenen Opfer des Genozids auszugraben. Dazu zwingen sie die Einheimischen, erpressen sie mit Essen, schreibt Tsymbalyuk. - Diese *** nach der Zerstörung der Stadt und mehr als 20.000 Toten säubern jetzt die Stadt und bereiten sich auf die Maiparade vor. Es ist eine komplette Katastrophe. Dies ist eine gewaltige Tragödie, die nicht einfach beobachtet werden kann. Die Welt muss reagieren!“ - schrieb Tsymbalyuk.

 

 

Status 1.5. und 2.5. ca 7.00 Uhr

Russland erhöht Druck im Donbas

Mariupol. Evakuierte nach wie vor in Gefahr

Wirtschaftskrieg gegen UA- kleptomanische Kriegsführung

Internetabschaltung als Vorbote der dritten Angriffswelle?

Kriegsgeschehen

Wie in den Vortagen. UA erobert Terrain nördlich zwischen Charkiv und der russ. Grenze, dafür macht die RA eine Meter im Donbas gut. Beunruhigend ist, dass die RA weiterhin ihre Kräfte sowohl in der UA als auch hinter der Grenze weiter verstärkt. Ein taktisches Bataillion (1000) wurde von Mariupol in die Donbas-Schlacht geworfen, angeblich ein weiteres mit Soldaten, die in der DNR rekrutiert worden waren (schlecht ausgebildet teilweise alte und Minderjährige). Wo die Wagnertruppen sind ist unklar. Kadyrov vermutlich in Luhansker Region.

Die schweren Waffen aus dem Westen, die gerade gebraucht werden (Haubitzen über weite Distanz) sind noch nicht angekommen (!)

Es geht nicht nur um das Donbas, sondern nach wie vor die Cluster/Oblasti Charkiv, Donbas, Cherson/Saporischschja (mit Dnjepo) plus Odessa/Südbug,

hybrider Krieg

Nach aktuellen ua Meldungen entführen die Russen Getreide und Mähdrescher, blockieren ua Getreideexporte in den Häfen (ca 40 Schiffe!). Dies läuft schon seit längerem. Es geht nicht nur darum, dass Russland sich selber Ressourcen zuführen will, es geht auch darum die Rest-UA ökonomisch niederzuringen und zu schwächen. Derzeit ist Aussaat, was jetzt nicht erledigt wird, kann im Herbst nicht geerntet werden.

Ebenso geht es darum, der UA die Häfen und die wichtigsten industriellen Zentren zu entreißen (Dniepo und Mariupol und Odessa, neben Kiiv), offenbar um sie in die RU-Ökonomie zu integrieren. Deswegen war RU mit der Beschießung des Stahlwerkes zunächst „zurückhaltend“, bombardierte dann aber von Bombern mit nicht gelenkten Waffen, so dass die Schäden inzwischen hoch sind, wie Satelitenbilder zeigen. Putin opfert für das Symbol des Asow-Bataillons ein ganzes Stahlwerk (!)) Allerdings das Gelände ist sehr groß und es gibt noch ein zweite Stahlwerk.

Humanitäre Lage

Die Ua Menschenrechtsbeauftragte der Rada hat darauf hingewiesen, dass Männer, die von den Russen gefangen oder verschleppt wurden und zurückkamen, von Folter, Misshandlungen und schlimmen Umständen (Nahrungsmangel etc.) berichteten.

In einem Ort in Luhansk der zurückerobert wurde, waren die Menschen von der RA aus den Häusern vertrieben und saßen 2 Monate ohne Versorgung, Strom etc. in den Kellern. (Die überleben das, weil im ländlichen Raum immer noch eine bäuerliche Vorratswirtschaft auf Basis von Gärten etc. existiert.)

Im Donbas (Norden und Süden) sind ca 80% der Bevölkerung evakuiert, d.h. aber dass noch einige hunderttausend da sind, die eine Gegenoffensive der UA behindern. (UA kann nicht eigene Leute beschießen). Die Evakuierung kommt v.a. in Luhansk wegen des Beschusses fast vollkommen zum Erliegen. Tragisch ein Evakuierungsbus wurde beschossen (Blut im Bus), der Fahrer entführt und offenbar gefoltert. 

In zwei Regionen wurde das Internet lahm gelegt. Dies erschwert die Kommunikation der UA administration mit der Bevölkerung, außerdem können so russische Soldaten nicht im Internet Informationen nach Hause schicken, und die AU Bevölkerung ihrer Armee und Verwaltung keine relevanten Tips z.B. über Truppenbewegungen schicken.

Kleptomanische Kriegsführung

Die Russen klauen wie die Raben: neben agrarischen Maschinen, Autos, Privateigentum, Plünderung von Wohnungen, Kunstgegenstände aus einem Museum in Mariupol, medizinischen Ausrüstung aus Krankenhäusern. Da das offenbar sowohl der persönlichen Bereicherung als dem russischen Staat dient, kann man von einer kleptomanischen Kriegsführung sprechen. Mehr noch. Das ganze System Putin funktioniert so. Um die Leute, in diesem Fall die unmotivierten Soldaten bei der Stange zu halten, darf sich im Reich Putins jeder selbst bedienen, angefangen von der Nummer 1 bis zum letzten Rekruten.

Mariupol

Die Gefahr dass ein Teil der aus dem Stahlwerk evakuierten, von den Russen festgenommen und verschleppt wird ist sehr hoch (!). Die ersten Gefangenen wurden laut Agentur und Foto und Videobeweis nach Bezimenne gebracht, d.h. in ein russ Filtrierungslager (!).

Zivilisten, die die ASOW-Bunker verlassen, sind höchst gefährdet. Nach vorliegenden Informationen werden sie in Lager Bezimenne 80 km östlich von Mariupol verbracht. Dieses kein Flüchtlingsdurchgangslager, wie fälschlicherweise von der russischen Seite behauptet wird. Es ist ein Filtierungslager. Nach bisherigen Erfahrungen werden dort alle Personen von russischen Sicherheitskräften erkennungsdienstlich behandelt und in Datenbänken überprüft. Ca 5-10% der wehrfähigen Männer werden nach bisherigen Erfahrungen und Zeitzeugenschilderungen aussortiert und zu Verhören verbracht. Folter ist bei solchen Verhören durchaus üblich. Wohin sie gebracht werden, ist unklar, nach bisherigen Erkenntnissen wohl in Gefängnisse und Speziallager für mutmaßliche „Feinde“. Die die die Filtrierung überstanden haben, werden üblicherweise nach Taganrog in Russland/Rostov transportiert und von dort aus von der Verwaltung in ganz Russland verteilt. Bürge aus Maripol wurden schon nach Fernost gebracht. Kinder werden manchmal ihren Eltern entzogen und in Umerziehungsanstalten gebracht. Insbesondere ASOW-Soldaten und deren Angehörige sind höchst gefährdet, wenn sie in solche Lager kommen. Verwandte werden als Erpressungspotential missbraucht.

Mehr zumThema: http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/putins-lager-fuer-ukrainer oder h-und-G.info/texte-zu-ukraine/putins-lager-fuer-ukrainer

Das Stahlwerk wurde nachts weiter beschossen, offenbar um die Soldaten /ASOW im Bunker mürbe zu machen.

Status 30.4.2022

Zerstörungskrieg geht weiter, Donbas bald menschenleer

Mariupol wird für die Siegesfeier vorbereitet

Kriegslage

Wenig verändert. Russland verstärkt weiterhin Angriffe aus der Luft, mit Artillerie und Zuwachs von Truppen. Ob die eigentliche Großoffensive noch kommt, oder ob die RA durch permanente Nachführung von Truppen die UA zermürbt und weiter langsam vorrückt wie bisher, ist schwer auszumachen.

Humanitäre Lage

Schlimm v.a. im Donbas. Im feuen Teil vom Oblast Donetzk sind von 1,6 Mio Einwohnern nur noch ca 350.000 übrig! Der Rest geflohen, bzw. evakuiert. Die ua Verwaltung, kämpft zum jeden Menschen und fährt Alte und Behinderte raus.

Der Aufruf der Verwaltung: „Ich appelliere noch einmal an die Bewohner der Region, insbesondere an diejenigen, die nahe an der Grenze leben: Geht, rettet euer Leben, den Russen sind Zivilisten egal, sie kamen in unser Land, um zu töten!“

Es gibt massives Plünderungsproblem.

Mariupol

Mariupol wird für Siegesparade (evtl. schon 1. Mai) aufgehübscht. „Pressereise“ von russischen Besatzern soll russische Sicht der Befreiung des Donbas vor den Nazis propagandistisch vorzubereiten.

Die gesamte Stadt wird „filtriert“, d.h einer Sicherheitsüberprüfung durch russische/ DNR-Spezialkräfte unterzogen. Männer dürfen die Stadt ohne Prüfung weder verlassen noch hineinkommen. Nach älteren Angaben werden bis zu 10% der Männer aussortiert. Wohin sie verbracht werden, ist unklar. Vermutlich in Isolierungslager, wo die „verhört“ werden.

Die Besatzer haben vier Krankenhäuser in der Nähe von ASOVstal evakuiert, dabei medizinisches Gerät Richtung Russland demontiert.

Beschuss des ASOW-Bunkers geht weiter, angeblich 600 Verwundete im Bunker. Soldaten bitten Erdogan um Evakuierung.

Die ua Stadtverwaltung von Mariupol ist im „Exil“. Z. T. Im Militärbunker, in Dnjepo gibt es Mariupolzentrum: Motto Mariupol sind die Menschen das ukrainische Mariupol lebt weiter.

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Status 29.4.

Ukrainische Armee in prekärer Lage

Abnutzungs-und Zerstörungskrieg

Schäden immens

Unabhängiges Südrussland mit Rubel in Planung

Mariupol: Unsagbar

 

Krieg

Die RA macht langsame Fortschritte bei einer durchgehenden Verbindung zwischen der Region Charkiv und Luhank

Jeden Tag gibt es das Risiko, dass die Uarmee eingekesselt und gespalten wird. Das zeigt eine Karte von vor einige Tagen deutlich. Die UA rückt im Norden von Charkiv vor, weil die RA schwach ist der sich zurückgezogen hat. Die UA haben Geländegewinne. Sind aber zwischen russischen Truppen südlich und der Gefahr, dass von Russland neue Kräfte zugeführt werden, ausgesetzt. In ähnlicher Lage musste sich dies UA schon einmal zurückziehen und die RA machte starke Gewinne, konnte sogar den Donetzk-Fluss überqueren.

Die Lage der ua Armee ist schwieriger, als oft berichtete. Die RA führt einen brutalen Abnutzungskrieg. Auf UA Seite heißt es immer, es gäbe keine Strategischen Gewinne und die Angriffe seien unter hohen Verlusten zurückgeschlagen worden. aran stimmt vermutlich nur der zweite Teil. Nur die Russen kalkulieren Verluste auch ihrer eigenen Leute offenbar zynisch ein. Sie gehen davon aus, dass sie größere Kapazitäten haben und daher gewinnen werden. Auch wenn das von der Ua wegen Motivation, westlichen Waffen, etc. vielleicht gekontert werden kann, ist der Preis enorm: Die RA zerstört notfalls jeden m², den sie erobern will. s.u.. Außerdem wird die AU Armee ständig unter Beschuss gehalten, um Umgruppierungen zu verhindern, mit Drohnen sollen Stellungen erkundet werden, um die UA dann gezielt auszuschalten. Im Gegenzug sind die UA beim Abschuss von Drohnen (dank westlicher Hilfe) immer erfolgreicher.

Im Moment dienen die russischen Reserven im eigenen Land, der Ersetzung von Verlusten, und der begrenzten Verstärkung. Ob die Kräfte für eine Großinvasion im Moment ausreichen, ist nicht klar.

Militärpotential wird von Mariupol abgezogen und Richtung Shaporischschja orientiert. Das entspricht dem Plan auch Dnjepopetrovsk einzunehmen, was sekundäres Kriegsziel ist.

Schnelle Kommentare nach der zweiten Invasion, Russland hätte nichts dazugelernt, weil es auf allen Seiten gleichzeitig angreifen würde (was zum Teil der Zersplitterung der Ua Kräfte bis Wolhynien und Transnistrien dient) waren m.E. verfrüht.

Die Sabotageakte sind inzwischen mehr oder minder nachweislich Provokationen der russ Seite (Bericht Euronews)

 

Humanitäre Situation

Dramatisch in vielen Regionen: hier nur beispiele

-in Charkiv können die Menschen wegen Bomben kaum das Haus verlassen

-in Mariupol drohen Seuchen, weil der Müll runliegt und die Wasserzufuhr und Abwasserkanalisation nicht funktioniert, die Besatzer sollen die Bevölkerung nicht ausreichend ernähren, vermutlich um sie zu bewegen, sich nach Ru evakuieren/deportieren zu lassen

-im freien Luhansk gibt es kein Wasser mehr, was sich aus bis Kriegsende nicht mehr ändern wird. Auf Orte wie Rubishne (ex 56.000 EW) werden laut lokaler Angaben „ 3-4 Mal am Tag angegriffen. Hunderte von Granaten kommen über all nieder. Feindliche Panzer schießen ohne Unterbrechung. Der Besatzer schickt neue und neue Kräfte, um die Verteidigung zu durchbrechen, aber nur Verluste zu tragen, und die Lebenden fliehen vom Schlachtfeld.“ In der Region Donezk, darunter Mariupol und Volnowah, wurden mindestens 300 Bildungseinrichtungen beschädigt oder zerstört: 143 Schulen, 127 Kindergärten, 16 Berufsschulen und 14 Hochschulen.

Im Donbas sind 10.000 e noch nicht evakuiert, oft Angehörige der schwächeren Schichten, die z.T. auch über keine elektronische Kommunikation verfügen, insofern desorientiert sind. Sie werden teilweise Einzeln oder in Kleingruppen von Freiwilligen mit Privatfahrzeugen evakuiert-trotz Beschuss.

Der Wiederaufbau der beiden Oblast wird nach jüngsten Schätzung mindestens 10 Jahre dauern.

In der Ukraine gibt es 600.000 Obdachlose Binnenflüchtlinge, mehr als 10% sind außer Landes, 1 Mio evtl in Russland

Mariupol

Humanitär Lage prekär s.o. , aber anders als in den Medien

Der ASOW Bunker wird jetzt tag und nach beschossen, wie vorhergesagt, wohl auch mit mehrere Tonnen schweren Bomben. Sogar das Bunkerlazarett, obwohl bekannt wurde beschossen (Kriegsverbrechen!) . Laut ASOW wurde es getroffen. Wenn das stimmt, muss die Lage der zahlreichen z.T. schwerverwundeten im Bunker katastrophal sein.

Putin verweigert (wie vorhergesagt) die Evakuierung der Milittär, sein Sprecher meint, die Zivilisten könnten gehen wohin sie wollten, UN bietet Hilfe an. UN darf nicht naiv sein (!) . Nach der Logik Putins, darf er auch die Zivilisten nicht ohne Filtrierung/Sicherheitsprüfung gehen lassen, da ihm sonst „Nazis“ und „Söldern“ entwischen könnten. Wenn er Zivilisten filtriert, wird es nach Logik der Dinge Festnahmen und Aussonderungen von Verdächtigen geben. Die werden kann Nichtzivilisten genannt und den Faschisten vorgeworfen, sie hätten die UNO betrügen wollen. (Ist meine Spekulation, aber so funktionieren KGBisten, wie ich nach 20 Jahren Arbeit mit Stasiakten weiß.!)

Besatzungsregime

In Cherson wird ab 1.Mai der Rubel eingeführt, die Volksabstimmung beginnt, in dieser Zeit dürften Menschen das Gebiet nicht verlassen. Angeblich ist geplant ein „Südrussland“ zu gründen, das dem Neurussand Katarina der Großen entspricht.

Das sind Pläne, die die Ua angeblich bei Proruss Kräften gefunden haben will.

Mariupol soll Rostov angegliedert werden

In den besetzten Gebieten gilt russisches Strafrecht/teilweise Ausnahmerecht, es gibt willkürliche Festnahmen und Lager

In Mariupol wird derzeit die gesamte Restbevölkerung datenerfasst, sie werden unter Vorwand in eine Amt gerufen. Derartige Registrierungen sind Vorbereitungen zur Deportation, Festnahmen, zur Erpressung von Verwandten von Militärs, usw.

Status 29.4.

Ukrainische Armee in schwierger Lage-Abnutzungs-und Zerstörungskrieg-Schäden immens-

Unabhängiges Südrussland mit Rubel in Planung-Mariupol: Unsagbar

 

Krieg

Die RA macht langsame Fortschritte bei einer durchgehenden Verbindung zwischen der Region Charkiv und Luhank

Jeden Tag gibt es das Risiko, dass die Uarmee eingekesselt und gespalten wird. Das zeigt eine Karte von vor einige Tagen deutlich. Die UA rückt im Norden von Charkiv vor, weil die RA schwach ist der sich zurückgezogen hat. Die UA haben Geländegewinne. Sind aber zwischen russischen Truppen südlich und der Gefahr, dass von Russland neue Kräfte zugeführt werden, ausgesetzt. In ähnlicher Lage musste sich dies UA schon einmal zurückziehen und die RA machte starke Gewinne, konnte sogar den Donetzk-Fluss überqueren.

Die Lage der ua Armee ist schwieriger, als oft berichtete. Die RA führt einen brutalen Abnutzungskrieg. Auf UA Seite heißt es immer, es gäbe keine Strategischen Gewinne und die Angriffe seien unter hohen Verlusten zurückgeschlagen worden. aran stimmt vermutlich nur der zweite Teil. Nur die Russen kalkulieren Verluste auch ihrer eigenen Leute offenbar zynisch ein. Sie gehen davon aus, dass sie größere Kapazitäten haben und daher gewinnen werden. Auch wenn das von der Ua wegen Motivation, westlichen Waffen, etc. vielleicht gekontert werden kann, ist der Preis enorm: Die RA zerstört notfalls jeden m², den sie erobern will. s.u.. Außerdem wird die AU Armee ständig unter Beschuss gehalten, um Umgruppierungen zu verhindern, mit Drohnen sollen Stellungen erkundet werden, um die UA dann gezielt auszuschalten. Im Gegenzug sind die UA beim Abschuss von Drohnen (dank westlicher Hilfe) immer erfolgreicher.

Schnelle Kommentare nach der zweiten Invasion, Russland hätte nichts dazugelernt, weil es auf allen Seiten gleichzeitig angreifen würde (was zum Teil der Zersplitterung der Ua Kräfte bis Wolhynien und Transnistrien dient) waren m.E. verfrüht.

Humanitäre Situation

Dramatisch in vielen Regionen: hier nur Beispiele

-in Charkiv können die Menschen wegen Bomben kaum das Haus verlassen

-in Mariupol drohen Seuchen, weil der Müll runliegt und die Wasserzufuhr und Abwasserkanalisation nicht funktioniert, die Besatzer sollen die Bevölkerung nicht ausreichend ernähren, vermutlich um sie zu bewegen, sich nach Ru evakuieren/deportieren zu lassen

-im freien Luhansk gibt es kein Wasser mehr, was sich aus bis Kriegsende nicht mehr ändern wird. Auf Orte wie Rubishne (ex 56.000 EW) werden laut lokaler Angaben „ 3-4 Mal am Tag angegriffen. Hunderte von Granaten kommen über all nieder. Feindliche Panzer schießen ohne Unterbrechung. Der Besatzer schickt neue und neue Kräfte, um die Verteidigung zu durchbrechen, aber nur Verluste zu tragen, und die Lebenden fliehen vom Schlachtfeld.“ In der Region Donezk, darunter Mariupol und Volnowah, wurden mindestens 300 Bildungseinrichtungen beschädigt oder zerstört: 143 Schulen, 127 Kindergärten, 16 Berufsschulen und 14 Hochschulen.

Im Donbas sind 10.000 e noch nicht evakuiert, oft Angehörige der schwächeren Schichten, die z.T. auch über keine elektronische Kommunikation verfügen, insofern desorientiert sind. Sie werden teilweise Einzeln oder in Kleingruppen von Freiwilligen mit Privatfahrzeugen evakuiert-trotz Beschuss.

Der Wiederaufbau der beiden Oblast wird nach jüngsten Schätzung mindestens 10 Jahre dauern.

In der Ukraine gibt es 600.000 Obdachlose Binnenflüchtlinge, mehr als 10% sind außer Landes, 1 Mio evtl in Russland

Mariupol

Humanitär Lage prekär s.o. , aber anders als in den Medien

Der ASOW Bunker wird jetzt tag und nacht beschossen, wie vorhergesagt, wohl auch mit mehrere Tonnen schweren Bomben. Sogar das Bunkerlazarett, obwohl bekannt wurde beschossen (Kriegsverbrechen!) . Laut ASOW wurde es getroffen. Wenn das stimmt, muss die Lage der zahlreichen z.T. schwerverwundeten im Bunker katastrophal sein.

Besetzungsregime

In Cherson wird ab 1.Mai der Rubel eingeführt, die Volksabstimmung beginnt, in dieser Zeit dürften Menschen das Gebiet nicht verlassen. Angeblich ist geplant ein „Südrussland“ zu gründen, das dem Neurussand Katarina der Großen entspricht.

Das sind Pläne, die die Ua angeblich bei Proruss Kräften gefunden haben will.

In den besetzten Gebieten gilt russisches Strafrecht/teilweise Ausnahmerecht, es gibt willkürliche Festnahmen und Lager

In Mariupol wird derzeit die gesamte Restbevölkerung datenerfasst, sie werden unter Vorwand in eine Amt gerufen. Derartige Registrierungen sind Vorbereitungen zur Deportation, Festnahmen, zur Erpressung von Verwandten von Militärs, usw.

 

Russische Lager für Oppositionelle in der besetzten Cherson Region?

nach ukrainischen Quellen ist ein Isolierungslager für ca 300 Personen im Raum Cherson entdeckt worden. Dort protestierten immer wieder mutige Bürgerinnen und Bürger gegen die Besatzung. Spezialtruppen verhafteten danach Menschen aus den Häusern heraus. Wo diese abblieben, wenn sie nicht bald entlassen wurden, war bisher unklar.

Folterungen, sogar Hinrichtungen in derartigen Einrichtungen sind nach Hinweisen aus anderen Regionen nicht auszuschließen. In Mariupol wurden ca 5-10% der Männer in solchen Lagern ausgesondert. Keiner weiss bisher, was genau mit Ihnen geschah.

Mehr dazu auf H-und-G.info http://h-und-g.info/texte-zu.../putins-lager-fuer-ukrainer

In den besetzen Gebieten gilt russisches Strafrecht, teilweise eine Art Standrecht. Todesstrafen sind angedroht.

Foto: Filtrierung in der Region Luhansk, Russ/tschetschen Prpaganda, die aber als Realität belegt ist.

Putin erobert Ruinen, der er selbst geschaffen hat!

Status 27.4

Putin eskaliert Krieg als Antwort auf Nato-Waffenunterstützung

Sabotage und Spionage als Mittel der Kriegsführung

Putin reagiert auf Nato-Waffenlieferungen mit Eskalation des hybriden Krieges. Mehr Konfliktherde, sollen die UA-Kräfte binden (Moldawien), Bombardements gegen Waffennachschub und Logistik und zur Terrorisierung der Bevölkerung. Gashahnabdrehen für Bulgarien und Polen.

Mehr: http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/booss/default-title

Angriffe intensiviert, insbesondere in Luhansk/Charchiv Gewinne der Russischen Armee.

Angebliche Sabotageakte in Transnistrieren lassen darauf schließen, dass Putin den Krieg auf die Region Odessa-Moldawien ausdehnt.

Die Lage der Menschen im freien Luhansk ist katastrophal. Es fehlt an fast allem.

Video: zerbombte Stadt Rubeshno in Luhansk nach 3 Wochen Stellungkrieg: Putin erobert Ruinen, der er selbst beschaffen hat.

Terror im besetzten Mariupol

Die Gegend vom Stahlwerkbunker wird weiter bombardiert.

In der Stadt plündern russische Soldaten (u.a. die Städtischen Museen, aber auch Privathäuser) .

Die „Säuberung“ (Filtration) geht weiter im westlichen Strandstadtteil Haus für Haus.

Ca 500 Bürger wurden nach Filtierung nach Russland deportiert.

Das in H-und-G.info beschriebene Lager-Filtrierungssystem läuft weiter: http://h-und-g.info/texte-zu.../putins-lager-fuer-ukrainer oder h-und-g.info/texte-zu-ukraine/putins-lager-fuer-ukrainer

"Erfolge" der russischen Armee, systematisch Vernichtung der ua Transportinfrastruktur- Die besten Verbündete der UA: Die Flüsse und der „Westen“  Mariupol. Putin ist nicht zu trauen. Das Evakuierungsangebot am ASOW-Bunker könnte eine Falle sein

26.4.2022

Kriegsgeschehen: Vorsicht, die deutsche Berichterstattung orientiert sich zu stark an ukrainischen Einzelmeldungen, die die Gesamtlage  teilweise geschönter darstellt. So hat die Ukraine zwar einzelne Gemeinden v.a. im Norden „zurückerobert“, die Zahl der Flugzeugabschüsse ist deutlich höher als noch vor Wochen (Erfolg der Waffenlieferung), viele Stellungen wurden trotz Angriffen gehalten. Aber: Die Russen zerschießen relativ effektiv die Transportinfrastruktur auf der Schiene vom Westen Richtung Osten, um v.a. den internationalen Waffennachschub Richtung Donbas/Charkiv zu unterbinden.

Einen nicht zu unterschätzenden Gewinn haben die Russen in Luhansk erzielt. Nachdem sie einen kleinen Ort durch Bomben in Schutt und Asche gelegt haben, um die Verteidigung druch UA Artillerie, Infantrie etc. völlig unmöglich zu machen, sind sie einmarschiert. Dabei haben sie den Donetzk-Fluss, einen nicht kleinen Nmebebnfluss des Don überquert. Flüsse sind die wichtigsten Verbündeten der UA, da sie von Nord nach Süd führen, so dass die Russen von Osten nur schwer vorrücken können.

Havarien und Sabotage spielen eine immer größere Rolle, wobei schwer zu entscheiden ist, ob unsachgemäße, hektische Verhaltensweisen der Russen, Fakes, um die eigenen Leute aufzustacheln, oder wirkliche Sabotage im Spiel ist. Gestern in Transnistrien, im Kursker Gebiet und in Kremenie/Kuhansk, wo das Rathaus mit einer Versammlung von Kollaborateuren und Invasoren in die Luft flog. Luhansk ist auch ohne Strom, weil die Besatzer in Unkenntnis das zentrale Umspannwerk zerstört haben.

Mariupol

Die humanitäre Situation ist anders, als in den Medien beschrieben. Drama sind die faktische Obdachlosigkeit und Verwahrlosung der Restbevölkerung, Besatzungsterror und das Drama im ASOW-Stal-Bunker, nicht militärische Angriffe auf die Stadt.

Das überraschende „Angebot“ der russischen Armee, einen Waffenstillstand mit ziviler Evakuierung am Bunker durchzuführen, könnte ein  Trick Putins sein. 

Das ist keine humanitäre Maßnahme zur Rettung von Frauen und Kindern, die Waffenruhe und das Evakuierungsangebot folgen einer rein utilitaristischen politisch-taktisch-operativen Logik. Das ist pure KGBistik-logik Putin funktioniert nur so. Ich mache alles, was mir/Russland nützt, Methoden sind nur eine Opportunitätserwägung, es gibt keine rechtlichen/ethischen Grenzen!

Humanitäre Lage

In den Besatzungsgebieten Zuckerbrot und Peitsche. (Hilfslieferungen und Verhaftungen)

In Cherson wurde die ukranische Fahne vom Rathaus geholt, die Besatzer klauen wie die Raben. Das System Putin beruht auf dem Recht der Machtapparate, sich auch persönlich zu bereichern, an der Spitze bis zum untersten Soldaten. Das sind keine Exzesse, das ist das System! Jeder muss sich für die Staatsmacht engagieren, bekommt dafür aber seine Teil vom Kuchen.

In den umkämpften Gebieten leidet die (Rest) Bevölkerung unsäglich.

 

60 Tage Putins Krieg: Erbitterte Kämpfe in einzelnen Regionen- humanitäre Katastrophen, keineswegs nur im Bunker von Mariupol- Großoffensive fast fertig vorbeitet

24.4.2022

 

 

60 Tage Krieg -Kriegsgeschehen

 

Immer deutlicher wird, was die sogenannte zweite Etappe der Invasion für Folgen hat: (neue Erkenntnisse zu Kriegszielen s.u.):

In bestimmten, den bekannten, Regionen werden die Kämpfe intensiviert, um Durchbrüche zu erzielen (derzeit v.a. im freien Luhansk, Popsna, Severodonetz, etc.) Die Kämpfe werden v.a. aus russischen bzw. russische besetzen Gebieten, mit Raketen, Flugzeugbomber, Drohnen, weitschiessender Artillerie „eröffnet“. Vor Ort versuchen die Russ Kräfte mit Mörsern, Panzern etc. Geländegewinne zu erzielen; wenn das gelingt, rücken Sonderkräfte vor, die die Gegend brutal „säubern“. (Syrien) Auf Zivilbevölkerung wird Null Rücksicht genommen, in den letzten 48 Stunden sind z.B. ein Unfallkrankenhaus in Luhansk und eine Wohnsiedlung in Zolony beschlossen worden: 6 Tote Zivilisten. Es fehlt an Feuerwehren etc.. Die Intensivierung der Kämpfe und Verluste der Zivilbevölkerung sind gerade zum orthodoxen Ostern mehr als zynisch.

 

Die zweite Phase hat zwar laut Russ Quellen am Montag vor eine Woche angefangen, die eigentlich Offensive steht noch aus. Die Vorbereitungen sollen nach Geheimdienstberichten weitergehend abgeschlossen sein.

Es gibt offenbar laut Geheimdienstinfos erhebliche Schwierigkeiten der russ. Armee genügend Soldaten zu rekrutieren. Neben den mehrfach geschilderten Phänomen der latenten Verweigerung gibt es weitere: In besetzten Regionen wie Charkiv, Cherson, aber auch in den Separatistengebieten werden Einheimische weiterhin zwangsrekrutiert. Es ist also davon auszugehen dass die beachtliche Zahl an taktischen Batallionen der RF nicht vollständig aufgefüllt und schlecht motiviert sind. Nach amerikanischen Expertisen muss Russland bald eine allgemeine Einberufung starten, weil Kräfte fehlen.

Mariupol

Die deutschen Berichte verunklaren die eigentliche Lage: Bomben fallen wohl „nur“ noch im Stahlwerk, wo wohl die Insassen des Bunkers zum Aufgeben bedrängt werden sollen. Die Bomben, die bislang eingesetzt werden, reichen nicht aus, den Bunker zu brechen, was sich bei schwereren Bomben ändern könnte. Das wäre ein Massaker und würde auch das wichtige Stahlwerk massiver beschädigen als bisher. Dieses Bombardement und dass dort auch Kämpfe stattfinden, widerspricht nicht Putins Ansage. Der Bunker wird ja nicht gestürmt, was zu verlustreich wäre, sondern das riesige Gelände wird von Spezialgruppen („Antiterror“) mit Afrika, Syrien- und Tschetschen Erfahrung „gesäubert“ und abgeriegelt. Es ist davon auszugehen, dass es aus dem Bunker zahlreiche Ein- und Ausgänge gibt, ausserdem Versorgungsschächte, die abgeriegelt werden sollen. Ziel ist, dass sich die militärischen Verteidiger im Bunker ergeben als Gegenleistung für die Evakuierung der Zivilisten im Bunker. Es droht so oder so ein Massaker. Die stellv Ministerpräsidentin hat die Weltgemeinschaft aufgerufen, dieses zu verhindern!

In der Stadt vermutlich nur noch wenige Strassenkämpfe, Aufräumarbeiten (Leichenbeseitigung). Das Problem, viele Leute haben keine Wohnungen mehr, weil zerstört, die Versorgung v.a. die medizinische dürfte nach wie vor schlimm sein, obwohl sowohl Besatzer als auch Reste der alten Verwaltung versuchen, insgesamt die Versorgungslage zu verbessern.

 

 

Militärische Lage

In etwa weiter wie bisher: Die russische Armee intensiviert in 8 (!) Regionen Luft und Bodenkämpfe. Die russische Armee bindet dadurch überall ukrainische Kräfte, die zumindest zahlenmäßig den Russen deutlich unterlegen sind. Die Russen lassen weiterhin offen, wo die eigentliche Offensive starten wird. Naiv ist es zu glauben, das würde im Süden stattfinden, nur weil die russischen Militärs das angekündigt haben. Ich vermute immer noch, dass die Offensive in Charkiv und im Norden von Luhansk beginnen könnte, da dort massive Kräfte auch noch hinter der Grenze zusammengezogen sind.

Die Ukraine schummelt offenbar in ihren öffentlichen Armeeberichten, eigene Verluste werden weitgehend unterschlagen. Z.B. zwei Ortschaften im Raum Cherson, die gestern abend von den Russen genommen wurden. Es zeichnet sich derzeit eine Art oszillierender Stellungskrieg ab (ohne feste Schützengräbengrenzen a la Verdun), der mit Luftaufklärung und Angriffen, Ferngeschützen, und in dritter Reihe von Panzerinfanterie und Artillerie geführt wird. Militäraufklärung wird angesichts moderner Präzisionswaffen immer wichtiger. 

Selenskj meint erstmals (!), die Waffenlieferungen entsprächen den Bedürfnissen der UA. Es gibt Berichte, wonach die UA angeblich inzwischen mehr (!) Panzer (s. Tagesspiegel) hätte, als die Russen, da zu Lieferungen auch erhebliche Beutezahlen dazu kämen. Das mag übertrieben sein. Die anfänglich Assymetrie scheint sich jedoch dank Auslandshilfe täglich zugunsten der Ukraine zu verschieben. Das war ja auch der Sinn der Trommelei von Selenskji und dem etwas schwierigen Herrn Melnyk. Allerdings, die russische Armee ist eine Walze, die wenn sie wirklich losrollen kann und nicht im Ansatz gestoppt wird, und die rücksichtlos mit den eigenen Leuten und dem Gegner vorgeht, nicht zu unterschätzen ist.

Die Lage ist in der Region Luhansk und Donetzk und Orten wie Sumy bei Charkiv viel dramatischer. Der Beschuss z.B. fürchterlich. Die ua Verwaltung bemüht sich dort weiterhin um Evakuierung, was immer schwieriger ist, da die Region unter permanentem Beschuss (auch Evakuierungsbusse werden getroffen, oder blockiert). Die Restbevölkerung ist z.T. immobil, d.h. teilweise müssen die Leute (Aklte, Kranke) einzeln (!) mit Krankenwagen transportiert werden. Da liegt momentan das humanitäre Drama und beim terroristischen Besatzungsregime und beim Bunker von ASOWStal(wurde mehrfach berichtet)

Mariupol

Die Lage „normalisiert“ sich nach russischen Angaben. Jetzt weiß man, was russische Besatzungsnormalität heißt: weiter Bomben (Stadt offenbar noch nicht „befriedet“, wie Putin meint); Festnahmen; brutale Form der Leichenbeseitigung; Zwangsverwaltung, Ausschaltung der ua-Verwaltung, Gleichschaltung von Koopwilligen; Deportationen. Aushungern der Stahlwerkbunkerinsassen.

 

Lassen die russischen Besatzer in Mariupol Leichen verschwinden?

22.4.2022

Laut Informationen aus Kreisen der alten ukrainischen Stadtverwaltung wurden an der Umgehungsstraße von Mariupol mehrere Massengräber von je bis zu 30 Metern festgestellt. Lastwagen würden die Leichen dorthin fahren und einfach abwerfen. Schon seit einigen Tagen vermutet der ukrainischen Bürgermeister, die sich außerhalb der Stadt versteckt hält, dass die russischen Besatzer und ihre Kriegsverbrechen vertuschen wollen, um einem Skandal wie in Butscha zu entgehen. Gerüchten zufolge soll die Stadt auch für eine Siegesfeier am 9.Mai vorbereitet werden. Inzwischen bestätigte die ukrainsische Stadtverwaltung, dass es überwiegend Tote von Luftangriffen seien. Aber es gibt nach wie vor den Verdacht auf Vertuschung von Massakern und Hinrichtungen. Es wurde ein zweites Massengrab östlich des Zentrums gefunden.

Foto- Satelitenaufnahme der mutmaßlichen Massengräber vom 21.4.2022

21.4.2022 

Kriegsgeschehen

Putin redet von Militäroperation statt von Spezialoperation. Das ukrainische Verteidigungsministerium spricht nicht mehr von russischer Offensive. Diese semantischen Änderungen- beides wurde im Newsletter vor zwei Tagen vorhergesagt- zeigen die Veränderungen des Krieges: Putin ist gezwungen, seinen Leuten die Dauer und Massivität des Einsatzes neu zu kommunizieren; die Ukraine muss sich auf eine längere Dauer strategisch-taktischer Manöver der russischen Armee einstellen. Wie auch amerikanische Analysten bestätigen hat die eigentliche massive Offensive noch gar nicht begonnen, die jetzigen Kämpfe waren nur ein „Test“ um die eigene und die Verteidigungsfähigkeit der Ukrainer auszuloten.

Dies zeigt zweierlei: Putins neuer Kommandeur führt den Krieg brutaler und gleichzeitig langsamer, gezielter. Wie strategische Studien zu Aleppo zeigen, wird die Syrienstrategie inzwischen fast schulbuchartig angewendet: Intensiver Beschuss durch Flugzeuge, Raketen, Artillerie, Evakuierung der Bevölkerung. Die Trümmerfelder werden von Spezialisten (in Aleppo Iraner, Hamas, etc.) durchkämmt und eingenommen. Putins Armee erobert Mondlandschaften (s.Video).

Immer noch wird die Vorbereitung der Offensive auf russischem und belarussischen Territorium fortgesetzt. Und zwar massiv (!). Immer noch werden Truppen aus dem Inneren der RF Richtung UA -Grenze verlegt, v.a. nördlich von Charakiv Kommando- und Logistikstrukturen verbessert und Fluggeräte massiert. Ich persönlich halte es nach wie vor nicht für ausgeschlossen, dass die Bodenoffensive dort und erst in zweiter Linie nicht im Donbas passiert.

Wann beginnt die Offensive? Im Moment weiß das wohl keiner außer Putin. 

Mariupol

Ist weitgehend erobert. Mit Hilfe von Elitesoldaten, erfahrenden Antiterrortruppen („Somalier“ wurden vermutlich in Afrika zur Islamistenbekämpfung eingesetzt, Tschetschenen.) und Spezialisten des Innenministerium RF/DNR werden die Straßenzüge nach restlichen Soldaten, Guerillas, „Nationalisten“, Verdächtigen durchkämmt. Das dürfte teilweise ziemlich brutal ablaufen mit faktischen Liquidierungen a la Butscha. Man kann es nur wiederholen. Terror ist kein Ausrutscher, sondern Mittel von Putins Kriegsführung.

Heute Nachmittag entschied Putin, es gibt keinen Korridor, der Bunker wird nicht gestürmt, sondern umzingelt, dass "keine Fliege entkommen kann. Kadyrov spricht ungeschminkt von Tod und Liquidierung der Menschen im Bunker.

Zweite Bodenoffensive steht noch aus.

Dennoch schwere Kämpfe zur Ausschaltung der ua Militärlogistik

Bunker in Mariupol bombardiert-neues Ultimatum

20.4.2022

 

Allgemeine Kriegssituation

Im Prinzip weiter, wie gehabt: Bomben, verstärkte Angriffe v.a. in Luhansk, Saporischschia Oblast, Mariupol.

US-Amerikasche Quellen bestätigen meine Einschätzung von gestern, dass die eigentlichen Invasionsmacht Russlands noch gar nicht im Einsatz ist. Unklar ist, ob das taktisch/strategische Gründe oder logistische hat. Für beides gibt es Indizien. Der neue Militärbefehlshaber, General Alexander Dwornikow, geht einerseits brutaler, andererseits bedachter vor. Bevor er mit Panzern und Bodentruppen vorrückt, lässt er nach Luftaufklärung die UA Seite, auch Städte und Siedlungen kaputt bombardieren. In Luhansk sind mehrere Ortschaften überwiegend zerbombt worden, was vorgestern die Meldung von der angeblich ausgebrochen zweiten Offensive auslöste. Es ist die zweite Phase, wie der ua Generalstab schon seit ca einer Woche (!) sagt, aber noch nicht die zweite Bodenoffensive. Jenseits militär-taktischer Fragen hat Putins Armee offenbar erhebliche Schwierigkeiten, sich auszurüsten. Auch wenn viele Meldungen von Westlicher und Ua-Seite aufgebauscht oder sogar fakes sein dürften, deutet alles auf Material, Nachschub, Service, Rekrutierungsprobleme hin. Keiner weiß genau, wie stark Zweifel am Krieg, oder nur die Angst, dort umzukommen, inzwischen in der russischen Gesellschaft Platz gegriffen haben. Auch wenn die Armee offenbar die Rücklieferung von Leichen verzögert oder gar verhindert, müssen doch inzwischen tausende bei ihren Familien angekommen sein. Hinzu kommt ein Vielfaches von Verwundeten, insgesamt mehrere 10.000 russische Kriegsoper. Zudem wurden Anfang April ein Teil der Soldaten demobilisiert, neue eingezogen, bzw. verpflichtet. D.h. die Augenzeugen treffen auf gleichaltrige potentielle Rekruten. Auch wenn viele Russen auf Grund der staatlichen Propaganda den Augenzeugen nicht glauben, dürfte doch die Zahl der Skeptiker wachsen. Nachweislich rekrutiert Russland inzwischen in besetzen Gebieten, aber auch im eigenen Land mehr oder minder zwangsweise. D.h. die Schere zwischen russischen und tschetschenischen und DNR-Eliteeinheiten und den Offizieren einerseits und dem Fussvolk wird immer größer. 

Fazit:

Die große Bodenschlacht steht jedenfalls noch aus. Derzeit zerstört Putins Armee v.a. die (auch) militärische Infrastruktur, und zwar nachhaltig (Öldepots, Eisenbahnlinien), während sie versucht, ihre eigene Logistik besser zu organisieren als im Februar. Bislang hat Russland trotz verstärkter Angriffe nirgends einen entscheidenden Durchbruch erzielt. Die Front, wogt eher hin und her. (s. Rubizhne, Popasna. Die Einnahme von Kreminna gelang nur durch massives Bombardement)

Mariupol

Nach Ablauf des russischen Ultimatums gestern 16 Uhr (UA-Zeit) wurde gestern prompt die Stelle im Asow-Stahlwerk bombardiert, wo offenbar der Führungsbunker von ASOW vermutet wird. Es sollen nach Augenzeugen mindestens drei Bomben gewesen sein. Wie gestern vorhergesagt, wurden offenbar die schwersten russischen Bomben unterhalb der Atomgrenze eingesetzt, die Detonation war nach mehreren Augenzeugen noch weit außerhalb der Stadt zu hören. Laut einem Statement des stellvertretenden ASOW Kommandeurs vor Ort, befinden sich immer noch Frauen und Kinder im Bunker. Über dem Bunker liege ein Schuttberg, mehrere hundert Personen seien eingeschlossen. Ob das so stimmt, ist nicht überprüfbar. Es kann auch propagandistisch sein. Das Bunkersystem ist sehr tief und großflächig, so dass es andere Ausstiege geben könnte. Ob wirklich Zivilisten im Bunker sind, es trotz Videos ebenso nicht zu verifizieren. Es gab aber auch schon früher Hinweise auf Zivilisten im Bunker.

Falsch dürfte sein, dass das ganze Stahlwerk zerbombt ist. Das Areal ist 11 km² (also ca 3*4 Km) groß. Selbst drei starke Bomben dürften das nicht schaffen. Außerdem möchte Russland das Stahlwerk eigentlich nutzen. Es gehört nach alter sowjetischer Auffassung zum „Herz“ Russlands. (daher auch die Replik von Selenski, es sei das Herz der UA)

Es gibt inzwischen ein neues russisches Ultimatum bis 12 Uhr (unserer Zeit). Diese Kapitulationsforderungen haben keineswegs humanitäre Gründe. Putins Armee braucht endlich einen vorzeigbaren Sieg. Sie haben mehr Schwierigkeiten in Mariupol als angenommen. Es gibt immer noch Straßenkämpfe mit Verlusten! Zum anderen scheut man natürlich die Nachricht des Massakers an Zivisten.

Die Haltung der Militärs in Mariupol scheint unterschiedlich. Die Marineinfanteristen scheinen bereit, sich in einen Drittstaat evakuieren zu lassen. Ob das ASOW-Bataillon, was zum Innenministerium gehört,. aber stark eigenständig agiert, dem folgt, ist unklar. Bisher wurde immer gesagt, dass ASOW bis zum letzten Blutstropen kämpft.

 Voaussichtlich geht das Bombardement plus Durchkämmen des Stahlwerkes mit Spezialgruppen („Somalier“ ,Tschteschen) weiter.

Besatzungsregime

Im Raum Cherson weiter Wahlvorbereitungen, Einführung von Rubel und Russ Verwaltung.

Im Raum Luhansk, Donbas Deportation, Verhaftung, Filtrierung, Folter,

 

Russische Offensive hat nicht wirklich begonnen- Mariupol kämpft weiter

19.4. 2022

Hat die Offensive begonnen? Medien berichten das. Die Realität heißt Ja und nein. Im Grunde hat sich nicht viel geändert: Bombardements auf Städte, Siedlungen v.a. zivile und militärische Infrastruktur. Angriffe auf Siedlungen v.a. in Charkiv, Luhansk, Donetzk, Saporischschja, Cherson, d.h. die Gebiete (Oblasti), die Russland primär komplett besetzen will.

Das einzige, was neu zu sein scheint, ist eine stärkere Massierung von Landstreitkräften in Luhansk, was der örtliche Gouverneur gestern verkündete. Auch Luftangriffe, inzwischen auch von (relativ langsamen) Bombern, u.a. den „weißen Schwänen“ (?), offenbar Flugzeugen mit den größten Bomben, die im Prinzip auch Atomwaffen tragen können. Ganze Ortschaften sind schon in den Tagen zuvor „platt gemacht“ worden.

Die Hauptmacht der Russischen Armee, die in den vergangenen Wochen jenseits der Grenze rekonstruiert und erweitert worden ist, ist aber noch gar nicht im Einsatz. Sie stehen jenseits der Grenze von ca. Beograd bis Rostov und auf der  Krim.. Laut US-Angaben gibt es für die Region Donbas jetzt 76 taktische Einheiten, 12 mehr als vergangene Woche! (vermutlich je 6-800 Mann), plus 22 nördlich von Charkiv, d.h. es sind ca. 60-80.000 russische Soldaten in Reserve. Das sind rund doppelt so viele wie das Hauptkontingent der UA, von 40-50.000, das in dieser Region stationiert ist. D.h. die Gefahr, dass die UA einfach überrannt und eingekesselt wird, wenn sich diese Walze in Bewegung setzt, ist sehr real! Daher auch immer wieder die alarmierenden Aufrufe aus der UA:

Warum Selenski gestern Nacht die Schlacht im Donbas verkündet hat, ist unklar. Vermutlich will er die Restbevölkerung (immer noch 10.000e) v.a. in Luhansk damit alarmieren, die Region endgültig zu verlassen. Evtl ist das auch ein Signal für seine eigenen Armee und Verwaltung, eine Alarmierung. Auch um die Welt wachzurütteln und Waffen einzuwerben. Es zählt für die Ukraine jeder Stunde. 

Die Russische Armee behauptet, es hätte ukrainische Angriffe auf Region Beograd, nördlich Charkiv u.a. gegeben, die Ukraine dementiert. Vermutlich sind es Provokationen, um die Großoffensive als russischen Verteidigungskrieg verkaufen zu können.

 

 

Mariupol

Erstaunlicher Weise, geht die militärische Verteidigung weiter, wie gehabt. Es gibt nach russischen  Angaben immer noch 2-3000 ukrainische Kämpfer in der Stadt (Asow plus Marineinfanterie, plus llokale Polizei, Grenz- und Zivilschutzkräfte), die sich vermutlich überwiegend im Großbunker und Tunnelsystem unter dem ASOW-Stahlwerk verschanzt haben. Es gibt auch russische Berichte von Straßenkämpfen. Alle russischen Siegesmeldungen waren also verfrüht, auch wenn die Stadt weitgehend besetzt ist (auch Rathaus, Polizei, Bahnhof, Hafen weitgehend). Es wird also auch mit schweren Bomben bombardiert. Der Norden des Stahlwerkes ist laut russ. Angaben schon von Spezialkräften des Innenministeriums (!) (d.h. hier gilt schon der Besatzungsstatus, nicht mehr der Kampfstatus) erobert und besetzt. Das Werk wird weiter bombardiert.

Seit 4 Tagen gibt es erstmals wieder eine Videobotschaft des ASOW-Kommandeurs vor Ort, Denis Prokupenko. Er fordert einen grünen Korridor, für Zivilisten, Verwundete und Tote aus dem Stahlwerk. Angeblich sind lauf ua Angaben noch hunderte, möglicherweise 1000 Zivilisten, Frauen und Kinder in den Bunker unter dem Stahlwerk geflüchtet. Es gibt auch ein entsprechende Video, was nicht überprüft werden kann. Auch der Kommondeur der 36 th MarineIK hat einen Aufruf verkündet, aber nur schriftlich und mit Foto. Es ist aber nicht sicher, dass er noch lebt, die russ prop hat mehrfach behauptet, dass er vorgestern Nacht am 2. Stahlwerk getötet wurde. Auf Grund dieser Aufrufe hat die russische Armee ein Ultimatum gestellt. Sie würden einen humanitären Korridor bilden, wenn sich die Kämpfer ergeben. Das hat die ukranische Seite abgelehnt. 

 

Putins Minimalkriegsziele deutlich

18.4. 2022

Reste des Militärischen Widerstandes in Mariupol wird brutal „ausgemerzt“- Terrorregime droht nach Eroberung

Allgemeines Kriegsgeschehen

Es geht weiter wie bisher: Bombardements, Angriffe in einzelnen Regionen, Offensiven-Vorbereitung. Die Bevölkerung wird teilweise Richtung Russland zwangsdeportiert. Im Donbas und Luhansk werden Ortschaften mehr oder minder ausradiert. Selensky spricht von „Auslöschung“ des einstigen Industriezentrums.

Die Minimalkriegsziele Putins werden an Hand Hand von Verwaltungsmaßnahmen deutlich: Die Regionen Cherson, Saporoschschja, Luhansk, Donezk, Charkiv sollen komplett erobert und vermutlich zu Volksrepubliken um gewandelt werden. Vorbereitungen zu Pseudowahlen sind in Cherson weit fortgeschritten. Für drei Regionen läuft die Vorbereitung zur Schulung der Lehrer. Auch die Bildung von prorussischen Verwaltungsspitzen, Milizen und die Festnahme bzw. Deportation von Einwohnern gehört zu Ummodelung der Gesellschaft, genannt „Entnazifizierung“ vom „Ukronazismus“.

D.h. aber keineswegs, dass andere Kriegsziele aufgegeben wurden. Kiew, Odessa, etc.

Die zweite russische Offensive hat bisher nicht stattgefunden.

Deportation

Man sollte bei der Evakuierung Richtung Russland inzwischen von Deportation sprechen. Den Leuten bleibt ja kaum eine Wahl, wenn sie Orte wie Mariupol verlassen wollen. Entscheidend ist, was danach kommt. Eine Filtrierung/Durchkämmung in Hinblick auf Feinde durch Spezialkräfte der Innenverwaltung. Transport in russische Regionen, die die Menschen nicht kennen. Offenbar Ansiedlung dort um die Gebiete in der Ukraine zu neutralisieren und den Arbeitskräftebedarf in Regionen wie Sibrien zu decken. Das hat es so seit Jahrzehnten nicht mehr in Russland gegeben. Das ist eine Bevölkerungspolitik a la Stalin. Es geht um die politisch-ethnische Ausschaltung der Ukraine, also an der Grenze zum juristischen Völkermord. Gestern wird gemeldet, dass wieder 150 Kinder von Mariupol verschleppt worden seien, keineswegs nur Waisenkinder. Diese sollen offenbar dem ideologischen Einfluss der Eltern entzogen werden und auch als eine Art Geisel dienten. 

Mariupol

Die Stadt ist immer noch nicht endgültig erobert. Russische und tschetschenische Spezialisten durchkämmen die Stadt, teilweise ziemlich brutal, wie Videos zeigen. Im ASOW-Stahlwerk an der Küste sollen sich noch einige hundert ua Militärs halten, nach ua Angaben auch ca 1000 Zivilisten. Das Gelände umfasst nach russischen Angaben, die zutreffen sein dürften ca. 11 km2, die ASOW-Kämpfer verfügen dort über ein Tunnelsystem was 6 Stockwerke tief sein soll und ca. 20 Km lang ist. Dieses Bauwerk ist nur unter großen Verlusten einnehmbar oder man setzt brutale Waffen ein. Nach russischen Angaben soll  die Sache heute „erledigt“ werden.

Nach inzwischen teilbestätigten Meldungen soll  eine Woche lang der Ausnahmezustand über die Stadt Mariupol verhängt werden.  Der neue russische Befehlshaber mit Aleppo-Erfahrung macht "ganze Arbeit".

Dok- Zitat:  Präsident Selenski.

Zelensky: 'Just as the Russian military is destroying Mariupol, they want to wipe out other cities, other communities of the Donetsk and Luhansk regions.' In his nightly address President Zelensky said that Russia wants to “literally finish off and destroy Donbas – to destroy everything that once gave glory to this industrial region.”

Putins Minimalkriegsziele deutlich

18.4. 2022

Reste des Militärischen Widerstandes in Mariupol wird brutal „ausgemerzt“- Terrorregime droht nach Eroberung

Allgemeines Kriegsgeschehen

Es geht weiter wie bisher: Bombardements, Angriffe in einzelnen Regionen, Offensiven-Vorbereitung. Die Bevölkerung wird teilweise Richtung Russland zwangsdeportiert. Im Donbas und Luhansk werden Ortschaften mehr oder minder ausradiert. Selensky spricht von „Auslöschung“ des einstigen Industriezentrums.

Die Minimalkriegsziele Putins werden an Hand Hand von Verwaltungsmaßnahmen deutlich: Die Regionen Cherson, Saporoschschja, Luhansk, Donezk, Charkiv sollen komplett erobert und vermutlich zu Volksrepubliken um gewandelt werden. Vorbereitungen zu Pseudowahlen sind in Cherson weit fortgeschritten. Für drei Regionen läuft die Vorbereitung zur Schulung der Lehrer. Auch die Bildung von prorussischen Verwaltungsspitzen, Milizen und die Festnahme bzw. Deportation von Einwohnern gehört zu Ummodelung der Gesellschaft, genannt „Entnazifizierung“ vom „Ukronazismus“.

D.h. aber keineswegs, dass andere Kriegsziele aufgegeben wurden. Kiew, Odessa, etc.

Die zweite russische Offensive hat bisher nicht stattgefunden.

Deportation

Man sollte bei der Evakuierung Richtung Russland inzwischen von Deportation sprechen. Den Leuten bleibt ja kaum eine Wahl, wenn sie Orte wie Mariupol verlassen wollen. Entscheidend ist, was danach kommt. Eine Filtrierung/Durchkämmung in Hinblick auf Feinde durch Spezialkräfte der Innenverwaltung. Transport in russische Regionen, die die Menschen nicht kennen. Offenbar Ansiedlung dort um die Gebiete in der Ukraine zu neutralisieren und den Arbeitskräftebedarf in Regionen wie Sibrien zu decken. Das hat es so seit Jahrzehnten nicht mehr in Russland gegeben. Das ist eine Bevölkerungspolitik a la Stalin. Es geht um die politisch-ethnische Ausschaltung der Ukraine, also an der Grenze zum juristischen Völkermord. Gestern wird gemeldet, dass wieder 150 Kinder von Mariupol verschleppt worden seien, keineswegs nur Waisenkinder. Diese sollen offenbar dem ideologischen Einfluss der Eltern entzogen werden und auch als eine Art Geisel dienten. 

Mariupol

Die Stadt ist immer noch nicht endgültig erobert. Russische und tschetschenische Spezialisten durchkämmen die Stadt, teilweise ziemlich brutal, wie Videos zeigen. Im ASOW-Stahlwerk an der Küste sollen sich noch einige hundert ua Militärs halten, nach ua Angaben auch ca 1000 Zivilisten. Das Gelände umfasst nach russischen Angaben, die zutreffen sein dürften ca. 11 km2, die ASOW-Kämpfer verfügen dort über ein Tunnelsystem was 6 Stockwerke tief sein soll und ca. 20 Km lang ist. Dieses Bauwerk ist nur unter großen Verlusten einnehmbar oder man setzt brutale Waffen ein. Nach russischen Angaben soll  die Sache heute „erledigt“ werden.

Nach inzwischen teilbestätigten Meldungen soll  eine Woche lang der Ausnahmezustand über die Stadt Mariupol verhängt werden.  Der neue russische Befehlshaber mit Aleppo-Erfahrung macht "ganze Arbeit".

Dok- Zitat:  Präsident Selenski.

Zelensky: 'Just as the Russian military is destroying Mariupol, they want to wipe out other cities, other communities of the Donetsk and Luhansk regions.' In his nightly address President Zelensky said that Russia wants to “literally finish off and destroy Donbas – to destroy everything that once gave glory to this industrial region.”

Bombardement und Vorbereitung Offensive

Selensky pokert um politische Lösung für Mariupol- er steht intern unter Druck

In Mariupol droht Terrorbesatzungssystem

17.4.

Wie gehabt: Bombardement, Gefechte v.a. Luhansk, Donbas. Einzelne Orte im Donbas und Luhansk sind fast komplett zerbombt. Der neue russische Oberbefehlshaber, mit Syrienerfahrung, macht Ernst. Putin erobert Ruinenstädte!

Die Truppenmassierungen aus dem Oblast Kursk rücken auf ukrainisches Gebiet vor. Elitemarines bereiten Fallschirmtruppenlandeaktionen vor.  Russland zerstört alle Treibstoffdepots der UA. Die zweite russische Offensive steht unmittelbar bevor. Nach UA-Militär gibt es zahlreiche Indizien, dass Russland Schwierigkeiten bei der Rekrutierung hat.

Mariupol

Selenky hat versucht mit den Russen über eine humanitäre Lösung für M. zu verhandeln: Abtransport der Verwundeten, Evakuierung der Zivilbevölkerung, Nahrungsmittel und medizinische Hilfe. Offenbar wurde das abgelehnt, Russland fordert offenbar die Kapitulation von M. , was die Ukraine ablehnt. Abgelehnt wurde auch ein Hilfsschiff, um das sich die Türkei bemüht. Selensky drohte daraufhin mit einem generelleb Abbruch der Friedenverhandlungen.  Selensky hat vor einigen Tagen Mariupol als das Herz der UA bezeichnet, der Bürgermeister sich festgelegt, dass M. immer ukrainisch bleiben wird.

Die Stadt hat von beiden Seiten eine hohe Symbolkraft. (Es geht nicht nur um die Landbrücke). Von Russischer Seite geht es um Rache für 2014, wo es Asow damals noch als Söldnertruppe von Rinat Ahmatev gelang, die Eroberung von Mariupol zu verhindern. M. ist die Hochburg von ASOV mit Hauptquartier (inzwischen ausgebombt) und Bunkerführungsleitstelle unter dem Stahlwerk. M. ist aus Sicht der Russen die Hauptstadt des Ukronazismus und muss deswegen vernichtend geschlagen werden. Der DNR Chef Denis Pushilin sprach gestern explizit von „Eliminierung“ , bevor die Stadt wieder aufgebaut würde. M. ist also neben Cherson (und vermutlich geplant Charkiv) die Musterstadt Putins für die Entnazifizierung.

Die militärische Lage in Mariupol: Die russische Armee hat versucht, die verbleibenden Soldaten in den Bunkern durch bunkerbrechende Brandbomben „auszuräuchern“. Gleichzeigt hat sie mehrere Elitetruppen, Nach russischen Angaben gab es 4000 ua Kämpfer, von denen durch Gefangenenname und Tötungen nur noch 1500 (!) übrig seien. Mir scheint das durchaus realistisch zu sein. Nach russischen Angaben soll heute am Sonntag Schluss mit ASOW gemacht werden.  Offenbar hatten die angreifenden Tschetschenen jedoch schwere Verluste.   Die Kämpfer sind „müde und verwundet“, was so noch nie gsechrieben wurde.

 

Terror nach Besetzung

Die Besetzungsstrategie von Mariupol könnte alles Dagewesene übertreffen: Nach Angaben des Bürgermeisteramtes von M. plant die russische Besatzungsmacht  die Stadt mit einer Ausgangssperre zu belegen. Die Quartiere sollen filtriert d.h. durchsucht und überprüft werden.

Wenn das so kommt, könnte die Restbevölkerung (meist Alte) verhungern, die Frauen und Kinder würden nach Russland verschleppt, die Männer versklavt, verhaftet oder ermordet oder zu Kollaborateuren gemacht werden. Mariupol ist das Srebrenica des Ukraine-Krieges.

 

Statusberich 16.4.

Persönliche Vorbemerkung:

Monitoring 16.4. 7.30 Uhr

Allgemeines Kriegsgeschehen

Im Prinzip, wie gehabt. Bombardement geht weiter. Es wird relativ gezielt, die ua Infrastruktur ausgeschaltet, v.a. die Treibstoffversorgung (!) : Die letzte Raffinerie ist zerstört, ein Öldepot nach dem nächsten wird bombardiert. Es werden wohl auch nicht erfolglos Kommandostellen der UA-Armee ausgeschaltet. Die Luftaufklärung wird deswegen verstärkt.

Wohl auch stärker vom Schwarzen Meer aus. Die Offensive findet faktisch in Charkiv, Mariupol, den Donbas, Luhansk, Shaporischschja schon statt. Russisches Militär wird v.a. gegen Charkiv massiert, vermutlich um nach dessen Eroberung Richtung Westen durchzubrechen, um das Hauptkontingent der UA-Armee zu schlagen.

Offenbar versucht die russischen Seite in Mariupol die Reste der UA Armee und von ASOW durch ihre brutalsten Waffen zu vernichten: Alle Arten von Brandbomben, die Bunker brechen können. Geschossen wird von Meer, mit Artillerie, mit Flugzeugen. Angeblich wurde auch wieder die Wunderwaffen, die Überschallrakete, eingesetzt. Wohl weniger wegen der Schnelligkeit, sondern weil die einen Bunkerbrechenden Brandsprechkopf trägt, um den Bunker unter dem Stahlwerk von ASOV auszuschalten.

Gestern hat die UA-Armee wohl auf Drängen der Verteidiger von Mariupol angeblich versucht, die Blockade zu durchbrechen, soll aber gescheitert sein. Auf Grund des Bombardements ist die Lage der restlichen Soldaten verzweifelt. Sie haben gestern einen erneuten Hilferuf abgesetzt: Mariupol kann noch befreit werden. Illusion oder Strategie?

Die Stadt ist zwar weitgehend erobert, aber nicht unter Kontrolle. Es gibt Kämpfe im Hafen, in den zwei (es sind zwei Standorte) Stahlwerken, Streetfighting überall. Es ist eine Beirut-Situation.

 

Bombardement und Vorbereitung Offensive

Selensky pokert um politische Lösung für Mariupol- er steht intern unter Druck

In Mariupol droht Terrorbesatzungssystem

17.4.

Wie gehabt: Bombardement, Gefechte v.a. Luhansk, Donbas. Einzelne Orte im Donbas und Luhansk sind fast komplett zerbombt. Der neue russische Oberbefehlshaber, mit Syrienerfahrung, macht Ernst. Putin erobert Ruinenstädte!

Die Truppenmassierungen aus dem Oblast Kursk rücken auf ukrainisches Gebiet vor. Elitemarines bereiten Fallschirmtruppenlandeaktionen vor.  Russland zerstört alle Treibstoffdepots der UA. Die zweite russische Offensive steht unmittelbar bevor. Nach UA-Militär gibt es zahlreiche Indizien, dass Russland Schwierigkeiten bei der Rekrutierung hat.

Mariupol

Selenky hat versucht mit den Russen über eine humanitäre Lösung für M. zu verhandeln: Abtransport der Verwundeten, Evakuierung der Zivilbevölkerung, Nahrungsmittel und medizinische Hilfe. Offenbar wurde das abgelehnt, Russland fordert offenbar die Kapitulation von M. , was die Ukraine ablehnt. Abgelehnt wurde auch ein Hilfsschiff, um das sich die Türkei bemüht. Selensky drohte daraufhin mit einem generelleb Abbruch der Friedenverhandlungen.  Selensky hat vor einigen Tagen Mariupol als das Herz der UA bezeichnet, der Bürgermeister sich festgelegt, dass M. immer ukrainisch bleiben wird.

Die Stadt hat von beiden Seiten eine hohe Symbolkraft. (Es geht nicht nur um die Landbrücke). Von Russischer Seite geht es um Rache für 2014, wo es Asow damals noch als Söldnertruppe von Rinat Ahmatev gelang, die Eroberung von Mariupol zu verhindern. M. ist die Hochburg von ASOV mit Hauptquartier (inzwischen ausgebombt) und Bunkerführungsleitstelle unter dem Stahlwerk. M. ist aus Sicht der Russen die Hauptstadt des Ukronazismus und muss deswegen vernichtend geschlagen werden. Der DNR Chef Denis Pushilin sprach gestern explizit von „Eliminierung“ , bevor die Stadt wieder aufgebaut würde. M. ist also neben Cherson (und vermutlich geplant Charkiv) die Musterstadt Putins für die Entnazifizierung.

Die militärische Lage in Mariupol: Die russische Armee hat versucht, die verbleibenden Soldaten in den Bunkern durch bunkerbrechende Brandbomben „auszuräuchern“. Gleichzeigt hat sie mehrere Elitetruppen, Nach russischen Angaben gab es 4000 ua Kämpfer, von denen durch Gefangenenname und Tötungen nur noch 1500 (!) übrig seien. Mir scheint das durchaus realistisch zu sein. Nach russischen Angaben soll heute am Sonntag Schluss mit ASOW gemacht werden.  Offenbar hatten die angreifenden Tschetschenen jedoch schwere Verluste.   Die Kämpfer sind „müde und verwundet“, was so noch nie gsechrieben wurde.

 

Terror nach Besetzung

Die Besetzungsstrategie von Mariupol könnte alles Dagewesene übertreffen: Nach Angaben des Bürgermeisteramtes von M. plant die russische Besatzungsmacht  die Stadt mit einer Ausgangssperre zu belegen. Die Quartiere sollen filtriert d.h. durchsucht und überprüft werden.

Wenn das so kommt, könnte die Restbevölkerung (meist Alte) verhungern, die Frauen und Kinder würden nach Russland verschleppt, die Männer versklavt, verhaftet oder ermordet oder zu Kollaborateuren gemacht werden. Mariupol ist das Srebrenica des Ukraine-Krieges.

 

Statusberich 16.4.

Persönliche Vorbemerkung:

Monitoring 16.4. 7.30 Uhr

Allgemeines Kriegsgeschehen

Im Prinzip, wie gehabt. Bombardement geht weiter. Es wird relativ gezielt, die ua Infrastruktur ausgeschaltet, v.a. die Treibstoffversorgung (!) : Die letzte Raffinerie ist zerstört, ein Öldepot nach dem nächsten wird bombardiert. Es werden wohl auch nicht erfolglos Kommandostellen der UA-Armee ausgeschaltet. Die Luftaufklärung wird deswegen verstärkt.

Wohl auch stärker vom Schwarzen Meer aus. Die Offensive findet faktisch in Charkiv, Mariupol, den Donbas, Luhansk, Shaporischschja schon statt. Russisches Militär wird v.a. gegen Charkiv massiert, vermutlich um nach dessen Eroberung Richtung Westen durchzubrechen, um das Hauptkontingent der UA-Armee zu schlagen.

Offenbar versucht die russischen Seite in Mariupol die Reste der UA Armee und von ASOW durch ihre brutalsten Waffen zu vernichten: Alle Arten von Brandbomben, die Bunker brechen können. Geschossen wird von Meer, mit Artillerie, mit Flugzeugen. Angeblich wurde auch wieder die Wunderwaffen, die Überschallrakete, eingesetzt. Wohl weniger wegen der Schnelligkeit, sondern weil die einen Bunkerbrechenden Brandsprechkopf trägt, um den Bunker unter dem Stahlwerk von ASOV auszuschalten.

Gestern hat die UA-Armee wohl auf Drängen der Verteidiger von Mariupol angeblich versucht, die Blockade zu durchbrechen, soll aber gescheitert sein. Auf Grund des Bombardements ist die Lage der restlichen Soldaten verzweifelt. Sie haben gestern einen erneuten Hilferuf abgesetzt: Mariupol kann noch befreit werden. Illusion oder Strategie?

Die Stadt ist zwar weitgehend erobert, aber nicht unter Kontrolle. Es gibt Kämpfe im Hafen, in den zwei (es sind zwei Standorte) Stahlwerken, Streetfighting überall. Es ist eine Beirut-Situation.

Putins Russland hat kurz vor der Großoffensive seine Kriegs- und Besatzungsziele offen gelegt

Entnazifizierungsprogramm konkret: Zerschlagung der Ukraine, Terror, Umerziehung

15.4.2022

Die erneute Analyse eines Artikels in Ria Nowosti vor einigen Tagen hat ergeben: 1. Dies war kein Meinungsbeitrag, sondern eine Art Stellungnahme von Ria Novosti. Ria Novosti aber ist die offizielle Öffentlichkeitsarbeitsagentur von Putin. Sie steuert wesentliche Teile der Propaganda wie Russia Today, Sewodnia, etc.. Das war also eine offizielle Stellungnahme. 2. Darin werden in einer fürchterlichen Sprache die Kriegs- und Besatzungsziele erläutert. 3. Ein Vergleich mit dem wirklichen Geschehen v.a. in Cherson und Mariupol und DNR zeigt, dass dort die Eroberung bzw. Besatzung ziemlich genau nach diesem Muster erfolgt.

Text erstmals in deutscher Übersetzung auf H-und-G.Info: h-und-g.info/texte-zu-ukraine/dokument-russische-besatzung

Schnellanalyse des Textes:

Kriegsziel: Entnazifizierung (Es wird unterstellt, dass die UA durch ihre Unabhängigkeitsversuche ab 1991 und durch Anlehnung an den Westen Nazifiziert hat.)

Die Entnazifizierung hat zum Ziel die Nazis (Bandera=ASO, Swoboda, etc.) zu liquidieren (wörtlich!), dieses schon bei der Eroberung (Hinweise bei Kadyrov)

Die Mehrheit der Ukrainer ist nazifiziert, muss also unter die russische Knute kommen.

Die Ukraine ist kein Staat, keine Nation (analog Putin) muss als solche beseitigt werden

Die Ukraine ist nicht als ganzes zu erobern, das es zu viele Ukraner gibt, die russlandfeindlich bleiben werden v.a. in der Westukraine („katholischen Ukraine“), d.h. die Ukraine soll aufgespalten werden (so auch die ua Militäraufklärung) in einen russischen besetzten und einen neutralisierten Teil

Die Restukraine darf weder in Nato, noch EU. Wenn sie sich nicht an die Auflagen von Russland hält, gibt es neue militärische Aktionen.

Die Ost Ukraine wird zerschlagen und in mehrere Volksrepubliken aufgeteilt (s. Cherson)

Wenn das Militär erobert hat, bauen russlandloyale Bürger Verwaltungen auf (s. Cherson, s. Nordbezirk von Mariupol), die bauen eine eigene Polizei auf (jetzt schon werden Bürger in den besetzten Teilen als Sicherheitskräfte (zwangs)rekuriert.)

Die eroberten Gebiete werden von Nazis und deren Verbündeten in Staat, Armee etc. gesäubert. Es soll Tribunale (Vergleich mit Nürnberg , eher SMT) (Es gibt jetzt schon Massenfestnahmen/Cherson, Festnahmen von UA-Kommunalpolitikern/Melitopel) geben, es drohen Todesstrafe (!) und Haftstrafen. (Analog SMT 2. Weltkrieg)

Die nazifizierte Bevölkerung soll umerzogen werden. Das dauert eine Generation (!). V.a. die Jugend soll sofort dem Informationsmonopol der Ukrainer entzogen werden. (Das entspricht der Entführung von Kindern aus Mariupol in die separatistischen Gebiete und nach Russland, sie sollen offenbar entnazifiziert werden, Makarenko lässt grüßen)( die UA Menschenrechtsbeauftragte u.a. haben jetzt schon festgestellt, dass die Besatzer merkwürdig schnell Bildungseinrichtungen etablieren, in Mariupol sogar bei andauernden Kämpfen. Das hat also nichts mit der Wiederherstellung von Normalität zu tun!)

 

Fazit

Insgesamt geht es um die Auslöschung der ukrainischen Identität, nicht die physische Vernichtung der Bevölkerung. Aber es sollen relevante Teile der Gesellschaft (ASOW, Swoboda, jetzige Führungsmannschaft) liquidiert, auch z.T. physisch liquidiert werden. Der Rest soll unterdrückt und umerzogen werden. Die Ukraine soll zerschlagen in einen Totalneutralisierten d.h. von Russland abhängigen Weststaat, und eine Gruppe von Volksrepubliken unter russischer Kontrolle eher im Osten geteilt werden. Wo die Grenze verläuft, hängt von der Entwicklung (!) ab. Dass Ganze wird als Kampf gegen den Nazismus ideologisiert, der mit der westlichen Zivilisation gleichgesetzt wird. Russland befreit nicht nur die Ukraine, sondern Europa und die (Dritte) Welt (ehemaligen blockfreien vermutlich) von der westlichen Zivilisation und führt uns wieder auf den Pfad der Tugend alter Werte. D.h. hier wird von Putins PR-Agentur inzwischen ein weltumspannender neototalitärer Sendungs-Anspruch (Ideologie+Terror+imperiale Expansion+Führer) formuliert. 

 

Mariupol kämpft weiter

russische Offensive in Ukraine kann stündlich beginnen

Fake news in deutschen Medien, sie sitzen russischer Propaganda auf

14.4.2022

Deutsche Medien berichten seit gestern und heute, dass sich in Mariupol die Reste der dortigen Marineinfanteristen ergeben haben. Dies sind fake-news, die die russische Seite verbreitet, um Mariupol zu demoralisieren. Seit gestern mittag steht fest, dass ein großer Teil der Elite-Marines ausgebrochen ist und sich mit der ASOW-Brigade zusammengetan hat. Allerdings scheint es hohe Verluste gegebene zu haben, auch hat sich ein Teil, der eingekesselt war, wohl ergeben, aber vermutlich eine deutlich geringere Zahl, wie russische Videos zeigen. Den Ausbruch der Marines hat schon gestern Mittag ein Selensky-Berater bestätigt, heute dazu eine aktuelle Videobotschaft beider Kommandanten aus Mariupol.

Video hier  Zusammenfassende Schnellübersetzung

Denis Prokupenko (ASOW): Hallo Ukraine. Wir haben uns vereinigt, um das Stadt zur verteidigen. Wir sind jetzt mit wahren Kämpfern zusammen. Wir sollten nicht aus denen Helden machen, die desertiert sind, das ist eine Schande.

Major Serhij Wolyna (36. Marineregiment): Wir wissen warum wie hier sind, Wir werden alles machen, um die Verteidigung der Stadt zum Erfolg zu führen.

 

Russischer Giftgaseinsatz in Mariupol?

12.4.2022

Die Meldung von gestern Nacht schockierte. Das ukrainische Verteidigungsministerium bliebt vorsichtigt. Es könnte auch ein Phosphorbombe gewesen sein.

Ein Überprüfung ist derzeit nicht möglich, da das Gebiet umkämpft ist. Der Kommandeur der ASOV-Brigade in Mariupol, Deniz Prokopenko, kommt mit neuen Details und Zeitzeugen. S. Video oben vom 12.4.20222 mittags

ASOW ist zwar umstritten, aber gerade der örtliche Kommandeur der ASOV-Brigade, Deniz Prokopenko, hat in letzter Zeit mehrere Videobotschaften abgesetzt, die sich als seriös, realistisch und belastbar erwiesen.

http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/mariiupol-die-apokalyse-interview

 

 

 

Krieg wird immer butaler. Die Kriegsverbrechen (auch gegen die Bevölkerung) haben System. 
In Russland gibt es angeblich GULAG-Lager für Ukrainer

11.4.2022


Kriegsverbrechen
Man darf über der Aufregung über die Kriegsverbrechen nicht das Hauptgeschehen übersehen. Dier Krieg geht unvermindert weiter. Putin führt einen Terrorkrieg gegen die ukrainische Bevölkerung

. Die Menschenrechtsbeauftragte der Ukraine berichtet, dass es in Pensa/Russland ein Lager für 400 geflüchtete Menschen aus Mariupol gibt. Sie sprich von KZ, richtiger dürfte GULAG-Lager sein. Angeblich ist das Baracken-Gelände umzäunt. Putin greift immer mehr auf KGbistische und Repressionsmethoden aus der Sowejtzeit zurück. Die Versorungslage soll dort schrecklich sein. Russische Bürger (Aktivisten) sammeln, um die Lagerinsassen zu unterstützen. Es soll mehrere weitere ähnliche Lager für Menschen geben, die seit Februar zwangsweise aus dem Donba evakuiert wurden.
Die Menschenrechtsbeauftragte dokumentiert zahlreiche Kriegsverbrechen und apelliert an UN, OSZE, IRC

Nur einige Beipiele:
"After the liberation of the settlements from the racist occupiers, tens and hundreds of tortured, maimed people remained, who were subjected to terrible tortures - such is the face of the "liberation" that came to Ukraine.
In the village of Makariv in the Kyiv region, an eighty-year-old man had his hands cut off in front of his daughter.  He died of his wounds.
In Irpen, a 20-year-old pregnant woman was raped by two racists.  She lost a child.
In the Kherson region, a 60-year-old man was beaten in the presence of his daughter with butts and sticks."
 

Offensive im Donbas soll faktisch begonnen haben. Sturm auf Mariupol- Verhaftungen und Tötungen- Verdacht auf massenhafte Kriegsverbrechen- Terror- Droht Genocid?

10.4.2022

Die Offensive im Donbas hat faktisch begonnen, so die Aussage eines Vertreters des Generalstabes der Ukraine von heute 7 Uhr (UA-Zeit). Der "Sturm" auf Mariupol, laut Selensky ebenfalls. Dort versuchen die Invasoren nach Auskunft des UA-Generalstabes die Innenstadt zu erobern, die bislang immer noch unter UA-Verwaltung (was immer das heißt) war. 
Von den letzten Verteidigern, der ASOW-Brigade gibt es seit über 72 Stunden kein Video-Interview mehr. Laut einem abgeblichen ASOV-Video gelingt es immer noch, den Invasoren einzelne Verluste beizubringen. Ob das Bluff oder Wirklichkeit ist, ist nicht nachzuprüfen. Die Invasorengegenseite berichtet dito von Erfolgen. Fest steht nur: Mariupol ist weiter unter Raktenbeschuss, hinzu kommt Panzer-und Artilleriebeschuss aus den besetzten Stadtteilen selbst heraus. Auch das Stahlwerk und der Hafen werden beschossen. Es gibt Straßenkämpfe in apokalyptisch anmutenden Ruinen.


Eine Bürgerin sagte, es ist schlimmer als die Hölle.

Laut einem Mitarbeiter des UA-Bürgermeisters gibt es Säuberungen in der Stadt. Spezialkräfte durchkämmen- wie ich schon sein Tagen melde- die Häuser und errichten Checkpoints auf der Suche nach Verdächtigen und Soldaten.  Personen werden jetzt angeblich auf der Stelle erschossen. Dann sollen angeblich Fotos gemacht werden, um den Sieg vorzutäuschen.  Leichen werden verbracht. (Ich kenne bisher keines) Die UA-Stadtverwaltung verbreitet seit gestern nacht ein Foto von einer angeblichen Leichensammelstelle in einem Stadtteil. Dies bestätigt die Stadtleitung von Mariupol in der Annahme, dass die Untaten al la Butscha  vertuscht werden sollen. 
Betroffen seinen von den Durchsuchungen auch unschuldige Zivilisten. Für Invasoren gilt angeblich inzwischen. "Ein Nazist im Verständnis der Russen ist jeder, der seine Ukraine liebt und nicht auf der Seite der Okkupanten ist."- Diese Behauptung aus Mariupol stimmt mit Medienberichten aus Russland überein, dass dort eine derartige Ideologie verbreitet wird, die die Illoyalität der Ukrainer gegenüber Putin faktisch durch Auslöschen der Ukraine bestrafen will. Damit stellt sich aber auch im völkerrechtlichen Sinne der Frage nach dem Genocid.

Es gibt inzwischen Filtrierungslager mit angeblich tausenden, die dort überprüft werden. Genaues oder Bilder gibt es nicht. Was mit Verdächtigen geschieht, ist unbekannt. Von Einzelfällen in Cherson ist bekannt, dass UA Haftanstalten genutzt werden.

Auch Verwandte sollen weiterhin unter Druck gesetzt werden, ihre Armeeangehörige zum Aufgeben zu bewegen
In den besetzten Gebieten werden Männer angeblich gezwungen  in die Nationalgarde der DNR einzutreten. 
Auch Verschleppungen nach Russland gehen weiter, wo nach russ Angaben inzwischen 700 T Ukrainer sein sollen.
Kriegsgefangene werden laut russ und tschetschen Videos ganz offenkundig gefoltert, um militärische Geheimnisse preiszugeben. Auch Psychoterror wird angewendet, indem Fotos von angeblichen Kriegsgräuel der UA-Armee gezeigt werden (angebliche Verstümmelung von Soldaten im Bereich Kiew-wenn es die gegeben hätte, wäre das längt in der russ Prop ausgeschlachtet)
Es werden offenbar auch Kriegsgefangene vor allem von Kadyrovs Leuten sofort umgebracht und keine Gefangenen gemacht. V.a. bei ASOV. So war es ja auch schon in der Kriegspropaganda von Kadyrov angekündigt.
Was an den Video echt und was "gespielt" ist, ist schwer zu entscheiden, aber die Videos stacheln die eigenen Leute zur Nachahmung an.


Aus anderen besetzten Gebieten berichtet die UA Armee von Übergriffen auf die Zivilbevölkerung, Durchsuchungen, Festnahmen, Beschlagnahmen, Pünderungen. v. a. im Raum Cherson, wo jetzt auch konkrete Vorbereitungen für die Wahl zur Volksrepublik festgestellt wurden. (In der Region liegt der für die Krim wichtige Kanal, den die UA blockiert hatten)
Allgemeines Kriegsgeschehen ansonsten "wie gehabt". Anzeichen für Offensive auch  gegen Charkiv. 

Die russische Kriegspropaganda läuft auf allen channels. Es ist Hetze, wonach Russland die Ukraine vor den Faschisten befreien muss. Es werden sogar Fotos von Opfern auf dem Bahnhof Kramatorsk verbreitet, um dies den Ukrainer in die Schuhe zu schieben. D.h. es wird Hass erzeugt. Ganz schlimm Russia Today auf War gonzo. Die machen reine Kriegsprop. zur Zeit mit den angeblich von UA gefangenen russ. Seeleuten in Mariupol
 

Terror als Mittel des Krieges ist offenbar kein Einzelfall.

Putins Kriegsziele

Sind wir naiv? russische Medien verbreiten Kriegskarten, aus denen hervorgeht, was Putin alles besetzen will.

Rot: mehr oder minder russisch besetzt. Hellviolett derzeit umkämpft. (Die Bomben auf die übrigen Städte unterschlagen die russischen "Analysten") Die Besetzungen dienen der "Befreiung" der Bevölkerung von den ukrainischen "Nationalisten", so wie Putin es in seinen Propagandareden behauptet.

Und wenn er in Odessa und an der rumänischen Grenze (EU-Außengrenze) steht, hört er dann auf?

 

Finanzieren deutsche Firmen Putins Terror in der Ukraine?

9.4.2022

Ukrainische Energieunternehmen haben eine Website erstellt – dort gibt es Daten über alle Unternehmen, die weiterhin mit Russland Handel treiben und mit Blut Geld verdienen.

Angeblich auch die deutschen Firmen Scharf, Becker, Scheffler, u.a.

Mehr Informationen auf: https://bloody.energy/uk

 

Militärische Lage im Donbas

8.4.2022

Die große Schlacht im Donbas kann über Sieg oder Niederlage Putins entscheiden- Das Problem der ukrainischen Armee: Luftunterlegenheit, Nachschub von Offensiv- und Verteidigungswaffen aus dem Westen- Der Westen/Deutschland diskutiert, Russland rüstet zur Offensive- Wenn Mariupol fällt, kann es dramatisch werden-dort hat der Endkampf begonnen.

Wenn Mariupol komplett fällt, droht ein Dominoeffekt. Dann könnte die russische Armee eine Offensive im Donbas starten. Vom Norden, Osten und vom Schwarzen Meer aus. Sie versucht jetzt schon die ukrainischen Kräfte zu spalten, örtlich zu binden und zu dezimieren. Wenn das gelingt, könnte die russische Armee bis Saporischschna durchmarschieren, dann bis Mykolaev, dann bis nach Moladavien, an die rumänische Grenze und nach Odessa.

Die große Schlacht im Donbas ist also eine Vorentscheidung, ob Putin „siegt“ oder eine empfindliche Niederlage einstecken muss. Wenn er siegt, sieht die politische Landkarte Europas vollkommen anders aus. Dann beherrscht Russland das Schwarze Meer, kann Anrainerstaaten wie Georgien, Moldawien, aber auch Rumänien und Bulgarien destabilisieren, Finnlandisieren etc., wie jetzt schon in Ungarn zu beobachten. Auch die Türkei ist betroffen, und der ganze asiatische Raum.

Der ukrainische Außenminister Kuleba hat die Schlacht im Donbas mit denen des zweiten Weltkrieges verglichen. Das ist von der Zahl her falsch, in Staliningrad waren ca. 10 mal so viel Soldaten eingesetzt- von der Bedeutung stimmt es aber. Die Schlacht im Donbas könnte zu Entscheidungsschlacht werden.

Militärexperten gehen davon aus, dass es zu einer großen Schlacht (Stoltenberg) im Donbas kommen wird. Möglicherweise ist aber auch Charkiv, Saporischschna, etc. betroffen. Dies kann aus der Neugruppierung der russischen Armee jenseits der ukrainischen Grenze geschlossen werden. Auch Wagner-Söldner (1000) und Kadyrov-Elitetruppen und Söldner (die Zahl 10.000 ist eine Propagandazahl) sind im Einsatz. Offenbar auch Kräfte vom russischen Innenministerium und FSB, die die Filtrierung besorgen und die besetzten Gebiete sichern sollen.

Die ukranische Armee soll inzwischen ihr Hauptkontingent von 30-40000 Soldaten hier stehen haben. Die russische Seite versucht mit Luftaufklärung deren Standorte auszuspähen, vermutlich um sie zu bombardieren. Der Luftabwehr kommt also vermutlich in der ersten Phase eine entscheidende Bedeutung zu. Die Governeure der Regionen haben die Bevölkerung aufgefordert nach Westen zu fliehen, angeblich sind dem über 100.000 gefolgt. Auch wenn die offizielle Begründung eine andere ist, wird die Ukraine vermutlich versuchen, das freie Schussfeld zu nutzen, um mit den Resten ihrer Luftwaffe die Bodentruppen der Russen empfindlich zu treffen. In der zweiten Phase werden voraussichtlich Panzerkräfte und Spezialkommandos und Artillerie zum Zuge kommen. Für den Straßenkampf gibt es Spezialkräfte der Tschetschenen, der Russen, der DNR, die aber jetzt noch teilweise in Mariupol gebunden ist.

Entscheidend für militärische Erfolge im Donbas sind nicht nur strategisches Geschick, die Motivation der Truppen, die Stärke und v.a. der Nachschub an Waffen und Material v.a.. Luftabwehr, Drohnen, panzerbrechende Waffen. Russland hat zwar vermutlich nach wie vor Nachschubprobleme, angeblich meutern auch die ersten Verbände, bzw. wollen sich nicht freiwillig verpflichten lassen. Russland hat aber die größere Quantität an Kriegsmaterial und die bessere Nachschublogistik, auch über Häfen wie Berdjansk, demnächst vielleicht Mariupol. Dort sind jetzt schon überall Landungsschiffe vor Anker, wird Kriegsmaterial ausgeladen.

Putin hat die letzten 2 Wochen des taktischen Rückzuges genutzt, um neu aufzurüsten- der Westen, insbesondere Deutschland hat in dieser Zeit viel diskutiert. Es könnte sich herausstellen, dass es diese zwei Wochen waren, die der ukrainischen Armee an Waffenlieferungen fehlten, um die Schlacht im Donbas zu ihren Gunsten zu wenden.

 

Mariupol

8.4.2022

Mariupol-deutsche Presse sitzt Propaganda auf- Stadt nicht gefallen- Endkampf mit ASOW im Stahlwerk- 10.000e nach wie vor in der Falle, v.a.. Alte, Kranke und Frauen mit Kindern-kein Krankenhaus mehr-Selensky:Butsch in jeder Straße Mariupols-systematische Folter von Kriegsgefangenen

Deutsche Medien (FR; Welt) berichten falsch über Mariupol. Die Stadt ist noch nicht gefallen, sondern stark umkämpft. Die Behauptungen von DNR-Politikern und Kadyrov, dass die Stadt erobert ist, ist Propaganda, um die Bevölkerung und das ukrainische Militär zu demoralisieren. Anhand von russischen Propaganda-Videos läßt sich Folgendes vermuten: Spezialeinheiten kmäpfen sich Straße für Straße vor. Durchkämmen Häuser, suchen Soldaten, foltern sie. Spezialeinheiten versuchen die ASOW-Brigade zu zerstören. Angeblich hat sich diese weitgehend in das ASOW-Stahlwerk am linken Flussufer an der Küste zurückgezogen. Sie soll da ein Bunkersystem haben. Dies scheint plausibel, da dass Stahlwerk dem Oligarchen Rinat Achmatow gehört, der ASOW in 2014 mit aufgebaut hat, und damit die Stadt vor der Invasion gerettet hat. ASOW liefert sonst regelmäßig twitter-Nachrichten und Interviews auf dem Kanal https://mobile.twitter.com/polk_azov. Jetzt aber schon über 24 Stunden nicht mehr. In der letzten Ansprache hieß es, dass 5 Kämpfer geheiratet hätten. Das klingt wie eine Ansprache zum letzten Gefecht. Kadyrov behauptet, dass Asov die Munition ausgeht und die nur selten schießen. Laut einem Video hat aber ASOV noch russische Panzer abgeschossen und in der Stadt Scharfschützenstellungen. ASOV wartet offenbar auf eine Kombination mit der ukrainischen Armee, um noch einen Befreiungsschlag zu machen. Aber das für ist es inzwischen möglicherweise zu spät.

Die Stadtpolizei hat bestritten, dass das Zentrum von Mariupol besetzt ist. Die Stadt ist vielmehr gespalten. Ein Teil wird seit zwei Tagen von einem prorussischen Bürgermeister geleitet. Angeblich hat er Infrastruktur an die russische Armee verraten, wird daher als „Agent“ bezeichnet. Im eigentlichen Zentrum gibt es nach wie vor Reststrukturen einer ukrainischen Stadtverwaltung, die sich um Evakuierungen, Humanitäre Hilfe, etc. bemühen. Der Bürgermeister spricht von mindestens 5000 Toten bis letzte Woche, hat aber auch schon mal gesagt, es könnten 20.000 sein. Er wirft den Russen vor Leichen beseite zu schaffen und mobil zu kremieren. Er spricht bewußt dramatisierend von einem neuen „Auschwitz“ und fordert internationale Hilfe, wie auch Selensky, der meint in Mariupol ist Butscha in jeder Straße.

Um die Innenstadt scheint es einen mehr oder minder hermetischen Kordon aus russischen, tschtschenischen und DNR-Truppen zu geben. Die Umzingelten müssen immer noch 10.000e sein, evtl. 100.000 oder mehr. Die medizinische Versorgung ist katastrophal, es gibt kein Krankenhaus mehr. Wer aus der Stadt raus will-egal in welche Richtung- kommt in ein „Filtrierungslager“ (teilweise mit über 1000 Menschen) und wird dort vom FSB überprüft, vermutlich auch an Datenbänken, die vor Ort auch weiter komplettiert werden. Denen, die Richtung Russland gehen wollen oder verschleppt werden, werden die Pässe und Handys abgenommen. Sie werden teilweise bis an die Pazifikküste deportiert, ohne zu wissen wohin, auch Kinder. Was mit Leuten passiert, die bei der Filtrierung „rausgefilert“ werden, weiß keiner, vermutlich werden sie inhaftiert. Es gibt zahlreiche Bild- und Video-Hinweise auf systematische Folter von Kriegsgefangenen, denen militärische Geheimnisse entlockt werden sollen, v.a. um Standorte bombardieren zu können.

Der Bürgermeister, der Stadtrat, mehrere Politiker, Präsident Selensky haben mehrfach um internationale Hilfe für Mariupol gebeten. Bisher hat sie so gut wie nicht stattgefunden.

 

 

 

Putin rüstet zum neuen Groß-Angriff

Bevölkerung wird evakuiert- Schweigeminute für Opfer

Macht der Westen sich schuldig?

7.4.2022

Ein neuer Angriff Putins auf die Ukraine ist nach Ansicht von Militärexperten nur noch eine Frage von Tagen. Putins Armee hat den taktischen Rückzug von Landstreitkräften nur genutzt, um die Verluste an Soldaten und Material auszugleichen. Hinter der ukrainischen Grenze sind Truppenverbände aus fast allen Teilen Russlands zusammengezogen worden. Sie formieren sich zur zweiten Offensive. Vor allem die Gebiete (Oblast) von Luhanks und Donetzk sollen komplett erobert werden. Bislang hielten die sogenannten Separatisten seit 2014 nur ca. 1/3 der Gebiete. Putin will das Ganze, er braucht einen Erfolg. Schon jetzt wird Luhansk aus den Separatistengebieten im Osten heraus bombardiert. Der Gouverneur und Präsident der Ukraine haben die Bevölkerung aufgeforder, das Gebiet Richtung Westen zu verlassen. In der umzingelten Hafenstadt Mariupol, das auch zum Oblast Donetzk gehört, gingen allein gestern 1118 Bomben nieder, die Stadt ist zu 90% zerstört. Der Bürgermeister befürchtet 10.000e Tote. Schon über 200 Kinder sind gestorben. Der Gouverneur von Donetzk ruft zu eine Schweigeminute für die Opfer jeden Morgen um 9 Uhr auf. Der Bürgermeister von Mariupol forderte die EU-Länder auf, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen, um den Völkermord an der Ukraine zu stoppen. „Verhängen Sie insbesondere ein vollständiges Embargo gegen russisches Öl und Gas.“ Die ukrainische Abgeordnete Lesia Vasylenko forderte Waffenhilfe statt zu moralisieren, sie sagte, die westlichen Führer werden „Blut an ihren Händen haben“, wenn sie nicht mehr für ihre Land tun.

Läßt Russland Beweise für Kriegsgräuel in Mariupol beseitigen?

Bürgermeister klagt an: Das ist das neue Auschwitz

6.4.2022

Im besetzten Teil von Mariupol Vertraute sind russische Besatzer dabei, Leichen abzutransportieren. Angeblich sollen sie verbrannt werden. Es soll schon die berüchtigten mobilen russischen Krematorien bestellt worden sein, LKWs, die die Kremierung von Toten beschleunigen sollen. Das vermeldet die Stadtverwaltung im belagerten Mariupol.

Der Bürgermeister beklagt, dass allein bis zur vergangenen Woche, vorsichtig geschätzt, 5000, Menschen in Mariupol gestorben seien. Er befüchtet 10.000e Tote durch die Kriegsfolgen, die Blockade und wenn die Stadt entgültig gestürmt wird. Die Toten  sollten beseitigt werden, ebenso die Opfer von Gräueltaten bei Durchsuchungen von Besatzungskräften.

„Die Welt hat das Ausmaß der Tragödie in Mariupol seit den Konzentrationslagern der Nazis nicht mehr gesehen. Die Rassisten haben unsere ganze Stadt in ein Todeslager verwandelt. Leider gewinnt die unheimliche Analogie immer mehr an Bestätigung. Das ist nicht mehr Tschetschenien oder Aleppo. Das ist das neue Auschwitz und Maidanek. Die Welt sollte helfen, Putins Schurken zu bestrafen“, sagte der Bürgermeister von Mariupol, Vadym Boychenko.

Verbrechen an der ukrainischen Zivilbevölkerung

6.4.2022

Das mutmaßliche Massaker an Bewohnern von Butscha hat erneut die Frage nach dem Leiden der Zivilbevölkerung durch die russische Invasion gestellt. Inzwischen verdichten sich Hinweise dass auch in Nachbarorten von Butscha Personen verschwunden sind, getötet oder verschleppt wurden. Dies passierte offenbar alles in der Zeit, als Putins Armee beim Marsch auf Kiev den Norden besetzt hielt bis zum schrittweisen Rückzug der Bodentruppen vor einer Woche.

Massive Verluste bei Zivilisten, wie sie nach Kriegskonventionen eigentlich verboten sind, gibt es seit den ersten Tagen von Putins Invasion. Bei den Angriffen auf angeblich rein militärische Ziele wurde nie Rücksicht auf zivile Opfer genommen. Als Putins Blitzkriegsstrategie gescheitert war, ging die Armee immer stärker mit Bomben, Artillerie und Panzern gegen Siedlungen und Städte vor. So v.a. in Charkiv und Cherniiv im Norden, derzeit auch in Nikolaev und an anderen Orten. Je länger der Krieg dauert, desto mehr wirken solche Angriffe wie Strafaktionen gegen eine Bevölkerung, die Widerstand leistet, v.a. in Mariupol. Unabhängige Investigativgruppen wie Bellingcat haben schon seit längerem Kriegsrechtsverletzungen, wie den Einsatz von Streubomben und Phosphorgranaten dokumentiert. Berüchtigt ist auch der Einsatz von Raketenwerfern, die wie einst „Stalinorgeln“, im Sekundentakt bombardieren.

Weniger im Blick ist die Verwüstung von ganzen Dörfern, wie derzeit im Donbas. In einem hilferufenden Tweed heißt es: „Das Dorf Prychystivka. Region Donezk. Seit dem 17 März gibt es keinen Strom mehr im Dorf, kaputte Häuser, Geschäfte, Schule, FAP, Haus der Kultur.... Granaten liegen in fast jedem Garten... tote Verwandte sind im Hof, im Kindergarten versteckt, weil es wegen Beschuss unmöglich ist, auf den Friedhof zu kommen. Wir bitten um Hilfe!!! Wir bitten um eure Hilfe! Es gibt viele ältere Menschen im Dorf, Kinder die nur medizinische Hilfe brauchen, oder zumindest Medizin!!! Ständig in Kellern zu bleiben, macht viele Menschen krank!!! Viele Menschen mit Herzerkrankungen, Bluthochdruck,... usw. usw.. Der Treibstoff geht aus, so bald können wir keine Kontaktpersonen mehr aufnehmen. Vielen sind die Medikamente ausgegangen, auch Lebensmittel. Menschen halten durch, versuchen unter sehr schwierigen Bedingungen zu überleben, aber es fällt ihnen immer schwerer. Wir bitten um eure Hilfe!!! 40 Tage Krieg, keine humanitäre Hilfe, keine Evakuierung, nichts...!!! Menschen wurden zurückgelassen.“

 

Auch beim Beschuss aus den Separatistengebieten kommen täglich Menschen um, wie der Gouverneur dokumentiert. Am 5. April starb nach seinen Angaben in Bakhmut ein Mann, der durch einen russischen Beschuss in der Region Luhansk tödlich verwundet wurde. An einem Tag verletzten die Russen 8 weitere Zivilisten der Region Donezk: 4 in Maryinka, 1 in New York, Bakhmut, Vughedar und Avdiivka. Die genaue Zahl der Opfer in Mariupol und Volnovas ist derzeit nicht festzustellen, heißt es.

 

Vergleichsweise wenig bekannt ist bisher, was passiert, wenn die russische Armee bzw. ihre Verbündeten Landstriche oder Stadtquartiere besetzt haben. In Butscha verdichtet sich der Verdacht, dass Soldaten Zivilisten einfach aus dem Weg schossen, um sich einzuquartieren, zu verschanzen oder aus Rache, Beutegier und Mordlust. In anderen Regionen, dem Donbas, ist dokumentiert, dass Besatzer Wohnungen auf der Suche nach Soldaten durchkämen oder zu diesem Zweck Kontrollpunkte errichten. Dabei brechen sowohl Soldaten, ausländische Söldnertruppen, wie russische Spezialisten des Innenministeriums und der Polizei einfach Wohnungen auf, durchsuchen sie und verhaften Menschen. Die tschetschenischen Hilfstruppen im Donbas scheinen Soldaten zu foltern, um ihnen militärische Geheimnisse abzupressen. Aber auch Zivilisten werden dabei nicht geschont. Tschetschenen bedrohen nach eigenen Angaben Verwandte von ukrainischen Freiwilligen. Sie sollen deren Namen preisgeben und sie zum Aufgeben auffordern. Dazu werden ganze Listen zusammengestellt und an andere Militärverbände weitergeleitet. Die Zivilbevölkerung wird auch bestohlen. Nach ukrainischen Angaben holten Soldaten mehrfach Bürger aus ihren Autos und fuhren damit weg, sogar Hilfstransportfahrzeuge wurden entwendet. Bei Melitopol wurde sogar die Ladung eines ganzen Hilfskonvois gestohlen. Auch Privates von Ukrainern ist als Kriegsbeute nicht tabu. Die Soldateska, die in der Gegend von Butscha „aktiv“ war, soll Lebenden wie Toten nach ukrainischen Angaben, Geld, Schmuck, Handys, u.ä. entwendet haben. Es gibt ein Video, das angeblich zeigt, wie solche Soldaten gestohlene Gegenstände in einer Poststation jenseits der ukrainischen Grenze nach Hause schicken, nachdem sie sich „zurückgezogen“ haben.

Inzwischen häufen sich auch Nachrichten von Vergewaltigungen von Alten, Frauen und Kindern derart, dass die ukrainische Regierung gestern eine Kommission eingesetzt hat, die sich mit Fragen der Dokumentation und medizinischen wie psychischen Betreuung derartiger Opfer befasst, erklärte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft. Die ukrainische Armee selbst hat einen relativ hohen Frauenanteil. Besonders perfide ist es, dass die russische Propaganda sexuelle Übergriffe an Kindern als Greueltaten der ukrainischen „Nazis“ darstellen soll. Es ist bekannt, dass russische und mit Russland verbündete Truppen in bewaffneten Konflikten in der Vergangenheit, sexuelle Übergriffe bewusst als Kriegspraktiken einsetzen.

Während die russische Propaganda die Besetzung der Ukraine gemäß Putins Worten als „Befreiung“ darstellt, Bilder von Nahrungsmittel und Lebenshilfen verbreitet, ist die Realität kruder. Kommunalpolitiker werden zur Kollaboration gedrängt. Offenbar war Putin nicht darauf eingestellt, ganze Regionen zu besetzen. Man ist auf die örtliche Verwaltung angewiesen. Wer von den Beamten und Politikern vor den Besatzern nicht spurt, riskiert bedroht, verschleppt, gefoltert, ja getötet zu werden. So war es v.a. in der Region von Cherson im Süden der Ukraine zu beobachten, einer Großstadt, die bald nach Kriegsbeginn in russische Hände fiel. Im Austausch gegen Kriegsgefangene wurden z.B. der Bürgermeister von Melitopol u.a. wieder freigelassen.

 

Oft vergessen. Das dramtische Schicksal von Menschen und Ihren Haus- und Nutztieren auf dem Kriegsbetroffenen Land. 

Wo die Stadtregierung nicht kollaboriert, werden neue Bürgermeister eingesetzt. So in Cherson und im Norden von der teilbesetzten Stadt Mariupol. Wahlen werden angekündigt oder durchgeführt, die angesichts der Umstände nur einen pseudodemokratischen Anstrich haben. Dort wo die Bevölkerung protestiert, wie im besetzten Süden v.a. in Cherson, durchkämmen inzwischen russische Spezialisten für innere Repression, vermutlich auch FSB (KGB-Nachfolger)  die Stadt und Verhaften willkürlich ihnen Verdächtige.

Foto: Konstantin Ivanschenko. Er wurde vorgestern im besetzten Teil von Mariupol "gewählt". Die reguläre ukrainischen Stadtregierung ist noch im Amt und wirft Ivanschenko vor "Agent" der Russen zu sein und mit anderen Verrat an den Einwohnern von Mariupol geübt zu haben. Offenbar soll Mariupol nach dem Modell Cherson und Donetz von Putin "eingemeindet" werden.

Auch das Aushungern von ganzen Bevölkerungsgruppen wie in Charkiv, Mariupol und andernorts verstößt gegen internationales Recht. Zumindest fragwürdig ist auch die Verschleppung von Bewohnern der Ukraine in separatische Gebiete bzw. nach Russland, sofern dies unter Druck und gegen deren Willen erfolgt. Angesichts der Alternativen, willigen wohl auch Menschen ein, um ihre Haut zu retten, die die Ukraine nie verlassen wollten.

Beweise für russisches Massaker

6.4.2022

Die Zahl der Beweise, dass Putins Truppen, das Massaker von Butscha anrichteten, verdichten sich. Die New York Times veröffentlicht ein Foto aus der Luft, dass den Beschuss eines Fahrradfahrers zeigt. Ein anderes Fotos zeigt diesen als einen der Toten. Nach Ukrainischen Quellen wurden wahrscheinlich auf Bürger aus anderen Orten nach Buchta verschleppt.

Die internationalen Untersuchungen gehen weiter.

Sind die Täter des Massakers von Buchta identifiziert?

5.4.2022

Der ukrainischen Militäraufklärung liegt eine Liste von Soldaten vor, die in Buchta eingesetzt waren, wo das Massaker an der Zivilbevölkerung stattfand, das weltweit Empörung hervorgerufen hat. Danach soll die 64. motorisierte Schützendevision für Buchta zuständig gewesen sein.

Foto: Emblem der Militäreinheit

Butcha ist ein Verbrechen- aber nicht vergessen, die gibt es auch an anderen Orten in der Ukraine

z.B. in Mariupol, das seit 35 Tagen eingeschlossen ist

Beim Angriff auf das Theater in Mariupol, wo Alte, Frauen, Kinder auf die Evakuierung umkamen, starben mehr Menschen bei einem Luftangriff als in Buchta. Derzeit werden Universitätsviertel, Stahlwerk und Hafen bombardiert. 40 Tage Krieg, 35 Tage Blockade haben die Stadt teilweise in eine Mondlandschaft verwandelt; unvorstellbares Leid, Krankheiten, Tod und Hunger hervorgebracht. Kinder sterben neben ihren Eltern, Eltern neben ihren Kindern. Mit Evakuierungskonvois konnten in den letzten Tagen nur gut 3000 Menschen aus der Stadt geholt werden. 10.000er blieben zurück, v.a. Alte, Kranke, Frauen und Kinder. Hilfskonvois sind in dem ukrainisch gehaltenen Teil der Stadt nicht angekommen. Dagegen sind ca. 14. 000 russische Kämpfer in der Stadt, tschetchenische Spezialeinheiten gehen in Straßenkämpfen brutal voran, durchkämmen Wohnviertel und spüren Soldaten auf. Diese werden vermutlich gefoltert, in Videos wird eine Scheinhinrichtung gezeigt. Nach Angaben des Bürgermeisters von Mariupol wurden tausende Zivilisten von Besatzungstruppen zwangsweise Richtung Russland deportiert, auch Waisenkinder sollen verschleppt worden sein.

Das hat nach Aussagen eines Mitarbeiters des Bürgermeisters nichts mehr mit militärischen Zielen zu tun. Hier geht es offenbar um die Vernichtung eines angeblichen Symbols für den angeblichen Nazismus in der Ukraine. Die Stadt ist inzwischen nach ukrainischen Angaben teilweise eingenommen. Die Stadt ist Libanonisiert. D.h. in jedem Viertel dominieren andere militärische und politische Gruppen. Im besetzten Teil wurde gestern ein neuer pro russischer Bürgermeister von einer willkürlich zusammengesetzten Versammlung „gewählt“. Der regulär gewählte Stadtrat erkennt diesen „Agenten Russlands“ nicht an. Die legitime Stadtverwaltung hat aber offenbar Mühe, die Verwaltung und Kommunikation zu den Bürgern aufrecht zu erhalten. Mangels Strom haben die Bürger keine funktionierenden Handys mehr. Ohnehin ist seit mehreren Tagen der letzte Handyfunkmast zerstört worden. Wenn Leute Richtung Russland evakuiert werden, wird ihnen nach ukrainischen Angaben, oft das Handy und die Papiere weggenommen, für Verwandte sind sie dann nicht mehr erreichbar.

In russischen Medien wird seit einigen Tagen eine Kriegs-Propaganda-Kampagne betreiben, die die Zerstörungen von Mariupol als Werk der ukrainischen Nationalisten darstellt. Damit soll die russische Gesellschaft, v.a. aber junge Männer mobilisiert werden, sich für den Militärdienst zu verpflichten. Es sollen 60.000 Mann rekrutiert werden, um die Verluste an Soldaten in der Ukraine zu ersetzen. Man fragt sich wofür? Putins Krieg ist noch lange nicht zuende. Und wer hilft den Menschen?

Putins Invasion geht weiter-

mit Segen der orthodoxen Kirche

Der Patriarch von Moskau Kyrill I. ruft zur "Verteidigung" Russlands auf. Das gerade zu dem Zeitpunkt, wo Putin massenhaft Rekruten für seinen blutigen Krieg rekrutieren will. Nach ukrainischen Quellen will Russland 60.000 neue Soldaten gewinnen, um die Verluste in der Ukraine wieder aufzufüllen. Die Vorbehalte in der russischen Armee wachsen, es gibt sogar einzelne Befehlsverweigerungen, da kommt der Segen der Kirche zu rechten Zeit.

mehr auf: http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/sebastian-rimestadt

Kyrill stamm wie Putin aus Petersburg. Dem Vernehmen nach soll der KGB-Offizier gewesen sein. Putin und Kyrill bilden schon lange ein Tandem, das sich gegenseitig stützt. Allerdings sehen selbst in Russland orthodoxe Gemeinden das Oberhaupt Kyrill kritisch. Außerhalb Russlands sage sich immer mehr Gemeinden los, v.a. in der Ukraine.

Kyrill sagte am 3.4. in der Kathedrale der Streitkräfte: "Genau aus diesem Grund habe ich die Göttliche Liturgie heute hier in dieser Kathedrale gefeiert - um zunächst mit den Vertretern unserer Streitkräfte zusammenzutreffen, um mich an sie zu wenden, und durch sie - an unsere gesamte Armee, an die Marine, an alle Verteidiger des Vaterlandes, damit sie sich der historischen Bedeutung des Augenblicks, den wir erleben, bewusst werden. Ich möchte Ihnen noch einmal sagen: Wir sind ein friedliebendes Land und ein sehr friedliebendes, leidgeprüftes Volk, das wie nur wenige europäische Nationen unter den Kriegen gelitten hat. Wir haben keine Lust auf Kriege oder auf irgendetwas, das anderen schaden könnte. Aber wir sind durch unsere Geschichte so erzogen worden, dass wir unser Heimatland lieben und bereit sind, es zu verteidigen, wie nur Russen ihr Land verteidigen können. Ich möchte Ihnen noch einmal sagen: Wir sind ein friedliebendes Land und ein sehr friedliebendes, leidgeprüftes Volk, das wie nur wenige europäische Nationen unter den Kriegen gelitten hat. Wir haben keine Lust auf Kriege oder auf irgendetwas, das anderen schaden könnte."

 

Leichen von Zivilisten in Butscha nach russischem Rückzug

03.04.2022

Vorwurf von russischen Kriegsverbrechen

Nach dem Rückzug der russischen Armee aus der Region Kiew seien die Straßen mit Leichen übersät, berichtete Bürgermeister Anatoly Fedoruk der Nachrichtenagentur AFP.  280 Menschen mussten seinen Angaben zufolge bereits in Massengräbern beigesetzt werden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch nach eigenen Angaben Beweise für ein Kriegsverbrechen in Butscha- in einem Fall wurde eine HInrichtung im Schnellverfahren dokumentiert- gesammelt.  Kiews Bürgermeister, Vitali Klitschko, warf Kremlchef Wladimir Putin und dessen Truppen Völkermord vor.

Das Massaker hat weltweit Empörung ausgelöst und zu Diskussionen über verschärfte Sanktionen gegen Russland und mehr Waffenhilfe für die Ukraine geführt, auch in Deutschland.

Tschetschene Spezialeinheiten in der Ostukraine

Sie sollen das Donbas und Mariupol einnehmen

Foltern sie Kriegsgefangene?

2.4.2022

Weil die russischen Armee „versagt“ hat, müssen Putins Privatarmeen ran. Im Südosten hat die sogenannte Wagner-Gruppe eine 1000-köpfige Truppe aus syrischen Söldnern zusammengestellt. Seit einiger Zeit sind schon Elitetruppen und Söldner des berüchtigten Tschetschen-Führers Ramsan Kadyrev im Einsatz. Diese Spezialeinheiten für Straßenkampf und „Säuberungen“ versuchen durch martialische Propaganda, aber auch durch skrupelloses Eingreifen v.a. die Hafenstadt Mariupol einzunehmen, die immer mehr zum Symbol für Putins blutigen Krieg wird. Daber schrecken sie offenbar nicht mehr vor Folter zurück, wie tschetschenische Videos zeigen. Ob sie gefaked ist, wie andere Videos zuvor, ist derzeit nicht zu verifizieren.

Foto: Laut Kadyrovs Propaganda-Video: Gefangener Soldat mit einer Tätowierung, wie sie für ASOV-Soldaten typisch ist. Normalerweise sind derartige entwürdigenden Fotos von Kriegsgefangenen nicht statthaft. Eine Anonymisierung war aber wegen der Beweissicherung von mutmaßlicher Folter nicht möglich.

Kadyrev wurde im zweiten Tschetschien-Krieg quasi von Putin eingesetzt und fungiert seither als Putins Mann fürs Grobe. Die Soldaten in der Ukraine unterstehen Kadyrevs Befehl, der sich auf ein Mandat des russischen Oberbefehlshabers Wladimir Putin beruft. Vor Ort in Mariupol oder im ganzen Donbas hat wohl Adam Sultanovich Delimkhanov das Kommando.

Foto: Ordnet ein russischer Parlamentsabgeordneter aus Tscheschenien Kriegsverbrechen an?

Er ist zugleich Abgeordneter für Tschetschnien in der von Putin dominierten Duma, dem russischen Parlament. Eine wichtige Funktion seiner Soldaten in der Ostukraine ist laut Kadyrovs Worten, die „Moral“ der russischen Armee zu heben. Zum zweiten durchkämmen sie besetzte und zu besetzende Gebiete, um verschanzte ukrainische Soldaten auszuschalten. Drittens machen sie psychologische Kriegsführung. Über Social Media Kanäle stellen sie sich als martialische unbesiegbare Truppe dar. Sogar ein tschetschenischer Militärführer ist eingesetzt, der verdächtigt wird, an der Ermordung des russischen Oppositionellen Boris Nemzov beteiligt gewesen zu sein.

Foto: Tschetschenen-Führer Kadyrov, hier in Putin-Pose, ist der Oberbefehlshaber der Tschetschenischen Soldaten zwischen den Kommandeuren vor Ort und Putin, er kooperiert eng mit der 8. Armee des militärischen Südbezirkes von Russland, die für die Donbaseroberung zuständig ist. 

Durch derartige Drohgebärden wollen die Tschetschenen und ihre russischen Berater die Bevölkerung und Teile der Armee zur Kapitulation bewegen. Vor allem auf den Teil der ukrainischen Armee, den das rechtsnationalistische ASOW-Regiment stellt, hat es Kadyrov abgesehen. Da diesem in der Vergangenheit immer wieder Rechtslastigkeit vorgeworfen worden ist, dient ASOW Putin als Legitimation für seinen angeblichen Angriff gegen Nazis, die Entnazifizierungsstrategie. Dass die Rechten in der Ukraine politisch kaum noch eine Rolle spielen, zählt dabei nicht. Das passt nicht in die Kriegspropaganda. Auf den Medienkanälen, die im Namen von Kadyrov persönlich agieren, werden die ASOW-Leute in volksverhetzender Manier beschimpft. Am 1. 4. 2022 beispielsweise als „Bandera-Schakale, Nazis sowie Teufel aller Couleur“. Kadyrov droht unverblümt Rache an, droht die ASOW-Leute zu „bestrafen“, sie zu liquidieren, sie „auszurotten“, ihnen ein qualvolles Ende zu bereiten. Heute heißt es in einer Internetbotschaft:

„Die Nazis sind in die Enge getrieben und haben nur zwei offensichtliche Möglichkeiten: Entweder sie legen freiwillig ihre Waffen nieder und werden für ihre unmenschlichen Aktivitäten zur Rechenschaft gezogen, oder ihre durchbohrten Körper werden ohne Ehrungen oder Plaketten der Erde übergeben. Das ist das Endergebnis!“

oder um 12.38 Uhr:

"Für einen verwundeten tschetschenischen Kämpfer vernichten wir zehn Bandera-Handlanger. Selbst der kleinste Kratzer unserer Krieger bleibt nicht ohne unmittelbare Vergeltung! Die Einheit meines lieben BRUDER Sultan Rashayev "Wrestler" vollstreckt dieses Urteil sofort. Wild und furchtlos, wenn es um die Ehre und das Blut ihrer Brüder geht, verzeihen die Tschetschenen niemals den Schaden, den sie angerichtet haben! Weiter so, Brüder! Zerschmettere diesen nationalistischen Dämon! Hinter dir stehen die Wahrheit, Tapferkeit und Tausende von Brüdern, die bereit sind, jeden Feind zu brechen, der es wagt, in deine Richtung zu schießen!"

Da Oberbefehlshaber Kadyrov mit derartigen Posts auch seine eigenen Soldaten „motiviert“ haben sie faktisch den Charakter von militärischen Befehlen, die zur Vernichtung der ASOW-Leute anhalten.

Schon jetzt werden alle Männer, die Putins Tschetschenen in Mariupol aufgreifen, entblößt und daraufhin gefilzt, ob sie ukrainsche Armee- oder gar ASOW-Angehörige sind. Offenbar werden sie gefoltert, um ihnen militärisch relevante Informationen abzupressen. In Kadyrovs Videobotschaft werden gefangene ukrainische Soldaten „interviewt“, die im Gesicht rot-blaue Stellen aufweisen. Manche sind so gefilmt, dass ihr Gesicht nicht komplett zu sehen ist. Ob die Video "echt" sind oder Fälschungen um die Gegenseite zu demoralisieren, ist derzeit nicht verifizierbar. 

Der Einsatz der Tschetenschen Spezialtruppe verstößt offensichtlich in mehrfacher Hinsicht gegen internationale Konventionen zur Kriegsführung.

Foto: Laut Kadyrovs Propaganda-Video: Gefangenen und gefesselte ukrainische Männer. Normalerweise sind derartige entwürdigenden Fotos nicht statthaft. Eine Anonymisierung war aber wegen der Beweissicherung von mutmaßlicher Folter nicht möglich.

 

Manches spricht dafür, dass selbst die Tschechenen den ukrainischen Widerstand und ihre Aufgabe unterschätzt haben. Erst gestern wurde eine größere Tschetschen-Truppe im Gebiet von Luhanks aufgerieben. Die Tschetschenischen Söldner sind dort und im Donbas eingesetzt, um das gesamte Gebiet für Putin zu erobern. Die Spezialeinheiten für Straßenkämpfe und „Säuberungen“ scheinen dafür besser geeignet als die russische Armee, die sich auf Bomben und Luftangriffe konzentriert. Die Tschetschen rüsten und bilden dazu auch „Freiwillige“ im Donbas aus. Martialische Selbstdarstellung und Großmäuligkeit gehen zusammen. Vor einer Woche hatte Kadyrev behauptet, das Rathaus von Mariupol besetzt zu haben. Davon kann keine Rede sein. Kadayrov ist ist bisher offenbar nicht einmal gelungen in der Innenstadt von Mariupol Fuß zu fassen. Statt dem Rathaus hatten sie irrtümlich „nur“ ein Verwaltungsgebäude am Stadtrand „erobert“ und ihre Fahne auf dem Dach gehisst. Dabei verhielten sie sich dermaßen siegestrunken, dass ihr Anführer angeschossen wurde. Seither gehen die Tschetschen vorsichtiger vor. Allerdings entspricht es der unerbittlichen Logik von Putins Krieg, das die Methoden und verbalen Aufrufe der Tschetschenen jetzt offenbar immer brutaler werden. Sie bereiten den Endkampf mit dem ASOW-Regiment vor. Wenn kein Wunder geschieht, wird das in ein Gemetzel münden.

Moldawien als nächstes Ziel Russlands?

2.4. 2022

Die russischen Truppen im abtrünnigen Teil Moldaviens werden in Bereitschaft gesetzt. Das berichten ukrainischen Militärquellen.

Seit den 1990er Jahren existiert dort in der sogenannten Republik Transnistrien eine russische Militärbasis mit ca. 1200 Soldaten.

Ob diese jetzt aktiv in die Kämpfe eingreifen sollen, um sich mit den russischen Soldaten im Süden der Ukraine zu verbinden oder ob die Mobilisierung nur ukrainischen und moldavische Kreise verunsichern und binden soll ist unklar. Die russische Föderation hat seit den 1990er Jahren verschiedenen Nachbarstaaten versucht, Teile abzuspalten und dort Militärbasen zu errichten. So z.B. in Georgien.

Putins zynischer Krieg-humanitäre Aktionen scheitern

Menschen hungern in Schutzkellern weiter

Das internationale Rote Kreuz hat die Evakulierungsbemühungen in Mariupol gestern abgebrochen. Der Grund: Die von Putin versprochene Waffenruhe wurde immer wieder verletzt.

Hilfslieferungen sind in der seit einem Monat eingekreisten Stadt gar nicht erst angekommen, teilweise wurden sie von der russischen Armee gestohlen.

Putin narrt am 1. April die Welt auf zynische Weise. MIt einer Art madman-Strategie macht er alle glauben, dass es humanitäre Lösungen gibt. Darüber wird ausführlich berichtet. Dass diese nicht stattfinden, ist nur eine kleine Meldung.

In Mariupol hungern 10.000e Menschen weiter. Dramatisch ist auch die Lage in Tscherniiv udn Charkiv, wo Putins Armee underbittlich weiterbombt.

 

Mariupol hungert weiter

Bislang keine Evakuierungstransporter und Hilfsgüterlieferungen möglich-Zahl der Trasnportbusse viel zu gering.

Waffenruhe endet heute  morgen- wird sie nicht verlängert, droht weiter Hunger 

1. April 2022. 6.30 Uhr

Ein Militär-Kommandant aus Mariupol berichtete gestern Mittag, dass in dem eingekreisten Teil von Mariupol Leute vor Hunger ohnmächtig werden. Auch die Militärs habeb das Essen auf eine Mahlzeit pro Tag reduzieren müssen. Text auf Deutsch...

In Mariupol haben gestern-trotz Ankündigung einer Waffenruhe- weiter Kämpfe stattgefunden, nur in einigen Stadtteilen war es ruhiger. Die Evakuierungsbusse kamen erst gegen 21.30 Uhr in der Stadt an. Sie stehen jetzt im Stadtzentrum. Die Stadtverwaltung, die sich offenbar etwas reorganisiert hat, ruft die Bürger auf, die Busse auszusuchen. Sie fahren, wenn sie voll sind. Am Donnerstag konnten lediglich einige hundert Personen mit Privatfahrzeugen aus Mariupol Richtung Berdjansk und Saporischina durch den Korridor geflohen. Bislang ist nur von 45 Bussen die Rede- angesichts von über 100.000 Bewohnern, die teilweise seit Wochen eingekesselt sind, eine vollkommen unzureichende Zahl.

Humanitäre Hilfe scheint nicht angekommen zu sein. Aus der Nachbarstadt Melitopol wird berichtet, dass ein Hilfskonvoi von den Russen angehalten und die Hilfsgüter beschlagnahmt wurden.

Das internationale Rote Kreuz bestätigt, dass ein Rote Kreuz Lager in Mariupol von Bomben getroffen wurde. Wegen der Blockade wurde es zwar seit Anfang März offiziell nicht mehr betrieben, das IRC wertet dies jedoch als Verstoß gegen internationale Konventionen. Das IRC bereitet die mit Russland verabredete humanitäre Aktion vor und schickt seine Teams in die Region. Offenbar war es Donnerstag rein logistisch gar nicht möglich, dass das Rote Kreuz nach Mariupol kommt. Das IRC hofft auf Vereinbarungen, die es ihnen möglich machen, heute am Freitag mit seiner Arbeit in Mariupol zu beginnen. Eine positive Bestätigung steht aus. Ursprünglich hatte Russland angekündigt, dass die Waffenruhe nur bis heute 10 Uhr dauert. 

Putin will gewinnen- der Krieg geht weiter

Putins Kriegsziele

Der hässliche Bruderkriegs-Sieg Putins soll in die Tradition des großen Vaterländischen Kriegssieg Stalins gestellt werden

 

30.3.2022

Putin konzentriert seine Bodenoffensiven im Moment im Südosten, dort wo die Separatistengebiete an das ukrainische Kernland stoßen. Offensichtlich versucht die russische Armee die seit 2014 abtrünnigen Gebiete auszudehnen um die kompletten Verwaltungsgebiete (Oblast) von Luhansk und Donezk unter ihre Kontrolle zu bringen. Dazu gehört auch die Hafenstadt Mariupol. Durch diese führt auch die Schnellstraßen – und Eisenbahnverbindung auf die 2014 von Russland annektierte Krim. Würde Putin diese Gebiete komplett besetzen, hätte er zumindest einen Punkt-Sieg in seinem blutigen Machtspiel errungen.

Putin muss siegen, sonst ist sein System, das seit 2000 auf „Erfolgen“ beruht, in Gefahr. Putin hat mehrere Kriegsziele benannt: Neutralität, also Bündnisfreiheit der Ukraine, ihre militärische Schwächung, Entnazifizierung und die Sicherung der sogenannten Volksrepubliken von Luhansk und Donezk und der Krim, die eigentlich zum ukrainischen Staatsgebiet gehören.

Der oberste russische Kriegsherr setzt im Moment daher alles daran, den Südosten der Ukraine vollständig zu besetzen. Dies gilt gerade auch für Mariupol. Die Stadt wird von dem nationalistischen Asow-Bataillon verteidigt, das Putins Propaganda zu Nazis hochstilisiert. In Russland hat das eine hohe Überzeugungskraft, da Asow sich auf Stefan Bandera beruft, einen nationalistischen Paramilitärführer, der in den 1940er Jahren eine zeitlang an der Seite der Nazi-Wehrmacht gegen die Sowjetunion kämpfte.1 Beim Sieg in Mariupol könnte Putin also auch behaupten, er habe die Ukraine entnazifiziert. Es wundert also nicht, dass Putin beim Kampf um Mariupol auch die russische Söldertruppe, die sogenannte Wagner-Gruppe- nach ukrainischen Angaben im Donbas 1000 Mann- bereit hält und tschetchenische Söldner einsetzt. Die Tschechenen drohen jetzt schon mit Racheakten, „Bestrafung“ der Asow-Soldaten, was ein Blutbad befürchten lässt. Der tschetsche Führer Kadyrow hetzt: „dass das Ende dieser faschistischen Hunde [wird] äußerst schmerzhaft und tragisch sein wird. Nazis, Bandera-Anhänger, Teufel....“

Für den Norden der Ukraine hat die russische Verhandlungsdelegation hat jetzt sogar dort den Rückzug von Streitkräften in Aussicht gestellt und mit angeblichen Konzessionen der ukrainischen Seite begründet.

Das mag man glauben oder nicht, ukrainische und westliche Geheimdienstquellen führen diesen Rückzug eher auf hohe russische Verluste an Soldaten und Rüstung zurück. Präsident Selensky erinnert daran, dass weiter bombardiert wird, die USA sehen nur eine Neugruppierung der Streitkräfte, die ukrainische Militäraufklärung berichtet, dass sich die zurückgezogenen Armeeteile in Belarus mit Soldaten und Technik neu aufrüsten.

Die Initiative Frankreichs, Greichenlands und der Türkei, wenigsten für das umlagerte Mariupol eine Waffenruhe und humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, hat Putin gestern abend gegenüber Präsident Macron kalt abgelehnt. 

Militärexperten sprechen für den Norden der Ukraine allerdings von einem (Teil-)erfolg der ukrainischen und einer (Teil-)niederlage der russischen Armee. Aber Putin hat schon seine Legende aufgebaut, dies es ihm erlaubt auch dies als Sieg zu verkaufen. So behaupten neuerdings die russischen Militärs, hätten sie ihr Ziel, die militärische Schwächung der Ukraine, erzielt. Also läuft alles nach Plan, wie Putin mehrfach behauptet !?

Angeblich will Putin am 9. Mai, dem Tag des Sieges in Erinnerung an das Ende des zweiten Weltkrieges mit dem Ukraine-Krieg fertig sein, damit er seine Siegeparade auf dem roten Platz durchführen kann. behauptet die ukrainische Militärspionage. Auf den großen Vaterländischen Kriegssieg Stalins folgt der kleine hässliche Bruderkriegssieg Putins.

Der bisherige Kriegsverlauf zeigt erstens: Putin will die Ukraine spalten und zwar territorial noch stärker als bisher. Für Luhansk ist eine Volksabstimmung geplant, um die Region Russland endgültig anzugliedern.

Das heißt zweitens aber nicht, dass er sich mit dem Donbas und Luhansk zufrieden gibt. Putin hat laut britischen Quellen angeblich gesagt, er wolle die Ukraine vernichtend schlagen („thrash“).2 Wenn Putin Mariupol bald einnimmt und in den ukrainischen Widerstand in den Griff bekommt, hat er militärische Kapazitäten frei, andere Ziele verstärkt anzugreifen: Im Norden Richtung Charkiv und im Süden die Landbrücke entlang des Schwarzen Meeres Richtung Moldavien, wo jetzt schon versucht wird, Besatzungszonen zu errichten. Ohnehin sieht die ukrainische Armeeführung in dem angeblichen Rückzug von Bodentruppen im Norden nur einen taktischen Schachzug. Die russische Armee gönnt sich möglicherweise nur eine Atempause für eine erneute Offensive Richtung Kiew.

Das Putin einen Sieg sucht, ist offenkundig welchen schmutzigen Sieg er bei der Parade am 9. Mai präsentieren will, ist noch vollkommen offen.

1 Dass aber Asow heute noch rechtsextremistisch ist, bezweifeln die meisten Beobachter. Die Einheit wurde in die reguläre ukrainische Armee integriert und hat einen neuen, gemäßigteren Anführer.

 

2Angeblich laut Times in einem Gespräch mit dem Oligarchen Abramowitch, der als Vermittler fungiert.

Fake news zu Mariupol

Besuch des Tschetschenischen Präsidenten Kadyrev in der belagerten Stadt Mariupol ist vermutlich eine russisch-tscheschenischer Propaganda-Lüge

29.3.2022

Laut tscheschenischen Behauptungen war Kadyrov mit eine größeren Delegation in der Stadt, um seine Soldaten anzufeuern. Dies ist allein schon wegen der Sicherheitslage in der ständig im Bombenhagel liegenden Hafenstadt unwahrscheinlich. Kadyrev hatte schon vor einigen Tagen behauptet, in einem Ort vor Kiev gewesen zu sein, was ebenfalls zweifelhaft erscheint. Kadyrov will diesmal auch den Kommandeur der 8. Armee des russischen südlichen Militärbezirks, Lieutenant-General Andrey Mordvichev, getroffen haben. Dieser ist aber nach undementieren ukrainischen Angaben schon vor Tagen getötet worden. Fest zu steht, dass tscheschenische Söldner in der umkämpften Hafenstadt unter russischem Kommando kämpfen. Dies bestätigen vom Investigativmedium Belincats bestätigte Standorte von social media posts. Die Söldner scheinen aber nicht durchschlagend voranzukommen. Wenn Kadyrev behauptet, die Stadt stehe „unter vollständiger Kontrolle der russischen Machtstrukturen“, ist dies zweifelhaft. Bilder vom angeblich besetzen Rathaus gibt es nicht, allerdings von russischen Panzern in der Satellitenfabrik bzw. der Innenstadt. Laut diversen Quellen gibt es immer noch erheblichen militärischen Widerstand. Kadyrovs Propaganda räumt selbst den Beschuss durch „Granatwerfer“ und „großkalibrigen Schusswaffen“ ein und beklagt sich über „Tricks“ der ukrainischen Verteidiger. Allerdings gibt es auch martialische Ankündigungen über „Säuberungen“ Pläne „Banditen, Nazis und Shaytans (Teufel) ...zu bestrafen“ Derartige Sprüche sind zwar propagandistisch aufgeheizt, aber zugleich Botschaften an die tschetschenischen Einheiten, wie sie vorgehen sollen.

Stirbt Mariupol?

Kaum noch Lebenszeichen aus der belagerten Stadt-Kämpfe jetzt auch in der Innenstadt

Droht ein Massaker durch tschetschenisch Söldner? 

28.3.2022Die seit Wochen belagerte Hafenstadt Mariupol gibt kaum noch Lebenszeichen von sich. Seit über 24 Stunden gibt es auf keinem der einschlägigen social media Kanälen wie zuvor regelmässig aktuelle Nachrichten, Fotos oder Videos aus der Stadt. 

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs von 12 Uhr. rückt " russischer Feind ...weiter in die Innenstadt vor und feuerte auf die Positionen ukrainischer Truppen."

Die Bewohner, sofern sie noch leben, sind entweder geflohen oder verschleppt worden, sitzen in Kellern, Bunkern, viele hungern bereits. Kleinkinder und Babies sind an Unterversorgung, Krankheiten und Verletzungen gestorben. Mangels Strom sind die meisten Handys verstummt. Auch an Autos können sich kaum noch aufgeladen werden, da die Stadt einem Dauerbombardement ausgesetzt ist und Straßenkämpfe stattfinden. Die Menschen können sich kaum mehr auf die Straßen trauen.

Foto: Mariupol: Menschen kochten vor einigen Tagen an der Haustür Essen, als Bomben fielen.

Normalerweise zeigen wir derartige Fotos nicht, anders ist die Lage in Mariupol aber kaum mehr zu beschreiben.

Selbst von dem hartgesottenen ASOW-Battaillon, der es 2014 noch gelungen war, Mariupol vor dem Zugriff der Invasoren zu bewahren, hört man kaum noch etwas. Das Interview und die Ansprache zweier ASOW-Kommandanten vor zwei Tagen klingen schon eher wie ein Vermächtnis. „Fight not to be involved in this crime!“ „Kämpft damit ihr nicht für diese Verbrechen mitverantwortlich seid!“ heißt es in einem. Ein Tweed, ob er überhaupt noch in Mariupol entstanden ist, ist nicht klar, ruft nur noch dazu auf, die Kriegsverbrechen in Mariupol zu dokumentieren. Der ukrainische Präsident Selenskij hat den Soldaten angeboten, die Stadt zu verlassen. Das haben sie abgelehnt. Sie wollen „bis zum letzten Blutstropfen“ kämpfen.

Der Stadt, die in großen Teilen nur noch aus Ruinen besteht, droht im Falle eine Besetzung ein Massaker. Für Putin hat Mariupol nicht nur eine strategische Bedeutung als Landbrücke zur Krim, sondern ist auch ein Symbol. Putins Begründung für den Krieg, der Kampf gegen Nazis, soll in Mariupol „bewiesen“ werden. Das ASOW-Battaillon ist nationalistisch, früher, bevor sie in die ukrainische Armee eingegliedert wurde, galt sie als rechtsextrem. Beobachter meinen, Asow habe sich seither gewandelt, ohnehin spielen Rechtsextreme bei den Wahlen in der Ukraine fast keine Rolle mehr. Putins Propaganda bauscht das Thema auf, um seinen blutigen Krieg zu legitimieren, der in Mariupol zum Sieg geführt werden soll. In Mariupol sind deswegen auch nachweislich tschetschenische Söldner eingesetzt, die regelmäßig von ihrer putintreuen Führung auf dem Telegramm-Kanal „Kadyrow95“ angefeuert werden. Die Verteidiger von Mariupol werden dort nur als „Banditen, Nazis und Shaytans und Müll“ (Teufel) geschmäht. Kadyrows Söldner behaupten einen großen Teil der Stadt eingenommen zu haben. Das wurde um Mitternacht noch vom ukrainischen Generalstab bestritten, um 6 Uhr schwieg er zu diesem Thema. Das lässt Schlimmes befürchten: Denn die Tschetschenen, die offenbar von russischen Militärinstrukteuren unterstützt werden, haben Rache geschworen: „In der Tschetschenischen Republik warten Zehntausende von Freiwilligen …, um Banditen, Nazis und Shaytans für all die Probleme zu bestrafen, die sie der einfachen Bevölkerung des Donbass und der ganzen Ukraine zugefügt haben“, heißt es in einem der martialischen Aufrufe von Kadyrow95.

Der französische Präsident Macron hat angekündigt zusammen mit dem griechischen Außenminister und der Türkei bei Putin eine Hilfsaktion erwirken zu wollen. Wenn das nicht zu spät kommt. Eigentlich hilft Mariupol nur ein sofortiger Waffenstillstand.

Das Drama von Mariupol
Straßenkampf in der Hafenstadt
Macron fordert Waffenruhe und kündigt Hilfsmaßnahme an


Der Kampf um Mariupol spitzt sich zu. Russische, Separatisten- und wohl auch tschetschenische Militäreinheiten rücken von Norden und Osten auf die Innenstadt, den Zentral-Stadtbezirk, vor. Dies bestätigen Videos ukrainischer, russischer und tschtschenischer Herkunft, deren Standort teilweise von dem unabhängigen Recherchemedium Bellingcat verifiziert wurde.
Offenbar ist es den Invasionstruppen gelungen, teilweise eine Landbrücke zwischen dem separatistischen Donbas und der annektierten Krim herzustellen. Die bestätigte gestern die ukrainische Armeeführung. Offenbar iwurde eine Verbindung zwischen den Schnellstraßen von Norden und nach Westen unter Umgehung der Innenstadt von Mariupol hergestellt. Laut ukrainischen Quellen werden sie dabei aber immer wieder von Verteidigungskräften angegriffen und ihnen Verluste an Menschen und Material zugefügt. Das berichten zumindest Videos der Asovsche Brigade, auf der die Verteidigung von Mariupol zu großen Teilen basiert.Offenbar ist die Stadt noch nicht besetzt, aber der Straßenkampf um einige Stadtbezirke und Straßen ist in vollem Gange. 

Gleichzeitig tobt ein Informationskrieg um die Stadt. Die Nachrichtenkanaäle von Asow wurden mehrfach unterbrochen, immer wieder werden neue aufgemacht. Von der Stadtverwaltung gibt es derzeit keine neuen Nachrichten. Die letzten von gestern sprachen von einer Hungersnot und hunderten Verschütteten. Gleichzeitig verzerrt die russische Propaganda das Bild von Mariupol in ihr Gegenteil. Das russische Fernsehen schreibt die Zerstörungen von ganzen Häuserblocks Ukrainischen Nazis zu, die von der russischen Armee bekämpft würden. Es werden Bilder von Schlangen von Bürger gezeigt, die nach Nahrungsmitteln Schlange stehen, die von russischen Soldaten LKW-weise verteilt werden. Falls diese überhaupt stimmen sollten, dürften sie aus dem Gebiet (Oblast) Mariupol, keineswegs aus dem Zentrum der Stadt stammen. Doch auf ARD und ZDF sind  schon solchen Bildern aufgesessen.

Im deutlich größeren Gebiet hält die russische Armee einige Orte, vielleicht auch Vororte von Mariupol besetzt. Nach ukrainische Quellen versucht man dort die Bevölkerung mit Druck in russische Gebiete zu evakuieren. Angeblich würde die Bevölkerung über Lautsprecherwagen mit Fehlmeldungen informiert, wonach Flüchtlinge über die humanitären Korridore Richtung Nordwesten von den Ukrainern nicht mehr durchgelassen würden.Es stünden angebklich nur noch Korridoren Richtung Russland offen.  Die ukrainische Seite dementiert das. Insgesamt zeichnet sich eine humanitäre Katastrophe ab, da Mariupol seit Wochen eingeschlossen ist, die Umklammerung offenbar immer enger wird und die Vorräte zu Ende gehen. 

Der französische Präsident Macron hat gestern angekündigt, zusammen mit der griechischen und türkischen Regierung eine humanitäre Aktion zugunsten von Mariupol zu starten. Macron fordert Waffenruhe.
 

Mariupol hungert-rette Mariupol

Die Stadtverwaltung der seit Tagen von russischen Invasoren eingeschlossenen Hafenstadt  ruft um Hilfe:

(Übersetzung mit google-Übersetzer ohne Gewähr)

Stadtrat von Mariupol
„Ich habe seit zwei Tagen nichts gegessen. Schwäche. Ich kann die Stadt nicht zu Fuß verlassen. Gut, dass es ein bisschen Wasser gibt.“ Schreckliche Worte, die die Bewohner von Mariupol immer öfter von ihren verbliebenen Verwandten hören. Wenn eine Verbindung für ein oder zwei Minuten unterbrochen ist. Immer mehr Hungertote. Immer mehr Menschen sind ohne Nahrungsversorgung. Und alle Versuche, eine groß angelegte humanitäre Operation zur Rettung der Menschen in Mariupol zu starten, werden von russischer Seite blockiert. Denn die Besatzer interessieren sich nicht für Menschen und ihre Schicksale. Und nur ein Propagandabild mit der Zwangsabschiebung der Bevölkerung nach Russland.

In einer Umgebung, in der eine zentralisierte Massenevakuierung nicht möglich ist, sehen wir Hunderte und Tausende inspirierter Beispiele gegenseitiger Hilfeleistung. Wir sind den Freiwilligen und den fürsorglichen Menschen dankbar, die jeden Tag dabei helfen, die Bewohner von Mariupol aus der Zone aktiver Feindseligkeiten zu holen. Wir danken unseren
Brüder und Schwestern aus Berdyansk, Zaporizhia, Tokmak, Vasylivka, Dnipro, Vinnytsia, Lviv, Kryvyi Rih… Viele Städte der Ukraine und der Welt, die Einwanderer aus Mariupol aufnehmen.

Aber jetzt sind wir an der Grenze angelangt.
Wenn zehn härtere Sanktionen nötig sind, geschlossener Himmel, Flugzeuge, Panzer der Verbündeten der Ukraine, diplomatische Überanstrengungen.

Irgendetwas! Um Hunderttausende von Menschen in Mariupol zu retten. Rette dich vor der Hölle und dem endlosen Kreis des Mobbings. Rette alle anderen Städte unseres Landes vor dem schrecklichen Schicksal von Mariupol.
Wir bitten um Hilfe! 🙏

#SaveMariupol #SaveMariupol

 

4 Wochen Invasion von Putin-4 Wochen Hölle- 4 Wochen hält die ukrainische Bevölkerung dagegen

Nach Unicef-Angaben musste jedes zweite ukrainische Kind sein Haus verlassen. 128 starben.

24.3.

Video: ukrainische Kinder singen im belagerten Charkiv die Nationalhymne

Schwarzes Meer-russisches Meer?

Handel durch Schiffsblockade und Minen massiv gefährdet mit weltweiten Auswirkungen

Eine drohende Folge von Putins Krieg: Hunger in Afrika

22.3.2022

Video: Zerstörung in Odessa am 21.3.2022

 

Russische Kriegsschiffe schießen auf die ukrainischen Hafenstädte Odessa und Mariupol. Bisher scheinen das eher symbolische Angriffe. Gravierender ist die faktische Seeblockade. Hunderte Schiffe können die ukrainischen Häfen nicht verlassen oder ansteuern. Putins Kriegsmarine hindert sie daran. Drei Schiffe unter Panamas Flagge sind schon beschossen, eines versenkt worden. Gefahr droht auch von Wasserminen. Die russische Seite wirft der Ukraine vor, Häfen vermint zu haben. Umgekehrt haben die Russen nach ukrainische Informationen den Nordwesten des Schwarzen Meers vermint. In beiden Fällen droht Gefahr, da sich Minen losreissen und schwer lokalisierbar im Meer treiben können. Schon jetzt trauen sich kaum noch Frachtschiffe den Bosporus Richtung Schwarzes Meer zu passieren. Viele kehren zurück, ohne die Fracht gelöscht oder neue an Bord genommen zu haben.

Video: Bomben auf Asow-Stahlwerke in Mariupol am Schwarzen Meer

 

Russland legt zunehmend den Handel im Schwarzen Meer lahm. Die betrifft v.a. den Handel mit Getreide, Ölprodukten und Stahl. Ca 10% des europäischen Stahls kommt aus der Ukraine, z.T. aus Mariupol, das gerade in Schutt und Asche gelegt wird. Auch das dortige Stahlwerk ist beschädigt. Das Schwarze Meer war bislang einer der wichtigsten Handelsknotenpunkte der Wirtschaft im Europäisch-Asiatisch-Afrikanischen Raum. Betroffen sind alle Anrainer: die Ukraine zuerst, aber auch Bulgarien, Rumänien, Georgien, die Türkei und last but not least Russland selbst. Schon jetzt steigen die Preise für viele Produkte. Was in Westeuropa den Konsum drücken wird, wird in afrikanischen Staaten eine Ernährungskrise hervorrufen.

Russland beherrscht derzeit strategisch faktisch das Schwarze Meer, jedenfalls große Teile davon. Die Besetzung der Krim 2014 war der Anfang. Derzeit strebt Putin offenkundig danach, eine Landbrücke von den Separatistengebieten im Osten der Ukraine durch Mariupol, Melitopol, Cherson, dann über Nikolaiv und Odessa bis an die Küste des Nato-Landes Rumänien zu schlagen. Damit wäre die Ukraine gänzlich vom schwarzen Meer abgeschnitten, Russland würde den Osten und Norden des Schwarzen Meeres komplett beherrschen. Die Lage von Ländern wie Georgien im Südosten würden noch fragiler werden, die Türkei noch stärker unter Druck kommen. 2020 stammten rund 65 Prozent der türkischen Weizenimporte aus Russland und kamen über den Seeweg.

Schlacht um Mariupol-russisches Ultimatum abgelehnt.

Der assysemtrische Stellungskrieg

21.3.2022

Am 26. Tag nach Putins Invasion spitzt sich die um Mariupol zu. Ungefähr die Hälfe aller von Putins Armee abgefeuerten Bomben wird auf die strategisch wichtige Hafenstadt abgeschossen. Das russische Verteidigungsministerium stellte den Verteidigern ein Ultimatum, sich heute morgen zu ergeben. Die ukrainische Seite lehnte ab.

Der Osteuropaexperte Andreas Umland erwartet noch eine längere Auseinandersetzung: https://www.youtube.com/watch?v=jQ8TBpy9zFs&feature=youtu.be

Es ist ein assymetrischer Kampf. Die von der Zahl her überlegenen russischen Landstreitkäfte kommen kaum voran. Die taktisch wendigere ukrainische Armee fügt ihnen hohe Verluste zu. Angeblich sind es auf russischer Seite 15.000 Tote, ein mehrfaches der ukrainischen Verluste. Hinzu kommen nach ukrainischen Angaben 500 Panzer und 1500 Fahrzuge. Putins Generäle dominieren dagegen mit Fliegerbomben, Rakten und schwerer Artillerie. Auch geächtete Streu- und Vakuumbomben kommen zum Einsatz, neuerdings auch martialische Hyperschallraketen.

Dieser Beschuss trifft v.a. die ukrainischen Menschen, ihre Häuser, die Infrastruktur. In Mariupol wurde das Stahlwerk bombardiert, in Sumi eine Düngemittelfabrik, im Schwarzen Meer Getreideschiffe gekapert.

Weil sich die Ukrainer Putin nicht unterwarfen, wie er es erwartet hat, zerstört der Kriegsherr im Kreml die Lebensgrundlage des Landes, dass er heuchlerisch als Wiege der russischen Zivilisation bezeichnet.

Putins Terror gegen Bevölkerung von Mariupol geht weiterl

Offenbar erneut Frauen und Kinder verschüttet. Wehrlose Menschen als Schutzschilde. Einwohner möglicherweise veschleppt.

20.3.2022

Laut einem unbestätigten tweed der Stadtverwaltung soll die russische Armee die Kunstschule von Mariupol bombardiert haben. Dort hielten sich einige hundert Menschen auf v.a. Frauen. Kinder und ältere Menschen. Das Gebäude wurde zerstört. Wieviele Menschen verschüttet sind, ist noch nicht bekannt. Wegen des Bombardements war es in den vergangenen Tagen immer schwierig Bergungsarbeiten durchzuführen. Auch fehlt es an ausgebildeten Katastrophenschutzhelfern.

Laut einem weiteren nicht identifizierbaren tweed werden Einwohner von Mariupol inzwischen von der russischen Armee verschleppt und in Lager Richtung Russland gebracht. Wo genau diese liegen sei unbekannt. Auf Fotos aus der Anfangszeit der Invasion war zu erkennen, dass in Russland, nahe der Grenze zum Donbas, Flüchtlingslager erreichtet worden waren. Dies offenbar in der Annahme, die russischsprachige Bevölkerung der Ukraine wolle nach Russland flüchten. Nach Putins Angriff war dies aber kaum der Fall.

Ein weiterer tweed der umstrittenen Asowschen Brigade, die in Mariupol mit die Hauptlast der ukrainischen Verteidigung trägt, markiert die russische Armee Zivilisten mit weißen Bändern. Diese Markierung gilt im Gegensatz zu gelb-blauen Bändern bisher als Kennzeichnung der russischen Soldaten. Durch diese Irreführung sind die ukrainischen Militärs in der Gefahr, ihre eigenen Leute umzubringen. Die Brigade warnt davor.

In den tweeds wird Putins Armee nur noch als „faschistische russische Truppen“ bezeichnet, die „Völkermord“ begehen und als „Kriegsverbrecher“ zur Rechenschaft gezogen werden müssten.

Nachrichten aus Mariupol sind immer schwieriger zu überprüfen, da sich kaum noch unabhängige Beobachter dort aufhalten und sich selbst die Stadtregierung angesichts des massiven Beschusses teilweise verstecken muss.

Putins Russland

Propaganda und Neo-KGBismus

19.3.2022

Propaganda und Fake news auf der einen und Repression, Rezession und Tod auf der anderen Seite. Das ist Putins Russland heute. Sogar Rentiere müssen für die nationalistische Inszenierung herhalten.

Die Großrussische Show zeigt immer mehr Züge von Personenkult. Im Staatsfernsehen werden vor den Nachrichten Clips gezeigt, die den Führer der Russen hypen. 10.000e feierten gestern in Stadien von Moskau und Petersburg Russland den 8. Jahrestag der Krim-Annexion. Der geheimnisvolle Buchstabe „Z“, der für die „Spezialoperation“ in der Ukraine steht, wird zum Freiheits -und Sieges-Symbol stilisiert. Sprachverdrehung, wie von Orwell als typisches Merkmal des Kommunismus beschrieben, ist wieder auferstanden.

Hyperinflation des Rubel, Wirtschaftseinbrüche und Arbeitslosigkeit redet Putin (am 17.3.) schön und kündigt Soziale Hilfen und Maßnahmen zur Wirtschaftsankurbelung an. Wegen Korruption verurteilte Unternehmer werden freigelassen.

Während Putin die Gehirne seiner Untertanen mit moderner Agitprop vernebelt, versucht er Wahrheiten und Nachrichten, Journalismus und Meinungsfreiheit zu unterdrücken. Kritische Medien gibt es nach Verboten und strafrechtlichen Drohungen kaum noch. In der Ukraine soll eine Korrespondentin der im Prinzip liberalen Zeitung Moskauer Nowaja Gazeta für die Redaktion nicht mehr erreichbar sein. In Moskau wurden zwei Fotokorrespondenten präventiv festgenommen, die über die Jubelfeiern im Stadion berichten wollten. Auch in Petersburg wurden mehrere Journalisten vor der Siegesfeier im "Jubilee"-Sportkomplex festgehalten.

Putins System übernimmt immer stärker modernisierte und adaptierte KGB-istische Praktiken. Putin bezeichnet potentiell Kritiker als „Verräter“, die man „auszuspucke wie Mücken“. Ukrainische Staatsbürger in Russland werden bedrängt, sich zur russischen Sache zu bekennen und die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Wohnungen von Kritikern werden mit einem „Z“ markiert. Am einem Bezirksgericht wurde von Putin eine neue Richterin ernannt. Dort wird das nächste Verfahren gegen den Regimekritiker Alexej Nawalny durchgeführt. In Krasnodar wurde ein Mann festgenommen, der einen Anstecker mit dem Buchstaben „Z“ bespuckt hatte, ihm droht eine Geldstrafe. Aufführungen, basierend auf den Werken des Dramatikers Ivan Vyrypaev, sind künftig verboten, weil dieser Ukraine-Hilfsgelder spenden wollte. Es ist eine angeblich authentische "schwarze Liste" veröffentlicht worden mit Künstlern, denen verboten werden soll, vor Publikum aufzutreten. Sie hätten sich gegen die "Sonderoperation" ausgesprochen. In Woronesch ist ein Mann mit einer ukrainischen Flagge und einem pazifistischen Slogan in einem Einkaufszentrum festgenommen worden, weil er angeblich gegen „Antiterror-Anweisungen“ verstoßen hätte. Im Dorf Izhevskoye, Region Ryazan, bedrängte die Polizei Journalisten, weil ein Text über die von Russen beschossene Stadt Mariupol und mehrerer Fotos gepostet worden waren. Diese Informationen basieren auf ukrainischen und russischen Medien, zu verifizieren sind sie nur teilweise.

Vollkommen lassen sich unangenehme Wahrheiten nicht unterdrücken. Immer wieder werden Nachrichten über gefangene und getötete russische Soldaten publik. Wie sich diese Meldungen angesichts der massiven Gehirnwäsche Putins auf die Öffentliche Meinung auswirken, muss offen bleiben.

Vernichtungskrieg gegen Mariupol.

Hilferuf der Hafenstadt-Mariupol wird überleben

18.3.2022

Mariupol ist zum Symbol für den Vernichtungskrieg geworden, den Putin inzwischen gegen die Ukraine führt. 50-100 Bomben gehen laut Angaben der Stadtverwaltung täglich auf die Hafenstadt am Asowschen Meer nieder.

Besonders dramatisch der Beschuss einer Geburtsklinik und dieser Tage eines Theaters in dessen Luftschutzbunker über 100 Frauen und Kinder Schutz gesucht hatten. Wie durch ein Wunder überlebten sie offenbar.

 

 

Mariupol, Wir überleben, heißt ein Film auf Instagram, mit dem Mariupol um Hilfe der Welt bittet.

Video....

Direkte Angriffe auf die Zivilbevölkerung sind laut internationalem Recht ein Kriegsverbrechen. 80% der Wohnungen sollen beschädigt 30% nicht wieder aufbaubar sein, über 2000 Menschen dort gestorben sein. Es gibt Berichte von Babies und Kleinkindern, die an Unterernährung sterben. Die Stadt ist seit über einer Woche landseitig mehr oder minder eingekesselt, vom Meer her hat Russland faktisch eine Seeblockade durchgesetzt. Strom- und Wasserversorgung sind durch Bombardements zerstört. Mehrere Versuche die medizinische Versorgung und Ernährungssituation der Menschen durch Hilfskonvois zu verbessern scheiterten am russischen Beschuss. Selbst humanitäre Korridore sind nicht sicher.

Es macht den Eindruck als solle Mariupol vernichtet werden, weil es nicht bereit ist, sich zu ergeben. Mariupol ist keineswegs der einzige Ort, die von Putins Armee ausgelöscht werden sollen oder schon sind. Volnovakha, noch vor drei Wochen ein Ort mit 21.000 Einwohnern im nicht von Separatistischen besetzen Donbasgebiet ist devastiert, nach den Worten des Gouverneurs vom Donbas vollkommen zerstört.

Russische Panzer beschießen bei der Besetzung Wohngebiet in Volnovakha. Video

Zerstörtes Volnovakha nach der Besetzung. Video

Orten, nördlich von Kiew wie Homostel, Irpin u.a. wie Sumy oder Schytomyr droht ein ähnliches Schicksal. Weil Putin sein Kriegsziel nicht erreicht hat, läßt er wie zur Straf Bomben hageln.

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In Mariupol spitzt sich die Lage deswegen derart zu, weil Putin hier eine Landbrücke von den Separatistengebieten im Osten auf die von ihm 2014 besetzte Krim durchbrechen will. Mariupol steht wie ein Block dazwischen.

Hilferuf aus Mariupol. Twitter-Fotos der Zerstörungen auf Mariupol.now

Trotz der fürchterlichen Bilder aus den bombardierten Regionen ist der militärische Widerstand der Ukrainer keineswegs erfolglos. Die russischen Bodentruppen kommen kaum noch vorwärts, sie erleiden offenbar schwere Verluste, sie haben Nachschubprobleme. Putins kürzlich vorgetragenen Pöbeleien gegen Verräter dürften auch ein Eingeständnis sein, dass die russischen Soldaten teilweise nicht „motiviert“ sind, gegen die ukrainische Zivilbevölkerung vorzugehen.

Hat Putins Armee sich festgefressen? Schnelle Erfolge bei Friedensverhandlungen?

17.3.2022Drei Wochen nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine herrscht offenbar eine Art zerstörerischer Stellungskrieg. Die russische Armee macht kaum Geländegewinne, bombardiert und terrorisiert dafür mehr oder minder wahllos Städte, ihre Verteidiger und ihre Zivilbevölkerung.

Symbol gestern die Bomben auf das Stadttheater der umkämpften Hafenstadt Mariupol. Dafür, dass hunderte Zivilisten getroffen sein könnten, die dort möglicherweise Schutz suchten, gibt es bisher (heute 6 Uhr deutsche Zeit) offenbar noch keine direkten Beweise. Die Ukrainische Armee wiederum schießt nach eigenen Angaben erfolgreich Panzer und Fluggeräte ab, hat 1000 gefangene gemacht, und scheint der russischen Armee schwer zuzusetzen.

 

 

 

Es gibt Indizien dass Russland aus dem Fernen Osten, aus Syrien, Mali und Tschetschenien versucht Kämpfer herbeizuholen, weil die Kräfte für weitere Kriegs-“Erfolge“ derzeit nicht ausreichen.

Ist Russland schon bereit, für eine Verhandlungslösung oder sammelt es nur neue Kräfte, für eine erneute blutige Offensive? Der Osteuropaexperte Andreas Umland ist in einem Interview mit H-und-G.info  skeptisch. Interview-Video

Mehr hier...

Droht Invasion von Odessa? Droht eine makabre Nachinszenierung?

16.3.2022

Unabhängige Verteidigungsspezialisten haben gestern an Hand von Satellitenbildern drei russische Kriegsschiffverbände identifiziert, die sich auf die Hafenstadt Odessa zu bewegen. Darunter ein Verband mit Landungs- und Minenräumbooten und zwei weiteren mit Raketenbestückten Kriegsschiffen.

In Odessa drehte einst der berühmte sowjetische Regisseur Sergej Eisenstein, eine Schlüsselszene seines Revolutionsfilms Panzerkreuzer Potemkin. Auf der Hafentreppe von Odessa schießen russische Offiziere auf wehrlose Menschen. Diese Treppe ist bis heute eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt am Schwarzen Meer.

Im Film damals meuterten freilich die Matrosen auf der Potemkin, der Anfang vom Machtwechsel in Russland. Auch wenn ukrainische Medien heute immer wieder von Fahnenflucht, sogar von Marinemeutereien auf russischen Schiffen berichteten, konnten entscheidende Absetzbewegungen bisher nicht verifiziert werden.

Antikriegsprotest in Russland. Das andere Russland.

14./15.3.2022

Trotz Zensur, politischer Justiz und Polizeigewalt protestieren immer wieder tausdende Russen gegen den Krieg, der so nicht genannt werden darf.

Gestern abend  Protest einer Angestellten des russischen Fernsehens zur besten Sendezeit von Marina Ovsyannikova

Das sechs-Sekunden-Bild ging wie ein Lauffeuer durch die sozialen Medien in Russland und die Medien der Welt. Die Fernsehjournalistin, die vorher eine Erklärung per Twitter abgesetzt hatte, wo sie Putins Krieg als Verbrechen bezeichnet, wurde sofort festgenommen. Nach eigenen Aussagen wurde sie 14 Stunden lang verhört. Ihr Anwalt konnte sie in dieser Zeit nicht erreichen. In einem Schnellgerichtsverfahren wurde sie wegen unerlaubter Gruppenbildung zu 30000 Rubel verurteilt und wieder freigelassen. Es droht aber eine weitere Anklage wegen Verbreitung angeblich falscher Informationen über das Militär. Für diesen Straftatbestand wurde erst kürzlich eine Maximalstrafe von 15 Jahren beschlossen. 

Der französischen Prüsdent Macron und die UN-Menschenrechtskommissarin hatten Erklärungen zur Unterstützung der Journlistin abgegeben.

Die Erklärung zu ihrer Aktion von  Marina Ovsyannikova. Video...

Übersetzung

"Was gerade in dr Ukraine passiert ist ein Verbrechen und Russland ist der Agressor. Die Verantwortung für diese Aggression liegt bei nur einer Person. Diese Person ist Waldimir Putin.

Mein Vater ist Ukrainer, meine Mutter ist Russin, sie waren nie Feinde. Mein Halsschmuck ist wie das Symbol für die dringende Forderung, dass Russland sofort diesen Brudermord beenden soll. Oder brüderlich Frieden machen soll.

Bedauerlicher Weise habe ich während der vergangenen Jahre für den TV- Kanal 1 gearbeitet, der sich an der Kreml-Propaganda beteilitg. Ich schäme mich sehr dafür. Ich schäme mich, weil ich es zugelassen haben, dass all dieser Lügen über den Fernsehschirm gingen. Ich schäme mich, weil ich es mit zuließ, dass das russische Volk zu Zombies gemacht wurde.

Wir haben 2014 geschwiegen, als das alles anfing. Wir sind nicht für Demonstrationen rausgekommen, als der Kreml Nawalny vergiftet hat. Wir haben dieses menschenfeindliche Regime einfach nur stillschweigend beobachtet. Jetzt hat sich die ganze Welt von uns abgewendet. Und noch zehn Generationen unserer Nachfahren werden sich von der Schande dieses Brudermord-Krieges nicht reinwaschen können.

Wir, die russischen Menschen, können denken und sind klug. Es liegt nur an uns, diesen ganzen Wahnsinn zu beenden. Geht demonstrieren. Fürchtet nichts. Sie können uns nicht alle einsperren.“

 

 

Ein Krieg bei dem keiner gewinnen kann

Hohe Verluste auf beiden Seiten

14.3.2022
Auf Seiten von Putins Invasionsarmee sollen 12.000 Soldaten getötet worden sein, auf Seiten der Ukraine angeblich nur 1300. So stellt es die ukrainische Seite dar. US-amerikanische Quellen gehen von 6000 zu 4000 getöteten Soldaten aus. In belarussischen Leichenhallen wie in Gomel stapeln sich buchstäblich die Leichen von russischen Soldaten, berichtet ein belarussischer tweed. Oft sind es junge Rekruten, die schlecht ausgebildet, mit falschen Informationen ausgestattet von verantwortungslosen Militärs verheizt wurden.

Wie hoch die Zahlen auch wirklich sind, es ist eine Bilanz des Schreckens mitten im Europa des 21. Jahrhunderts. Die ukrainische Armee veröffentlicht regelmäßig Zahlen über Verluste, die sie den Besatzern zugefügt haben wollen:

Die ukrainische Militärspionage veröffentlicht schon jetzt ganze Listen von russischen Soldaten, die als "Kriegsverbrecher" gegen die Ukraine im Einsatz sind. Offenbar Erkenntnisse der elektronischen Aufklärung. Allein wegen der Angriffe auf ukrainische Wohnviertel könnten manche wegen Verletzung internationalen Rechts verfolgt werden.

Wie hoch die Zahlen auch wirklich sind, es ist eine Bilanz des Schreckens mitten im Europa des 21. Jahrhunderts. Die ukrainische Armee veröffentlicht regelmäßig Zahlen über materielle Verluste, die sie den Besatzern zugefügt haben wollen: Laut US-Quellen soll der Krieg Putin bereits 5 Milliarden Dollar gekostet haben.  Die Kosten für die Ukraine werden schon jettz mit 120 Milliarden geschätzt. Es sind weniger die Kosten an Kriegsgerät, als die Schäden an zerstörter Infrastruktur, öffentlichen und Wohngbebäuden, die die Ukraine auf Jahre zurückwerfen wird, egal wie die Sache ausgeht. Vom unmessbaren Leid der Zivilbevölkerung ganz zu schweigen.  Auch die Folgen für die Welt können verheerend sein, wenn Ausfall ukrainischer Ernten, die Getreidepreise v.a. in ärmeren beölkerungsreichen Staaten antreiben. Und auch der Preis für Russland ist immens. Die finanziellen Sanktionen, das Einfuhrembargo an wichtigen Gütern und Dienstleistungen wird Rußlands Wirtschaft lähmen. Ein Besatzungsregime in der Ukraine würde die Kosten vermehren. 

Der von manchen vorhergesagte Partisanenkrieg hat in gewissem Sinne schon begonnen. Videos zeigen, wie Zivilpersonen in ihrem Auto Panzerabwehrwaffen an kleine  militärische Gruppen verteilen, die ausschwärmen und russische Panzer, die inzwischen in Dörfer und Gelände verteilt sind, beschießen. Das ist zwar auch Propaganda und hat nichts mit Kampfromantik zu tun, aber angesichts der vielen Waffen im Land, müssten Putins Besatzer immer mit Angriffen aus dem Hinterhalt rechnen.

Hinzu kommt der schon jetzt an vielen Orten wie z.B. Cherson sichtbare Protest und Widerstand der Bürger gegen ein Besatzungsregime. Putin hat den Krieg schon verloren, selbst wenn er ihn "gewinnen" sollte. Sein Land wird für Putins Illusion eines neuen russischen Reiches zahlen müssen durch wirtschaftliche Stagnation und Inflation und internationale Isolierung. Es gibt keinen Gewinner.
 

Erneut ukrainischer Bürgermeister entführt.

Russische Armee versucht im Süden der Ukraine Besatzungsregime zu festigen

13.3.2022

Der Regionalgouverneur von Schoporischschja, Olexandr Starukh, vermeldet das der Bürgermeister von Dniprorudne, Yevhen Matvii, entführt worden sei. Auch dieser Ort ist von der russischen Armee besetzt wie Melitopol, dessen Bürgermeister mutmaßlich vor zwei Tagen entführt worden ist. Das ukrainische Präsidialamt berichtet, dass immer stärker versucht wird, regionale Autoritäten durch Druck und Bestechung zur Kollaboration zu bewegen.

Auffällig ist, dass gerade in besetzten Orten, in denen die Bevölkerung mit Demonstrationen gegen die Besatzer protestierten, Festnahmen erfolgen, so in Cherson, Melitopol und jetzt Dniprorudne. Dies gehört offenbar zu einer Einschüchterungsstrategie.

Das ukrainische Präsidialamt berichtet, dass immer stärker versucht wird, regionale Autoritäten durch Druck und Bestechung zur Kollaboration zu bewegen. Ein Ukranischer Nachrichtenkanal verbreitet ein Dokument, wonach in drei weiteren Kommunen in der Region Cherson der Bevölkerung verboten wird „sich öffentliche zu versammeln, Informationen über russische Militärbewegungen zu verbreiten und Waffen zu verkaufen und zu benutzen.“ Wer sich dem widersetze werde nach Kriegsrecht „streng bestraft“. Offenbar versucht Putin in dieser Region, die nördlich an die Krim anschließt, ein Besatzungssystem zu etablieren. Laut Meldungen wurden dort nach der Besetzung russische Sicherheitskräfte etabliert. In Cherson ist laut ukrainischen Quellen angeblich eine Volksabstimmung geplant mit dem Ziel auch dort wie schon 2014 in der Ostukraine und auf der Krim Regionen abzuspalten.

 

 

Die Menschen im eingekesselten Mariupol leiden weiter

13.3.2022Das Leiden der Menschen in der eingeschlossenen Hafenstadt Mariupol geht weiter. Twitter-Meldungen berichten über weiteren Beschuss. Die Stadt ist seit Tagen ohne Nahrungsnachschub, Strom, Wasser.

Ein tweed berichtet, dass ein Baby im Bunker an Dehydrierung starb, nachdem es tagelang keine Nahrung bekommen hatte. Tausende Menschen flüchten vor dem Bomben in Bunker und Keller. Bilder auf Instagramm und twitter-accounts, deren Echtheit nicht überprüft werden kann, zeigen schwere Verwüstungen in Wohngebieten. Auch die kleine türkische Gemeinde ist betroffen.

Weil ihre Wohnen zerbombt sind, flohen sie in eine Moschee. Nach Angaben des türkischen Außenministers wurden schon 15000 Türken aus der Ukraine evakuiert. Mariupol ist auf dem Landweg weitgehend abgeschlossen. Der Hafen ist zwar noch offen, aber russischen Kriegsschiffe blockieren die Zufahrt zum Asowschen Meer. Die Stadt ist nicht zuletzt deswegen stark umkmäpft, weil sie nach einer Eroberung Russland eine Landbrücke auf die ;Krim eröffnen würde.

Instragramm Bilder zu Mariupol. Mehr..

Türken in Mariupol ausgebomb. Video

Zerstörte Straße, verstörte Menschen: Video

Menschen im Bunker. Video

Bombenkrater im Wohnviertel. Video

Beschießung der Stadt. Video

 

Bürger von Melitopol protestieren gegen Verschleppung ihres Bürgermeisters durch russische Besatzer

12.3.2022Melitopol ist eigentlich seit dem 26. 2. von Putins Armee besetzt. Aber immer wieder protestieren mutige Bürger gegen die Besatzer: Mit „Domoi“-Rufen -geht nach Hause- stellten sich einfache Bürger Bewaffneten entgegen, die mit Maschinengewehren Warnschüsse abgaben.

Jetzt protestieren wieder ungefähr 2000 Einwohner der Großstadt im Süden der Ukraine gegen die Entführung ihres Bürgermeisters. Das meldet das ukrainische Präsidialamt. Präsident Selensky forderte die sofortige Freilassung. Der 33 jährigen Ivan Fedorov war, wie ein nicht verifizierbares Videofragment zeigt, von einer Gruppe von Männern abgeführt worden. Die Staatsanwaltschaft der Russland verbundenen Separatistengebiete hatte Fedorov zur Fahndung ausgeschrieben, weil er angeblich terroristische Aktivitäten von rechten ukrainischen Milizen unterstützt habe. Angesichts der andauernden Proteste in Melitopol scheint es eher gegen einen Bürgermeister zu gehen, der kein Kollaborateur war. schützen zu wollen.

Der UN-Menschenrechtsbeauftragte registriert mit Besorgnis, dass immer mehr ukrainische Zivilisten, die gegen die Invasion protestieren, willkürlich festgenommen würden. Offenbar versucht die russische Seite auch mit Hilfe von Sicherheitskräften aus Russland in den besetzten Gebieten ein Besatzungsregime aufzubauen. Ähnliche Festnahmen waren auch aus Cherson berichtet worden.

Das menschliche Drama von Mariupol

Die Stadt hat für beide Kriegsparteien hohe Bedeutung

11.3.2022

Das größte humanitäre Drama des Ukraine-Krieges findet derzeit in Mariupol statt. Die Stadt hatte einst fast eine Bevölkerung von einer halben Million, die Zahl der ukrainische und russische-stämmigen hielt sich nahezu die Wage. Putins Bombardement von Wohngebieten -zur Zeit alle 30 Minuten- trifft als auch die russisch Sprachigen, die er vorgab,

Die Bilder vom bombardierten Kinderkrankenhaus ist geradezu zum Fanal von Putins Krieg gegen die ukrainische Bevölkerung geworden. Die Stadt ist umzingelt und wird buchstäblich wie im Mittelalter ausgehungert, Strom und Wasserversorgung wurden gezielt zerstört. Twittervideos aus der Stadt zeigen schreckliche Angriffe und Verwüstungen. Ihre Authentizität kann nicht überprüft werden. Sie werden von ukrainischen Militärverbänden verbreitet, stimmen aber im Wesentlichen mit der Nachrichtenlage überein.

 

 

Eine Auswahl von aktuellen twitter-Filmen findet sich hier.

Zerstörte Straße, verstörte Menschen: Video

Bombenkrater im Wohnviertel. Video

Beschießung der Stadt. Video

Effektive humanitäre Erleichterungen für die Zivilbevölkerung sind bisher immer wieder gescheitert. Während die ukrainische Seite einen Korridor ins Landesinnere anstrebt bietet Russland jetzt einen Korridor Richtung Donezk und Russland an. Laut russischen Angaben sind schon fast 180.000 Ukrainer nach Russland geflüchtet. Das ist eine Propagandazahl. Die meisten sogenannten Flüchtlinge wurden vor Kriegsbeginn aus den Separatistengebieten evakuiert-zum Schutz der Zivilisten bei Kriegsbeginn, aber auch propagandistisch um den angeblichen Genocid gegen die russisch-sprachige Bevölkerung plausibel zu machen. Fotos, die v.a. von Fotographen der russischen Agentur Tass verbreitet werden, zeigen riesige Zeltlager für die Evakuierten. Daneben wirken die Zelte für wirkliche Kriegs-Flüchtlinge eher klein und bescheiden und wenig frequentiert.

Die Verbissenheit mit der beide Seiten hier kämpfen hat mir der strategischen und symbolischen Bedeutung, aber auch den Beteiligten zu tun. Die Hafenstadt am Asowschen Meer war einst eine der wichtigsten Industriestädte der Ukraine. Mariupol liegt im Gebiet (Oblast) Donbas. Das ist eine der Regionen, die Putin als russisches Kernland definiert. Bei der Abspaltung der Separatistenregionen Luhans und Donbas im Jahr 2014 konnte aber Mariupol nicht besetzt werden. Jetzt wollen nicht zuletzt Militärs aus den Separatistengebieten den Rest des Donbas, also auch Mariupol, arondieren. Die Eroberung dieser Stadt wäre für Russland auch ein wichtiger Schritt, um eine Landbrücke vom Osten auf die Krim zu schlagen, um so den Status der seit 2014 besetzten Halbinsel zu festigen. Nicht zuletzt wegen dieser Bedeutung hat auch auf ukrainischer Seite dieser Konflikt eine symbolische Bedeutung. Daher hat sich hier das Asowsche Batallion festgesetzt, das seit Jahren in der Ostukraine gegen die Separatisten kämpft. Diese militärische Einheit steht im Ruf rechtsextrem zu sein. Wenn Russland behauptet gegen Nazis zu kämpfen, zielt das nicht zuletzt auf Gruppen wie das Asowsche Batallion. Mir ihm werden jetzt auch Angriffe auf zivile Ziele in Mariupol wie das Kinderkrankenhaus gerechtfertigt. Allerdings ist die Wahrheit genau umgekehrt, wie Putin sie darstellt. Die politischer Bedeutung rechtsextremer Kreise, der Asowschen Paramilitärs hat in den vergangenen Jahre kontinuierlich abgenommen, je mehr sich das Land westlich orientierte. Als Freischärler nahmen sie noch 2014 am Maidan-Konflikt teil, wurden aber dann in die reguläre ukrainische Verbände integriert, - auch und gerade um ihren politischen Einfluss zu mindern. Putins Krieg dagegen wertet das Asowsche Batallion auf, da es momentan die militärische Hoffnung von Mariupol ist. Die humanitäre Katastrophe kann auch sie nicht abwenden. Das könnte wohl nur internationaler Druck auf Russland.

 

 

Statt Friedensmission gegen Genocid-gewaltsame Verdrängung der ukrainische Bevölkerung

Unter Putins Krieg leidet (auch) die Zivilbevölkerung der Ukraine

10.3.2022Er wollte den angeblichen Genocid im Donbas beenden. Das war Putins Begründung für seine „Friedensmission“ in der Ukraine. In Wirklichkeit führt er einen Feldzug gegen die ukrainische Bevölkerung, nicht zuletzt die Zivilbevölkerung. Gerade Deutsche sollten mit dem Begriff Genozid vorsichtig sein. Aber wie soll man es nennen, was er tut? Mangels schneller Erfolge geht Putins Armee offenbar skrupellos auch gegen zivile Ziele vor. Das Kinderkrankenhaus von Maripol gestern ist nur ein Beispiel. Ukrainische offizielle Stellen melden heute 3 Tote, darunter ein Kind. Eine Staatssekretärin im ukrainischen Außenministerium zeigt Bilder von einem Angriff auf ein Krankenhaus bei Charkiv tags zuvor. Ein Video vom 25.2. ,ebenfalls aus der Region Charkiv, zeigt Schüsse und Bombeneinschläge in der Nähe eines Kinderkrankenhauses. Am 7.3. soll dort ein Studentenheim getroffen worden sein. Die ukrainische Regierung spricht von 61 getroffenen Krankenhäusern, hunderten getöteten Zivilisten.

Auch Schulen wurden demoliert. Facebookeinträge, Videos und Fotos, oft von Bürgern oder Kommunen im Netz verbreitet, zeigen dutzende Angriffe auf zivile Ziele. Natürlich gibt es auch Schäden durch die ukrainische Armee, die kaum dokumeniert sind, und wirklich zu überprüfen sind die Netzinfos keineswegs alle, glaubwürdig wirken viele: Schüsse an einem humanitären Korridor, russische Artillerie die im Wohngebieten positioniert ist, so dass Gegenangriffe nur um den Preis von zivilen Kollateralschäden möglich sind. Nördlich von Kiev wurden drei junge Tierschützer erschossen, als sie verlassene Hunde fütterten; bei der Vorbereitung des Marsches auf Kiev und Charkiv macht die russische Armee ganze Dörfer und Städte nieder.

Laut dem Rechercheportal Belingcat schreckt Russland sogar vor dem Einsatz von geächteten Waffen nicht zurück. Zumindest örtlich verifizierte Fotos zeigen Raketeneinschüsse in der Innenstadt von Cherson vor der russischen Einnahme. In einer anderen Region ging eine solche Rakete unmittelbar vor einem Kindergarten nieder. Bei diesen Raketen handelt es sich mutmaßlich um Streubomben, die mit Verzögerung in einem großen Radius explodieren. Auch moderne Raketenverwerfer, die wie einst „Stalinorgeln“ zahlreiche Geschosse hintereinander abfeuern können, wurden nördlich von Kiew und Charkiv gesichtet.

Wie soll man das nennen? Die Gewaltakte Putins gegen die Ukrainer haben etwas von einer politischen „Säuberung“ der ukrainischen Landkarte, einer die freilich multiethnisch ist. Sie trifft Gegenden mit mehrheitlich russisch-sprachiger Bevölkerung wie Charkiv genau so wie polnisch- ungarisch- und ukrainischstämmige, und auch Studenten und andere aus aller Herren Länder.

 

Russische Besatzer in Cherson nehmen Ukrainische Demonstranten fest.

9.3. 2022

Laut Informationen des Ukriansichen Generalstabes sollen in der südkrainischen Großstadt Cherson 400 Protestierende von einer Einheit der russischen Nationalgarden festgenommen worden sein. Cherson war vor einige Tagen als erste Großstadt von der russischen Invasionsarmee erobert worden. Einwohner demonstrierten seither immer wieder vor russischen Armeeeinheiten und riefen "Domoi" -geht nach Hause. Vor einige Tagen hatten die Soldaten daraufhin Warnschüsse abgegeben. Inzwischen sind die kämpfenden Einheiten durch solche mit Polizeifunktionen aus Russland abgelöst worden. Laut ukrainischem Generalstab wird in Cherson eine Besatzungsveraltung etabliert. Putin hat bislang immer bestritten, die Ukrainie besetzen zu wollen.

 

Gehen Putin die Soldaten aus?

8.3.2022

Putin hat inzwischen über 90% seiner Armee in der Ukraine im Einsatz, die er für die Invasion in Russland Belarus vorgehalten hatte. Das berichten westliche Quellen. Doch einen wirklichen Durchbruch hat die Armee auch am 13. Tag der Invasion nicht erzielt. Doch der Präsident Russlands musste am Weltfrauentag laut der russischen Nachrichtenagentur Tass in einer Botschaft versichern, dass er keine Rekruten oder Wehrpflichtige in die militärischen Auseinandersetzungen schickt. Das ist zwar halb gelogen, weil offenbar junge Wehrpflichtige genötigt werden, sich „freiwillig“ zu verpflichten. Es zeigt aber, dass in Russland trotz faktischer Zensur und Nachrichtenmanipulation soviel Informationen aus der Ukraine durchgesickert sind, dass Putin v.a. die Frauen, die Mütter, Schwestern und Ehefrauen der Soldaten beschwichtigen muss. Nach nicht überprüfbaren Angaben des US-amerikanischen Verteidigungsministerium vom Tage sollen schon 2-4000 russische Soldaten gefallen sein. Schnelle Siege wie 2014 auf der Krim waren in Rußland willkommen, tote Soldaten führen seit dem Afghanistan-Krieg zu Protesten. Um noch höhere Opferzahlen zu vermeiden, soll Rußland laut westlichen Angaben jetzt Söldner in Syrien rekrutieren. Dass ist einerseits ein weiteres Indiz, dass Putin die Soldaten ausgehen, aber auch, dass jetzt der grausame Straßenkampf in den Städten beginnen könnte, der in Syrien praktiziert wurde.

Russische Truppen vor Bukarest?

Der Krieg droht die europäische Landkarte zu verschieben

7.3.2022

Der Fokus der Medien richtet sich vor allem auf die militärischen Auseinandersetzungen um Kiew, Charkiw, Mariupol und die ukrainischen Flüchtlinge. Geopolitisch mindestens so bedeutsam ist das, was sich im Südwesten der Ukraine tut. Die Entscheidung des Dramas um die südöstliche Stadt Mariupol entscheidet darüber, ob Russland eine stabile Landbrücke von den Separatisten-Gebieten im Donbas zur Krim errichten kann. Das erklärt den erbitterten Widerstand der ukrainischen Bevölkerung dort. Die Einnahme von Cherson, weiter westlich, ist der Versuch, die Ukraine vollkommen vom Schwarzen Meer und damit vom Mittelmeer abzukoppeln. Auch die ukrainische Flotte hätte keinen Heimathafen mehr. Es ist zudem der Versuch, eine Landbrücke entlang der Küste bis nach Transnistrien, der russischen Enklave in Moldavien, zu bauen. Dort stehen schon seit Jahren russische Soldaten. Der Angriff der russischen Streitkräfte konzentriert sich daher auf die nächste westliche Gebiets-Stadt von Cherson, auf Mykolajiw. Ukrainische Quellen berichten heute von russische Angriffen mit den geächteten Streuraketen-Werfern. Fällt Mykolajiv, ist der Weg frei zur Einkesselung der traditionsreichen Millionenstadt Odessa, das überwiegend von einer russisch-sprachigen Bevölkerung bewohnt ist. Ukrainische Quellen berichteten aktuell von ersten Raktenangriffen auf die größte Hafenstadt der Ukraine. Wenn die russische Armee an Odessa vorbei Richtung Westen ziehen kann, wäre der Weg für die russische Armee frei bis an die Grenze von Moldavien und an die EU-Außengrenze von Rumänien. Bislang grenzte Rußland nur im Norden und in Kaliningrad an die EU. Bei der Errichtung einer russischen Landbrücke im Süden der Ukraine wären es bis zur rumänischen Hauptstadt Bukarest nur noch knapp 250 km. Auch ohne ein weiteres Vorrücken der russischen Armee würde sich die politische Landkarte Europas deutlich verändern. Der Satz, dass in der Ukraine die Freiheiten der EU verteidigt werden, ist zwar pathetisch, falsch ist er nicht.

 

Putins Angst vor den Russen

Wie stark sind die Kriegsgegner in seinem Land?

Manche sehen ihn als den stärksten Mann in Europa. In Wirklichkeit hat Putin Angst ausgerechnet vor denen, für die er den heldenhaften Führer spielen will. Putin schreitet immer weiter von der Demokratur zur Diktatur. Wovor hat Putin Angst? Es gibt zumindest Haar-Risse in seiner von ihm gelenkten Gesellschaft.

Die Zahl der Protestresolutionen wächst- erstaunlich für eine Gesellschaft mit beschränkten Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten. Das heißt nicht, dass das System Putin wankt. Aber Putin, der der Anführer aller Russen sein will, hat durchaus Grund Angst zu haben.

Mehr auf....

Hier auch Links zu russischen Kriegskritischen Texten.

 

Neu-KGB-istisches Denken, das in die Sackgasse führt.

Putins politische Paranoia?

4.3.2022

Wenn Putin redet, erscheint die Welt geteilt in schwarz und weiß. Das Übel kommt aus dem Westen, Russland muss sich verteidigen. Ist das nur Propaganda, um die eigenen Leute einzustielen, oder glaubt Putin selber daran? Das zweite wäre schlimmer. Wenn Putin wieder von der Denke gefesselt wäre, die er einst beim KGB erlernt hat, und die er vielleicht nie wirklich verlassen hat. Es ist eine geheimpolizeiliche Paranoia, die in jeder unangepassten Regung, den Feind wirken sieht, der die eigene Existenz bedroht. Damit lässt sich letztlich alles rechtfertigen. Repression nach innen, Aggression nach außen, erscheint als zwingend notwendige Selbstverteidigung.

Mehr.... http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/booss

Putin verklärt seinen Angriffskrieg und Terror gegen die ukrainische Bevölkerung als patriotische Tat. In seiner Fernsehrede gestern verklärt er den Tod seiner jungen Soldaten als Heldentat gegen angebliche Nazis. Putin spielt eine blutige Komödie. Jahrelang hat er das Land ideologisch aufgerüstet, die Leistung der Sowjetarmee im großen Vaterländische Krieg hochstilisiert, wo Stalins Verbrechen an den eigenen Offizieren und in Katyn keinen Platz mehr hatten. Daher auch die Kriminalisierung von Memorial. Putin versucht seinen Feldzug gegen Russlands Nachbarland in eine Reihe zum Krieg gegen Hitler zu heroisieren. Wie lange verfängt das in einen Land was nur noch von Propaganda berieselt wird.

Mehr Texte zur Ukriane-Krise auf. http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine

 

Medienzensur in Moskau

3.3.2022

Die Agression gegen die Ukraine, verändert auch Russland. Die ohnehin beschränkten Freiheiten werden weiter beschränkt. Jetzt geht es gegen die letzten unabhängigen Medien.

Warum der TV-Kanal Doschd (Regen) wirklich blockert werden soll zeigt eine Analyse. http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine/blockierung-von-doschd

Während in Russland auch die sozialen Medien zensiert werden, spielen sie in der Ukraine eine wichtige Rolle.

Weitere Artikel zur Ukraine-Krise auf H-und-G.info

http://h-und-g.info/texte-zu-ukraine

 

Folgen der Sanktionen

3.3.2022

Eine Zeitung mit großen Buchstaben behauptet: Apotheken melden, dass ihnen erste Medikamente ausgehen: So wird u.a. in Moskau bereits Insulin und Asthma-Spray aus westlicher Fabrikation knapp.Wollen wir das?

 

Angriff auf Gedenkstätte  „Babyn Jar“

1.3.2022

Ukrainische Gedenkstätte zum NS-Massaker „Babyn Jar“ durch russische Bomben beschädigt? Es gibt Meldungen, wonach beim Bombenangriff auf den Kiewer Fernsehturm die nah gelegene Gedenkstätte beschädigt wurde. Sie erinnert an das Massaker der deutschen Besatzungstruppen 1941 an mehreren 10.000 jüdischen Einwohnern von Kiew. Der ukrainische Präsident Selenskyi zeigte sich entsetzt. In Russland beschwört Putin seit Jahren den großen Vaterländischen Krieg. Aber er nutzte diesen Mythos nicht als Mahnung zum Frieden, sondern zur Militarisierung und ideologischen Formierung. Innenpolitisch wird der Vorwurf der Beschmutzung des Ansehens des großen Krieges zur Kriminalisierung von Gruppen wie Memorial genutzt. Wozu diese nationalistische Ideologie nach außen dient, sehen wir jeden Tag, nicht zuletzt in Babyn Jar.

 

Kritische Medien in Russland werden mundtot gemacht

Echo Moskau und Doschd

1.3.2022

Fake news für die Russen- Bomben und Panzer für die Ukraine- das ist das System Putin. Seit gestern geht die russische Administration gegen die letzten unabhängigen elektronischen Medien vor: Den Radiosender Echo Moskau, Den Fernsehsender Doschd und den online-Nachrichtenkanal TV Rain. Auf der offenkundig mit fake news gehackten Internetseite von Echo Moskau war gestern von Detuschland aus zu lesen: Selenski hat Kiew verlassen, Kiew hat kapituliert. Mit derartigen Maßnahmen soll die russische Bevölkerung vollkommen der Gehirnwäsche der staatlichen Medien ausgeliefert werden, die das Vorgehen in der Ukraine als eine Spezialoperation gegen Nazis zum Schutze der russischen Bevölkerung verkaufen. Die Ehefrauen, Geschwister, Eltern der russischen Soldaten und die russische Bevölkerung sollen nicht erfahren, dass diese mit Bomben, Panzern, Fallschirmjägern die ukrainische Zivilbevölkerung terrorisieren und dabei schon viele umgekommen sind.

Putin geht gegen zivile Ziele und die ukrainische Bevölkerung los

auch mehrheitlich russisch sprachige Gebiete betroffen

28.2.2022

Putin beginnt Krieg gegen die Bevölkerung der Ukraine. Zynischer Weise bombardiert er eine am meisten russisch gepägten Städte: Charkiv. Zwei Drittel der Bevölkerung dort sind russisch-sprachig. Der Bürgermeister selbst auch, der sich jetzt mit dramatischen Worten an die Weltöffentlichkeit wendet, während vor seiner Stadtverwaltung Bomben einschlagen. HIer wie in anderen Städten versucht Putin gerade die zivile Infrastruktur-also Strom- und Wasserversorgung für die Menschen- zu zerstören. Die Armee Putins setzt in Charkiv offenbar auch die brutalen Mehrfachraketenwerfer ein, moderne "Stalinorgeln", die Menschenrechtsorganisation wegen ihrer verheerenden Wirkung gegen Zivilisten, ächten wollen. Putins Gerede, er wolle mit seiner Operation den russischen Brüdern und Schwesten zu Hilfe kommen, erweist sich gerde in Charkiv als Propagandalüge. Das Problem. Auf Grund der Medienmanipulation wissen viele Russen noch nicht einmal, dass Krieg in der Ukraine ist. Jeder sollte seine Kanäle nutzen, um diese Informationen zu verbreiten.

Ukrainische Bürger fliehen vor Putins Krieg

28.2.2022

Nach UN-Angaben befinden sich über 300.000 Ukrainer innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht. Ins Ausland gehen v.a. Frauen und Kinder und Personen über 60 Jahre, weil die jüngeren Männer das Land verteidigen.

Wir wurden vom Deutsch-Ukrainischen Forum darauf hingewiesen, dass diese mit 100.000en, wenn nicht mehr Flüchtlingen rechnen, von denen viele über Polen nach Berlin gelangen werden. Sie versuchen Unterkünfte zu mobilisieren.

Falls Sie Hilfe anbieten können, wenden Sie ich an das Deutsch Ukrainische Forum oder die Ukraine-Hilfe, auch wir sind wir gerne unterstützend tätig.

E-mail:

info(at)ukraine-hilfe-berlin.de

office (at) d-u-forum.de

 

Großdemo gegen den Krieg in Berlin

27.2.2022

Großdemo heute in Berlin. Deutlich über 100.000 protestieren gegen die Invasion in der Ukraine. Im Hintergrund das sowjetische Ehrenmal, was an den Zweiten Weltkrieg erinnert. Eine Rednerin erinnerte, dass unter den Sowjetsoldaten damasl 6 Millionen Ukrainer waren.

"Blitzkrieg" gescheitert, jetzt geht es gegen die Zivilbevölkerung

27.2.2022

Terror gegen die ukrainische Zivilbevölkerung nach Scheitern von Putins Blitzkrieg? Die Strategie des schnellen Vormarsches mit der Kapitulation der ukrainischen Regierung ist gescheitert. Die ukrainische Bevölkerung, ihre Armee verteidigen ihre Freiheit, die auch die unsere ist, v.a. in den Städten und der Hauptstadt Kiev. Die Regierung und die Stadtspitze unter Klitschko ermutigen ihre Landsleute durchzuhalten. Was kommt jetzt? Putin muss fürchten, dass die Zahl der russischen Opfer steigt, die russischen Soldatenmütter sind immer noch in Erinnerung und auf der Hut. Bisher hat Putins Armee sich auf die Zerstörung der militärischen Infrastruktur konzentriert. Wird er jetzt die Städte bombardieren, um einen schnellen Sieg zu erzwingen? Werden sich jetzt die Panzerverbände im Straßenkampf Meter für Meter vorkämpfen? Neue Armeeverbände sind zu einer zweiten Offensive von Belarus Richtung Ukraine losgeschickt. Sie führen bunker- und sperrbrechende Waffen mit, die für den Einsatz gegen die Zivilbevölkerung eigentlich international verboten sind. Putins Krieg gegen die „Nazis und Drogenabhängigen“ in der Regierung wird immer mehr zum Krieg gegen diejenigen, die er als russisches Brudervolk bezeichnet, das er angeblich befreien will. Seine Geschichtsbelehrungen über gemeinsamen Wurzeln der Kiever Rus erweisen sich immer mehr als Propaganda zur Bemäntelung einer terroristischen Aktion einer machtgeilen Clique gegen die ukrainische und Kiever Bevölkerung. Die Frage ist, wie lange dauert es, bis eine von Propaganda eingelullte Bevölkerung und durch fette Gewinnchancen korrumpierte Elite erkennt, dass Putins blutiger Weg jegliche gemeinsamen Wurzeln mit den südlichen Nachbarn zerstört, Russland weltweit isoliert und seine Substanz aushöhlt und zerstört. Die Demonstrationen in Berlin richten sich nicht gegen die russische Zivilgesellschaft, sondern gegen Putins Terror. Heute um 13. Uhr am Brandenburger Tor.

Protest gegen die Invasion in der Ukraine

vor der russischen Botschaft am Freitag den 25. Februar

24.3.2022

Wir sind entsetzt über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und bangen um das Schicksal der Menschen in der Ukraine und um die Sicherheit ganz Europas. Wir fordern die Bundesregierung im Rahmen der EU auf, entschieden zu reagieren, um einen Stop der Invasion und eine Wiederherstellung der Integrität der Ukraine herbeizuführen.

Wir rufen dazu auf, die Kundgebung von Memorial Deutschland am Freitag, den 25. Februar um 17 Uhr, zu unterstützen.

Die Mahnwache vor der russischen Botschaft in Berlin Unter den Linden dient eigentlich der Unterstützung der russischen Menschenrechts- und Aufarbeitungsvereinigung Memorial international, die derzeit mit Gerichtsverfahren kriminalisiert wird. Es zeigt sich dieser Tage aber deutlich, dass der autoritäre Kurs im Inneren Russlands mit einem aggressiven außenpolitischen einhergeht. Insofern fordern wir alle auf Memorial zu unterstützen und die Gelegenheit zum Protest gegen die Ukraine-Intervention nutzen. Es sollte auf allen Ebenen sichtbar werden, dass der verheerende Kurs von Putins Clique, Russland und die russische Gesellschaft in der Welt isoliert zum Schaden aller. Mit dem Einmarsch ist die Sicherheitsordnung Europas, das Haus Europa, das 1989/90 so verlockend nah war, schwer beschädigt, wenn nicht zusammengebrochen. Gerade die, die sich damals engagierten, aber auch die, die auf eine Versöhnung mit Russland nach dem zweiten Weltkrieg setzten und die, die der Friedensbewegung nahe standen und Hochrüstung bekämpften, sollten deutlich machen, dass der von der russischen Führung eingeschlagene Weg nicht mehr ins 21. Jahrhundert passt.

Aufarbeitungsverein Bürgerkomitee 15. Januar e.V., Berlin