Eines der drastischsten und bedrängendsten Beispiele ist der Zersetzungsvorgang gegen den späteren DDR-Oppositionellen Wolfgang Templin. Templin, zunächst SED-Mitglied und auf dem Weg, als Philosoph Karriere zu machen, veränderte im Zusammenhang mit seinem Studienaufenhalt in Polen, wo er kritische Intellektuelle kennenlernte, seine Positionen. Ehemals selbst als IM der Stasi vorgesehen, wurde er nun ausgekundschaftet und mit Mitteln der Zersetzung drangsaliert. Templin war durch seine blockübergreifenden Kontakte nach Ost wie West und als Mitglied der ersten nichtkirchlichen Oppositionsgruppe, der Initiative Frieden und Menschenrechte (IfM) der Stasi besonders verhasst. Er sollte im Krisenfall sofort eingesperrt werden und wurde 1988 zusammen mit seiner damaligen Frau Lotte nach Haft zwangsweise zum Studienaufenthalt in den Westen geschickt. Die Artikel spiegeln nur einen Teil der Zersetzungsmaßnahmen, die teilweise sogar zerstörerische Auswirkungen auf das Familienleben hatten.

VON „PETER“ ZU „VERRÄTER“. In: Der Spiegel:  Mehr...

IM „Peter“ — „Staatsfeind“ Templin von Mathias Geis. TAZ 1993. Mehr….