Zum Tod des Gründers der Grünen Partei der DDR, Carlo Jordan

Er war meiner erster Gesprächspartner der DDR-Opposition in einem illegalen Interview Ende der 1980er in Ostberlin. Es dauerte eineinhalb Stunden. Daraus wurde ein gehaltvolles Hörfunkfeature, was einmal quer durch die ARD ging.

Carlo Jordan hatte was zu sagen. Bauingenieur und Philosoph von Beruf, war er vor allem einer der wichtigsten Vertreter der DDR-Umweltbewegung: V.a. trieb er deren DDR-weite und osteuropäische Vernetzung voran. Manche meinen, das Netzwerk Arche sei schon eine Vorform der Grünen Partei gewesen, die er maßgeblich im November 1989 gründete. Für sie saß er mit am Runden Tisch. Bei er Stasiauflösung war er engagiert, das Stasimuseum in Berlin geht auf seine Initiative zurück.

Mit der deutschen Einheit fremdelte er etwas, der aus dem Milieu am Prenzlauer Berg kam. Ein guter, manchmal schwieriger Freund, immer ein guter Gastgeber v.a. in der Ziegelei in der Uckermack, der Menschen zusammenbrachte und der nun von uns gegangen ist. Für H-und-G.info war er gerade dabei, einen Artikel zur Geschichte der DDR-Grünen im Umweltschwerpunkt von H-und-G.info zu verfassen. Der Artikel erscheint demnächst hier.

http://h-und-g.info/forum/schwerpunkt-3/23-umwelt

Foto: illegale Fahrraddemo in Ostberlin mit Carlo Jordan