HEIMAT DDR - eine Notiz

von Karl-Heinz Bomberg

Heimat DDR - ein interessantes Thema, dem ich mich mit ein paar Ausführungen annähern möchte.

Ich beginne zunächst mit dem heutigen Heimatgefühl. Heimat ist für mich nur zu einem Teil der Staat, obgleich ich mit der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland identifiziert bin. Das ist die politische Heimat.

Heimat sind so viele schöne Dinge. So lautete eine Radiosendung von 1992 über die Karibik in meiner Erinnerung. 30 Jahre später spricht der chinesische Künstler Ai Weiwei in der Berliner Zeitung über die Bedeutung von Heimat und die Freuden des Zuhauses. Er steht als ein Beispiel für viele mit Heimatgefühl.

Die emotionale Verwurzelung mit seinem Geburtsort und der Region des Aufwachsens als Kind zieht sich durch die Menschheitsgeschichte. Wieso sollte ich davon abweichen? Es sind so warme, zu Herzen gehende Gefühle, wenn ich vom Ausland nach Deutschland komme, wenn ich in Deutschland meinen Geburtsort Creuzburg besuche und in Eisenach die Wartburg sehe. Freudige Erregung durchströmt mich bis heute.

Die DDR war meine Heimat, aber seit meiner Studentenzeit nicht mehr meine politische. Ich wollte einen demokratischen Sozialismus und aktiv mitgestalten. Meine Heimat wurde dann vielmehr meine Sprache, mein Geburtsort in einer lieblichen Landschaft in Westthüringen. Dazu kamen alte Klöster und Burgen, die mich prägten. Und vor allem aber meine warmherzige Oma und meine liebevollen Eltern und Freunde.

Später wurde mein Fernweh immer größer. Aber mein Heimweh ließ mich wahrscheinlich nicht ausreisen. Mir wurde erst vor kurzem deutlich, dass ich mir wünschte, dass Honecker zurück ins Saarland sollte, damit die DDR-Bürger in Ruhe reisen können.

Irgendwie bin ich verliebt in meine Heimat und die deutsche Kultur. Als Arzt, Psychoanalytiker und Liedermacher pflege ich diese Zuneigung. Weil ich meine eigene Sprache liebe, liebe ich auch Fremdsprachen.

Anhand dieser kurzen Darstellung wird deutlich, wie furchtbar Krieg und Vertreibung sein müssen. Deshalb ist es so wichtig, alles zu tun, um einen größeren Schaden zu verhindern. Mein Mitgefühl den Betroffenen des Russland-Ukraine-Krieges.

Hier schlägt mein Herz in meinen Friedensliedern. Als politischer Häftling sang ich lautlos in der Zelle mein Lied „Was Menschen Menschen antun“.