Buchneuerscheinung zu den Grundlagen der Stasi

Christian Booß l „Vom Scheitern der kybernetischen Utopie- Die Entwicklung von Überwachung und Informationsverarbeitung im MfS“ . Göttingen 2020

Zum Inhalt

Der Titel wirkt vielleicht etwas sperrig. Der Gang durch Akten, Karteien und elektronische Datenverarbeitungssysteme der Stasi, stellt jedoch mehrere bisher gängige Klischees der Stasi-Aufarbeitung auf den Prüfstand gestellt, was durchaus das Interesse eines breiteren Publikums wecken dürfte.

Vielleicht hätten Sie ja Interesse an einer Rezension. Im Anhang befindet sich das Manuskript. Es berührt u.a. folgende Fragen:

Warum gab es keine wirklich flächendeckende Überwachung?

Warum machte gegen Ende der DDR die politische Justiz nur noch einen kleinen Teil der Arbeit des MfS aus?

Warum wurden zahlenmäßig viele systemnahe Bürger, nicht nur Oppositionelle von der Stasi kontrolliert?

Waren die inoffiziellen Mitarbeiter wirklich die „Hauptwaffe“ des MfS oder was waren ihre wichtigsten Quellen? Gab es mehr oder weniger Informanten, als bisher angenommen?

War die Überwachung lückenlos oder gab es Probleme bei der Überwachung der Bevölkerung?

War die Stasi wirklich so altmodisch wie die Berge von Akten und Karteien suggerieren oder war sie schon weit auf dem Weg zur digitalen Stasi 2.0?

Warum finden bis heute (nicht nur) so viele ehemalige DDR-Bürger Stasi-Akten zu ihrer Person?