Politische Haft in der sowjetischen Besatzungszone und DDR: Welchen Einfluss hat der Entlassungsort?
Eine Untersuchung bei ehemaligen politisch Inhaftierten der Sowjetischen Besatzungszone und der Deutschen Demokratischen Republik den Haftenlassungsort betreffend
Zoe Kapla, Tolou Maslahati a, MS, Lisa Arnhold a, MS, Isabella Heuser-Collier a, Prof. Dr., Stefan Roepke a, Prof. Dr.
Affiliation:
a Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Korrespondenzadresse:
Zoe Kapl
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Hindenburgdamm 30
12203 Berlin
Einleitung
35 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer sind nach wie vor viele Fragen zur ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und deren Vorläuferin, der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), offen. So waren Schätzungen zufolge – die genaue Anzahl ist nicht bekannt – zwischen 180.000 – 300.000 Personen aus politischen Gründen inhaftiert (Neumann, 2022). Zu den Gründen für die politische Haft zählen nach dem 1992 eingeführten Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetz (StrRehaG) exemplarisch die staatsfeindliche Hetze (§106), ungesetzlicher Grenzübertritt (§213) und Wehrdienstverweigerung (§256) nach StGB DDR.
Waren die Jahre der SBZ und die der frühen DDR vor allem von körperlicher Misshandlung geprägt, änderten sich die Haftbedingungen mit Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki grundlegend; ab 1975 überwog der Anteil der psychischen Foltermethode wie Isolationshaft (Maercker &Schützwohl, 1997; Raschka, 2009). Eine umfassende Definition von Folter ist in der Anti-Folterkonvention der WHO zu finden (Tardu, 1988).
Die Entlassung aus der politischen Haft verlief in der DDR auf unterschiedliche Weise: Einige Inhaftierte wurden von der BRD freigekauft, was in der Regel mit einer Entlassung in die BRD verbunden war. Federführend zu nennen ist hier Wolfgang Vogel, der ab den 1970er Jahren die Verhandlungen von DDR-Seite aus mit Anwälten der BRD die politisch Inhaftierten betreffend führte (Wölbern, 2014). Andere hingegen wurden anschließend zurück in die DDR entlassen. Dieser Artikel untersucht explorativ, ob sich Personen, die in die BRD entlassen wurden, in haftbezogenen Variablen, ihrer Zufriedenheit mit der Aufarbeitung des SED-Unrechts und ihrer subjektiven Gesundheitseinschätzung von Personen unterscheiden, die in die DDR entlassen wurden.
Methodik
Um die möglichen Folgen der politischen Inhaftierung in der SBZ/DDR zu erfassen führte die Charité – Universitätsmedizin Berlin von 2019 bis 2024 eine umfassende Querschnittsstudie zu den körperlichen und psychischen Folgen politischer Haft in der SBZ und DDR durch. Die Studie war ein Teilprojekt des Forschungsverbundes „Landschaften der Verfolgung“ unter anderem in Kooperation mit der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und der Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen. Um eine möglichst heterogene Stichprobe zu gewährleisten wurden ehemals politisch Inhaftierte über Beiträge in verschiedenen Print- und Onlinemedien sowie Vorträge auf Konferenzen des Forschungsverbundes rekrutiert. Teilnehmen konnte alle Personen, die über 18 Jahre alt waren und mindestens drei Monate aus politischen Gründen in der SBZ oder DDR inhaftiert wurden und dies zum Rekrutierungszeitpunkt nachweisen konnten.
Die Testung erfolgte entweder an der Charité - Berlin oder bei Teilnehmenden zu Hause, falls ihnen eine Anreise nicht möglich war. Ein Studienabbruch ohne Angabe von Gründen seitens der Teilnehmenden war jederzeit möglich.
Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mittels des Statistikprogramms SPSS (IBM), Version 29. Neben der deskriptiven Statistik wurden t-Tests für unabhängige Stichproben und χ2-Tests durchgeführt, um Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zu untersuchen. Genehmigt wurde die Studie durch die Ethikkommission der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Verfahrensnummer EA4/133/19.
Ergebnisse und Diskussion
Für die Auswertung der aktuell vorliegenden Arbeit wurden die Daten von insgesamt 284 Personen berücksichtigt. Davon wurden 146 Personen aus der politischen Haft in die BRD und 138 Personen in die DDR entlassen. In Tabelle 1 sind soziodemographische Informationen der beiden Gruppen aufgeführt.
Auf die Frage “Wie würden Sie Ihren Gesundheitszustand im Allgemeinen beschreiben?” (von 1 = ausgezeichnet bis 5 = schlecht) gaben Personen, die aus der politischen Haft in die BRD entlassen wurden, im Schnitt einen Wert von 3.41 an. Personen, die in die DDR aus der politischen Haft entlassen wurden, gaben einen Wert von 3.62 an. Hierbei bedeuten höhere Werte eine schlechtere Einschätzung des Gesundheitszustandes. Die Differenz zwischen den beiden Gruppen ist statistisch signifikant: t(286) = -1.68, p = 0.04, d = -.19.Das bedeutet, dass Personen, die nach der politischen Haft in die DDR entlassen wurden, ihren Gesundheitszustand subjektiv signifikant schlechter bewerten, als Personen, die aus der politischen Haft in die BRD entlassen wurden. Mögliche Gründe für die subjektiv schlechtere Einschätzung des Gesundheitszustands bei Personen, die in die DDR entlassen wurden, könnten schlechtere Lebensbedingungen, begrenzter Zugang zu Gesundheitsversorgung (Clarke & Erreygers, 2020) und psychosoziale Belastungen wie Stigmatisierung oder soziale Isolation sein. Anhaltende Repressionen nach der Haft könnten zudem langfristig zu einem subjektiv schlechteren Gesundheitszustand beitragen. Der Zusammenhang zwischen politischen Repressionen in der DDR und deren anhaltenden gesundheitlichen Folgen wurde erst kürzlich in einer Übersichtsarbeit beschrieben(Marheinecke et al., 2023). Die Überlegungen für mögliche Ursachen der schlechteren Einschätzung des Gesundheitszustandes basieren auf der wenigen vorliegenden Literatur. Um die Zusammenhänge zwischen den beschriebenen Faktoren und den gesundheitlichen Folgen – sowohl subjektiver als auch objektiver Natur – umfassend zu verstehen müssen diese im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen vertieft analysiert werden. Dabei könnten z.B. Faktoren wie Lebensbedingungen und Haushaltseinkommen eine relevante Rolle spielen (Clarke & Erreygers, 2020). Es wäre weiterhin interessant zu untersuchen, ob sich die beiden Gruppen hinsichtlich tatsächlich vorliegender sowohl körperlicher als auch psychischer Erkrankungen voneinander unterscheiden. In diesem Zusammenhang wäre es auch interessant zu untersuchen, ob es Variablen gibt, die mit möglichen Gruppenunterschieden assoziiert sind.
Der Tabelle 2 können Variablen im Zusammenhang mit der politischen Haft entnommen werden. Dabei unterschieden sich die beiden Gruppen in folgenden Variablen signifikant voneinander (p < .05): Haftdauer, Vorzeitig aus der Haft entlassen, Aus der Haft freigekauft, Repressionen nach der politischen Haft, Ausreiseantrag gestellt, Bewusste Entscheidung sich gegen das Regime zu stellen, Zu Hause über die politische Haft gesprochen. In der Auswertung der haftbezogenen Variablen fallen einige Dinge auf: Die Inhaftierungsdauer der in die DDR Entlassenen betrug mit knapp 2 Jahren deutlich mehr als die der in die BRD Entlassenen, die im Durchschnitt bei 1,5 Jahren lag. Dies ist wenig überraschend, da etwa 94 % der in die BRD Entlassenen durch Freikäufe vorzeitig aus der Haft entlassen wurden (vgl. Tabelle 2). Interessanterweise wurden 10 Teilnehmende der Studie, zwar durch Freikäufe entlassen, verblieben aber zunächst in der DDR. Ein Proband erklärte, nach seiner vorzeitigen Freilassung – zu der es im Rahmen einer Amnestie gekommen sei– noch ein Jahr in der DDR bleiben zu müssen, bevor ihm die Ausreise in die BRD gestattet wurde. Ein bewusster Widerstand gegen das SED-Regime (90,4 %) sowie das Stellen von Ausreiseanträgen (77,4 %) waren bei den in die BRD Entlassenen deutlich häufiger zu beobachten als bei den in die DDR Entlassenen (76,1 % bzw. 58,7 %). Die Antwort auf die Frage nach dem bewussten Widerstand kann bei retrospektiver Erfassung allerdings auch verzerrt und auch durch das Umfeld geprägt sein. Weiterhin fällt auf und überrascht dabei nicht, dass Personen, die in die BRD entlassen wurden signifikant häufiger über Haft im privaten Kontext gesprochen haben als Personen, die in die DDR entlassen wurden.
Bei der Frage nach der Zufriedenheit mit der strafrechtlichen Aufarbeitung der politischen Haft sowie der Rehabilitierung und der Entschädigungszahlungen sind sich beide Kohorten einig und attestieren ein schlechtes Zeugnis. Nur weit unter der Hälfte der Befragten beider Gruppen halten die Aufarbeitung für ausreichend (vgl. Tabelle 2). Dabei unterscheiden sich die beiden Kohorten in ihrer Zufriedenheit statistisch nicht voneinander.
In den Diagrammen 1-3 ist dargestellt, wie die beiden Gruppen ihre finanzielle, persönliche und berufliche Entwicklung seit der Wende beurteilen (verbessert, verschlechtert, kaum verändert). Dabei ist zu hervorzuheben, dass Personen, die aus der politischen Haft in die DDR entlassen wurden, ihre heutige finanzielle Situation signifikant häufiger als verbessert bewerten im Vergleich zu Personen, die in die BRD entlassen wurden (Chi2 (2) = 11.35, p = .003). Im Kontrast dazu steht das durchschnittliche Haushaltseinkommen aus Tabelle 1, bei dem sich die beiden Gruppen nicht statistisch signifikant voneinander unterscheiden. Ein möglicher Erklärungsansatz dafür wäre die sprunghaft gestiegene wirtschaftliche Produktivität in den neuen Bundesländern nach der Wende sowie die Öffnung des westdeutschen Warenmarktes gen Osten hin und einer dadurch möglicherweise verbesserten finanziellen Situation der Betroffenen (Gropp, 2019). Bzgl. der anderen beiden Variablen (Entwicklung persönlicher und beruflicher Situation nach der Wende) gab es keine statistisch relevanten Unterschiede.
Was bedeuten die Ergebnisse und wie sind diese im Kontext der Studie einzuordnen? Bei der Studie „Körperliche und psychische Folgen der politischen Haft in der DDR und SBZ“ handelt es sich um eine umfassende Studie zur Untersuchung des Gesundheitszustandes ehemals politisch Inhaftierter der SBZ/DDR. Vor allem positiv hervorzuheben ist die breite Rekrutierung, da durch die verschiedenen Kanäle auch Personen miteingeschlossen wurden, die noch nie an Aufarbeitungsstudien teilgenommen hatten – der Verzerrung durch der „selective sample method“ sollte so aktiv entgegengewirkt werden (Barel et al., 2010). Allerdings gibt es in Bezug auf die Rekrutierungsmethode auch einige Schwachstellen: durch das aktive Zugehen der Teilnehmenden auf das Studienpersonal konnte kein repräsentativer Bevölkerungsquerschnitt abgebildet werden. Ein solches Vorgehen hätte ein systematisches Durchgehen der Stasi-Unterlagen mit anschließender Kontaktaufnahme gefordert.
Die umfassende interdisziplinäre Zusammenarbeit in dem Forschungsverbund „Landschaften der Verfolgung“ zwischen Medizin, Rechts- und Politikwissenschaften und beteiligten Gedenkstätten ist positiv hervorzuheben. Nur aufgrund derer konnten relevante Haftvariablen erfasst und ausgewertet werden. Diese Daten sind jetzt für nachkommende Generationen und Forschende zugänglich, um weitere Fragestellungen bezogen auf SED-Unrecht untersuchen zu können.
Die Ergebnisse betreffend sind nun folgende Dinge besonders hervorzuheben, aus denen sich dann im Anschluss weitere Fragen ergeben: Im Schnitt waren die in die DDR Entlassenen politischen Inhaftierten länger in Haft, und sind - überraschenderweise - deutlich zufriedener mit der Entwicklung ihrer finanziellen Situation seit der Wende 1989/1990. Ihren Gesundheitszustand schätzen Personen, die in die DDR entlassen wurden schlechter ein als Personen, die in die BRD entlassen wurden. Ob der subjektive Gesundheitszustand in Zusammenhang mit den haftbezogenen Variablen steht, also ob z.B. eine längere Haftdauer mit einer schlechteren Einschätzung des Gesundheitszustandes zusammenhängt, gilt es weiter zu untersuchen.
Für die Zufriedenheit mit der Aufarbeitung des SED-Unrecht macht es keinen Unterschied, ob die ehemals Inhaftierten in die DDR oder BRD entlassen wurden. Beide Kohorten zeigen sich wenig zufrieden. Es gibt bereits große Bemühungen der Aufarbeitung des SED-Unrechts, die vor allem von der Bundesbeauftragten zur Aufarbeitung des SED-Unrechts Frau Evelyn Zupke und den Landesbeauftragten vorangetrieben werden. Dennoch stehen wir dabei gesamtgesellschaftlich erst am Anfang des Potentials zur Anerkennung und Aufarbeitung des erlebten Unrechts in der SBZ/DDR.
Tabelle 1
Stichprobencharakteristika
Variable | Gesamtstichprobe (n = 284) M (SD) oder n (%) | In BRD entlassen (n = 146, 21.2 %) M (SD) oder n (%) | In DDR entlassen (n = 138, 78.8 %) M (SD) oder n (%) |
Alter (Jahre) |
67.5 (± 8.9) |
67.1 (± 7.9) |
67.8 (± 9.8) |
Geschlecht Mann Frau |
222 (78.2) 62 (21.8) |
109 (74.7) 37 (25.3) |
113 (81.9) 25 (18.1) |
Familienstand Verheiratet Ledig Geschieden/getrennt lebend Verwitwet
|
142 (50) 45 (15.8) 79 (27.8) 18 (6.3) |
70 (48.6) 27 (18.8) 39 (27.1) 10 (6.9) |
72 (52.2) 18 (13.0) 40 (28.9) 8 (5.8) |
Erwerbstätigkeit Vollzeit Teilzeit Nicht erwerbstätig Rente/Pension/Erwerbsunfähig In Ausbildung/Umschulung Vorübergehend beurlaubt (z.B. Elternzeit) Haushaltsführende Person
|
41 (14.4) 25 (8.8) 19 (6.7) 196 (69.0) 1 (0.3) 1 (0.3)
3 (1.1) |
26 (17.8) 11 (7.5) 7 (4.8) 99 (67.8) 0 (0.0) 1 (0.7)
1 (0.7) |
15 (10.9) 14 (10.1) 12 (8.7) 97 (70.3) 1 (0.7) 0 (0.0)
2 (1.4) |
Haushaltseinkommen (n = 273) < 900 € 950 bis unter 1500 € 1500 bis unter 2300 € 2300 bis unter 3200 € 3200 bis unter 4000 € 4000 bis unter 5000 € 5000 bis unter 6000 € > 6000 €
|
19 (6.96) 41 (15.02) 51 (18.68) 46 (16.85) 39 (14.29) 38 (13.92) 10 (3.66) 29 (10.62) |
10 (7.19) 15 (10.79) 23 (16.55) 21 (15.11) 20 (14.39) 26 (18.71) 7 (5.04) 17 (12.23) |
9 (6.72) 26 (19.40) 28 (20.89) 25 (18.66) 19 (14.18) 12 (8.96) 3 (2.24) 12 (8.96) |
Tabelle 2
Haftbezogene Variablen
Variable | Gesamtstichprobe (n = 288) M (SD) oder n (%) | In BRD entlassen (n = 146, 21.2 %) M (SD) oder n (%) | In DDR entlassen (n = 138, 78.8 %) M (SD) oder n (%) | Statistik |
Haftdauer (in Monaten) | 22 (± 22) | 19.5 (± 18.8) | 24.6 (± 24.8) | t(286) = -1.98, p = 0.04, d = -.24
|
Alter bei Erstinhaftierung | 23 (± 6) | 23.5 (± 6..3) | 22.2 (± 5.9) | t(286) = 1.81, p = 0.07, d = .22
|
Familienstand bei Verhaftung Ledig In einer Partnerschaft Verheiratet Geschieden |
169 (58.7) 36 (12.5) 77 (26.7) 8 (2.8) |
87 (59.6) 18 (12.3) 41 (28.1) 6 (4.1) |
82 (59.4) 18 (13.0) 36 (26.1) 2 (1.4) | Chi2 (4) = 1.33, p = .86, eta = .03
|
Vorzeitig aus der Haft entlassen | 213 (77.2) | 126 (86.3) | 87 (63.0) | Chi2 (1) = 51.44, p = <.001, eta = .42
|
Aus der Haft freigekauft | 148 (51.4) | 138 (94.5) | 10 (7.2) | Chi2 (1) = 210.51, p = <.001, eta = .86
|
Repressionen vor der politischen Haft | 158 (54.8) | 83 (56.8) | 75 (54.3) | Chi2 (1) = 0.64, p = .42,eta = .05 |
Repressionen nach der politischen Haft | 166 (57.6) | 76 (52.1) | 90 (65.2) | Chi2 (1) = 42.08, p = <.001, eta = .39 |
Ausreiseantrag gestellt | 194 (67.4) | 113 (77.4) | 81 (58.7) | Chi2 (1) = 12.67, p = <.001, eta = .21
|
Bewusste Entscheidung, sich gegen das Regime zu stellen | 237 (82.3) | 132 (90.4) | 105 (76.1) | Chi2 (1) = 9.16, p = .002, eta = .18
|
Strafrechtlich rehabilitiert | 273 (94.8) | 143 (97.9) | 130 (94.2) | Chi2 (1) = 3.73, p = .16, eta = .02
|
Zu Hause über die politische Haft gesprochen Ausführlich Nur auf Nachfrage Weitestgehend vermieden Nie |
126 (43.8) 51 (17.7) 48 (16.7) 59 (20.5) |
74 (50.7) 32 (21.9) 19 (13.0) 21 (14.4) |
52 (37.7) 19 (13.8) 29 (21.0) 38 (27.5) | Chi2 (1) = 13.33, p = .<.001, eta = .19
|
Halten Sie die Entschädigung der Opfer für ausreichend? Ja
Halten Sie die Rehabilitierung der Opfer für ausreichend? Ja
Halten Sie die juristische Aufarbeitung für ausreichend? Ja | 66 (22.92)
91 (31.59)
45 (15.63) | 36 (24.66)
49 (33.56)
18 (12.33) | 30 (21.74)
42 (30.43)
27 (19.57) | Chi2 (1) = 0.37, p = .55, eta = .03
Chi2 (1) = 0.73, p = .39, eta = .05
Chi2 (1) = 2.33, p = .13, eta = .09 |
Anmerkung. M = Mittelwert; SD = Standardabweichung. BRD = Bundesrepublik Deutschland, DDR = Deutsche Demokratische Republik. Fett markierte Variablen unterscheiden sich statistisch signifikant voneinander.
Abbildung 1. Bewertung ehemaliger politisch Inhaftierter aus der Sowjetischen Besatzungszone und der Deutschen Demokratischen Republik zu Veränderungen ihrer persönlichen Situation nach der Wende (Antwortmöglichkeiten: Verbesserung, Verschlechterung oder kaum verändert)

Abbildung 2. Bewertung ehemaliger politisch Inhaftierter aus der Sowjetischen Besatzungszone und der Deutschen Demokratischen Republik zu Veränderungen ihrer finanziellen Situation nach der Wende (Antwortmöglichkeiten: Verbesserung, Verschlechterung oder kaum verändert)

Abbildung 3. Bewertung ehemaliger politisch Inhaftierter aus der Sowjetischen Besatzungszone und der Deutschen Demokratischen Republik zu Veränderungen ihrer beruflichen Situation nach der Wende (Antwortmöglichkeiten: Verbesserung, Verschlechterung oder kaum verändert)

Quellen
Barel, E., Van IJzendoorn, M. H., Sagi-Schwartz, A., &Bakermans-Kranenburg, M. J. (2010). Surviving the Holocaust: a meta-analysis of the long-term sequelae of a genocide. Psychological bulletin, 136(5), 677.
Gropp, R. H., G. (2019). Ostdeutschland 30 Jahre nach dem Mauerfall –
Erreichtes und wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf. https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2019/heft/7/beitrag/ostdeutschland-30-jahre-nach-dem-mauerfall-erreichtes-und-wirtschaftspolitischer-handlungsbedarf.html
Maercker, A., &Schützwohl, M. (1997). Long-term effects of political imprisonment: a group comparison study. SocialPsychiatry and PsychiatricEpidemiology, 32(8), 435-442.
Neumann, K. (2022). Definition und Dimensionen politischer Haft in der DDR: Ein Debattenbeitrag durch das Datenbankprojekt vom Forschungsverbund „Landschaften der Verfolgung “. In Geschichte vor Ort und im virtuellen Raum: Einblicke in die Arbeit an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (pp. 121-141). Springer.
Raschka, J. (2009). Politische Hintergründe des Strafvollzugsgesetzes von 1977. Widersprüche der Rechtspolitik während der Amtszeit Erich Honeckers. In " Das Land ist still-noch!" Herrschaftswandel und politische Gegnerschaft in der DDR (1971-1989) (pp. 57-72). Böhlau.
Tardu, M. (1988). The United Nations Convention against Torture and other Cruel, Inhuman or Degrading Treatment or Punishment. In International Geneva Yearbook 1988 (pp. 13-21). Springer.
Wölbern, J. P. (2014). Der Häftlingsfreikauf aus der DDR 1962/63–1989: Zwischen Menschenhandel und humanitären Aktionen. Vandenhoeck& Ruprecht.
Clarke, P., & Erreygers, G. (2020). Defining and measuring health poverty. Social science & medicine, 244, 112633.
Marheinecke, R., Strauss, B., & Engert, V. (2023). Visible wounds of invisible repression: A perspective on the importance of investigating the biological and psychological impact of political repression. Psychological Trauma: Theory, Research, Practice, and Policy.