Die Haftanstalt Luckau in der SED-Diktatur

Luckauer Strafanstalt, vermutlich Anfang der 1970er Jahre (zwischen Sachsenwerkbau 1970/71 und Werkstattbrand des Jugendhauses 7.2.1972)
Foto aus dem Niederlausitz-Museum Luckau

Von Steffen Alisch[1] [2]

Seit 1747 bestand auf dem Gelände des ehemaligen Dominikanerklosters im Zentrum Luckaus ein Zucht- und Armenhaus. Ab 1817 wurde die Einrichtung ausschließlich als Strafanstalt genutzt. Im 20. Jahrhundert war das Luckauer Gefängnis neben dem in Cottbus das bedeutendste der Niederlausitz.[3] Im Nationalsozialismus diente die Haftanstalt als Männerzuchthaus; unter den Gefangenen befanden sich vor allem in den ersten Jahren der NS-Diktatur viele politische Häftlinge. Während der hier zu behandelnden DDR-Zeit wurde das Gefängnis zunächst 1950 u. a. als Aufnahmeanstalt für von den Sowjets überstellte Speziallagerhäftlinge genutzt, ab Ende 1957 dann für fast zwanzig Jahre als Jugendgefängnis. Insbesondere über die Haftbedingungen während dieser beiden Zeitabschnitte existieren drastische Zeitzeugenberichte.

Das Gefängnis in der Nachkriegszeit

Am 21. April 1945 wurde das Zuchthaus von sowjetischen Truppen befreit. Kurz darauf belegte das sowjetische Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD) das Zellenhaus der Haftanstalt. Tatsächliche oder vermeintliche Nationalsozialisten – unter ihnen viele Jugendliche – wurden hier inhaftiert und teilweise misshandelt, Hunderte kamen von Luckau aus in Speziallager.[4] Der Historiker Andreas Weigelt berichtet von vier »inneren Gefängnissen« des NKWD in Brandenburg, die jeweils mit dem Sitz einer für »geheimdienstlich-operative Tätigkeit« zuständigen Operativgruppe (OG) des NKWD verbunden waren. Eine solche OG hatte ihren Sitz im Gebäude des Amtsgerichts Cottbus; im Luckauer Gefängnis bestand eine Filiale der Operativgruppe Cottbus.[5]

Noch im Juli 1946 waren große Teile der zunächst der Brandenburger Justiz unterstellten Strafanstalt vom NKWD belegt. In den folgenden Monaten räumten die Sowjets nach zähen Verhandlungen mehr und mehr Gebäude: Ab Januar 1947 konnte dann das Anstaltsgrundstück innerhalb der Umwehrung vollständig von der Brandenburger Justiz genutzt werden. Nur noch einige Wohnungen wurden von der Besatzungsmacht belegt.[6] Als sogenannte »besondere Vollzugsanstalt« war das Luckauer Gefängnis neben dem in Cottbus die einzige Brandenburger Haftanstalt, die keinem Staatsanwalt, sondern direkt der Justizverwaltung unterstellt wurde.[7]

Ab November 1946 sollte ein besonderer Teil der Strafanstalt Luckau für nach SMAD-Befehl Nr. 201 verurteilte Gefangene verwendet werden.[8] Obwohl ursprünglich offiziell zur Bestrafung von NS-Verbrechern durch deutsche Gerichte erlassen, diente Befehl 201, der mit der Einrichtung von Sonderstrafkammern verbunden war, den Sowjets auch zur Verfolgung unerwünschter politischer Aktivitäten nach 1945 und markierte den Einstieg in die politische Justiz der SBZ/DDR.[9] Die allermeisten nach »201« verurteilten Männer saßen in Brandenburg-Görden ein,[10] spätestens ab 1948 gab es aber unter anderem auch in Luckau solche Gefangenen. Am 25. Februar waren hier 58 Männer und 14 Frauen mit entsprechenden Urteilen inhaftiert, darüber hinaus waren weitere drei Männer und zwei Frauen als politische Häftlinge ausgewiesen.[11] Die Zahl der politischen Gefangenen ging dann bis zum Betreiberwechsel 1950 drastisch zurück. Die in der Nachkriegszeit in allen deutschen Gefängnissen problematischen Haftbedingungen (insbesondere Verpflegung, Bekleidung und medizinische Versorgung) besserten sich im Laufe der Jahre auch in Luckau etwas, ehe die Übernahme durch die Volkspolizei (VP) wieder zu drastischen Verschlechterungen führte.

Die Übergabe an das DDR-Innenministerium

Nachdem die SED-Führung den Sowjets im Vorfeld der DDR-Gründung im Oktober 1949 vorgeschlagen hatte, die Speziallager in der SBZ aufzulösen, kam es zu einschneidenden Veränderungen im ostdeutschen Gefängniswesen. Moskau übertrug zunächst dem DDR-Innenministerium die Aufsicht über diejenigen Lagerinsassen, die weiterhin in Haft bleiben sollten. Anfang 1950 wurden deshalb zunächst sechs große Haftanstalten der Volkspolizei (VP) unterstellt – Luckau war eine von ihnen.[12] Die Strafanstalt Luckau wurde am 27. Januar 1950 durch den letzten Justiz-Anstaltsleiter Adolf Hirsch an den neuen Gefängnischef, VP-Oberrat Meyer, mitsamt Inventar und allen Schlüsseln übergeben.[13] Nahezu sämtliche Häftlinge waren vorher durch die Polizei abtransportiert worden, auch das Personal wurde fast vollständig ausgetauscht.

Offizielle Dokumente, die die Gefängnisgeschichte nach der Übernahme durch das DDR-Innenministerium (MdI) beziehungsweise die VP beleuchten, sind äußerst rar. Wichtigste Quelle für die Verhältnisse Anfang der 1950er Jahre ist eine von der Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen zusammengestellte Sammlung von Zeitzeugenberichten früherer Luckauer Häftlinge.[14]

Mit zwei Transporten am 29. Januar und 2. Februar 1950 brachte die Deutsche Reichsbahn in Viehwaggons bei großer Kälte 800 von sowjetischen Militärtribunalen (SMT) Verurteilte aus Sachsenhausen in das geräumte Luckauer Gefängnis. Die Häftlinge mussten vom Bahnhof aus zur etwa 500 Meter entfernten Haftanstalt marschieren.[15] Nach Zeitzeugenangaben hatte die Volkspolizei von den Sowjets weder persönliche Angaben über die Häftlinge noch Informationen über deren Gesundheitszustand erhalten.[16] So musste die Gefängnisleitung erst selbst Namens- und Urteilslisten zusammenstellen. Aus Überlieferungen vom November 1950 ergibt sich, dass 284 der 800 Eingelieferten höchstens 24 Jahre alt waren, der Jüngste war im Mai 1933 geboren worden, bei der Ankunft in Luckau also noch nicht einmal 17 Jahre alt.[17] Bis 24. November 1950 wurden 77 Häftlinge in die Freiheit entlassen.[18]

Der Ernährungs- und Gesundheitszustand der neu Angekommenen war äußerst schlecht, viele litten an (zum Teil offener) Tuberkulose.[19] Die Kombination aus kaum vorhandener medizinischer Versorgung (ein einzelner Häftlingsarzt konnte nur einfachste Behandlungen durchführen) und schlechter Ernährung führte bei vielen Häftlingen zu weiterem Kräfteverfall. Einige Kranke versuchten mit einem Hungerstreik auf ihre verzweifelte Lage aufmerksam zu machen. Erst im Laufe der nächsten Jahre entspannte sich die Situation etwas.[20] Mit 800 Häftlingen war das Gefängnis weit überbelegt. Die Haftbedingungen werden als keineswegs besser als im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen beschrieben; die Verpflegung sei sogar schlechter gewesen.[21] Aufgrund dessen war die Todesrate hoch. Werner Adermann geht von 23 Toten unter den 800 SMT-Verurteilten aus. Ihre Leichen kamen ins Krematorium Forst und wurden dort eingeäschert.[22]

Kontakte per Brief waren ab März 1950 für die ersten Gefangenen möglich, ab Sommer desselben Jahres durfte bei guter Führung monatlich ein Paket empfangen werden, im Herbst wurden dann erstmals auch Besuche von Angehörigen erlaubt.[23] In den frühen fünfziger Jahren bestand nach Zeitzeugenangaben kein Zwang zur Arbeit - viele Gefangene empfanden die freiwilligen Tätigkeiten eher als Abwechslung.[24] Nach und nach wurden Schneiderei, Tischlerei und Korbmacherei auf dem Gefängnisgelände ausgebaut, sodass im Oktober 1956 alle arbeitsfähigen Gefangenen (92 Prozent der Häftlinge) beschäftigt werden konnten.[25] Jetzt war die Haftarbeit nicht mehr freiwillig; Zeitzeugenberichten zufolge wurden sogar Tbc-Kranke eingesetzt.[26]

Die Häftlingsgesellschaft veränderte sich bis 1957 sukzessive. SMT-Verurteilte wurden entlassen und durch von DDR-Gerichten verurteilte politische Häftlinge, aber auch durch andere Straftäter ersetzt. Die genauen Gefangenenzahlen sind für diese Zeit nicht bekannt, es ist aber von einem gewissen Rückgang im Laufe der Jahre auszugehen. Am 18. April 1953 berichtete VP-Oberrat Stenzel als Leiter der Haftanstalt über die Urteilsgründe der aktuell einsitzenden 567 Häftlinge: Die wichtigste Gruppe bildeten danach »Kriegsverbrecher (Verbrechen gegen die Menschlichkeit)« mit 156 Gefangenen. Die zweitgrößte Urteilsgruppe waren »sonstige Verbrechen« mit 124 Delinquenten, gefolgt von 74 wegen »illegalen Waffenbesitzes« und jeweils 71 wegen »Spionage« beziehungsweise »antisowjetischer Propaganda« und »Flugblattverteilung« Inhaftierter. Bei allen Urteilsgründen, selbst bei Kriegsverbrechen, dominierten Verurteilungen bis zu zehn Jahren (443 Urteile bis 10 Jahre, 107 Urteile 10-15 Jahre, sechs Urteile 15-25 Jahre, elf Urteile 25 Jahre).[27]

In Berlin-Hohenschönhausen wurde 1953 auf dem Gelände der MfS-Untersuchungshaftanstalt ein Haftarbeitslager (HAL) errichtet. In den internen Unterlagen bezeichneten MfS und MdI das HAL zunächst als Arbeitskommando Luckau oder als Arbeitskommando X (Luckau); die Luckauer Strafvollzugsanstalt fungierte zu dieser Zeit als Tarnadresse. Dort fanden auch die seltenen Besuche von Angehörigen und die Haftentlassungen statt. Die bundesrepublikanische Publizistik prägte später - genährt durch Berichte von Häftlingen, die nach Entlassung oder Freikauf in den Westen gingen - den Begriff »Lager X«.[28]

Der neue Leiter der Strafvollzugsanstalt Luckau, Oberkommissar Hentschke, meldete am 13. September 1956 der Verwaltung Strafvollzug des DDR-Innenministeriums auf Anfrage elf Strafgefangene mit Urteilen von mehr als 20 Jahren; nur einer davon war wegen des politische Delikte subsummierenden Artikels 6 der DDR-Verfassung verurteilt worden. Weitere 22 Strafgefangene mit derartig hohen Strafen gehörten zum erwähnten Kommando X: Diese wurden mehrheitlich aufgrund von Art. 6 wegen angeblicher Spionage oder Mitgliedschaft in einer Terrororganisation verurteilt.[29]

Zu den bemerkenswertesten politischen Häftlingen in Luckau zählte in dieser Zeit William Borm. Der West-Berliner Unternehmer und stellvertretende Landesvorsitzende der FDP, Jahrgang 1895, der seit September 1950 in Untersuchungshaft saß, wurde am 21. Juli 1952 vom Landgericht Greifswald wegen angeblicher Spionage gemäß Kontrollratsdirektive 38 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Einer seiner wichtigsten Informanten in der SBZ sei 1948 der Luckauer LDP-Vorsitzende Lorenz gewesen, der sich im Frühjahr 1949 dann nach West-Berlin abgesetzt habe. Borm kam zunächst in die Strafvollzugsanstalt Bützow und wurde 1954 nach Luckau verlegt, wo er bis zur Umstrukturierung des Gefängnisses im Dezember 1957 blieb. Seine restliche Haft verbüßte er in Cottbus. Nachdem er lange als renitent eingeschätzt und eine vorzeitige Haftentlassung noch 1956 abgelehnt wurde, da seine Einstellung zur DDR äußerst negativ sei, beurteilten die Behörden Borm ab 1957 nach und nach positiver. Schließlich wurde er am 28. August 1959 vorfristig entlassen, da die Haft ihren erzieherischen Zweck erfüllt habe, wie der zuständige Bezirksstaatsanwalt Schwerin dem dortigen Bezirksgericht mitteilte.[30] Tatsächlich ließ sich Borm aber vom MfS als Inoffizieller Mitarbeiter anwerben und stieg im Laufe der Jahre als FDP-Landes- und Bundespolitiker zu einem der wichtigsten Einflussagenten der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des MfS in der Bundesrepublik auf.[31] Er traf sich mehrfach konspirativ mit dem HVA-Chef Markus Wolf, der ihn auch in seinen späteren Büchern ausführlich würdigte.[32] Die Frage nach dem Motiv Borms für seine Agententätigkeit ausgerechnet für den Staat, der ihn neun Jahre lang wegen falscher Spionageanschuldigung inhaftiert hatte, bleibt ungeklärt. In FDP-Kreisen wurde im Kontext der Enttarnung Borms weit nach seinem Tod kolportiert, einer der höchsten SED-Funktionäre - der für die »Westarbeit« der Partei zuständige ZK-Sekretär Albert Norden - habe Borm persönlich in seiner Zelle aufgesucht und ihn mit Überlieferungen der SS zur Zusammenarbeit mit der HVA erpresst.[33]

Das »Jugendhaus«

Ein weiteres, sehr düsteres Kapitel der Gefängnisgeschichte Luckaus stellt zweifellos die Zeit des »Jugendhauses« - eigentlich ein Jugendgefängnis – von Dezember 1957 bis 1976 dar. Auch über diese Periode existieren nur wenig offizielle Überlieferungen. Zum Jahresende 1957 wurden die erwachsenen Gefangenen bis auf wenige Ausnahmen verlegt und durch meist 14- bis 18jährige, zu Haftstrafen verurteilte männliche Jugendliche ersetzt. Die Belegung schwankte etwa zwischen 300 und 500 Häftlingen, die offizielle Belegungsfähigkeit wurde 1968 mit 360 angegeben.[34] Ende 1970 waren laut Gefängnisleitung etwa 50 Prozent der Jugendlichen wegen Eigentumsdelikten inhaftiert, circa 20 Prozent verbüßten eine Strafe wegen (versuchten) »ungesetzlichen Grenzübertritts«, hinzu kamen Rowdytum, Sexualstraftaten und Verstöße gegen die allgemeine Sicherheit. Im Gefängnis besuchten die Jugendlichen entweder die Schule oder absolvierten eine Berufsausbildung bzw. Teilausbildung im Metallbereich.[35] Ehemalige Inhaftierte berichten übereinstimmend von erheblichen Missständen, etwa sehr schlechter Verpflegung und grassierender Gewalt sowohl des Personals gegen die Häftlinge als auch der Jugendlichen untereinander. Letztere sei von den »Erziehern« nicht etwa unterbunden, sondern geradezu gefördert worden (sogenannte Selbsterziehung).[36] Ganz ähnliche Berichte gab es auch aus anderen Jugendhäusern, etwa in Halle.[37]

Die Entwicklung bis zur Schließung des Luckauer Gefängnisses und die Nachnutzung des Geländes

Noch weniger ist über die letzte Phase der DDR-Geschichte des Gefängnisses bekannt: Zwischen 1977 und 1990 waren ausschließlich erwachsene Gefangene inhaftiert, die Haftanstalt firmierte als Strafvollzugsabteilung der Strafvollzugseinrichtung Spremberg. Während politische Häftlinge (unter anderem wegen versuchter »Republikflucht« Verurteilte) im Inneren des Gefängnisses arbeiten mussten, wurden andere Gefangene zum Teil in Außenarbeitsstellen wie dem Tagebau Schlabendorf beschäftigt.[38] Im Oktober 1989 waren nach einer Statistik des Ministeriums für Staatssicherheit 68 von 330 Häftlingen aufgrund von § 213 (»ungesetzlicher Grenzübertritt«) inhaftiert.[39]

Ab Herbst 1990 wurde das Gefängnis wie bereits in der Nachkriegszeit durch die Brandenburger Justiz betrieben. Im Februar 1998 beschloss die Brandenburger Landesregierung, die JVA zu schließen und durch einen Neubau im Luckau-Duben zu ersetzen. Die Stadtverwaltung protestierte heftig, da man zunächst keine Verwendung für das weitläufige Gelände im Stadtzentrum hatte und die Entstehung einer innerstädtischen Brache fürchtete. Neben dem Verlust der Arbeitsplätze für die Bediensteten sei auch ein Auftragsschwund für die lokale Wirtschaft zu erwarten.[40] Allerdings gab es gute Argumente für die Schließung der alten Haftanstalt, denn diese hatte sich als wenig geeignet für einen modernen Strafvollzug erwiesen. Die zwischen 2002 und 2004 erbaute neue JVA Duben ist heute das modernste und mit 329 Haftplätzen drittgrößte Gefängnis in Brandenburg.[41]

Nach der Schließung des alten Gefängnisses standen die Gebäude ab 2005 leer. Studenten der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus hatten die Idee, aus der früheren Kirche des Dominikanerklosters ein kulturelles Zentrum zu entwickeln und überzeugten damit die Brandenburger Landespolitik. Das gesamte Gefängnisgelände blieb in kommunaler Hand, Gebäude für Gebäude wurde saniert.[42] In die neue »Kulturkirche« zog im Oktober 2008 das Niederlausitz-Museum ein. Seit Herbst 2009 beschäftigt sich eine eigene Dauerausstellung in restaurierten Zellen im Erdgeschoss mit der Geschichte der Haftanstalt: »Im Knast - Strafvollzug und Haftalltag in Luckau, 1747-2005«.[43] In das frühere Zellenhaus wurde das Kreisarchiv Dahme-Spreewald integriert, die ursprüngliche architektonische Grundstruktur ist weiterhin klar erkennbar. Der Umgang mit der vielschichtigen Vergangenheit des Arials im Zentrum der Kleinstadt ist gut gelungen.

Umbau des Zellenhauses zum Kreisarchiv 200708, Foto Bauplanung Bautzen GmbH. Kreisarchiv Dahme-Spreewald, C-F – 12948.jpg

[1] Dieser Beitrag geht auf Recherchen im Rahmen des Forschungsverbunds »Landschaften der Verfolgung« zurück. Mehr und ausführlicher auch zur Rolle der Haftanstalt im Nationalsozialismus: Steffen Alisch, Der Strafvollzug in der Haftanstalt Luckau vor und nach 1945 unter besonderer Berücksichtigung politischer Haft. In: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, vol. 67, no. 1, Berlin und Boston 2022, pp. 193-210. https://doi.org/10.1515/jgod-2021-0005 [zuletzt abgerufen 13. November 2024].

[2] Steffen Alisch (Dr.phil., Diplom-Politologe) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Menschenrechtszentrums Cottbus/Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus.

[3] Hans-Dieter Jatzlaugk u.a., DREI ZELLEN Dominikanerkloster – Zuchthaus – Stadtquartier. Entdeckung eines vergessenen Stadtsegmentes in Luckau, in: Gott und die Welt. Kirchen in den historischen Stadtkernen, hrsg. v. Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg, Berlin 2005, S. 84- 93, hier S. 86-90

[4] Jatzlaugk, DREI ZELLEN, S. 90; Thomas Mietk, Roter Stern über Luckau 1945 bis 1989/90, in: Luckau. Von der Hauptstadt der Niederlausitz zur Gartenstadt der Moderne, hrsg. v. Helga Tucek und Thomas Mietk, Berlin 2018, S. 228-273, hier S. 235f.; Dieter Waischus, Das Unrecht muss ans Licht, in: Luckauer Heimatkalender 1996, S. 61-68, hier S. 62.

[5] Andreas Weigelt, »Umschulungslager existieren nicht«. Zur Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 6 in Jamlitz 1945-1947, Potsdam 2001, S. 54f.

[6] Schreiben des Anstaltsleiters Friedrich Bohl vom 6. Januar 1947, BLHA, Rep 212 MdJ 1275

[7] Schreiben des Cottbuser Gefängnisdirektors Max Reeck an städtische Behörden vom 6. September 1945. Stadtarchiv Cottbus, Rat der Stadt Cottbus, 874.

[8] Schreiben der Provinzialregierung Brandenburg an DJV, 8. November 1946, Brandenburgisches Landeshauptarchiv [im Folgenden: BLHA] Rep 212 MdJ 1202.

[9] Vgl. Hermann Wentker, Justiz in der SBZ/DDR 1945–1953, München 2001, S. 399f.

[10] Zu Brandenburg: Tobias Wunschik, Honeckers Zuchthaus, Göttingen 2018, S. 521f.

[11] Frühbericht Strafanstalt Luckau 25. Februar 1946, BLHA, Rep 212 MdJ 1274.

[12] Wentker, Justiz S. 380f.; BLHA, Rep 212 MdJ 1191; Viele Detailinformationen bei Michael Buddrus, »… im Allgemeinen ohne besondere Vorkommnisse«. Dokumente zur Situation des Strafvollzugs der DDR nach der Auflösung der sowjetischen Internierungslager 1949–1951, in: Deutschland Archiv Nr. 1/1996, S. 10-33.

[13] Von allen Beteiligten unterzeichnetes Übergabeprotokoll vom 27. Januar 1950. BLHA, Rep 212 MdJ 1278.

[14] Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-1950 e. V., Unsere Gedenktafel in Luckau, Berlin 2019.

[15] Andreas Weigelt, Entnazifizierung, Polizei und Geheimdienste im Land Brandenburg, 1945 bis 1952, in: Land zwischen den Zeiten. Brandenburg in der SBZ und frühen DDR (1945–1952), hrsg. v. Michael C. Bienert und Hermann Wentker, Berlin 2022, S. 251-362, hier S. 350; Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen, Unsere Gedenktafel, S. 6ff; Ein Zeitzeugenbericht: Werner Adermann, Fußballplatz - Kriegsschauplatz – Pritschenplatz. Lebenserinnerungen aus zwei Diktaturen, Berlin 2012, S. 129.

[16] Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen, Unsere Gedenktafel, S. 13.

[17] Ebd., S.15.

[18] Weigelt, Entnazifizierung, S. 350.

[19] Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen, Unsere Gedenktafel, S. 13f.

[20] Ebd., S. 26-29.

[21] Ebd., S. 15.

[22] Ebd., S. 17.

[23] Ebd., S. 30-34.

[24] Ebd., S. 34-39.

[25] Bezirksverwaltung Strafvollzug Cottbus, Referat Produktion, Quartalsbericht III. Quartal 1956, BLHA, Rep 871, BDVP Cottbus 483, S. 104.

[26] Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen, Unsere Gedenktafel, S. 39.

[27] Bundesarchiv Berlin [im Folgenden: BArch], DO 1 3459.

[28] Peter Erler, Ein Geheimdienst richtet sich ein. Zur Baugeschichte, Strukturentwicklung und Sicherung des MfS-Sperrgebietes in Berlin-Hohenschönhausen (1. Hälfte der 50er Jahre), in: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat 14/2003, S. 93-106, hier S. 96.

[29] BArch, DO 1 3360.

[30] BArch, MfS, AU 233/52.

[31] Hubertus Knabe, Die unterwanderte Republik. Stasi im Westen, Berlin 1999, S. 67-70; Sehr ausführlich zu den Berichten Borms und deren Bewertung durch das MfS: Georg Herbstritt, Bundesbürger im Dienst der DDR-Spionage, Göttingen 2007, S. 134f., FN 112; Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen der DDR-Staatssicherheit, Der Deutsche Bundestag 1949 bis 1989 in den Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Gutachten an den Deutschen Bundestag gemäß § 37 (3) des Stasi-Unterlagen-Gesetz, Berlin 2013, S. 240f. und 311f.

[32] Markus Wolf, Spionagechef im Kalten Krieg, Düsseldorf 1997, S.462-467 und Ders., Freunde sterben nicht, Berlin 2002, S.133-149.

[33] Tilman P. Fichter, Siegward Lönnendonker, Genossen! Wir haben Fehler gemacht, Marburg 2021, S. 269.

[34] Jugendhaus Luckau (Leiter), Auskunftsbericht über die Lage im Jugendhaus Luckau vom 6. September 1968, BLHA, Rep 871 BDVP Cottbus 668, S. 27.

[35] Jugendhaus Luckau (Leiter), Auskunftsbericht vom 2. November 1970, BLHA, Rep 871 BDVP Cottbus 668, S. 40-42.

[36] Siehe etwa die Zeitzeugenberichte im Gästebuch des Fotografen Lorenz Kienzle, der 2006 das leerstehende Gefängnis für die Stadt Luckau dokumentierte: http://www.lorenzkienzle.com/de/gefangnisluckau.html sowie Gästebuch des Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau https://www.stsg.de/cms/torgau/gaestebuch?page=5 [beide zuletzt abgerufen am 29. Oktober 2024].

[37] Axel Reitel, Jugendstrafvollzug in der DDR am Beispiel des Jugendhauses Halle, Berlin 2006.

[38] Jatzlaugk, DREI ZELLEN, S.90.

[39] Jan Philipp Wölbern, Die historische Aufarbeitung der Zwangsarbeit politischer Häftlinge im Strafvollzug der DDR, Studie erstellt am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, Potsdam 2015, S. 47f.

[40] Luckauer Lokalanzeiger 18. März 1998.

[41] https://mdj.brandenburg.de/mdj/de/justiz/justizvollzug/justizvollzugsanstalten/jva-luckau-duben-mit-braussenstelle-as-spremberg/ [zuletzt abgerufen am 29. Oktober 2024].

[42] Berliner Zeitung vom 5. November 2012.

[43] http://www.niederlausitzmuseum-luckau.de/seite/7978/ausstellung.html [zuletzt abgerufen am 29. Oktober 2024].